Hallo,
In der Regel handelt es sich bei Meteoriten um basische/ultrabasische Gesteine. In diesen wird der Si-Gehalt der Ausgangsschmelze schon bei der Kristallisation der Silikate verbraucht (es bleibt kein Si übrig, um Quarz zu bilden). Es bilden sich halt zuerst Pyroxen und Olivin, dann Plagioklas (zunächst Anorthit, dann immer Na- und Si-reichere Mischkristalle wie Labradorit oder Andesin, bis zum Albit) wobei die Reihenfolge der Kristallisation von Druck, Temperatur und Zusammensetzung der Schmelze abhängt. Andere Minerale, die möglich wären, wenn der Si-Gehalt sehr niedrig wird, sind Nephelin und Leucit, die Feldspäte vertreten. Quarz und Kalifeldspat bilden sich erst am Ende der Kristallisation, wenn noch Si übrig ist. Ein weiterer Grund könnten die physikalischen Bedingungen zum Zeitpunkt der Kristallisation sein. Dadurch kann Tridymit gegenüber Quarz bevorzugt sein.
Inzwischen ist es möglich, experimentell Bedingungen zu erreichen, die denen des unteren Erdmantels entsprechen, so dass wir sehr wohl Aussagen über den Aufbau der Erde treffen können. Dazu kommen Auswertungen seismischer Wellen (Erdbebenwellen), die uns Erkenntnisse über Dichte des Erdinneren und Aggregatzustand liefern.
Glück Auf!
Sebastian Möller