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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Katharer2014 am August 22, 2014, 09:46:29 Vormittag

Titel: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 09:46:29 Vormittag
Guten Tag die Herren (gibt's hier auch Damen?  :einaugeblinzel: ) Spezialisten!
ich bin neu hier und stelle mich kurz vor  :hut: :
Baujahr 1960 und mit vielen Hobbys "gesegnet", wohne in Hildesheim.
meine Frau (seit 1 Jahr verheiratet) ist seit vielen Jahren Edelstein- und Mineraliensammlerin, hat eine tolle große Sammlung, die ich immer wieder bewundere. Sowas wie Opale, in denen Millionen Jahre altes Wasser steht....
ich selber habe eigentlich immer die Schönheit der Edelsteine geliebt, Edelsteinbrunnen und so.
Nun hat mich aber doch in einer Hinsicht eine -naja, kleine- Leidenschaft gepackt: Die Meteoriten  :wow: !
Der Start war ein Urlaub in den Pyrenäen, als mir als Super-Geheimtipp  :super: eine Stelle verraten wurde, wo man welche finden kann.
ich wurde schnell fündig, die Echtheit wurde mir von einem Mineralienhändler bestätigt - es war ein ca. 1.5 cm großer flacher Meteorit. Ich fand ihn einfach klasse, er hat durchaus ein paar Besonderheiten... 
Nun, wie gesagt, ich wurde "Fan". Habe ein paar Fachbücher gelesen, im Internet rumrecherchiert - und bin noch mehrfach in die Pyrenäen gefahren. Und: ich wurde immer mal wieder fündig.
Bevor es hier ans Fachsimpeln geht, möchte ich betonen: Ich bin Dilettant! Ich behaupte in keiner Weise, fachlich kompetent zu sein oder ein irgendwie wissenschaftliches Urteil abgeben zu können. Aber: ich hab ein paar Erfahrungen und lasse mir meinen gesunden Menschverstand nicht nehmen.

Warum bin ich hier nun Mitglied geworden und warum schreibe ich hier einen langen Beitrag?
ich möchte Euch gerne an meinen Funden teilhaben lassen, freue mich auf Kommentare - und ich denke, dass auch bei meinen Funden ein paar "Luschen" dabei sind.
Auch möchte ich gerne ein paar Fragen mit Euch diskutieren, unter Anderem zu Eurer oft sehr schnellen Urteilsfindung bei geposteten Bildern. ich hoffe hier kritikfähige und nette Gesprächspartner zu finden  :winke:
So, nun mal ein Bildchen mit einem Überblick-Foto all meiner Funde - und ich bin so dreist, zu behaupten, da sind 90% echte Meteoriten dabei   :eek:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 10:16:57 Vormittag
Und um gleich ein wenig ins Detail zu gehen, dieser Fund ist ein Anlass, hier beizutreten:
bei unserem letzten Urlaub in den Pyrenäen vor 2 Wochen gefunden, den genauen Ort gebe ich nicht preis  :fingerzeig: , ich bitte um Verständnis, aber er stammt von einem Flussbett in der Nähe von Foix (Hmmm, eigentlich schon zu viel verraten...  :fluester: )
Es ist für meine Begriffe spektakulär riesig. ich habe immer einen ordentlichen Neodym- Magneten dabei, der Stein lässt sich nicht nur damit hochheben, es kostet Kraft, ihn wieder abzubekommen!
ich habe mal das spezifische Gewicht berechnet, korrigiert mich, wenn ich das falsch gemacht habe:
er wiegt 2135 Gramm bei einem Volumen von 38 Centliter. Ich komme dadurch auf ein spez. Gewicht von 5,618 gr/qcm ... ist das so richtig???
Anbei sind ein paar Bilder.
Er hat dieses meiner Erfahrung nach typische Glitzern der unterschiedlichen Metalleinschlüsse auf der Oberfläche.

Nun möchte ich gleich noch etwas Allgemeines dazu sagen. Selbstverständlich werde ich ihn nicht anschleifen oder Ähnliches.
Ein Stein, ob Edelstein oder Metorit, verliert immer an Wert, wenn er beschädigt, zerbrochen oder angeschliffen wird (es sei denn er wird gezielt als Schmuck geschliffen, versteht sich). Auf jeden Fall verliert er an Schönheit! Wenn man die Wittmannstädtschen Linien auch in gewisser Weise schön finden kann...
ich hoffe also, nun nicht gleich bombardiert zu werden mit "ist ein Schlackeklumpen, musst Du kaputthauen, anschleifen, ätzen und bei 800 Grad kochen" oder so  :dizzy:
Trotzdem - sagt mal was dazu. Ich möchte gerne noch den Einen oder Anderen Stein vorstellen, die weniger eindeutig sind und hier vielleicht interessante Anregungen bekommen.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 10:17:38 Vormittag
Moin Katharer2014!

Ein herzliches Willkommen im Forum. Zu deinem Posting: Kritikfähig sind wir hier ALLE - allerdings muss die vorgebrachte Kritik auch Hand und Fuß haben. Es gibt hier im Forum neben Meteoritenwissenschaftlern, studierten Geowissenschaftlern eine ganze Reihe von Hobbyisten, die bereits viele Jahrzehnte Meteorite sammeln und unter diesen auch welche, die bereits wissenschaftlich bestätigte (also klassifizierte) Meteoriten gefunden haben.

Genau an diesem Punkt muss ich Dir gleich mal etwas Kritik entgegen bringen. Ich verstehe Dich so, dass keiner von deinen Funden bisher wissenschaftlich verifiziert wurde, richtig?! Strengenommen sind es dann keine Meteorite, denn was sich Meteorit nennen darf und was nicht unterliegt einem wissenschaftlichen Reglement (Stichworte hier MetSoc bzw. NomCom).
Die Chance in Europa mal eben so einen Meteoriten zu finden ist quasi gleich Null bzw. steht schlechter als den Jackpot im Lotto zu knacken. Das ist leider ein Fakt und jeder, der sich ernsthaft mit Meteoriten beschäftigen möchte, muss das früher oder später einsehen.

Zu den Bestimmungen mittels Foto kann ich sagen, dass es da sicher eine Grenze des Machbaren gibt. Diese ist natürlich in erster Linie von der Bildqualität abhängig, aber auch sonst kann nicht alles 100%ig bestimmt werden. Was man aber definitiv und völlig problemlos machen kann ist Dinge ausschließen. Wenn mir also jemand einen Stein zeigt, der mit Blasenhohlräumen durchzogen ist und fragt, ob es sich um einen Meteoriten handeln kann, dann kann ich ihm getrost sagen: NEIN, das ist eine Schlacke!
Im konkreten Beispiel kann ich bei deinem Bild bereits jetzt (auch ohne die Stücke näher bestimmen zu können) sagen, dass sicher kein 90% Meteorite vorhanden sind. Alle grauen bzw. gräulichen Stücke unten sehen deutlich irdisch (div. Gerölle) aus. Was bei diesen Stücken so schnell geht funktioniert bei den dunkleren/schwarzen Stücken und den vielen Kleinen leider nicht. Hier brauchen wir gutwe Makro-Fotos für eine Ansprache. Das Selbe gilt auch, wenn Du die grauen Stücke näher bestimmt haben möchtest...

In diesem Sinne, mach doch mal ein paar bessere Bilder (Makros) und dann legen wir los...

Gruß

Ingo

Nachtrag zum 2. Posting: Das Erzeugen einer frischen Bruchfläche ist bei vielen Stücken ein unverzichtbares Mittel zur Gesteinsansprache - es ist schlichte geologische Praxis. Kein Meteorit der Welt wurde ohne Schnittfläche klassifiziert. Selbst auf dem Mars werden die Gesteine von den ulkigen kleinen Rovern angefräst, damit die hightech sonden frisches Material messen können.
Zu dem Fundstück - ohne frischen Bruch tendiere ich zu einem sehr erzmineralhaltigen Vulkanit - das Stück ist aber wohl sicher kein Meteorit, denn dieser hatte den rundenden Transport in Wasser nicht so gut überstanden. Es hätte sich zumindest eine rostbraune Verfärbung gebildet wenn nicht (je nach Meteoritenklasse) eine satte Oxidkruste.

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 10:50:52 Vormittag
Hi Ingo
Entschuldigung, ich habe bei der Vorstellung meinen Namen vergessen: ich heiße Andreas.

Zur Kritikfähigkeit: sehe ich auch so, ich will hier ja auch nicht als Meckerer einsteigen  :ehefrau:
Dann schreibst Du das mit dem wissenschaftlichen Reglement. Und dem "Lottotreffer" -
Hmmmm....
dann bin ich ein Riesen-Glückspilz oder vielleicht stimmt das so nicht ganz.
Erstmal macht mich das nachdenklich, ich hatte schon mehrfach den Gedanken, ein paar Steine definitiv prüfen zu lassen.
Wo kann man denn da "vorstellig" werden, ohne dass der Stein in der Mitte zersägt wird  :crying: und man hundert Euro los wird? Idealerweise in der Nähe von Hannover?

Und - klar ist mir auch, dass man keine eindeutige Bestimmung machen kann mit ein paar Fotos. das hab ich auch nicht erwartet. Aber die Wahrscheinlichkeit kann man diskutieren.

Das mit den Blasenhohlräumen ist einerseits klar - wenn sie in der Mitte sind! Aber hier geht es ja nicht um irgendwelche vorgestern vom Himmel gefallene Schnuppen (ich muss ehrlich sagen, diese Bezeichnungen "Bruchstück von NWA 869, 1999 in Algerien" finde ich unattraktiv und sind irgendwann nicht mehr nachvollziehbar... was da alles verkauft wird, wäre ein Meteorit von einer Tonne  :laughing: ...). Es gibt sehr alte, meist vom Wasser und Sand rundgespülte und erodierte Steine. Und wenn ein Meteorit sagen wir mal 300 Jahre im Dreck lag, sind evtl, Eiseneinschlüsse mit Luftkontakt rausgerostet und hinterlassen - runde Löcher, die wie Blasen aussehen auf der Oberfläche. ich hab in Büchern Bilder von Meteoriten, die sehen aus wie Vulkantuff - von außen. Klar sind die innen dann kompakt.
Zu den grauen oder gar weißen (hab da einen) Steinen muss ich sagen, die möchte ich auch gern mal hier diskutieren.
In diversen Fachbüchern findet sich immer wieder folgende Information: Dass die Schmelzkruste schwarz ist, nach längerer Zeit aber immer heller wird und bei sehr alten Funden leuchtend Weiß wird! Aber da kommen wir dann gerne noch zu, ich poste dann mal Bilder.
Freue mich auf einen interessanten Austausch hier  :user:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: JFJ am August 22, 2014, 10:59:44 Vormittag
Hallo Andreas,

zuerst ein recht herzliches Willkommen auch von mir  :hut:

Dem, was Ingo geschrieben hat, gibt es eigentlich recht wenig hinzu zu fügen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am August 22, 2014, 11:00:54 Vormittag
Hallo Andreas,

willkommen im Forum! :hut:

Zu Ingos Ausführungen braucht man nichts hinzuzufügen. Es käme schon einer Sensation gleich, hättest Du in Europa einen neuen Meteoriten gefunden.

Just my 2 Cent: Das Bild in deinem 1. Post lässt leider keine genauen Rückschlüsse auf die vorgestellten Gesteine zu, da man keine Details erkennen kann. Viele der Formen sind m.E. eher typisch für Gerölle als für Meteoriten. Bei dem Objekt im 2. Post handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit leider auch nicht um einen Meteoriten. Form, Farbe und Textur weisen keine typischen Merkmale für einen Meteoriten auf. Allein die Tatsache, dass es von einem Magneten angezogen wird, reicht für eine dahingehende Festlegung natürlich auch nicht aus, weil man in Europa überall Schlacken, Schrott und Basaltgesteine finden kann.

Zitat
Und wenn ein Meteorit sagen wir mal 300 Jahre im Dreck lag, sind evtl, Eiseneinschlüsse mit Luftkontakt rausgerostet und hinterlassen - runde Löcher, die wie Blasen aussehen auf der Oberfläche.
So was ist mir nicht bekannt. Handelt es sich um ein massives Eisen, würde es keine runden Löcher aufweisen, sondern entlang der Widmannstätten rosten, also eher flächig verwittern. Bei Steinmeteoriten wirst Du nach 300 Jahren in Europa kaum noch etwas finden können, denn das darin vorhandene Eisen (sofern vorhanden) oxidiert durch das feuchte Klima sehr schnell und sprengt nach und nach die Umgebungsmatrix. Runde Löcher wie Blasen würden auch in diesem Fall nicht entstehen. Vereinzelt findet man mal Exponate mit herausgewitterter Chondre, aber das ist nur bei Wüstenmeteoriten vorstellbar (wg. Sand- und Windschliff).

Zitat
In diversen Fachbüchern findet sich immer wieder folgende Information: Dass die Schmelzkruste schwarz ist, nach längerer Zeit aber immer heller wird und bei sehr alten Funden leuchtend Weiß wird!

 :gruebel: ... Leuchtend weiß? ... Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Hast Du Quellenhinweise auf Deine Literatur?

Zitat
ich muss ehrlich sagen, diese Bezeichnungen "Bruchstück von NWA 869, 1999 in Algerien" finde ich unattraktiv und sind irgendwann nicht mehr nachvollziehbar... was da alles verkauft wird, wäre ein Meteorit von einer Tonne  :laughing: ...

Die Bezeichnung ist unattraktiv? Naja, ist Ansichtssache. Mit Deiner Schätzung des TKW liegst Du jedenfalls fast richtig. Es handelt sich genau genommen um weit mehr als 2 Tonnen, die man vom NWA 869 fand. Guxxt da: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=nwa+869&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal table&code=31890 (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?sea=nwa+869&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=All&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal table&code=31890)

Gruß,
Andi

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 11:16:30 Vormittag
Moin Andreas!

In diversen Fachbüchern findet sich immer wieder folgende Information: Dass die Schmelzkruste schwarz ist, nach längerer Zeit aber immer heller wird und bei sehr alten Funden leuchtend Weiß wird!

Aus welchem "Fachbuch" stammt das denn?! Das ist völliger Quatsch!!! Kruste von Meteoriten, insbesondere die von Chondriten, zeigt nach längerer Zeit eine zunehmende "Verbraunung", aber weiß wird da nichts - schon gar nicht leuchtend. Was bei älteren Meteoriten weißlich (aber auch nicht wirklich leuchtend weiß) sein kann ist eine Calcrete-Kruste (Caliche), aber das ist eine Bildung die mit der Lagerung auf dem Boden in gewissen Klimaten zu tun hat (gibt es dann im gesamten Boden vor Ort) und rein gar nichts mit der (Fusions-)Kruste eines Meteoriten oder deren Veränderung. http://de.wikipedia.org/wiki/Duricrust

Was die Klassifikation deiner Stücke betrifft, so würde ich vorschlagen, dass Du sie uns zunächst vorstellst und wir dann alle draufgucken. Wir können dann eine Art von Vorsortierung erreichen, welche Stücke sich ggf. überhaupt zur näheren Untersuchung lohnen könnten. Sonst hast Du nur Kosten, aber keinen Nutzen. Sollte sich unter deinen Stücken jedoch tatsächlich ein möglicher Meteorit befinden, dann muss Dir klar sein, dass man ohne Sägeschnitt keine Klassifikation machen kann. Wenn es ein Meteorit ist, wirst Du auch nicht alles von dem Material behalten können, da immer eine Refernezprobe in einer wissenschaftlichen Sammlung hinterlegt sein muss (20/20-Regel), aber soweit sind wir ja noch nicht...

Gruß

Ingo
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 11:32:39 Vormittag
Hmmmm - da würde ich natürlich gern mal jemanden in der Nähe finden, der die Stücke in Augenschein nimmt. Könnt Ihr mir da etwas empfehlen, wie ich vorgehen sollte, um den Richtigen zu finden? Wie gesagt - möglichst Gegend Hannover...

Und  - nun ja, ich hatte es befürchtet... ich denke, ich nehme mir mal die Zeit und schleife einen der Kleineren an, die einen hohen Eisenanteil haben, ob sich da etwas Wittmannstädtsches zeigt...

ich hänge noch mal ein Bildchen an von der Oberfläche eines Kleineren (ca. 4cm Durchmesser).
und dann fällt mir ein: einer ist zerbrochen (klein, ca. 2 cm Durchmesser), als er auf dem Steinboden lag und etwas Schweres draufgedonnert ist. Von der Bruchstelle ist ein Bild angehängt.

Noch eine Frage: wie ist das mit den Nickel- Teststreifen? Die bekommt man in der Apotheke?
Und wie werden die konkret angewandt?

Danke, Andreas
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am August 22, 2014, 11:38:53 Vormittag
Hallo Andreas,

danke für die Fotos. Es handelt sich dabei definitiv nicht um einen Meteoriten. Das Stück besitzt nichts, was darauf hinweisen würde. Tut mir leid!

Nickeltests gibt es in der Apotheke oder bei Ebay. Die sind aber sehr ungenau und taugen nicht dazu, Meteoriten zu bestimmen. Bruchflächen und Anschliffe sind da viel aussagekräftiger.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 11:47:23 Vormittag
Hihi - das mit dem NWA 869 ist ja witzig... wollte einen Gag machen und dann stimmt das sogar fast...
Ihr seid ja heftig gut informiert hier. Und schnell!  :wow: ich dachte, morgen kommen vielleicht Antworten...
ich werde heut nach Feierabend noch mal nachschauen, ob ich das finde mit der hellen Schmelzkruste.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Buchit am August 22, 2014, 14:04:35 Nachmittag
ich denke, ich nehme mir mal die Zeit und schleife einen der Kleineren an, die einen hohen Eisenanteil haben, ob sich da etwas Wittmannstädtsches zeigt...

Hallo,

"Widmannstättensches" zeigt sich 1) nur in größeren Anteilen metallischen Eisens und 2) nicht beim Anschleifen, sondern erst nach einer Ätzung mit Salpetersäure, NITAL oder dergleichen. Sollte tatsächlich eines der Stücke größere Eisenanteile zeigen, wäre jedoch eine unvollständig entmischte Schlacke bei weitem wahrscheinlicher (die dann allerdings auch im Schliff ohne weitere Prüfung zu identifizieren sein sollte).

Gruß,
Holger
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 14:20:27 Nachmittag
Okay, das mit dem Anätzen ist mir bekannt. So schnell komme ich da eh nicht zu, will es aber mal probieren. Vielen Dank noch Mal für den Hinweis.

ich möchte noch mal eingehen auf die Anmerkungen bezüglich der Häufigkeit von Meteoriten - und damit der Möglichkeit, welche zu finden.

nicht nur hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Meteorit
und hier:
http://www.planeten.ch/Meteorit
und hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Impakt

Hier noch mal konkret:
http://www.cosmiq.de/qa/show/470849/Wieviel-Tonnen-Meteoritenstaub-fallen-taeglich-auf-die-Erde/
2 Stück pro Jahr (!) in Faustgröße nur in Deutschland!

wird auf die Häufigkeit von Meteoriden (also späteren Meteoriten) hingewiesen.
Es ist doch also de facto kein "Lottogewinn" oder eine wissenschaftliche Sensation, einen kleinen Meteorit zu finden.
In fast allen Veröffentlichungen und Fachbüchern wird auf diese Häufigkeit hingewiesen.
Es gibt logischerweise mehr als die spektakulären und/oder von irgendwelchen Instituten beglaubigten "Fälle".
Speziell in dünn besiedelten Gebieten, wo ein Fall (und die wenigsten Fälle sind hör- oder sichtbar) niemand bemerkt, sind sogar größere Objekte durchaus möglich. Dass diese keinen Namen, keine Registernummer und keinen Festpreis haben, macht sie in meinen Augen nicht minderwertiger.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: speul am August 22, 2014, 15:12:16 Nachmittag
Moin moin,
ich merke schon, dass wird schwieriger. Aber ich versuchs halt.

Nimm Deine 2 Fälle pro Jahr, faustgroß,
dann die Fläche von Deutschland, rd. 360000 qkm
dazu die (sehr sehr optimistisch geschätzte) Lebensdauer der Stücken von 100 Jahren (rechnet sich halt einfacher!)
dann liegen in D derzeit 200 Meteorite rum
das ist 1 Stück auf 1800 qkm!
wenn man dann noch betrachtet, das rd 50% Landwirtschaftliche Nutzfläche sind die regelmäßig gepflügt wird, und so die Meteorite unter der Erde landen, sind es schon nur noch 100, die so rumliegen.
ach so, 30 % sind Wald, da sind die Stücke auch x plus wenig verschwunden, schon sind es nur noch 40 Stücke.
und dann sind noch 10 % zubetoniert oder Wasser. da ist auch nichts zu finden, sind es noch 20 Stücke, mit denen Du rechnen kannst, also 1 Meteorit auf 18000 qkm!
Viel Erfolg

nur als kleinere Anmerkung:
Zitat
wird auf die Häufigkeit von Meteoriden
Meteoride gibt es gar nicht, max. Meteoroide
Zitat
Es gibt logischerweise mehr als die spektakulären und/oder von irgendwelchen Instituten beglaubigten "Fälle".
zweifelsohne, aber erstmal muß man ein Stück finden, eh man es klassifizieren kann, und dann sind das auch nicht irgendwelche Institiute, sondern ganz wenige spezialisierte und die beglaubigen auch nichts, sondern untersuchen.

Grüße
speul
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 15:16:38 Nachmittag
Moin Andreas!

Was theoretisch irgendwo liegen müsste und was praktisch gefunden werden kann bzw. gefunden wird sind zwei Paar Schuhe. Sprich mal mit den Leuten, die etwa nach dem Meteoriten Neuschwanstein gesucht haben oder eben mit denen die nach Geislingen gesucht haben. In beiden Fällen gab es konkrete Berechnungen, wo etwas zu finden sein sollte. Bei Neuschwanstein wurde man fündig (sogar 3 mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Neuschwanstein_%28Meteorit%29) ein viertes Stück liegt da noch irgendwo, aber es heute nur rund 12 Jahre nach dem Fall noch zu finden ist quasi aussichtslos. Im Falle von Geislingen hat man nichts gefunden.

Ich schlage Dir folgende live Experimente vor, damit Du dir klar machen kannst, wie schwer das Auffinden eines Stückes ist. Du nuimmst Dir einen Stein in der größe einer Kastanie und pinselst auf einer Seite ein Zeichen drunter. Diesen Stein nimmst Du mit raus und wirfst in in eine hohe Wiese mit Wildkräutern und zwar wie folgt:

1. Du wirfst den Stein selbst (so weit Du kannst) und schaust, wo er ungefähr hinfällt, dann gehst Du suchen. Wie lange brauchst Du, bis Du den Stein gefunden hast.

2. Du wirfst den Stein mit verbundenen Augen (siehst also nicht wo er ungefähr landet), dann gehst Du suchen. Wie lange hast Du nun gebraucht?

3. Du lässt den Stein von einem Freund werfen und Du gehst suchen. Wie lange brauchst Du nun?

4. Dein Freund wirft den Stein ohne Dich und sagt Dir nur grob, wo er liegen könnte. Was glaubst Du wie lange Du nun brauchst. Meinst Du, dass Du das Stück noch findest???

5. Du schickst mir den Stein zu und ich werfe ihn irgenwo im Umkreis meiner Heimatstadt in einen Wald, auf eine Wiese oder ein Feld. Dein Freund und Du kommen suchen... Ich kann auch gerne einen Faustgroßen Stein irgenwo im Raum Hannover in ein Feld werfen, meinst Du dass Du ihn da findest - innerhalb von sagen wir 12 Jahren, bis die druntergepinselte Nummer weggewittert ist? Ich denke kaum...

Steinmeteorite sind für den Laien (wenn die schwarze Kruste erst weggewittert ist) eben nicht mehr von anderen Gesteinen zu unterscheiden. Bei einem Eisenklumpen sieht das etwas anders aus. Eisen fallen aber auch sehr viel seltener...

Darüber solltest Du mal nachdenken.

Gruß

Ingo
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 15:28:07 Nachmittag
...und hier noch etwas zum Nachdenken:

Du sagst ja selbst, dass Du Laie bist. Zweifelsohne liegen überall auf der Welt mehr irdische Gesteine herum als Meteorite. Was unterscheidet denn einen Meteoriten von irdischen Gesteinen oder besser, meinst du nicht, dass man, wenn man einen Meteoriten sicher zwischen irdischen Gesteinen erkennen will, zunächst wissen sollte, was es für irdische Gesteine gibt und woran man diese erkennt?!

Versteh mich jetzt nicht falsch, aller Anfang ist schwer aber nur so ist es doch anzugehen. Woran machst Du denn fest, dass deine Funde Meteoriten sind bzw. sein könnten, daran dass sie schwarz sind und vom Magneten angezogen werden?! Das wäre in etwa so, als würde ich sagen ein Tier, was vier Beine und einen Schwanz hat muss ein Hund sein. (Sorry für den Vergleich, ist aber viel Wahres dran, denn ein Tier mit vier Beinen und einem Schwanz könnte auch eine Katze, eine Kuh, ein Gekko, ein Leguan, eine Ziege, ein Schaf, ein Elefant usw. usf. ......oder ein Nashorn sein.) Eine solche Betrachtung hilft Dir beim Meteoriten suchen schlicht nicht weiter. Du könntest in D sicher bis zum Sankt Nimmerleinstag schwarze Steine aufheben, die von einem Magneten angezogen werden ohne dabei einen echten Meteoriten in Händen zu halten - mal ganz ab davon, dass schon weit vorher dein Rücken schlapp machen würde. :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Buchit am August 22, 2014, 15:45:01 Nachmittag
wird auf die Häufigkeit von Meteoriden (also späteren Meteoriten) hingewiesen.
[...]
Speziell in dünn besiedelten Gebieten, wo ein Fall (und die wenigsten Fälle sind hör- oder sichtbar) niemand bemerkt, sind sogar größere Objekte durchaus möglich. Dass diese keinen Namen, keine Registernummer und keinen Festpreis haben, macht sie in meinen Augen nicht minderwertiger.

Es wird allerdings nicht aus jedem "Meteoroiden" auch ein Meteorit - die meisten enden als Sternschnuppen :einaugeblinzel:

Und "minderwertig" ist kein Meteorit, auch nicht die zahlreichen, stark verwitterten, nie klassifizierten NWAs, die auf Mineralienmessen zu günstigen Preisen angeboten (und manchmal etwas herzlos als "Gleisschotter" bezeichnet) werden. Aber wissenschaftlich sind sie dennoch nicht existent - "erst das Auge schafft die Welt" (Chr. Morgenstern), und "erst die Klassifizierung schafft den Meteoriten". (Und Preise haben sie nichtsdestotrotz auch, sogar derzeit noch relativ stabile Festpreise :einaugeblinzel:)

Und mal ernsthaft: Wenn Du Dich ein bißchen im Forum umschaust, wirst Du bemerken, dass hier reichlich Enthusiasten unterwegs sind. Glaubst Du ernsthaft, die würden sich die einfach so im Feld herumliegenden Meteoriten entgehen lassen? :eek: Fast möchte ich fragen: Für was hältst Du uns? :einaugeblinzel: Ich bin jetzt seit über dreißig Jahren in Deutschland "unterwegs in Sachen Stein", aber einen Meteoriten habe ich hier noch nie gefunden...immer nur mehr oder weniger überzeugende "wrongs" :crying:

Direkt gesagt: Vergiß es. Optimismus ist gut, Wunschdenken weniger...

Gruß,
Holger

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am August 22, 2014, 16:10:04 Nachmittag
Zitat
Es ist doch also de facto kein "Lottogewinn" oder eine wissenschaftliche Sensation, einen kleinen Meteorit zu finden.

Doch! Denn in ca. 300 Jahren Forschungsgeschichte in Sachen Meteoriten fand man in Deutschland nur ca. 45 Stück. :weissefahne: Guxxt selbst, gibst "Germany" in die Suchmaske ein: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php (http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php)

Zitat
Dass diese keinen Namen, keine Registernummer und keinen Festpreis haben, macht sie in meinen Augen nicht minderwertiger.

Doch, weil es sich hierbei nicht um Meteoriten sondern irdische Steine oder Schlacke handelt.

Bitte lies diesen Thread mal durch, da hat sich einer aus der Zunft sehr viel Mühe Mühe gegeben, das Thema mal auf den Punkt zu bringen:http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=127.msg468#msg468 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=127.msg468#msg468)

Ich würde mir wünschen, dass Du hier nicht so mit der Tür ins Haus polterst, sondern Dich erst mal in diesem Forum ein bisserl einliest. Bitte glaube mir: Die meisten aktiven Mitglieder dieses Forums beschäftigen sich schon seit Jahren wenn nicht sogar schon seit Jahrzehnten mit dieser Materie. Einige hier wurden tatsächlich schon fündig (die wenigsten in D bzw. Europa), und wissen auch, mit welchen massiven Anstrengungen dies verbunden ist (Berechnungen, Recherchen, Planungen, Reisen etc. pp).

Ich darf den Kollegen Mettmann aus dem o.g. Thread zitieren:
Zitat
Kein Mensch, der je nach Meteoriten sich hierzulande einfach so auf die Suche gemacht hat, hat je einen gefunden!
Es ist müßig, immer wieder erklären zu müssen, dass man so was nicht einfach eben mal im Hinterhof oder auch eben mal im Urlaub findet.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: MetGold am August 22, 2014, 16:37:42 Nachmittag
Hallo Andreas,

willkommen im Forum!

Ich befürchte - vorsichtig ausgedrückt - dass es bis zu deinem 1. Fund eines echten Meteoriten noch ein weiter steiniger Weg ist - es sei denn du begibst dich in ein bekanntes Meteoritenstreufeld und legst los!

Aber zeige uns ruhig deine anderen Steinfunde noch, man kann ja nie wissen ...


 :winken:  MetGold
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 20:58:20 Nachmittag
Junge, Junge....
so sehr ich es nachvollziehen kann, wenn es Manchem hier auf die Nerven geht, wenn einer nicht einsehen will, dass das Stück Eisenschrott, das er im Vorgarten gefunden hat, kein Meteorit ist...  :bid:
Eure Kommentare sind zu einem gewissen Teil persönlich verletzend und abwertend. Ihr behandelt Leute, die Ihr nicht kennt, wie Deppen.

Erstens: Ich habe doch klar geschrieben, dass von meinen Funden (was immer es sei) kein einziger aus Deutschland ist, sondern aus den Pyrenäen, verschiedene Stellen dort. Man bekommt in lokalen Geschäften Meteorite zu kaufen, zertifiziert und aus der Gegend (alles Nepp???).
Die Fundstellen sind mir von anderen (erfolgreichen, bestätigten) Sammlern und Händlern genannt worden.
Zweitens: ich bin Microsoft-Ingenieur und des Rechnens fähig. Eure Beispiele mit "Stein in die Gegend werfen" und ähnliche Rechenexempel sind zumindest unangebracht. Daher lasse ich es mal, mit weiteren Rechnereien die für jeden klar denkenden Menschen bestehenden Zusammenhänge zu erläutern.
Drittens: wenn es, wie Ihr so oft erwähnt (und natürlich auch plausibel ist), so schwierig ist, über Fotos einen Stein zu klassifizieren, ist es doch verwunderlich, wie schnell ihr eine so klare Ausschlusserkennung durchführt... weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Schade, ich hatte mir einen echten Austausch erträumt... MetGold scheint jemand zu sein, der zumindest tolerant ist...
Außerdem ist es nicht so, dass ich auf der Echtheit bestehe. Nur - ich habe nicht das Gefühl, dass sich jemand ernsthaft mit den Fotos beschäftigt hat...
Meine Frau ist wie gesagt seit Jahren Sammlerin von Steinen und kennt sich gut aus, anbei mal ein Foto von einem Teil ihrer Sammlung bei uns im Flur.
Nur Meteoriten sind für sie auch Neuland ...  :traurig:
Sie hat nun ein Treffen mit einem Fachmann, er ist  Meteoritenhändler und Wissenschaftler, arrangiert. Auf der Edelsteinbörse in Hannover, in 2 Wochen.
Ich werde gerne hier berichten, bin sehr gespannt und auf alles gefasst  :platt: - vielleicht hab ich ja doch nur ein paar Asphaltklumpen aus den Flüssen der Pyrenäen und auf Anhöhen über 1800 Meter gefunden  :eek: ...

Noch was am Rande... habe vor 1 Stunde einen der Steine von einer Seite angeschliffen, eine Nase abgeschnitten und die Schnittstelle auch geschliffen (mit der Flex - elende Quälerei). Kann jetzt im Dunkeln keine ordentlichen Fotos mehr machen. jedenfalls sind die Flächen extrem dicht, keinerlei Bläschen. Mal sehen, ob ich die Tage Säure beschaffen kann - bin nun wirklich neugierig geworden  :lechz:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Buchit am August 22, 2014, 22:00:43 Nachmittag
Zu den Fotos wurde bereits alles gesagt: Die ersten sind schlicht nicht aussagekräftig, die späteren zeigen - wie Andi schon sagte - mit Sicherheit keine Meteoriten. Da liegt die Schlussfolgerung nahe, dass der Rest genauso sein wird...

Was die Wahrscheinlichkeitsrechnungen angeht: Dieses Fass hast Du höchstpersönlich aufgemacht mit den Betrachtungen über die Häufigkeit von Meteoroiden und Meteoriten - wie man in den Wald hineinruft...

Und was zertifizierte Meteoriten in Spanien angeht: Du glaubst gar nicht, wieviel Schindluder auf diesem Gebiet getrieben wird. Die Frage lautet schlicht: Zertifiziert - von wem? (Hier haben sich schon sehr, SEHR erfahrene Meteoritenhändler eine blutige Nase geholt :platt:, weil sie an ein "Zertifikat" geglaubt haben. Papier ist geduldig... Daneben: Spanien ist auch nicht gerade als das Mekka der Meteoritensammler bekannt, wo man die Funde einfach so auflesen kann wie überreife Oliven. Das steigert den Optimismus der Leute hier auch nicht gerade.)

Und - sorry, aber so persönlich muss ich doch nochmal werden: Ein Microsoft-Ingenieur kann vielleicht rechnen, aber eine Rechnung macht aus einem Stück Schlacke oder Basalt noch keinen Meteoriten. Dazu braucht es eine petrographische Analyse, nicht mehr und nicht weniger. Und dass Du auf der Echtheit nicht bestehst...das klang in Deinem ersten Beitrag noch ganz anders ("Echtheit wurde von einem Mineralienhändler bestätigt", "mindestens 90% echte Meteoriten dabei!" - wie hast Du das denn berechnet?) Kein Wunder, dass hier manche die Geduld verlieren - Du bist nämlich nicht der Erste, der mit solchen Vorstellungen hier erscheint; aber Du bist - um das milde auszudrücken - beratungsresistenter als die meisten. :fluester:

Sobald gute (!) Bilder von Bruch- oder Schnittflächen Deiner Funde vorliegen, können wir weiterreden. Vorher ist das Zeitverschwendung.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: speul am August 22, 2014, 22:08:19 Nachmittag
eigentlich sagt man Danke wenn sich so viele Leute mit Deinen Steinen beschäftigt haben und Dir viele Hinweise gegeben haben und lange Berichte schrieben und Deine Bilder habe z.Z. rd 30 Aufrufe, da haben sich schon Leute Gedanken gemacht.
aber wie dem auch sei ...
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 22:13:42 Nachmittag
Moin Andreas!

Ich verstehe beim besten Willen nicht, was für Dich hier verletzend oder abwertend war. Das Beispiel mit den zwei faustgroßen Meteoriten auf die Fläche von Deutschland pro Jahr kam von Dir selbst.
Hier noch mal konkret:
http://www.cosmiq.de/qa/show/470849/Wieviel-Tonnen-Meteoritenstaub-fallen-taeglich-auf-die-Erde/
2 Stück pro Jahr (!) in Faustgröße nur in Deutschland!

Es wurde Dir daher sehr anschaulich erläutert, dass die bloße Existens von ETWAS eine gänzlich andere Sache ist, als diesem ETWAS tatsächlich habhaft werden zu können. Bei deinen Funden gehst Du aber davon aus, dass diesem ETWAS, den Meteoriten eben, tatsächlich habhaft geworden bist auch wenn es in den Pyrenäen war.

Was es in den Geschäften in den Pyrenäen zu kaufen gibt oder auch nicht kann ich nicht beurteilen. Was ich aber beurteilen kann ist die Geologie der Pyrenäen, denn ich war schon vor Ort und kenne die Geologie - zumindest die des Deckgebirges. Ich sammle seit 30 Jahren Mineralien, Fossilien und Artefakte - seit 17 Jahren Meteoriten. Ich habe Geologie studiert und mich auch im Studium  auf vielfältige Weise mit Meteoriten beschäftigt. Einen Meteoriten selbst gefuden habe ich aber noch nicht (weder in Europa noch in Namibia). Ich sehe mich weiterhin in der Lage anhand eines Bildes gewisse Dinge zu erkennen und auch auszuschließen, wie viele es hier auch vermögen. Dass für Dich die Klassifikation eines Meteoriten und eine Ansprache via Foto das Selbe sind zeugt erneut von deiner Unkenntnis - auch dafür kann hier niemand was. Es ist nicht das Selbe und wird es auch nicht sein. Hättest Du die Postings aufmerksamer und ggf. wertneutraler gelesen, dann wäre Dir der Unterschied sicher aufgefallen:
Was die Klassifikation deiner Stücke betrifft, so würde ich vorschlagen, dass Du sie uns zunächst vorstellst und wir dann alle draufgucken. Wir können dann eine Art von Vorsortierung erreichen, welche Stücke sich ggf. überhaupt zur näheren Untersuchung lohnen könnten. Sonst hast Du nur Kosten, aber keinen Nutzen. Sollte sich unter deinen Stücken jedoch tatsächlich ein möglicher Meteorit befinden, dann muss Dir klar sein, dass man ohne Sägeschnitt keine Klassifikation machen kann. Wenn es ein Meteorit ist, wirst Du auch nicht alles von dem Material behalten können, da immer eine Refernezprobe in einer wissenschaftlichen Sammlung hinterlegt sein muss (20/20-Regel), aber soweit sind wir ja noch nicht...

Also nochmals rein sachlich gesprochen: Man kann anhand von Bildern viel über Gesteine sagen. Man kann bis zu einem gewissen Grad auch eine Bestimmung/Ansprache vornehmen und man kann 100%ig auch bestimmte Gesteine oder Gesteinstypen ausschließen. Auch wenn Du jetzt meinst, dass ich Dich für einen Deppen halten müsste (was ich im Übrigen nicht tue), gebe ich gerne noch mal ein Tier-Beispiel, eben daher, dass es einfach und für jeden verständlich ist. Wenn ich Dir ein Bild von einer Koralle zeige, dann wirst Du mir zwar nicht unbedingt sagen können wie diese lateinisch bezeichnet wird oder dass es sich um eine Koralle handelt, aber Du wirst mir doch sicher sagen können, dass es weder eine Katze noch ein Hund ist, oder?! So geht es mit den Bildern von vermeintlichen Meteoriten auch - natürlich gibt es dabei eine Grenze, aber die Grenze ist uns hier bewusst und wir würden Dir auch sagen, wann diese erreicht ist.

Sonst halte ich es wie Holger:
Sobald gute (!) Bilder von Bruch- oder Schnittflächen Deiner Funde vorliegen, können wir weiterreden. Vorher ist das Zeitverschwendung.

Wissen würde ich dennoch gerne aus welchem Fachbuch nun das mit der weißen Kruste bei Meteoriten kommt oder habe ich da etwas überlesen?

Gruß

Ingo
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Werner W am August 22, 2014, 22:15:44 Nachmittag
Servus Andreas, :hut:

nimm Dir das bitte nicht derart zu Herzen !!

So hilfreich „Fachkräfte“ sein mögen, so ernsthaft gehen
sie leider auch an die offensichtlich/vermeintlichen Dinge heran !  :einaugeblinzel:
Just entflieht die, uns mitgegebene, Leichtigkeit und gestärkte
Hemden halten Einzug.

Wissenschaftliche Gefühle sehen eben so aus !!! :fluester:

Wenn es wieder zu bunt wird, muss ich Michael bitten, neuerlich zu „drohen“  :baetsch:

Gruß

Werner

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am August 22, 2014, 22:41:07 Nachmittag
Hallo,

klare Frage, klare Antwort. Wer das nicht verträgt, soll es einfach lassen, andere mit Fragen zu konfrontieren. Muss man tatsächlich rumeiern, um jede abstruse Thesen empfänger-schonend zu widerlegen? Ich will niemanden seiner Illusionen berauben und werde meine Zeit nicht weiter mit diesem Unsinn hier verschwenden.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 22, 2014, 23:19:33 Nachmittag
Tja, vielleicht kann man ja wieder einen sachlichen Level finden, ich bin wohl auch zu schnell angep... und die Goldwaage sollte man nicht für Wörter verwenden.  :traurig:

Und Lithoraptor, ich besitze 3 Bücher, da hab ich tatsächlich heut drin rumgesucht... finde die Stelle nicht mehr, hatte aber auch ausgeliehene Bücher. Also ist erstmal Essig mit dem Textnachweis.
Ich denke mal, bevor ich keine Ergebnisse vorweisen kann, macht das tatsächlich keinen Sinn -
werde wie gesagt mal eigene Ätzversuche starten (man erzählt sich, dass das auch nicht so ganz einfach ist), vor allem jemand mit einer Steinsäge auftreiben...
Eine Bruchstelle hatte ich ja mal gepostet, für was haltet Ihr denn das? Metallische Flächen sind deutlich, Olivin erkennt meine Frau darin...
Ich könnte auch noch einen Stein schrotten, wenn das "Einblicke" verschafft. Material ist ja einiges da  :einaugeblinzel:
Und dann ist da noch der Besuch beim Spezi in 2 Wochen, da verspreche ich mir am Meisten von.
Es hat sich zwar noch ein Sammler in Hildesheim aufgetan, der ist aber wohl auch eher Dilettant. Mal sehen.
ich melde mich.  :winke:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 22, 2014, 23:41:20 Nachmittag
An dem gebrochenen Stück vermag ich kein Olivin zu erkennen - allerdings ist auf dem Bild auch nur ein kleiner Bereich scharf. Mach doch noch mal bessere Bilder davon - gerne auch mehrere. Ich sehe in dem Stück auf alle Fälle ein Mineral, was ich für Quarz halten würde, aber evtl. bekommen wir das ja auch noch besser. (Quarz spräche dann sehr deutlich gegen einen Meteoriten.)
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: MetGold am August 22, 2014, 23:53:38 Nachmittag
Hallo Andreas,

da du immer wieder das Ätzen hier ansprichst - also bei Meteoriten werden nur Stücke mit größeren gut polierten Eisenflächen geätzt! Keine Steine!

Dein Bruch, wenn ich ihn auch nicht so genau erkennen kann lässt mich da keine größeren Eisenaggregate sehen oder vermuten, wenn überhaupt Eisen, dann eher Pyrit/Markasit usw. Hattest du mal einen Magneten dran gehalten? Bei größeren Eisenaggregaten oder massiven Eisen versucht man sowieso keinen Bruch zu erzeugen (was auch schwer fallen würde) sondern einen ordentlichen Schnitt.


 :winken:  MetGold

Hier mal ein Foto von ätzwürdigen Eisenflächen:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Murchison´s friend am August 23, 2014, 09:40:49 Vormittag
Lieber Werner,

Du Du !
"Wenn es wieder zu bunt wird, muss ich Michael bitten, neuerlich zu „drohen“  :baetsch:"

Neuerliche Drohung : zur Strafe gehst Du mit mir auf ein Bier - in München bei der Mineralienbörse !!! :prostbier:

LG,
Michael

P.S.: leider ist mein Urlaub schon wieder Geschichte
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 24, 2014, 19:34:10 Nachmittag
Hi MetGold
bin aus dem Wochenende zurück, wir waren weg -
wie ich selbst gesagt hab - und Ihr habt es ja inzwischen erkannt  :auslachl: - bin ich Dilettant: mein Hauptkriterium beim "Beurteilen" von Steinfunden war immer der Magnetismus. Also alle diese Funde sind sehr stark Eisenhaltig, ich habe einen 75 Kg Neodym-Magneten und bei ca. der Hälfte der Steine ist der Eisengehalt so hoch, dass man die Steine nur mit viel Kraft vom Magneten abbekommt. Das gilt auch für das Foto mit dem Bruch! Auch dieser Stein ist also extrem eisenhaltig. Und ich muss sagen, die sichtbaren Kristallteile sind deutlich grün - außerdem ist da meine Frau tatsächlich kompetent. Wenn sie sagt Olivin, dann glaub ich ihr das.
Ich hab mal versucht, den Stein, bei dem der Anschleifversuch mit dem Flexen nicht so doll geklappt hat  :platt: , mit dem Hammer zu zertrümmern. Ohne Erfolg - es ist lediglich eine Delle drin... aber die Steinplatte, die drunter lag, ist kaputt  :bid:
Eine Vermutung möchte ich noch mal ausschließen - da ist nichts man made. die Fundorte schließen das sehr wahrscheinlich aus.

Dann hatte ich am Wochenende mit jemandem gesprochen, der auch einen Fund aus der Gegend hat. Er hat ihn auch nie prüfen lassen und hat das jetzt vor, in einem Institut im Harz. Er wusste auch ein paar ganz interessante Details zum Fundort, da berichte ich evtl. später noch mal drüber.
Er war mit seinem Fund auch schon bei einem ernstzunehmenden Fachmann, der zumindest erstaunt war - entweder echt (was der auch nicht glaubte) oder eine so extrem eisenhaltige, dichte Vulkanschlacke, wie er sie noch nie gesehen hatte.
Nach all dem, was ich her dazu gelernt habe (echt, auch wenn ich Euch eher beratungsresistent vorkomme  :einaugeblinzel: ) wird mir zumindest klar, dass der Prozentsatz der meines Erachtens "echten" Funde sehr gering ist und sich auf einen Fundort beschränkt - und der scheint ein paar spannende Überraschungen in Petto zu haben. Ich verspreche zu berichten, sobald ich mehr weiß.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: MetGold am August 24, 2014, 21:27:27 Nachmittag
Hallo Andreas,

o.k. warten wir mal deine neuen Infos ab!

Wenn du Zeit hast, kannst du ja mal bei www.pseudometeorite.de (http://www.pseudometeorite.de) vorbeischauen, oder besser reinschauen. Es ist auch eine Seite von uns hier.


 :winken:  MetGold
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: lithoraptor am August 25, 2014, 00:07:30 Vormittag
Moin Andreas!

Zunächst: Das wird mein letztes Posting in diesem Thread sein. Man kann nur Leuten helfen, die sich helfen lassen möchten und die mitarbeiten. Sicher kann ich deinen Wunsch, einen Meteoriten selbst zu finden bzw. gefunden zu haben, verstehen, aber auch Wunschdenken muss sich eben früher oder später den Fakten beugen bzw. der Realität stellen. Bis das nicht passiert ist, hilft alles Wissen nichts und meine Zeit wäre mit jedem weiteren Posting sicher verschwendet und das liegt mir nicht sonderlich.

... bin ich Dilettant: mein Hauptkriterium beim "Beurteilen" von Steinfunden war immer der Magnetismus. Also alle diese Funde sind sehr stark Eisenhaltig, ich habe einen 75 Kg Neodym-Magneten und bei ca. der Hälfte der Steine ist der Eisengehalt so hoch, dass man die Steine nur mit viel Kraft vom Magneten abbekommt.

Wenn Du meinst, dass ein Stein metallisches bzw. ged. Eisen enthalten müsste, nur weil er von einem Magneten angezogen wird, dann irrst Du (aber gewaltig). Deine Frau kann Dir sicher erklären was Magnetit ist, denn die Gruppe der Spinelle ist ihr als Sammlerin sicher geläufig - auch die anderen Erzminerale, die vom Magneten angezogen werden können wird sie Dir sicher erläutern oder bestimmen können. Grundsätzlich gibt es nur wenige Stellen auf der Erde, an denen Gesteine vorkommen, die gediegen Eisen enthalten. Aber das kannste ja alles googeln. Sie wird sicher auch wissen, dass sich Quarz und Olivin (bis auf eine einzige Ausnahme) in einem Gestein ausschließen, aber das wird deine Frau Dir sicher auch besser erklären können. Ich hätte bei so viel Fachwissen deiner Frau ja eigentlich erwartet, dass sie mich über Dich gleich wissen lässt, dass es sich bei dem weißen Mineral in dem Gestein nicht um Quarz handelt, sondern um ??? ... und sich auf diese Weise ein ja evtl. zielführender Diskurs entwickelt (zumal Du mit ihr ja einen enormen Vorteil auf deiner Seite hast, von dem andere Anfänger hier ja nur träumen können), aber dem war ja leider nicht so.

Was deine Frau sicher nicht weiß, das sage ich Dir jetzt: Alle Meteoriten, die jemals wissenschaftlich untersucht und klassifiziert worden sind, wurden und werden von der Meteoritical Society in London erfasst und haben einen eindeutigen Namen bzw. eine Bezeichnung. Eine entsprechende Datenbank dazu gibt es online: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php Da kannst Du ja mal Spain und France (wo auch immer in den Pyrenäen Du gesucht hast) eingeben und schauen, was Du findest. Dieses Vorgehen empfiehlt sich auch um erste Schritte zur Verifizierung der Stücke vorzunehmen, die Du vor Ort in den Geschäften gesehen hast - von der damit verbundenen Glaubwürdigkeit der Händler, welche Dich auf deine Fundstellen aufmerksam gemacht haben, mal ganz abgesehen.
Du wirst dann sehr schnell erkennen, dass es in ganz Spanien und ganz Frankreich zusammen lediglich 7 Eisenmeteorite und einen Mesosiderit (bitte googlen) gibt. Also gerade mal 8 Meteorite und Lokalitäten an denen meteoritisches Material gefunden wurde, bei dem sich ein Anätzen (und das geht nur nach Schnitt und/oder Anschliff) überhaupt lohnen würde.

An diesem Punkt gleich noch ein kurzes Wort der Warnung: Solltest Du, obwohl man hier keine Sinnigkeit eines solchen Tuns erkennen kann, deine Fundstücke unbedingt ätzen wollen, so nutze auf alle Fälle eine entsprechende Schutzausrüstung und mach das am besten out door oder bei weit geöffnetem Fenster. Ja ja, Du wirst das sowieso alles ignorieren, aber wenn Du es nicht tust, dann wird deine Gesundheit es Dir danken und ich muss mir zumindest in diesem Punkt keine Vorwürfe machen. :prostbier:

Weiterhin möchte ich Dir raten (und diesen Rat habe ich hier noch jedem gegeben, der erfolgreich Meteorite finden möchte): Investiere etwas Geld und Zeit in das Studium gesteinskundlicher Bücher und lege Dir eine kleine Referenzsammlung irdischer Gesteine (Minerale sind ja vorhanden - bedenke aber, dass man sie auch im Bruch erkennen können muss) an. Es ist leichter das Besondere zu finden, wenn man das Altägliche erkennt und verwerfen kann. Natürlich ist das etwas Arbeit und viel mehr Aufwand als Wunschdenken, aber letztlich doch sehr viel zielführender.

Gut, das war es schon von mir, tschüs!

Ingo


Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Buchit am August 25, 2014, 09:58:05 Vormittag
Hallo,
Auch dieser Stein ist also extrem eisenhaltig. Und ich muss sagen, die sichtbaren Kristallteile sind deutlich grün - außerdem ist da meine Frau tatsächlich kompetent. Wenn sie sagt Olivin, dann glaub ich ihr das.

Und? So what? "Eisenhaltig" + "Olivin" = "Meteorit", oder wie sollen wir das verstehen? Dann laß`Dir sagen, dass auch diese Rechnung nicht aufgeht: Olivin ist in irdischen Vulkaniten (neben Magnetit, einem extrem eisenhaltigen Mineral, und noch dazu stark magnetisch) eine der häufigsten Komponenten...

Um mal etwas knostruktiver zu werden: Bevor Du auch nur entfernt daran denken solltest, Geld in eine Analyse der Stücke zu investieren, besorge Dir lieber das Buch von Vinx, "Gesteinsbestimmung im Gelände" (und lies es dann auch!!!). Das dürfte preiswerter und mit einem größeren Lerneffekt verbunden sein. Allein die Erkenntnis, dass es -zig irdische Gesteinsarten gibt, die makroskopisch auch für Fachleute nicht positiv zu bestimmen sind, sollte gegenüber allen "Zertifikaten" und "Bestätigungen", die sich nicht auf entsprechende experimentelle Daten, sondern auf bloße Anschauung stützen, eine gesunde Skepsis wecken... (Nota bene: Dies betrifft nicht die Negativdiagnose, also die Feststellung, dass ein Gestein kein Meteorit ist - das geht einfacher, wie Ingo ja schon erläutert hat.)

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 25, 2014, 11:11:08 Vormittag
Tja, da der liebe Ingo hier nicht mehr posten möchte, wird er das nicht mehr lesen...
Aber der Tipp mit der Datenbank ist klasse!
Unterwegs waren wir immer an Orten im Bereich zwischen Toulouse und Andorra, man stelle sich dazwischen eine Ellipse vor.
In der Datenbank habe ich 9 dokumentierte Fälle gefunden, in deren Nähe ich unterwegs war - natürlich nicht auf Eisenmets reduziert (ich hab mich nie darauf fixiert, einen Eisenmeteorit gefunden zu haben).
Einer davon tatsächlich sehr präzise, genau da waren wir unterwegs...

Und nach wie vor sage ich allerdings, dass es mehr Meteoriten gibt als die in dieser Datenbank, das ist doch logisch. Wie groß und/oder selten auch immer. Ob ich nun einen gefunden hab oder nicht. Wenn Ihr alle meint, dass das Unsinn ist, können wir tatsächlich da aufhören zu kommunizieren. Da greift der gesunde Menschenverstand.
Ansonsten ist das vom Ingo genau der Ton, den ich meinte. ich lasse mir also nicht helfen und arbeite nicht mit. Natürlich werde ich alles ignorieren, was ich gesagt bekomme.

Dass ein Anätzen nur bei einer gewissen Eisenfläche sinnvoll ist, ist klar. Aber ob es größere Eisenflächen gibt, weiß ich ja erst nach dem Schnitt. Also ist der Schnitt in jedem Fall sinnvoll, wenn ich feststellen möchte, um was es sich überhaupt handelt.
Also werde ich noch ein paar Stücke anschneiden lassen (habe einen alten Kumpel angehauen, der Terrazzomeister ist - die haben phantastische Steinsägen, damit kann man Plättchen in jeder Stärke schneiden. Da wird auch der Ingo zufrieden sein, der sich so väterlich um mich sorgt  :winke: ). Das ist sicher nützlich, auch wenn ich bei der Steinbörse dem Fachmann etwas vorlegen möchte.

Da hab ich gleich noch eine Frage: Wie stellt man denn fest, ob es sich um einen Meteoriten handelt, wenn keine Eisenflächen vorliegen, die ein sinnvolles Ätzen erlauben? ich nehme mal an, nichts was man zu Hause machen könnte (Rasterelektronenmikroskop???)...
Aber auch da bekomme ich sicher Tipps und Adressen auf der Steinebörse.
In der Ankündigung wird ja sogar eine kostenlose Echtheitsprüfung angeboten:
http://www.messen.de/de/11230/in/Hannover/Hannoversche%20Edelsteintage%20NORDGEM/info.html

Übrigens habe ich eine kleine Textstelle gefunden, die auf das Aufhellen der Schmelzkruste hinweist, hier:
http://www.myheimat.de/muenchen/natur/echt-oder-unecht-woran-erkennt-man-einen-meteorit-d312008.html
Klar ist das kein fachlich kompetenter Artikel, und auch nicht der, den ich meinte, aber immerhin ein Hinweis...
Ich hab da nämlich ein Stück, das seltsam ist, ich kann Fotos posten wenn Ihr überhaupt noch interessiert seid - eine sehr helle Kruste mit 2 Schwindrissen, an den abgeriebenen Stellen schaut rostiges Eisen durch. Aufgrund des hohen Magnetismus könnte da evtl. massives Eisen drin sein - auch den werde ich schneiden.

Wisst Ihr, ich bin einfach ein paar Jahre unterwegs gewesen und habe sehr dilettantisch nach Meteoriten gesucht, an Orten, die mir empfohlen wurden und in einem Bereich, von dem ich nun weiß, dass da sogar dokumentierte Fälle existieren. Habe ca. 150 Steine angehäuft, die mindestens mehreren Kriterien entsprechen.
Hier lerne ich nun eine Menge dazu und mir wird klar, wie selten eine echter Fund ist und dass der Prozentsatz der Wahrscheinlichkeit bei meinen Funden sich eher umkehrt (95% Ausschuss?). Werde ich nun alles in den Garten als Zierkies werfen, nur weil hier mal jemand genervt ist über meine Beratungsresistenz? Natürlich gehe ich die Wahrscheinlichkeiten durch und lasse Einiges ernsthaft prüfen! Wenn dann irgendwann das Ergebnis 0 ist - OK.
Wenn Ihr daran interessiert seid, freut mich das, wenn nicht, was solls.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 25, 2014, 11:17:24 Vormittag
Nein, Holger, mein Post, in dem ich die Reaktion auf den Magneten betone, ist eine Reaktion auf MetGolds Frage, ob der Fund mit dem Bruch denn überhaupt mit dem Magneten getestet wurde.
Also einigen wir uns darauf: ich lese gern noch das eine oder andere Buch, und Du ließt zumindest die Posts hier durch, bevor Du reagierst  :einaugeblinzel: ?
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am August 25, 2014, 11:34:21 Vormittag
Zitat
Tja, da der liebe Ingo hier nicht mehr posten möchte, wird er das nicht mehr lesen...
Aber der Tipp mit der Datenbank ist klasse!
.

Ich hatte bereits in Antworten #5 und #16 auf diese Datenbank verwiesen. Da sieht man mal, wie "intensiv" Du Dich mit unseren Antworten auseinandersetzt.

Und was die Art angeht, wie Du hier mit Leuten umgehst, Dir Deine Fragen beantworten, finde ich - gelinde gesagt - völlig daneben.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Buchit am August 25, 2014, 13:34:01 Nachmittag
Das Ganze hier fällt langsam in die Rubrik "Eisenhydroxid-Meteoriten". :bid:

END OF TRANSMISSION :gnacht:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ben.g am August 25, 2014, 16:08:24 Nachmittag
Hallo Katharer2014

Wenn du dich tatsächlich für den Themenkomplex Meteorite ernsthaft interessierst (und nicht nur darauf aus bist, jetzt unbedingt einen zu finden) dann ist der beste Rat, tatsächlich der von Ingo:

Weiterhin möchte ich Dir raten (und diesen Rat habe ich hier noch jedem gegeben, der erfolgreich Meteorite finden möchte): Investiere etwas Geld und Zeit in das Studium gesteinskundlicher Bücher und lege Dir eine kleine Referenzsammlung irdischer Gesteine (Minerale sind ja vorhanden - bedenke aber, dass man sie auch im Bruch erkennen können muss) an. Es ist leichter das Besondere zu finden, wenn man das Altägliche erkennt und verwerfen kann. Natürlich ist das etwas Arbeit und viel mehr Aufwand als Wunschdenken, aber letztlich doch sehr viel zielführender.

Leg doch einfach alle deine Funde in eine Kiste und ignoriere die vorerst. Die laufen nicht ja weg.  :einaugeblinzel:
Und dann beschäftige dich erstmal eine Zeitlang intensiv mit dem irdischen Gelump.
Da hast da ja zudem den großen Vorteil, eine Fachfrau gleich an der Hand zu haben.  :super:

Gruß
Ben
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 25, 2014, 19:09:34 Nachmittag
Hi Ben
ja, das tut grad mal gut.   :prostbier:
Wobei ich die Steinchen ja gar nicht so tief in eine Kiste stecken muss, da es wohl eh "irdisch Gelump" ist.
Einerseits ist da mein angehauenes Ego, das nicht mal eben akzeptieren will, dass der ganze Berg doller Meteorite Schlacke und Geschiebe ist...
Aber andererseits sind die Steine schön - einfach schön  :smile: .
Ich hab schon als Kind glitzernde Steine vom Weg aufgesammelt, zu Hause abgespült und sie stundenlang in der Sonne betrachtet.
Das war ja auch der Anfang von der Sammelei - ich fand den Stein schön, es war zudem noch ein ganz besonderer Moment, also eine Erinnerung - dann sagte mir jemand, es wäre ein Meteorit und dort würden immer wieder mal welche gefunden. Das fand ich natürlich geil - und habe zu Sammeln angefangen.
Aber ich sitze immer noch gern da, nachdem ich den Dreck und den Schlick abgeschrubbt habe und genieße das feine Glitzern auf der seltsam geformten Oberfläche. Oder das wilde Gefunkel einer Bruchstelle, wie ich sie hier gepostet hab - einfach geil, tiefschwarzer Hintergrund und davor silbrige und grüne Lichtblitze.
Also auch wenn es eisenhaltige Vulkanschlacke ist, werde ich das eine oder andere Stück in die Vitrine tun, evtl. noch Bruchstellen erzeugen und gezielt anleuchten.
...trotzdem bleibt da ein Ziehen in der Magengegend, ob denn auf der Messe vielleicht doch ein kleiner Meteorit vom Fachmann erkannt wird  :wow: .......
Gruß
Andreas
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 25, 2014, 22:03:15 Nachmittag
Hallo Andreas!

Im Bild ubersichtxxx.jpg sind einige interessante, ev. tatsächlich meteoritenverdächtige Stücke dabei!

Besonders in der Bildmitte, linke Seite!  :laughing:

Wenn Du möchtest, könnte ich ein kleineres Stück davon, kostenlos schneiden, um Dir Klarheit darüber zu geben, ob es tatsächlich ein echter Meteorit ist!
Einfach eine PM an mich senden!  :einaugeblinzel:
 
Grüsse :hut:
Achim 
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Hungriger Wolf am August 26, 2014, 18:52:06 Nachmittag
Auswahl  :winke: 
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 20:32:20 Nachmittag
Hallo Achim
von Nr. 3 hab ich Fotos mit Makroobjektiv:
Gruß
Andreas
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 20:35:30 Nachmittag
An Alle (falls hier noch wer reinschaut  :traurig:
ich hatte doch von dem hellen Stein erzählt, und den Stories von heller Schmelzkruste und so.
So, nachdem ich nun nicht mehr geglaubt hab, dass das was besonderes sein könnte, dachte ich mal, den schleife ich mal an - mal sehen, was da so magnetisch reagiert.
Das Ergebnis fand ich schon spannend:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 20:38:04 Nachmittag
... und dann ist er mir runtergefallen, auf Beton.
Da sah es so aus:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 20:42:57 Nachmittag
Und weil ich dachte, naja, kaputt ist er jetzt eh - hab ich vorsichtig mit einem Schraubenzieher als Meißel an der Rißkante angesetzt und ihn noch mal halbiert, so dass sich das Eisenteil herausbildete. Hier eine Draufsicht des Mittelbruchs, rechts ist die Schleifkante: --> Bild

ich möchte betonen, dass aufgrund des Fundortes "man made" äußerst unwahrscheinlich ist.

In dem weißen, recht weichen Material sind noch weitere, sehr kleine Eisenteile.
Der ganze Stein ist ca 5 cm lang, das Eisenteil mit dem Anschliff ca. 2 cm.
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: JFJ am August 26, 2014, 20:48:17 Nachmittag
Hallo Andreas,

sieht für mich verdächtig nach Hochofenschlacke aus.
Der graue (hellgraue) Farbton und einige Blasen würden m. E. dafür sprechen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 20:55:24 Nachmittag
...und weil ich grad so fleißig war  :dizzy:
hab ich mal einen von den "bunten" Steinen angeschliffen und eine Makroaufnahme gemacht.
Basalt, nehm ich mal an  :nixweiss:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am August 26, 2014, 21:06:50 Nachmittag
Wie schön so etwas Einfaches sein kann...
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am Oktober 20, 2014, 16:06:16 Nachmittag
Zitat
…Treffen mit einem Fachmann, er ist  Meteoritenhändler und Wissenschaftler, arrangiert. Auf der Edelsteinbörse in Hannover, in 2 Wochen. Ich werde gerne hier berichten,…

Zitat
…Natürlich gehe ich die Wahrscheinlichkeiten durch und lasse Einiges ernsthaft prüfen!...

Hallo Katharer2014,

und, gibt es schon Neuigkeiten von fachlicher Seite?

Gruß,
Andi
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am Oktober 20, 2014, 18:19:08 Nachmittag
N`abend Andi
...Ooops, ich hab sowas von gar nicht damit gerechnet, dass sich noch mal jemand von Euch um meinen Thread kümmert, nachdem ich mich so daneben benommen hab...  :auslachl:
- auf der Messe war nicht so doll, der erwartete Meteoriten-Fachmann war nicht da. Der Wissenschaftler (Gast auf der Messe) war zwar da, war aber eher inkompetent in Sachen Meteorite (die sind immer ganz aus Eisen... achso?  :platt: ). Ein anderer Händler, der auch ein paar schöne Pallasit-Scheiben im Angebot hatte, fand meine beiden mitgebrachten Stücke allerdings "sehr aufregend" (wörtlich), und ich sollte sie auf jeden Fall prüfen lassen.
Nun ja, diese Messen sind sehr gefährlich, wir haben eine ordentliche 3stellige Summe dagelassen und ein paar schöne Stücke für unsere Vitrinen erworben  :einaugeblinzel: .
Meine Funde sind inzwischen mehrfach geschnitten und mit Chemie und Mikroskop begutachtet worden - es handelt sich um Hämatit mit Magnetit-Einschlüssen. Speziell einer der renommiertesten Begutachter in Norddeutschland kannte dann sogar meine Story mit dem Museum in den Pyrenäen und der Legende um den Fall. Er hat schon mehrere Steine von dort begutachtet und alle mit dem gleichen Ergebnis.
Ich habe schon längst meine letzten Hoffnungen begraben, es wären Mets dabei (obwohl es ja echt fast 100 Stücke sind, mit unterschiedlichen Merkmalen). Die Meisten liegen in Blumentöpfen oder am Teich im Garten  :crying:
Das Einzige, was mich in dem Zusammenhang noch wirklich interessiert - wie bemerkenswert ist der Fund dann noch? habe 2 Brocken von ca. 2.5 - 3 Kg Hämatit, die Schnitte zeigen zum Teil große Eisenflächen (Magnetit?)... ist das häufig zu finden?

Nun hat mich Michael (Murchinson´s Friend) mit einem Bann belegt, der Wirkung zeigt...  :eek:
Das Fieber hat mich ergriffen und die einzige Medizin ist teuer  :lechz:
Habe eine kleine Ecke in den Vitrinen meiner Frau erobert, darin sind 2 Eisenmets, ein Moldavit (4cm, wunderschön) 2 kleine Pallasite, ein paar Tektite, 2 kleine Moissanite (synthetisch, sonst könnte ich damit Hannover kaufen :einaugeblinzel: ) und nun auch ein Stück Mond...
UND: die Hoffnung stirbt NIE  :baetsch:
Beim Spazierengehen hebe ich ständig Steine auf... und unsere Urlauspläne sind auch eher seltsam  :gruebel:
Zu Weihnachten hab ich mir eine kleine Steinsäge gewünscht...
infiziert!  :wow:
Gruß Andreas
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: ironsforever am Oktober 20, 2014, 19:11:23 Nachmittag
Hallo Andreas,

na, dann wünsch ich Dir viel Spaß und Erfolg mit Deinem neuen Hobby!

Die richtige Literatur in Sachen Meteoriten möchte ich Dir noch nahe legen, damit es keine Enttäuschungen, Fehlinvestitionen und weiße Schmelzkrusten mehr gibt :einaugeblinzel::

Der "Bühler" ist zum Einstieg sehr zu empfehlen, liest sich leicht und sehr verständlich! Ist zwar schon ein etwas älteres Werk, aber da hat sich in Wissenschaft und Forschung nicht so viel geändert. Wenn man brav ist :einaugeblinzel:, bringt ihn vielleicht schon der Nikolaus ins Haus. Den Bühler gibt's übrigens schon recht günstig immer wieder mal gebraucht bei Amazon. Rolf W. Bühler, Meteorite, ISBN 3-89350-518-0.

Gruß,
Andi :prostbier:

Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Suevit am Oktober 21, 2014, 22:51:17 Nachmittag
Hallo Andreas,

Das Einzige, was mich in dem Zusammenhang noch wirklich interessiert - wie bemerkenswert ist der Fund dann noch? habe 2 Brocken von ca. 2.5 - 3 Kg Hämatit, die Schnitte zeigen zum Teil große Eisenflächen (Magnetit?)... ist das häufig zu finden?
Hämatit und Magnetit sind die wegen ihrer Häufigkeit bedeutendsten Eisenerze, die weltweiten Reserven betragen zig Milliarden Tonnen. Man kann es sich (noch) leisten, auch ergiebige Vorkommen, die etwas schwerer zugänglich sind oder weitab von den Märkten liegen, zu ignorieren. Deswegen findet der geneigte Sammler und Wanderer immer wieder entsprechende Vorkommen. Besonders in Gebirgen, weil gebirgsbildende Prozesse für die Anreicherung zu nennenswerten Vorkommen sorgen.

Anbei mal ein Beispiel aus nordchilenischen Anden: Der Vulkan El Laco hat rund 500 Mio. Tonnen reinen Magnetit (!) in Form von Lavaströmen ausgespuckt. Das Material ist allenthalben durchzogen von Entgasungsröhren, in denen sich wunderbare Magnetitkristalle ausgebildet haben. Alles, was man auf dem Aufschlussfoto sieht, ist purer Magnetit. Dazu noch ein Foto von den Exhalationsröhren (Aufnahmen von dort gefundenen Kristallstufen müsste ich bei Interesse erst noch machen). Das Vorkommen wird nicht abgebaut, weil das auf rund 5000 m NN zu aufwendig ist und es auch mitten im Nirgendwo liegt.
Ähnliche Vorkommen gibt es weltweit, z. B. Kiruna/Schweden (die zweitstärkste magnetische Anomalie der Erde), nur dass dort der Vulkanismus schon 1,6 Milliarden Jahre her ist und die Lagerstätte entsprechend überprägt wurde.
Ähnliches bei Hämatit: Der entstand vor ca. 1,2 Milliarden Jahren weltweit in gewaltigen Mengen, als die ersten photosynthetischen Organismen massenweise Sauerstoff ins Meerwasser gepumpt haben, woraufhin das gesamte bis dahin in den Meeren gelöste Eisen als Hämatit ausfiel und zum Teil Hunderte Meter dicke Schichten bildete. Durch verschiedene geologische Prozesse wurde ein großer Teil dieser Primärvorkommen später verändert, umgebildet und teilweise noch weiter aufkonzentriert. Foto 3: sog. Bändererz, Hämatit in Wechsellagerung mit Jaspis, Archaikum, ca. 2,5-3 Milliarden Jahre, Australien. Die weltweiten Bändererzvorkommen werden auf ca. 150 Milliarden Tonnen geschätzt. Bedeutende Vorkommen liegen in Südafrika, Australien und in der Ukraine, historisch z. B. Schweden.

Magnetit und Hämatit sind also alles andere als selten.

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am Oktober 22, 2014, 08:52:53 Vormittag
                                       



                              :platt:
Titel: Re: Metoritensucher stellt sich vor
Beitrag von: Katharer2014 am Oktober 22, 2014, 10:47:43 Vormittag
Vielen Dank für die ausführliche Info, Rainer - da bleiben keine Fragen offen...
die Hämatite kommen auch an den Teich  :crying: