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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: gallpa-meteorite am Juli 08, 2012, 08:41:02 Vormittag
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:winke:
Ich hätte da mal eine Frage an die Experten und würde mich freuen ob mir jemand mehr Informationen geben kann.Diese Knolle habe ich vor langer Zeit an der Steilküste der Ostsee in Dahme gefunden und in ca.2 m Höhe aus dem Steilufer gezogen.Deutlich zu erkennen ist noch die Grenze des geschützten Teils dieser Knolle und meine Frage ist was könnte das ursprüngliche gewesen sein....für mich sieht es aus wie ein Dino Ei.
Bilder sind zu sehen auf meiner frei zugängigen Facebook Seite unter Norbert Pawlik und ich hoffe das dieser Link geht.
Norbert Pawlik http://www.facebook.com/media/set/?set=a.230996660341319.53840.100002929595758&type=3&l=525ccec506
:winke:
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Hallo Norbert2 (gallpa..) :hut:,
ich kann Dir jetzt nur meine persönliche Meinung dazu mitteilen. Ingo u.a. kennen sich mit diesem Fundgebiet und mit Fossilien ohnehin wahrscheinlich viel besser aus. :smile:
Ich sehe eine "nur" von der Natur (Erosion) etwas bizarr geformte Pyritknolle ohne "geschützten Bereich" (leider habe ich auch nicht genau verstanden, was Du damit meintest :gruebel: .. ich kanns nur vermuten) und ob da noch irgendwelche Spuren von Dino-Eiern, Koprolithen oder anderen Fossilien darunter sind, bliebe jetzt nur Spekulation. Dazu müsste man entweder teilweise oder vollständig den Pyrit wegsäuern oder die Knolle aufschlagen oder durchsägen. Aber das wäre schade, denn dann wäre das Stück in seiner Gesamtheit "für die Katz". :traurig:
Bei bestimmten Formen kann man schon auf den Gedanken kommen, dass nicht Erosion und/oder Verwitterung alleine ihre Spuren hinterlassen haben, sondern zusätzlich evtl. auch organisches Material fossiliert wurde. Spuren rezenter Organismen unterhalb bestimmter Bereiche der Knolle möchte ich aber auch nicht gänzlich ausschließen.
Jedenfalls von der Form her schon mal eine interessante Pyritknolle. :super:
Beste Grüße
Peter :winke:
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Hallo Norbert!
Hast Du noch weitere Stücke von den "Knollen"?
Grüsse :prostbier:
Achim
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Hallo Peter,
mit dem geschützten Bereich meinte ich genau diesen Teil der sich noch in dem Steilküstensand befunden hatte als ich die Knolle entfernte.Dieses ist sehr deutlich zu erkennen an den noch sehr gut erhaltenen Kristallen .
Was mich so stutzig machte ist die große Kristallbildung oberhalb was für mich so wirkt als ob da ursprünglich etwas ausgelaufen ist.
:winke:
Übrigens,das gute Stück ist stabil.
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Hallo Norbert :hut:
ich kenne Pyritkollen von der Insel Mors, die ganz genau so aussehen, auch mit dieser rauen Oberflächenstruktur.
Viele Grüsse und Glück Auf!
:winke: Jörg
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Hallo Norbert,
mit dem geschützten Bereich meinte ich genau diesen Teil der sich noch in dem Steilküstensand befunden hatte als ich die Knolle entfernte.Dieses ist sehr deutlich zu erkennen an den noch sehr gut erhaltenen Kristallen .
dann danke ich erst mal für die zusätzliche Erklärung. :hut:
Hallo Jörg,
von Mors wohl mehr siderithaltige Sandsteine .. siehe Text in englisch .. :smile:
http://www.mindat.org/loc-68021.html (der Vivianit deutet auf Phosphor hin ..)
Gruß Peter :winke:
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Hallo Achim,
nein, leider war das ein Einzelfund neben perfekt erhaltenen Hexenschüsseln usw.Übrigens war das mein Starterlebniss um eben zu den Meteoriten zu finden....mit einem wrong fing es eben auch bei mir an :einaugeblinzel:
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Hallo Peter,
http://www.mindat.org/loc-68021.html
Nee, nicht vom Morsum Kliff auf Sylt, sondern von der Insel Mors im Limfjord :einaugeblinzel:
Viele Grüsse
Jörg
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Hallo Norbert,
ich kenne solche Knollen bisher leider nur vom Tagebau Amsdorf und hatte mir über die Form bisher wenig Gedanken gemacht.
:winken: MetGold
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Hallo Jörg,
danke für die Aufklärung, .. habe ich wohl was verwechselt .. :smile:
Hallo Peter1,
sicher, dass Dein erstes Bild Markasit zeigt und nicht ein .. äähhmm .. "koprolitisch-wurstig-neuzeitliches Produkt aus dem Darm eines Menschen?" .. diplomatisch formuliert .. :lacher:
Gruß Peter5 :winke:
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:winke:
Koprolith fällt mir da bei deinem ersten Bild ein....
nicht böse sein :einaugeblinzel:
nein,
ersthaft ich grübele schon seit vielen Jahren weshalb ausgerechnet inmitten dieser Knolle eben diese große Kristallbildung gewachsen ist.....
:winke:
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.. oder dann doch mal vorsichtig mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs von der gesamten Stufe abtrennen .. :gruebel: :smile:
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:winke:
das werde ich nie machen....dann lebe ich lieber mit der Vorstellung das es eben ein Dino Ei war und träume davon. :einaugeblinzel:
Nach meinen eigenen Recherchen ist dieses Stück wohl innen eher uninteressant und zeigt womöglich nur ein strahlenförmiges Gefüge und da es sich mit absoluter Sicherheit um eine Pyritknolle handelt die noch nicht in Markasit umgewandelt ist obwohl sie nun schon so lange bei mir in der Vitrine liegt.
Mir geht es um die Form der Knolle eben mit den vielen noch sehr gut erhaltenen Kristallen auf der Oberseite und was die mögliche Entstehung ist. :winke:
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Von einer hydrothermalen Entstehung darf hier auf jeden Fall auch ausgegangen werden. Welche Prozesse, Einflüsse oder Veränderungen ansonsten hier noch zugrunde gelegt werden können, entzieht sich leider meiner Kenntnis. :smile:
Gruß Peter :winke:
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Hallo,
da es sich mit absoluter Sicherheit um eine Pyritknolle handelt die noch nicht in Markasit umgewandelt ist
Mir ist keine Umwandlung von Pyrit zu Markasit bekannt. Bei unsachgemäßer Aufbewahrung kann sich jedoch Letzteres in Limonit und schweflige Säure umwandeln :einaugeblinzel:
Von einer hydrothermalen Entstehung darf hier auf jeden Fall auch ausgegangen werden.
Es ist im Gegenteil von einer sedimentär-syngenetischen Entstehung auszugehen.
Gruß,
Rainer
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Mir ist keine Umwandlung von Pyrit zu Markasit bekannt.
Mir auch nicht. :smile:
Bei unsachgemäßer Aufbewahrung kann sich jedoch Letzteres in Limonit und schweflige Säure umwandeln
Ja, das ist bei vielen Markasiten der Fall aber längst nicht bei allen, daher ja auch das Wörtchen "kann". :smile:
Es ist im Gegenteil von einer sedimentär-syngenetischen Entstehung auszugehen.
Ich war mir jetzt ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob hier konkret von einer sedimentären Bildung (syngenetisch oder ggf. auch epigenetisch) ausgegangen werden konnte oder ob diese "Pyritknollen" nicht doch auch in hydrothermalen Gängen z.B. entstanden sind. :gruebel: Die meisten meiner Pyrite in der Sammlung stammen übrigens entweder aus intramagmatischen Lagestätten (z.B. in Russland) oder aus hydrothermalen Gängen. Pyrit ist in seiner Entstehung allerdings sehr "vielseitig". So gibt es auch Pyrite, die in metamorphen Lagerstätten entstanden sind oder auch als Gesteinsbildner vorkommen.
Gruß Peter :hut:
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Hallo,
ob diese "Pyritknollen" nicht doch auch in hydrothermalen Gängen z.B. entstanden sind.
Das gibt die genannte Fundstelle nicht her.
Zumal gerade "Knollen" eher im sedimentären Bereich vorkommen, und da gar nicht mal selten. Morgen, bei Tageslicht, kann ich mal ein paar Beispiele für sedimentären Pyrit fotografieren und hier zeigen.
Gruß,
Rainer
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Hallo Rainer,
ja, gerne .. zeig mal ein paar andere Bsp. :hut:
Wenn Du auch Pyrit als Konkretion in Sedimenten meintest .. ja das ist korrekt, denn die kenne ich auch .. aber nur von einigen Fotos aus Büchern.. selbst habe ich da noch kein Bsp. in der eigenen Sammlung :traurig: .. die Konkretionen jedenfalls kommen auch nur im sedimentären Bereich vor.
Nur war ich mir nicht sicher, ob j e d e "Knolle" mit Pyrit automatisch nur eine Entstehungsmöglichkeit, wie diskutiert, zulässt. :smile:
Gruß Peter :winke:
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vielen Dank für die vielen Informationen :super:
ich habe eine Seite gefunden von petrefaktum.de unter http://www.petrefaktum.de/zeit.php3?link=Markasit
die sehr interessant ist zu diesem Thema .
liebe Grüße aus Berlin,
Norbert :smile:
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Hallo Norbert,
oder auch hier mit rd. 4.000 eingetragenen Fundorten und deren spezielle Genese (plus über 800 Fotos), wer es ganz genau wissen möchte .. :laughing:
http://www.mindat.org/min-2571.html
darunter ..
Geological Setting:
Most frequently found in sedimentary rocks and coal beds, as a replacement mineral forming fossils, it is a mineral of low-temperature, near-surface, environments, forming from acid solutions. Pyrite, the more stable form of FeS^2, forms under conditions of higher temperatures and lower acidity or alkaline environments.
Gruß Peter :winke:
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Hallo,
Most frequently found in sedimentary rocks and coal beds, as a replacement mineral forming fossils, it is a mineral of low-temperature, near-surface, environments, forming from acid solutions. Pyrite, the more stable form of FeS^2, forms under conditions of higher temperatures and lower acidity or alkaline environments.
Ich habe mit solchen absoluten Definitionen immer so meine Probleme, da nachweislich beides gleichzeitig in sedimentären Niedertemperatur-Milieus vorkommen kann. Es gibt also einen großen Bereich, in dem die Bedingungen sowohl für die Bildung von Pyrit als auch
Markasit geeignet sind. Augenfällig wird dies bspw. bei "Pyritfossilien", die fast immer einen Markasitanteil enthalten, und bei sedimentären Vorkommen, in denen beide Minerale im gleichen Verhältnis zueinander vorkommen.
Jetzt aber mal zu Beispielen sedimentären Pyrits (alles Eigenfunde). Das Aufsammeln von "nur" Knollen erspart man sich ab einem gewissen Punkt, da sie in vielen Schichtfolgen auftreten (mitunter bis zu mehreren kg schwer) und das Ganze irgendwann beliebig wird. Interessanter sind Aggregate mit gut ausgebildeten Kristallen.
Öland: Pyritlinsen in Tonstein, Oberkambrium, Öland (Schweden) (Präparation: Sandstrahler)
Gruß,
Rainer
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Und weiter...
Winterswijk: Pyritaggregate aus Kalkstein, Trias, Unterer Muschelkalk (Vossenfeld-Formation), Winterswijk (Niederlande) (Präparation: Mit Ameisensäure aus der Matrix geätzt)
Balingen: Pyritaggregate aus Kalkmergel, Unterjura (Oberes Pliensbachium), Balingen (D), Lesefunde mit Anlauffarben
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Zum Schluss:
Rheine: Kugelige Pyritaggregate mit radialstrahligem Aufbau in bzw. aus Kalkstein, Oberkreide (Mittelcenoman), Rheine (D)
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Hallo Rainer,
sehr schöne Exemplare! :super:
Ich vergaß, das ich dann auch sedimentär gebildete Pyrit-Knollen habe, allerdings aus Calais in Frankreich (als Knollenhälfte radialstrahlig aggregiert) .. allerdings auch Markasit von Höver (Mergel) .. :smile:
Gruß Peter :winke:
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Hallo,
dieses Pyrit-Stüfchen stammt von Schönhagen/Ostsee,also in der gleichen Gegend wie Dahme.
Das müsste auch auf ähnliche Weise entstanden sein,wie die Knolle am Beginn dieses Threads.
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Hallo,
nette Kristalle. Wenn Du davon noch mehr sehen willst könntest Du die Kreide mit verdünnter Salz- oder Essigsäure wegsäuern. Die Knolle dabei nur so lange in die Säure legen wie nötig und danach gut wässern. Pyrit macht das nichts aus.
Gruß,
Rainer
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Hi,
in manchen, ziemlich häßlich erscheinenden, Pyritstücken versteckt sich allerdings auch etwas Gold! (wie schonmal gezeigt bei Gold)
:winken: MetGold
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:winke:
ich habe noch 2 weitere Bilder eingestellt darunter ist nun auch auch die Unterseite dieser Knolle zu sehen.Alle Bilder sind frei zugänglich und lassen sich durch anklicken vergrößern.
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.230996660341319.53840.100002929595758&type=3&l=525ccec50
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Hallo Rainer, :smile:
danke für den Tipp.Werd ich mal ausprobieren.
Hallo Namensvetter, :winke:
Deine Bilder kann ich nur sehen,wenn ich mich bei Facebook einlogge.
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:winke:
Da die Bilder bei Facebook nur eingeloggt sichtbar sind hier 3 Bilder der Knolle.
:smile:
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:winke:
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:winke: