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Meteorite / Re: Bolide über Norddeutschland am 2.4.24 um 05:35:12 MESZ
« Letzter Beitrag von Impakt am April 03, 2024, 00:12:24 Vormittag »
Hab ihn ganz am Rand und nur teilweise auf einer Kamera drauf.
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von erich am April 02, 2024, 22:54:45 Nachmittag »
Moin! Hier sind meine zwei Cents zu dieser spannenden Frage, die mich schon bei meinem einzigen Besuch Ende Feber interessierte:
MFarmer, den ich zusammen mit den Karls, den Serben und dem bekannten polnischen Pärchen zufällig in Nähe Windpark bei Lietzow traf (wir alle waren aus verschiedenen Gründen erst knapp vier bis fünf Wochen nach dem Fall eingetrudelt) hatte dort einige historische Glaskugeln gefunden (Gern kann ich ein Foto nachliefern.
Mag sein, dass ich Gras wachsen höre, aber kann es sein, dass sich in der Region eine Glasverhüttung befand?
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von erich am April 02, 2024, 22:40:19 Nachmittag »
Hoch interessantes Thema, aber with all respect muss ich dazu sagen:
Da bedarf es aber einerseits schon ein wenig Phantasie und andererseits eines Strohhalmblicks  um sich auf diese eine Hypothese zu kaprizieren. :lechz:
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Meteorite / Re: Meteoritenfall 13.3.24 Lake Takapo/Tekapo, Mackenzie Country, Neuseeland
« Letzter Beitrag von erich am April 02, 2024, 22:32:30 Nachmittag »
Weiss jemand etwas Neues? :os04:
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Scheibe Nr. 6 ist auch verkauft. Danke  :smile:

Mittlerweile ist das Material auch offiziell im Metbull gelistet. (siehe Link unten)
Es ist einer von nur 13 Meteoriten, welcher als "L4-melt-breccia" klassifiziert wurde.  :wow:

https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=NWA+164&sfor=names&ants=&nwas=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&strewn=&snew=0&pnt=Normal%20table&code=81605

Beste Grüße
Dave  :hut:
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von Buchit am April 02, 2024, 19:45:48 Nachmittag »
Hallo Leute,

gerade mal ein paar Cent von meiner Seite zu den Überlegungen hierorts bezüglich der Schmelzbedingungen für irdische Gesteine:

Betrachten wir als Beispiel den Namensgeber meines Kontos, den Buchit: Definitionsgemäß handelt es sich dabei um kontaktmetamorph veränderte Gesteine mit mehr als 20 % Glasgehalt - ich nehme an, es dürfte unstreitig sein, dass es sich um Volumenprozente handelt, also kein ganz geriner Anteil.

Eine bekannte Umgebung, in der Buchite gefunden werden können, stellen xenolithische Einschlüsse in basaltischen Gesteinen dar. Ursprünglich handelte es sich also um relativ kleine Volumina "kalten" Nebengesteins, welches auf die Umgebungstemperatur aufgeheizt wurde. Für basaltische Magmen werden in der Literatur üblicherweise Temperaturen von 1000-1200°C angegeben.

Leider sind mir im Rahmen meiner bisherigen Sammlungstätigkeit noch keine granitischen Xenolithe in jüngeren Basalten untergekommen, aber genügend Sandsteine, die auch einen ziemlich hohen Gehalt an reinem Quarz aufweisen. Und dennoch kann dieser Quarz teilweise schmelzen, wenn ein Sandsteinbrocken von basaltischer Schmelze umgeben wird. Warum? Die Schmelztemperatur wird doch gar nicht erreicht?

Nun ja, aber es handelt sich ja auch nicht um reinen Quarz, sondern um ein Gemisch aus (zugegeben hohen Anteilen von) Quarz, Tonmineralen und Feldspäten. Die in den letzteren enthaltenen Anteile an Natrium- und Kaliumoxiden (natürlich liegen diese Oxide hier nicht chemisch, sondern in den Begriffen der Bauschanalyse vor) senken den Schmelzpunkt und wirken gleichzeitig - sind sie erst einmal verflüssigt - als Lösungsmittel für den Quarz. So verflüssigt sich das Gestein von den Korngrenzen her (schaut euch mal die Fotos bei Wikipedia unter dem Stichwort "Buchit" an), bis nicht geringe prozentuale Anteile verflüssigt sind, die beim Erkalten als Glas erstarren.

Denkt man sich jetzt die Bedingungen eines Holz- oder Kohlefeuers, wo durch die Asche ein nicht geringer Eintrag an Natrium- bzw. Kaliumoxid erfolgt, wird vielleicht verständlich, warum auch ein Granit oder Gneis in einem solchen Feuer oberflächlich schmelzen kann: Er wird quasi oberflächlich "aufgelöst".

Und was schließlich die Farbe des Glases angeht - nach meinen Erfahrungen (gewonnen an Buchiten des Buntsandsteins, und der ist u. a. auch recht eisenhaltig) sind diese Gläser in frischem, unverwittertem Zustand praktisch immer farblos, färbende Oxide hin oder her. Dasselbe gilt übrigens für die meisten vulkanischen Gläser.

Gruß,
Holger
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 02, 2024, 14:47:37 Nachmittag »
Meteoros!  :fluester:

Gut gemacht!

 :super: :super:

Fantastischer Bericht  :hut:

Und diese Dünnschliffe der Schmelzkruste…



nein , kein Bildklau   :weissefahne:

nur eine Foto von der Kruste meiner Schlacke

 :gruebel: :gruebel: :gruebel:

LG
Jürgen





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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 02, 2024, 14:12:43 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

isch abe gar keinen Granit...  :einaugeblinzel:  :weissefahne:



macht da nix
bei den Mengen an Möglichkeiten bleibt meist nur eine Einschätzung zu
 „was es nicht ist „
und selbst dann kann man sich nur auf das beschränken, was man kennt.

LG
Jürgen
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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von Pinchacus am April 02, 2024, 12:56:31 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

isch abe gar keinen Granit...  :einaugeblinzel:  :weissefahne:

Scherz beiseite. Bei migmatitischen Gneisen, in denen sich mafische und leukokrate Phasen separieren, muss (soweit ich mich an meine Gesteinsmikroskopie aus dem Studium erinnere) nicht zwingend (auch abhängig von der Schnittebene der Probe) eine Lineation oder Foliation zu sehen sein.

Bei den Prozessen war ich selber zu unspezifisch. Bei den Eisenschlacken gebe ich Dir absolut recht. Beim Ofenmaterial nicht unbedingt. Da kann bei Prozess 1 durchaus Ofenmaterial nicht mit dem Produkt Eisenluppe in Kontakt gekommen sein (das war dem "Produzenten" eigentlich schnuppe), bei Prozess 3 wurde das soweit ich weiß sogar eifrigst vermieden (ich hatte hier auch mehr die klassische Backsteinproduktion und nicht das moderne Klinkerbrennen im Kopf).

Ob es sich um ein Industrieprodukt handelt, davon bin ich noch nicht restlos überzeugt. Mir ist übrigens eingefallen, wo ich soetwas noch gesehen habe: auf meinen Ausgrabungen in diversen Städten, die im 2. WK die Gegenwehr der von Deutschland überfallenen Staaten zu spüren bekamen. Der Bombenschutt ist dann teilweise sogar an den Strand gekommen, wenn er aus den Städten als Aufschüttmaterial irgendwohin gekarrt wurde. Da gab es dann angeglastes (schaumiges) Material hie und da.

Insofern hast Du recht, bei einigen Wrongs wäre es schön, die Meinung von verschiedenen Fachrichtungen zu bekommen. Danke auch, dass Du mir Deine Gedanken hier nochmal spezifischer begründet hast.
Ich persönlich würde mich bei dem Material anhand von dem was ich hier sehen konnte nicht festlegen wollen. Nicht mal ob es sich bei Deinem Stück um einen Rohstoff, ein Produkt oder um einen "collateral damage" irgendeines völlig anderen Prozesses handelt.

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Meteorite / Re: Meteor Berlin
« Letzter Beitrag von hugojun am April 02, 2024, 11:45:33 Vormittag »
Hallo Johannes,

mir ist auch bewusst, dass es mit Sicherheit innerhalb des Streckeisen-Doppeldreiecks (QAPF-Diagramm) mehr oder weniger inhomogene Varianten vorkommen.
 Dann sind die Akzessorien das Salz in der Suppe. Deshalb meine Rückfrage, ob es sich bei dem von dir abgebildeten Granit mit Schmelz Kruste bei den
 Einschlüssen tatsächlich um Glimmer, Biotit oder ähnliches handelt und nicht doch um Sulfid- Einschlüsse.
Mein wiederholter Hinweis auf die undulöse Auslöschung finde ich deshalb wichtig, weil im Gegensatz zu z.B. Gneisen o.Ä.  keine Lineation oder Foliation zu erkennen ist,
obwohl der anzunehmende Druck dazu ausgereicht hätte, hätte er langgenug eingewirkt.
Die von dir genannten Prozesse 1 und 3 sind deshalb wenig relevant, weil sie im ersten Fall unter anderem von Eisenerzverhüttung sprechen und in Fall 3 von Klinker-Öfen,
beides Prozesse, bei denen eine hohe Konzentration an Metalloxiden mitgespielt haben dürften.
Wenn wir uns also nur auf die glasklare, sogar zum Teil schaumige Glasur der Ribbeck-Pseudos beschränken, handelt es sich um ein bemerkenswert reines industrieproduckt.
Ich glaube, dass die Hilfestellung eines mit der Porzellan-Industrie vertrauten Fachmannes weiterhelfen könnte. Ich denke da nicht an Meissen-Tafelgeschirr,
sondern an die Industrie für Hochspannungs-Isolatoren, Spulenkörper, Trafo-Komponenten und dergleichen mehr.
Die andere Frage würde sein, ob es sich bei genau dieser Schlacke noch um den Rohstoff handelt, oder eher schon um das Produkt eines Prozesses.
Die typische Kaolin-Lagerstätte würde ich wegen des nicht stattgefundenen Umbaues zu Porzellanerde ausschließen wollen.

LG

Jürgen
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