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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Hungriger Wolf am Juli 16, 2011, 09:15:55 Vormittag
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Hallo! :hut:
Ist das Mineral Ilmenit ein geeigneter Indikator, für möglicherweise vorkommende weitere Hochdruck-Mineralien in einem Schweresediment?
Grüße
Achim
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Nein, denn Ilmenit ist in dem Sinne kein "Echtes" Hochdruckmineral. Es wird auch weit oben in der Erdkruste gebildet und braucht keinen Hohen Druck zur Bildung.
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Das sehe ich auch so.
Das Eisen-Titan-Trioxid Ilmenit kommt außer sekundär in Seifen auch in alpinen Klüften, in Pegmatiten und Magmatiten vor.
Klassische Hochdruckmineralien, wie z.B. im Nördlinger Ries nachgewiesen, wären da z.B. die Oxide Coesit und Stishovit .. allerdings haben die natürlich nichts mit Schwermineralseifen oder Mineralsanden zu tun. Aber als Indikatorminerale für Meteoriten und beim Nördlinger Ries auch für die gefundenen Mikrodiamanten würde ich die schon bezeichnen.
Gruß Peter
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Heute Abend fand ich nun diesen Artikel:
http://www.ehu.es/sem/macla_pdf/macla9/macla9_205.pdf (http://www.ehu.es/sem/macla_pdf/macla9/macla9_205.pdf)
Nach dieser wissenschaftlichen Untersuchung sind Mn-reiche Ilmenite ein Indikator für möglicherweise vorkommende Hochdruck-Mineralien (Diamanten).
Grüße :hut:
Achim
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Die Suche nach den zugehörigen Kimberliten auf geologischen Karten dürfte zweckmäßiger sein.
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Hallo,
Sehe ich genauso. Die Ilmenite aus den Schwermineralkonzentraten sind meist alle aus der Kruste, aus Gesteinen der Umgebung.
Es müssen allerdings nicht immer Kimberlite als Muttergesteine für Hochdruckgesteine sein. Auch Weißschiefer (z.B. vom Dora-Maira-Massiv in Italien), manche Pyroxenite, Peridotite und einige exotischere Gesteine enthalten Hochdruckminerale. Die Weißschiefer vom Dora-Maira haben reinen Pyrop, die kleineren mit Coesiteinschlüssen, die größeren mit Ellenbergerit. Bin selber schon dagewesen und habe diese Granate bis Fußballgröße gesehen. Ellenbergerite hätte ich auch noch welche da. Die maximale Tiefe lag bei ca. 120 km.
Im Erzgebirge, und zwar an der Saidenbach-Talsperre bei Marienberg finden wir den Saidenbachit, ein Gestein, das auf dem ersten Blick wie ein heller granitischer Gneis oder Granulit wirkt. Darin gibt es Granate mit Mikrodiamanten. Anhand von Einschlüssen einer Titanoxid-Phase konnte eine maximale Tiefe von 180 km festgestellt werden! Die Talsperre ist allerdings Trinkwasserschutzgebiet, Waschversuche dort streng verboten! Vielleicht unterhalb im Saidenbach.
Im Bereich Waldheim im Granulitgebirge gibt es im Serpentinit Linsen von Gesteinen, die Majorit enthalten, eine Hochdruckphase.
Glück Auf!
Sebastian
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Am spektakulärsten dürften die Josephinite sein, die vom Rand des Erdkernes stammen dürften. Diese teils kiloschweren Brocken des stark nickelhaltigen Eisens kommen vom Josephine Creek in Oregon. Sie wurden in einem serpentinitisierten Peridotit und in zugehörigen Flusseifen gefunden. Sie enthalten merkwürdige Mineralisationen und Spurenelemente.