Grüß Gott.
Ich sage, in jedem Land, in dem es Gesetze zu Meteoriten gibt, sind die Fundmengen zurückgegangen, teilweise drastisch.
Niemand wird bestreiten können, daß es wünschenswert ist, daß soviele Meteorite wie möglich gefunden werden.
Weil wenn keene gefunden werden, dann ham die Länder nix worüber sie sich streiten können, die Museen nix zum bewahren, die Forscher nix zu forschen, die Händler nix zum händeln, die Sammler nix zu sammeln.
Man möchte meinen, das sei eine Trivialität.
Ist es aber nicht, denn offenbar ists allen, die an der Einführung der Gesetze mitgewirkt haben bzw. nach solchen schreien, überhaupt nicht bewußt.
Das gilt es erst einmal festzustellen, bevor man sich um Gesetze kümmert.
So, wer findet die Meteorite seit 200 Jahren. Fast ausnahmslos die Privatleute, wenn man von der Antarktis absieht.
Da, wose nicht mehr suchen oder Handel treiben dürfen, dort wird grosso modo auch überhaupt nyscht mehr gefunden.
Für die Wissenschaft und die Museen ist es der effizienteste und mit Rrrrrrrriiiiiiiiiiiiiiesenabstand kostengünstigste Weg an die Meteorite zu kommen, die privaten Fachleute machen zu lassen.
Zudem ist ja kein einziges Land willens oder in der Lage offizielle Meteoritensuchen durchzuführen.
Bis auf vielleicht die Omani/Schwyzer - deren Fundraten im Vgl zu den anderen Omansuchern zusammengenommen doch ziemlich mickrig sind.
Gut, manche Länder meinen, Meteorite wären ein Kulturgut oder ein sonstiges Nationalerbe (auch wennse noch nicht gefunden sind oder noch im Orbit um die Sonne).
Das gilt es zu berücksichtigen.
Dementsprechend wärs für die Wissenschaft und für die Nationalerbenfraktion das Beste, sich gesetzlich ein Vorkaufsrecht einräumen zu lassen.
Von Zwangsabgaben halte ich nichts, Bayern ist der beste Fall, der zweite Stein vom Neuschwansteinfall, nach Aussage des damaligen Kultusminister ein Kulturgut ersten Ranges und der schönste Stein der 3 Funde wurde durch die Zwangsabgabenregelung (die niemals rechtlich überprüft wurde) unwiederbringlich zerstört.
Zudem verteuern Zwangsabgaben das Material für alle nichtheimischen Wissenschafler erheblich.
Laßts Euch mal erzählen von den Top-Notches der Foaschas, wennse mal vonner Australischen Sammlung Material haben wollen - nicht das Schwarze unterm Fingernagel rücken diese Hinterwäldler raus.
Saharaländer, bislang war keinerlei Engagement oder wissenschaftliche Aktivitäten hinsichtlich der Meteoriterei ersichtlich, stets nur der Schrei ooooh wir werden geplündert.
So sollens in Gottesnamen ihre 20% von den Funden geschenkt bekommen, damit nicht die Infrastruktur, die die Menschheit mit den meisten und wichtigsten Meteoriten und das quasi zum Nulltarif versorgt hat, vollends zusammenbricht.
Je mehr Papierkram allerdings, desto weniger werden suchen, da jeder Mehraufwand die ökonomisch jetzt schon kaum mehr sinnvolle Tätigkeit des Suchens und Handels noch unsinniger macht.
Vorzugspreise für Wissenschaftler sind Humbug. Ihre anderen nicht halb so seltenen Forschungsgegenstände sind nicht im entferntesten so billig wie die Meteorite und werden mit größter Selbstverständlichkeit teuer bezahlt.
Leistung muß sich lohnen, sonst gibts keine Leistung.
Private Suchen und Handel soll, weil es hier angeklungen ist, selbstreden NICHT finanziell mit öffentlichen Geldern unterstützt werden, wo käm mer denn da hin... es reicht, ihnen keine Steine in den Weg zu legen, höhöh, wortspiel 3000.
Das alles ist sowieso schlecht durchführbar,
denn solch ein Gesetz berührt die Besitzrechte der Landeigentümer. Eigentumsrechte zählen zu den stärksten Rechten wo gibt uff Welt.
Und diese Eigentumsrechte sind von Land zu Land, von Bundesland zu Bundesstaat, von Bezirk zu Bezirk, von Dorf zu Dorf
unterschiedlich geregelt.
Daher ist ein solches bestreben nach einem Meteoritenfundgesetz müßig.
Im Gegenteil. UM GOTTESWILLEN NICHT dran rühren, sonst werden die meisten Länder überhaupt erst drauf aufmerksam, daß es sowas wie Meteorite gibt. In den Wüstenländern hams ja die Verbote alle erst spät eingeführt, nach dem einzelne Schreihälse und Neidhammel danach gekräht hatten.
Höchstens in Ländern mit Schwachsinnsgesetzen, da sollte man auf Novellierungen hinwirken.
In höchster Eile getippt,
Widasen
Mettmann