Autor Thema: Fleckenquarzit  (Gelesen 8782 mal)

Offline Met1998

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #15 am: Dezember 30, 2016, 10:01:56 Vormittag »
Moin karlov,
1. Konglomeratischer Sandstein
klingt gut, werde ihn so benennen. Kann man evtl. sagen ob der "Urologenstein" aus unserem Tagebau aus dem Norden kommt, oder eher „wassüdliches“ ist, oder eher Stimmenenthaltung?

2. Sillimanit:
Als ich gestern mal wieder die PC-Lupe benutzte, fand ich dieses unbeschriftete Foto 0308_15 im Lupen Ordner, ich hoffe du kannst dich erinnern. Hatte das damals etwas mit Sillimanit und schwarzem Biotitring zu tun, oder war das ein völlig anderes Thema.

3. Foristenbeiträge:
Da du kuriose oder "irgendwie komische" Fleckenquarzite der Foristen suchst, hätte ich noch den zu bieten. Falls es einer ist? Nähere Angaben leider nicht möglich, liegt noch am Strand, aber sieht aus wie schwarze Biotitringe.

Gruß Ehrfried :hut:
« Letzte Änderung: Dezember 30, 2016, 10:56:55 Vormittag von Met1998 »
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline karlov

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #16 am: Dezember 30, 2016, 10:40:32 Vormittag »
Moin Ehrfried,

1. bei Sandsteinen generell schwierig, würde ich nicht wagen.

2. Achat und chloritähnliches Mineral als "Ring" in einem Basalt-Mandelstein.

3. Ja, das ist ein Fleckenquarzit, eher von der "gewöhnlichen" Sorte, mit ausgelängten Flecken. Led Dich bitte nicht auf die "Biotitringe" fest, die können in den Fleckenquarziten auch fehlen. Entscheidend ist, daß es ein Quarzit ist.

Grüße  :winke:
karlov

Offline Jedensteinaufheber

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #17 am: Januar 03, 2017, 20:23:27 Nachmittag »
Hallöchen,

da hab ich nochmal versucht die Grundmasse des vermeintlichen Fleckenquarzits zu Fotografieren.
Bei der Auflösung mit dem Fotoaparat kommt man aber so langsam an die Grenze.
Vielleicht erkennt der ein oder andere etwas darauf.

@ karlov ist ein Leptit nicht wesentlich feinkörniger?

@Sprotte da hast du recht, das die Grundmasse bei diesem Stück recht Grobkörnig ist. Aber könnte das nicht zusammenpassen grobkörniger gleich größere Flecken? Und haben Fleckengranite nicht eher Biotitflecken im inneren anstelle von äußeren Biotitringen?

Grüße
Alexander
Möge das Eis mit Euch sein.

Offline karlov

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #18 am: Januar 03, 2017, 21:40:54 Nachmittag »
Moin,

Leptite können meines Wissens nach alle möglichen Körnigkeiten haben, von ganz feinkörnig bis relativ körnig. Den Begriff würde ich lieber ganz weglassen, habe ihn im vorigen Post nur zur Provokation benutzt ;) Denn was sind Leptite im Geschiebe? Ansprechen kann man sie in der mittelschwedischen Leptit-Formation, und dort können es vulkanische Aschen, Tuffe bis vulkanitfreie Sedimente sein, die metamorphisiert wurden. Im Geschiebe eher schwierig. Das Problem ist ja bekannt, diese Leptite und Hälleflinten von smaländischen Metavulkaniten allgemein abzugrenzen: es geht eher nicht.

@Alex: das Foto bringt vermutlich nicht mehr Klarheit, wenn wir das Objekt schon unterm Bino hatten und dabei zu keiner klaren Aussage kamen. Vermutlich ist "etwas" Feldspat neben reichlich Quarz und Biotit enthalten. Hilft aber nicht wirklich weiter, denn dann kann man immer noch nichts über die mögliche Herkunft sagen, außer vermuten: Svekofenniden. Ist vielleicht ein Exot unter den Fleckenquarziten, keinesfalls aber ein Fleckengranit, da in solchen Gesteinen die Flecken anders beschaffen sind. Außerdem die Matrix eindeutig granitisch. Das andere Detailfoto 119 sieht nach Sillimanit aus. Ist es fibroblastisch ausgebildet?
Gröbere Matrix = größere Granoblasten halte ich für eine gewagte These, die sich nicht mit den Beobachtungen von Fleckenquarziten im Västervik-Gebiet deckt, zudem doch eher was mit Metamorphosebedingungen (Dauer, Grad, Fluidaktivität etc.) zu tun haben dürfte.

Grüße  :prostbier:
karlov

Offline karlov

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #19 am: Januar 03, 2017, 22:03:23 Nachmittag »
So, hier ist noch ein Exot. Das Stück kann man nun wirklich nicht mehr Fleckenquarzit nennen, denn es ist ein feinkörniger Glimmergneis mit (vermutlich) Sillimanit-Flasern. Hier bleibt makroskopisch aufgrund Feinkörnigkeit im unklaren, wie groß die Mineralanteile sind. Zu erkennen sind hauptsächlich Hellglimmer, Biotit und etwas Quarz. Das faserige Mineral in den Linsen könnte Sillimanit sein, was geeigneteres fällt mir zumindest nicht ein. Auch wenn die rote Farbe ein wenig irritiert.

Solche Gesteine könnten innerhalb der Svekofenniden an mehreren Stellen vorkommen. Bekannt sind ja auch Granatgneise mit Sillimanit-Einlagerungen. Im vorliegenden Fall ist beim besten Willen kein Granat zu entdecken. Meine fortlaufende Literaturrecherche bezüglich Fleckenquarzite oder ganz allgemein sillimanitführender Metasedimente brachte mich auf die Diplomarbeit von Th. Lundqvist 1962 (c585-rapport auf der SGU-Seite), in der nur an einer einzigen Stelle im Untersuchungsgebiet im Schärengarten NE von Stockholm von sillimanitführenden Gesteinen die Rede ist, die anders aussehen. Es gibt auch eine Arbeit über das Gebiet SE von Stockholm (c627-rapport von Sundius 1967), das ja immer als Hoffnungsträger für die Herkunft der Fleckenquarzite galt: Sillimanit Fehlanzeige.

Arbeitstitel "Fleckengneis", Steilufer Nienhagen, G. Engelhardt leg., Slg. G. Lüttich
Schnittfläche unpoliert, UW-Aufnahme

Offline JFJ

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #20 am: Januar 07, 2017, 19:26:05 Nachmittag »
Na ... dann mache ich auch mal mit.

2 Västervik-Fleckengesteine
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline JFJ

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #21 am: Januar 07, 2017, 19:27:19 Nachmittag »
2 Stockholm-Fleckenquarzite
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline JFJ

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #22 am: Januar 07, 2017, 19:28:29 Nachmittag »
Und 1 Fleckengranit

Grüße in die Runde
Jörg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline karlov

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #23 am: Januar 08, 2017, 00:13:39 Vormittag »
Moin Jörg,

schöne Stücke! Västervik-Fleckengestein2a sieht ja eigenartig aus. Bist Du sicher, daß es eines ist? Oder hast Du es eher zur Diskussion gestellt?

Nenn die Fleckenquarzite doch bitte nicht mehr "Stockholm"-  :fingerzeig: Die Wahrscheinlichkeit für eine Herkunft aus diesem Gebiet liegt im Mikrogrammbereich  :smile:

Der Fleckengranit scheint mir aber auch ein Fleckenquarzit zu sein, glaube schon vom Bilde her eine quarzitische Matrix zu erkennen. Fleckengranite sind als magmatische Gesteine gut erkennbar durch ihr granitisches Gefüge, siehe v.a. das erste und die letzten beiden Beispiele hier:
http://www.skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/granitoide/uppland/stockholm/fleckengranit.html

 :winke: Grüße, karlov


Offline Nordnugget

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #24 am: Januar 08, 2017, 00:29:35 Vormittag »
Hi,
Die Bilder Västervik-Fleckengesteine 2a und 2b erinnern mich sehr sehr stark an einen Kugelsandstein, nur mit noch ausgefüllten Hohlräumen.
Ich hab vor 15 Jahren oder noch länger im Naturkundemuseum in Lüneburg mal einen Vortrag über Kugelsandsteine aus dem Geschiebe gesehen.

hmm... aber nicht wirklich wie der typische Risebæk-Sandstein von Bornholm.

Viele Grüße Jens

Offline JFJ

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #25 am: Januar 08, 2017, 11:02:44 Vormittag »
@Jens (Nordnugget)
Ja, ich weiß welchen Du meinst, die Kageröd-Formation aus dem Keuper.
Die Matrix ist gar nicht wie Sandstein, sondern tatsächlich doch näher an einem Metasediment.
Ausschlaggebend war der Vergleich: http://www.kristallin.de/s1/hornsnaes2_v.jpg (Die Zentren eher ausgewaschen, die Ränder erhaben).
Werde ich wenn es wäremer wird mal sägen und polieren.

@Karlov
hihi ... war Absicht und reine Gehässigkeit von mir ... weiß ich doch  :weissefahne:
Mit der Vermutung eines doch eher Fleckenquarzits könntest Du durchaus Recht haben.
Werde ich bei Gelegenheit auch mal ins Innere schauen.

Gruße in die Runde
Jörg
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Offline Met1998

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #26 am: Juni 25, 2018, 09:30:45 Vormittag »
Moin Fleckengestein-Sammler,
(Bild von 2017 habe ich wohl noch nicht gezeigt)

Ein typischer, 8 cm, Västervik-Fleckenquarzit von der Insel Rügen.
Hat Ähnlichkeit mit Antwort #21  von Jörg.

 :hut:
Ehrfried
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Offline Met1998

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #27 am: Juni 25, 2018, 14:08:30 Nachmittag »
Handschmeichler oder Schnitt?  :gruebel:

Hier sieht man noch mal schön, dass der schwedische „Granofels-Klunker“ auf der einen Seite schwarz-rot gefleckt
und auf der anderen gneisartig liniert ist.
Sollte man das gute Stück so lassen, oder wo setzt man da den Schnitt an?  :nixweiss:
(In zwei Monaten surren wieder die Motoren!)

Ehrfried
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Offline JFJ

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #28 am: Juni 25, 2018, 19:41:02 Nachmittag »
Moin Ehrfried,

interessante Textur.
Wenn Du ihn schneiden möchtest, würde ich pers. den Schnitt so ansetzen, dass die Lineation als schöner Kontrast zur Fleckenbildung im Schnitt sichtbar ist.

Gruß
Jörg
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Offline Met1998

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Re: Fleckenquarzit
« Antwort #29 am: Juni 25, 2018, 20:24:36 Nachmittag »
Moin Jörg,  :danke:
also in 8 cm Längsrichtung durch die 4 cm Steinhöhe! Das wird aber die schwierigste  Einspannen-Variante.
Man hat aber dann zwei große Steinflächen mit je einer schwarz-rot gefleckten und einer gneisartig linierter Hälfte
So ist jedenfalls der Plan.
Mal sehen ob mir die „Klamotte“ um die Ohren fliegt.
Im NATZ gibt es ja für flache, schwierige Fälle noch diese Spannmöglichkeit ("Trenn-Boy")

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10331.msg141452#msg141452

Schönen Abend wünscht
Ehrfried
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