Genau an dieser Stelle sollten jetzt eigentlich zwei Dinge passieren:
(1.) ihr bekommt noch ergänzende Infos über Augen-/Ohrenzeugenberichte vor Ort
(2.) ein Meteorit wird gefunden, und damit wohl in Folge gleich ein paar weitere
Zu 2.: das absolut zu favorisierende Szenario. Ich rate indessen, mit weiterer Suche bis mindestens Anfang nächster Woche zu warten. Zur Zeit sieht es auf der Albhochfläche in der Region noch so aus:
http://fsv.lai.de/idx_cams.htm Für morgen sind sogar noch weitere Schneefälle prognostiziert. Erst ab Wochenende dürfte die Milderung sich auch dort allmählich durchsetzen und den Schnee abschmelzen lassen.
Zu 1.: den Augen- und Ohrenzeugenberichten von vor Ort kommt freilich große Bedeutung zu als Korrektiv und Konkretisierung der hier absolut vorbildlich geleisteten Rechenarbeit. Meine persönlichen Erfahrungen diesbezüglich waren durchgehend negativ: keine der von mir angesprochenen Personen hatte bezüglich der Feuerkugel etwas mitbekommen, die meisten wussten noch nicht einmal von der Berichterstattung in der örtlichen Zeitung. Allerdings habe ich im nachhinein auch von gegenteiligen positiven Erfahrungen gehört. Die meisten jener Leute, die etwas bemerkt hatten, dürften wohl der Aufforderung der Regionalpresse gefolgt sein und ihre Beobachtungen über die dortige Hotline mitgeteilt haben - es waren, wie ich hörte, eine ganze Menge. Manche davon fanden Aufnahme in die von den Journalisten - wie ich finde, recht gut - verfassten Texte. Als ich einige Tage vor der Suchaktion den zuständigen Redakteur, mit dem ich einen guten Kontakt hatte, fragte, ob es möglich sei, sämtliche an die Zeitung übermittelten (und dort vermutlich handschriftlich mitnotierten) Zeugenberichte einzusehen und zwecks Nachrecherche zu kopieren, teilte er mir nach kurzem Zögern mit, diese seien nicht mehr verfügbar, sie seien bereits mitgenommen worden. Was freilich bedauerlich war.
Meine grundsätzliche persönliche Einschätzung: wenn jemand eine clevere Idee hat und sie mit entsprechendem Engagement verfolgt, ist das erstmal sein Verdienst, und es wäre in meinen Augen völlig legitim, wenn er dies zunächst einmal für sich behielte und versuchte, selber zum Erfolg zu kommen.
Meine beiden Einschränkungen wären diese:
1. Sollte sich erweisen, dass ein Einzelner oder eine kleinere Gruppe etwa mangels Manpower doch nicht wie gedacht zeitnah ans Ziel kommt, wäre es im übergeordneten Interesse, evtl. gefallene Massen möglicherweise doch noch bergen zu können, möglichst alle anderen Sucher mit einzubeziehen. Ich spreche hier von der Differenz zwischen berechtigtem Einzelinteresse und Egoismus.
2. Sollte ich durch Findigkeit auf für die Suche interessantes Material stoßen, so kann ich das selbstverständlich für mich nutzen, ohne es gleich an die große Glocke zu hängen. Ich sollte es aber den anderen, die vielleicht auch nicht ganz doof sind und nur ein wenig später kommen, nicht kategorisch entziehen. Kopieren, ja, und gut is. Nicht mitnehmen.