Salü,
Mikrofossilien in kohligen Chondriten oder im Marsstein ja oder nein?
Bis jetzt nein.
Man muss sich natürlich der Frage stellen, wofür das alles? ..... Die Fragen nach dem Leben sind eher philosophischer Natur.
Nein, es war immer und ist eine zentrale Frage, die die Menschheit bewegt.
Von den ersten Grabbeigaben der Frühsteinzeit an, ist die Frage greifbar nach der Position et Menschen im Sein, nen?
Das große Woher, das Wo und das Wohin - das uns dann die einzige letzte Frage beantworten soll, die da lautet: Warum?
Viel hammer da arbeiten müssen, mit Göttern und Geist, und was da alles so umtreibt.
Und es ist nicht immer leicht gewesen. 2000 Jahr ists her, dassmer wissen, das die Kugel auf der mer sitzen, gar nicht so klein ist, und das andere Zeug am Himmel auch groß, vor 500 Jahren mußtmer uns verabschieden davon, daßmer in der Mitte des Kosmos sitzen, keine 200 Jahre nur ists her, daß wir den Hammerschlag erlitten, daß wir wissen wie weit die Sterne weg sind, und daß die Milchstraße voll ist von unzählbaren Sonnen, 4 Generationen ists her, daß zum Überdruß wir lernen mußten, daß es Milliarden von Milchstraßen gibt und die zum Überdruß auch noch auseinander fliegen, 60 Jahre ists grad mal her, dassmer entdecken mußten, daß die Erde 4.5 Milliarden Jahre alt ist und bisserl später das Weltall 12 oder 15 Milliarden,
und lernen haben wir müssen, daß wir nie mit den Sternen sprechen können, denn bis die Antwort kömmt, gibt es keine Menschen mehr.
und seit 20 Jahren erst, wissen wir, daß es um andere Sonnen große Planeten gibt. Und qequält werden wir seit bald 100 Jahren, daß das einfache Ursache-Wirkungs-Prinzip nimmer gilt und die Physik uns zeigt, daß wir das Innerste nie sehen werden können und daß es Fragen gibt, die wir nie beantworten werden können, weils uns die Natur verbietet.
Das einzige was uns noch geblieben ist, daß wir als Et, dat Leben, einzigartig sind.
Denn bis jetzt wissen wir nur, daß es einzig und allein auf der Erde Leben gibt.
Was hätte man z.B. davon, wenn man weiß, dass es auf dem Mars Bakterien gegeben hat?
Das würde die Frage beantworten.
Das würde uns zeigen, daß Leben auch woanders entstehen kann, daß das Leben auf Erden nicht die allereinzige Ausnahme im Kosmos ist. Das würde unser Weltbild radikal umkrempeln, viel mehr als ein Kopernik, ein Newton, ein Einstein...oder was wir sonst an geistesgeschichtlichen Revolutionen bisher hatten.
Das ist schon im Prinzip etwas ganz anderes, weil es eine einfache, eine konkrete Frage ist, deren Beantwortung unmittelbare Auswirkungen auf praktisch jedermann zeitigen würde. Also völlig anders, als die letztendlich hochtheoretische Grundlagen(astro)physik, deren Ergebnisse fast von niemanden mehr verstanden und noch schwieriger veranschaulicht werden können.
Leben ist ein handfest Ding.
Und bitte, das ist keine Trivialität und nur sehr schwer zu erlangen.
Ich weiß schon, für meine Generation, da fliegt der Käpn Körk und der Pickart herum und für die jüngeren ists eine Selbstverständlichkeit, daß in deren Köpfen als Vorstellungswelt alles zwischen den Sternen voll komischer Typen wimmelt und man nach Herzenslust herumfährt..
Allein, nix von alledem spiegelt sich im Entferntesten in der Realität wieder.
Was hammer den schon geschafft? Wie das Jojo an der Schnur haben wir eine Blechbüchse im niedrigsten Orbit kreiseln. Paar Tage hammer auf dem Fußabstreifer verbracht, dem Mond. 20 Minuten und paar Sekunden hams die beiden Sonden auf der Venus ausgehalten, bevor sie durchgeschmort, eine Kugel durch die Titan-Atmosphäre fallen lassen, paar Minuten Bodenkontakt mit einem Asteroiden gehabt, und ein paar einzelne Lander auffem Mars untergebracht, wobei die Rovers, die Schuhschachteln so mühsam dort herumötteln, daß jedem Kind, das dabei zuschauen müßt, gleich die Lust an dem Spielzeug vergehen würd. Das isses.
(Pssst, mir gefällt die Ikonografie der Astronomie/Technik der 50iger Jahre Museen so gut. Dieses Graublau und das Stahlsilber. So ists im Sonnensystem. Kalt und still und auch ein bisserl trauricht....)
So aber nun simmer doch dabei! Wir schießen komplizierte Aparillen in den Orbit und auf der Erde bauen wir die gigantischsten Maschinen, die es je gab,
einzig mit dem Ziel, dann Planeten in anderen Sonnensystemen finden und sogar vielleicht deren Atmosphären spektrographieren zu können, um zu schaun, obs da Leben geben könnt.
Und Raumpfahrt - guxx, die NASA reitets fast zu Tode, keine Mission, wo nicht als öffentliche Rechtfertigung angegeben wird: Suche nach Wasser.
Leeeben. Oder wenigstens Ursprung des Lebens, wenns halt rein gar ned anders geht.
Und die Menschheit gibt gewaltige Summen aus, um diese Frage zu beantworten. Summen mit denen man fast die Bayrische Landesbank und die HypoRealEstate zusammen retten könnte....
Es wäre super spannend, Proben von bestimmten Gegenden vom Mars zu holen und zu untersuchen....
O.k., das ist Science Fiction und stößt an technische und finanzielle Grenzen...
Nein, guck, da wird nun schon langsam dran gearbeitet, an der Mars-Sample-Return-Mission:
http://www.esa.int/esaMI/Aurora/SEM1PM808BE_0.htmlDas ist stemmbar, ist zu haben, für 1x Abwrackprämie + 1x Umsatzsteuersenkung für Hoteliers.
Wird dann eine Koproduktion von NASA und ESA. Wird 6 bis 8 Milliarden (heutiger) USD kosten, die 500g Marsgesteine aufzuklauben und zur Erde zu expedieren.
Wird allerdings noch 10-15 Jahre dauern.
Bis dahin müssen halt wir, die Chladnis Erben weiterhin die Proben von bestimmten Gegenden des Marses holen.
Damit die Menschheit weiter an Marsproben arbeiten kann.
Haben feins mehr als ein Pfund, und von fünf verschiedenen Ecken des Marses geholt.
Nur kosts bei uns halt nicht 8 Milliarden USD,
sondern gäb man uns fürn Pfund bunte Marsmischung aus verschiedenen Epochen, Regionen und Tiefen des Marses
nur 0,0005 Milliarden USD,
dann wärmer schon sehr zufrieden. Greg, wennst amal die ESA triffst, stecksts ihr, gell?
Ja und das ist doch das Begeisternde, der Antrieb beim Meteoritesammeln. Daß man sich ganz konkret, ganz buchstäblich handfest mit eben diesen Fragestellungen, die die Menschheit und die Wissenschaft immer und aktuell mehr den je umtreibt, auseinandersetzt!
Daß man da absolut an der allerfordersten Front der Forschung teilhat. Daß man sich eben just so ein Stück von einem konkreten Mars in die Vitrine holen kann, der dann auf den großen Konferenzen besprochen wird, der abgeglichen wird mit den Ergebnissen aus den ESA und NASA-Missionen, der dann in die Universitäten und Forschungseinrichtungen geht, und eben die neuesten Erkenntnisse und eben solche Veröffentlichungen bringt, wie die, auf die in solchen Debatten, wie auch hier im Forum bezug genommen wird. Das ist im Vergleich zu anderen Sammelgebieten doch ein ungeheures Privileg, was die Meteoritensammler da genießen
und es ist ungeheuer spannend.
Das ist eben mehr, als was weiß ich, ja nette Chondren, ach der, schöne Schmelzkruste. Oh, mein Campo suppt, Hmm beim Lidl krieg ich den Seymchan aber billiger...
Es ist der Enthusiasmus, (der zugegebenermaßen gelegentlich ein bisserl fehlt hier im Forum nach unserem Geschmack),
es ist dieser gedankliche Überbau, der das Meteoritesammeln so ungeheuer faszinierend macht.
So aber gschwind zurück.
Daher kann man solche Wischiwaschi-Papers auch getrost vergessen.
Die Beantwortung der Frage nach dem Leben und nach möglichen Bakterien ist nichts, was man sich aus dem Ärmel schüttelt oder in der Garage mal schnell annem Wochenende hinkriegt odern Student mal gschwind als Semesterarbeit macht und sowas würde auch nicht in der Apothekenrundschau veröffenticht.
Es ist eine der zentralsten Fragestellungen überhaupt, die gegenwärtig mit Hochdruck und gewaltigem Aufwand bearbeitet wird.
Die Verifikation ausserirdischer Bakterien oder Reste wär eine RIESENBOMBE
die weltweit Wellen einer gewaltigen Erschütterung auslösen würde.
Also seid unbesorgt, wenn denn sowas einmal tatsächlich entdeckt werden würde,
ihr kämt gar nicht aus, davon zu erfahren.
Ach das hab ich jetzt aber schön gesagt.
Martin