Autor Thema: " Eisblumen"  (Gelesen 12916 mal)

H5P6

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #15 am: Dezember 16, 2008, 11:27:50 Vormittag »
Hallo Ingo,hallo Willi, :w-or:

ich habe mir die Bilder angesehen.So ein Diabas habe ich auf dem Balkon zu liegen,aber nur wegen des schönen Windschliff.Leider trifft das die Sache nicht.Das was ich abgebildet habe,besteht aus viel mehr unterschiedlichen Stoffen und ist in seiner Struktur auch viel feiner.Leider fehlt mir dazu die fotografische Darstellungsmöglichkeit.Nach dem Sägen dachte ich, daß der Metallflitter Abrieb vom Sägeblatt wäre,aber es blieb auch nach dem Schleifen.Dieses Material ist auch eines von den Stinkern,daß nach dem Schneiden nach Mottenkugeln,Waschpulver und Pfeffer richt.Vielleicht sollte ich einmal eine Schräglichtaufnahme machen,da kann man den leitenden Flitter besser erkennen.Wenn diese Eisblumenmuster erst nach besonders schneller Abkühlung entstehen,ist doch die Frage,was ist schnell?Also etwa von 1800°C bis 1300°C in welcher Zeit und durch welches Abkühlungsmedium?Ich kann mir auch nicht richtig vorstellen,wie sich ein Gestein von 12Kg bei der schlechten Wärmeleitfähigkeit gleichmäßig schnell erstarren kann,wenn selbst flüssige Lava im Meerwasser innen lange flüssig bleibt.

Gruß Jürgen x-02

Offline pallasit

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #16 am: Dezember 16, 2008, 13:18:40 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

Zum grundlegenden Verständniss habe ich eine kleine Schrift für dich herausgesucht. Du kannst sie frei herunterladen. Wolfhard Wimmenauer war Präsident des Geologischen Landesamtes und langjähriger Lehrstuhlinhaber für Mineralogie und Petrographie an der Universität in Freiburg.

Wimmenauer, Wolfhard (1994) Der Granit - 200 Jahre nach Goethe Tycho-de-Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus (1994), S. 93 - 129
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4407/

Meine Empfehlung: Arbeite diese Schrift durch. Sie ist kein Fachartikel, jedoch auch nicht leicht zu verstehen. Am besten benütze "google" um unverständliches nachzulesen.

Grüsse Willi   x-09

Offline stollentroll

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #17 am: Dezember 16, 2008, 13:27:13 Nachmittag »
Wie Pallasit schon geschrieben hat, ist es erst einmal notwendig die Hauptminerale in dem Gestein zu bestimmen. Ich würde da auch noch die Frage hinzufügen, ob heller oder dunkler Glimmer in dem Gestein vorhanden ist.
Es ist auch noch nicht einmal klar, ob es ein vulkanisches oder plutonisches Gestein ist. Nach den Fotos würde ich eher auf ein plutonisches Gestein tippen, also langsame Abkühlung. Da die Fotos aber nicht viel hergeben, ist auch das nicht mehr als eine Vermutung.

Bevor man über Abkühlungsgeschwindigkeiten spekulieren kann oder sich mit Flittern in dem Gestein befasst, muss erst einmal klar sein, um welches Gestein es sich denn eigentlich handelt.

Glück Auf
Thomas

Labrador

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #18 am: Dezember 16, 2008, 14:29:48 Nachmittag »
Hallo,

am Ascherhübel bei Spechtshausen im Tharandter Wald (Sachsen) soll auch mal ein Klümpchen Eisen im dortigen Nephelinbasanit gefunden worden sein. Und aus irgendeinem der größeren bayerischen Basaltbrüche kam wohl auch mal was...

Gruß
Labrador

H5P6

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #19 am: Dezember 16, 2008, 14:37:18 Nachmittag »
Hallo, :w-or:

hier noch die Schräglichtaufnahme.Spiegelt natürlich etwas. x-10

Gruß Jürgen x-02

Peter5

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #20 am: Dezember 16, 2008, 14:58:49 Nachmittag »
Hallo ..

und ich kenne gediegen Eisen (terrestrisch) nur von Bühl bei Kassel und von Ovifak, Insel Disko, Grönland (letzteres in meiner Sammlung - siehe Bild). Es gibt natürlich auch noch andere Fundorte dazu .. :smile:

Gruß Peter5 .. x-10

Offline stollentroll

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #21 am: Dezember 16, 2008, 16:51:25 Nachmittag »
Das Stück "Eisen" vom Ascherhübel im Tharandter Wald ist schon vor 1900 als künstlich erkannt worden (wahrscheinlich Teil von einem Rad oder einer Radachse).
Wieder mal ein Beispiel, dass Fehlbeschreibungen kaum aus der Literatur auszurotten sind und sich jahrhundertelang halten.

Glück Auf
Thomas

H5P6

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #22 am: Dezember 16, 2008, 16:57:10 Nachmittag »
Hallo Peter5, :w-or:

Dein Material sieht ja schon nach massiven Eisen aus.Hast Du dazu eine Schnittfläche? x-08
Bei meinen Material ist es ja nur in Form von Flitter oder Körnern. x-10

Gruß Jürgen x-02

Offline MetGold

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #23 am: Dezember 17, 2008, 06:51:17 Vormittag »
Hallo Jürgen,

verrenn dich bitte nicht wieder. Die reflektierenden "Flatschen" sehen wirklich nicht nach gediegen Eisen aus. Habe aber momentan keine Muse die ganzen Schnittbilder rauszusuchen, wo was reflektiert, das ist doch öfters mal der Fall.

 x-10   MetGold   xalt
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Offline pallasit

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #24 am: Dezember 17, 2008, 09:26:43 Vormittag »
Hallo Jürgen,

Dein Material sieht ja schon nach massiven Eisen aus.

Auf dem Bild von Peter5 ist kein Eisen zu erkennen. Auf dem Bild ist sehr viel Rost zu erkennen!!! Die Information dass dieses Stück ged. Eisen darstellt, kann man nicht aus seinem Aüßeren und schon gar nicht aus einem Bild ableiten!  x-03

Jürgen, rosten deine Flitter?

Grüsse Willi  :w-ge:

Offline stollentroll

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #25 am: Dezember 17, 2008, 09:46:01 Vormittag »
Da lässt sich noch hinzufügen, dass an dem Stück von Peter5, selbst wenn da noch etwas metallisch glänzendes vorhanden ist, es nicht unbedingt Eisen sein muss. Ich habe mal stark verrostetes Material von dort analysiert (gefunden von dem bekannten Mineralogen und Polarforscher Nordenskiöld). Das Eisen war komplett in Goethit umgewandelt, übrig geblieben war metallisch glänzender Cohenit.


Wenn irgendwelche Flitter rosten, ist es auch kein Beleg dafür, dass gediegen Eisen vorhanden ist. Sulfide wie Pyrrhotin rosten auch (und sind elektrisch leitfähig und magnetisch).

Glück Auf
Thomas

H5P6

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #26 am: Dezember 17, 2008, 11:52:38 Vormittag »
Hallo, :w-or:

also wenn es andere Möglichkeiten gibt,wie nichtmetallische Stoffe,die aussehen wie Metall und auch so leiten,dann kann ich sie nicht unterscheiden.Rost kann ich ebenfalls nicht sicher ausmachen,nur  im Bereich von Rissen ab und zu eine bräunliche Substanz. x-07

Gruß Jürgen x-02

Plagioklas

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #27 am: Dezember 17, 2008, 15:49:54 Nachmittag »
Hallo,
wie ich bereits geschrieben habe hab ich auch so ein Stück. Bei mir ist Rost drum, bei dir nicht.

Außerdem sieht Eisen im Anschliff aus wie Eisen. Hell, gestreift (riefen durchs schleifen), glänzend.
Gruß
Plagioklas

H5P6

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #28 am: Dezember 17, 2008, 17:34:03 Nachmittag »
Hallo Plagioklas, :w-or:

ich glaube Du hast recht,natürlich auch die Anderen,die das gesagt haben. x-08
Das " Eisen " ist nur beim Kippeffekt zu sehen und das kann ja bei Eisen nicht sein. :gruebel:
Wenn es den Magneten anzieht,kommt dann nur Magnetit infrage.
Also doch nicht eisenhaltig. x-04
Danke für die Infos. :smile:

Gruß Jürgen x-02

Peter5

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Re: " Eisblumen"
« Antwort #29 am: Dezember 17, 2008, 17:56:33 Nachmittag »
Zitat
Auf dem Bild von Peter5 ist kein Eisen zu erkennen. Auf dem Bild ist sehr viel Rost zu erkennen!!! Die Information dass dieses Stück ged. Eisen darstellt, kann man nicht aus seinem Aüßeren und schon gar nicht aus einem Bild ableiten! 

Leute (pallasit etc.), weshalb sprecht Ihr mich nicht mehr direkt an? :gruebel: :traurig:

1. Es ist gediegen Eisen, da auch stark magnetisch!
2. Wenn das Goethit sein soll, seit wann ist Goethit magnetisch?
3. Der Mann von dem ich die Stufe habe, war selbst in Grönland und ist Professor für Mineralogie, der auch darüber im Aufschluss publiziert hat.
und
4. beschäftige ich mich schon "ein wenig länger" mit Mineralien, sodass ich mich hier nicht als quasi unfähiger Anfänger abstempeln lassen muss!! Ich kaufe ja keinen puren Rost, sondern gediegen Eisen! Und Cohenit und Schreibersit ist sowieso mit auf der Stufe drauf. Schon solange wie ich die Stufe in meinem Besitz habe! Aber ich wäre ja gerne auch bereit gewesen, auch Detail-Aufnahmen von den nicht "rostenden" Stellen zu machen - wobei das ganze Stück, laut dem Prof. aus gediegen Eisen besteht!!

Peter5

 

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