Moin!
Melde mich vom Treffen der GfG in Wankendorf zurück und muss sagen, dass es eines der schönsten Treffen gewesen ist, auf denen ich bisher war. Nicht nur dass es eine Fülle schöner und überaus beeindruckender Fundstücke (Fossilien und Kristallin) zu sehen gab - etwa Eurypteriden aus dem !!!Geschiebe!!! - auch die Vorträge waren sehr gut. So hat uns Matthias zum Bespiel sehr anschaulich die Vorzüge der digitalen Fotografie in RAW-Formaten erläutert. Bin mir sicher, dass das bei vielen zu einem Umdenken führen wird.
Dann natürlich der Treffen selbst...die Leute - mit vielen Forumlern kann ich nun endlich ein Gesicht verbinden.
Wie auch immer, auch für diesen Thread hier hat sich der Besuch in Wankendorf gelohnt. So wurde dein Stück, Ehrfried, Jörg brachte es ja mit, von den versammelten Fachkundigen mit Lupe beäugt und eindeutig als Rapakiwi identifiziert.
Auch der Frage nach dem "Myrmekit" im Rapakiwi bin ich nachgegenagen, denn ich war überzeugt es irgendwo gelsen zu haben. Matthias konnte mich dann aufklären: Der Fehler taucht bereits in der ersten deutschen Ausgabe von SMED/EHLERS (1994) auf - vermutlich dann auch im dänischen Original von SMED (1989), den ich allerdings nicht zur Hand habe. Auf S. 87 wird Myrmekit als "dekorative Verwachsung von Feldspat und Quarz" beschrieben und mit "graphischer Textur" bzw. "Schriftgranit" gleichgesetz. Weiterhin steht dort zu lesen, dass Rapakivi "das finnische Wort für einen speziellen Granittyp mit großen "Augen" von Kalifeldspat mit Plagioklasringen, sowie mit Myrmekit in der Grundmasse" sei. Folgerichtig sind dann natürlich auch die entsprechenden Gesteinsbeschreibungen in den Tafeln (zu den Farbbildern 67,70 und 153) fehlerhaft. Dieser Fehler wurde in der zweiten Ausgabe von 2002 korrigiert. Allerdings geistert dieser Fehler seither natürlich durch diverse Quellen (und auch durch meinen Kopf). Darum war es gut, dass wir es hier diskutiert haben. Nochmals:
Marc (War übrigens sehr nett Dich zu treffen!)
Ach, bevor ich es vergesse: Ralf (Sprotte) wusste noch zu berichten, dass die graphischen Verwachsungen von Kalifeldspat und Quarz (zweite Generation des Quarz) bei einigen Pyterliten nur in einzelnen Körnen, die durchaus weit auseinander liegen können, auftreten kann. Das hätte dann natürlich seine Auswirkungen auf die Ansprache von Handstücken bzw. Geschieben, wo eine solche Verwachsung (anders als im Anstehenden) nicht unbedingt zu finden sein muss.
Gruß
Ingo