Hallo Theodor,
ja, auch von mir herzlich willkommen im Forum.
Wie lautet denn die genaue
Fundort-Bezeichnung? Hilft auch oft schnell weiter!
Also
Phillipsit-Kristalle (aus der Reihe der Blätterzeolithe) zeigen in der Regel gut ausgebildete prismatische Kristalle, die im monoklinen Kristallsystem auskristallisieren. Häufig bildet Phillipsit dabei auch Verwachsungen, z.T. sehr häufig Zwillingsbildungen.
Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass auf Deiner Abbildung überhaupt Zeolithe als verwachsene (hier wohl mehr halbkuglige Aggregate) zu sehen sind. Ich habe zwar auch Phillipsit in kugligen und halbkugligen Aggregaten, der unter dem Mikroskop eine typisch parkettierte Oberfläche aufweist, die bei näherer Betrachtung radialstrahlige Aggregate zeigt (ich meine die aber auch auf Deinem Foto zumindest angedeutet erkennen zu können), die wiederum aus mehreren gestreckten bzw. langprismatischen Einzelindividuen (= Kristallen) zusammengesetzt ist.. aber es könnte ja auch einfach nur halbkugliger Calcit sein, der auch häufiger zusammen mit Zeolithen auftreten kann. Man sollte da auch nochmal auf eine größere Vergrößerung beim Mikroskop schalten..
Calcit ist meist auch nicht so lebhaft glasglänzend, Phillipsit dagegen schon. Phillipsit kann auch mit dem fast nur Zwillinge bildenden Zeolith Harmotom verwechselt werden.
Thomsonit, wie Bernd schon andeutete, könnte es auch sein.. so habe ich z.B. auch ein MM mit halbkugligen Aggregaten von Thomsonit aus Arensberg, Eifel!
Mit 10-25%ig verdünnter Salzsäure (HCL) oder auch mit Essigessenz sollte man den "vermeintlichen" Calcit erst mal beträufeln..wenns Blasen bildet bzw. aufschäumt ist es Carbonat ...d.h. dann Calcit..wenn nicht, liegt erst mal überhaupt sehr wahrscheinlich ein Mineral der Zeolith-Reihe vor!
Nur die Röntgenanalyse wird aber Gewissheit schaffen, um welchen Zeolith es sich dann genau handelt. Gerade wenn man keine klar abzugrenzenden Kristallflächen vor sich hat, gestaltet sich eine Fotoidentifikation oder auch eine "Life-Identifizierung" unter dem Mikroskop als äußerst schwierig.
Gerade der Phillipsit ist immer dann klar erkennbar, sofern er in idiomorphen (d.h wohl ausgebildeten) Kristallen auftritt! Zahlreiche typische Fotos sind davon im MA oder in der größten und besten aller Mineralien-Datenbanken .. auf
www.mindat.org zu finden.. letzte Seite hat aber momentan mal wieder technische Schwierigkeiten.. geht nicht auf..(Fehlermeldungen)..
..sonst hätte ich mal gleich Musterbilder von dort hier her verlinken können.
*mist*..
Fazit: Es könnte sich um Phillipsit handeln -
aber ohne Gewähr! ..sind denn da klar radialstrahlige Aggregate unter dem Mikro zu sehen oder nicht? Wenn Kugeln quasi als aufgeschnittene Sphärolithe (Halbkugeln) vorliegen, dann sollte man entsprechnede Strukturen erkennen können oder sind die Halbkugeln strukturlos, d.h. z.B. glatt?
Thomsonit oder auch Harmotom wären dann, wie gesagt, noch weitere Alternativen..obwohl Harmotom doch recht selten auftritt und ob von diesem Fundort, weiß ich jetzt nicht.
Gruß Peter5 ..