Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: Mettmann am Januar 24, 2013, 22:12:24 Nachmittag
-
Guten Abend,
wir denken, es ist eine gute Idee über den neuesten Eisenfund "Ilmichil" auch hier im Hauptboard einen Thread aufzumachen,
da der Fund eines ergiebigeren Eisenmeteoriten doch eine bemerkenswerte Neuigkeit ist
und damit es hier zeitnah diskutiert werden kann, so wie es Forumstradition war mit bspw. dem Silikateisen oder Gebel Kamil.
Und es ist ja auch spannend, so frühzeitig dabei sein zu können und verfolgen zu können, wie von allen Seiten und Mitgliedern mit der Zeit neue und mehr Informationen und Erfahrungen zusammengetragen werden, bis sich daraus ein neueres Bild kondensiert.
Deswegen nur mal schnell unsere Informationen in Kürze wiederholt.
Es ist ein sehr neuer Fund aus der Umgebung des marokkanischen Ortes Ilmichil,
sodaß eigentlich nichts im Wege steht, daß ihm ein geographischer Name zugesprochen wird.
Über die Fundmenge herrscht natürlich noch Unklarheit, die höchste Zahl die wir erfahren, war 80Kg, wobei die Hauptmasse alleine 60kg wiegen soll,
jedoch s.u. gibt es schon einen Bericht. wo von 180kg die Rede ist.
Die Sucher sprechen gar von einer kraterartigen Struktur, die sie mit dem Fund in Zusammenhang bringen,
da diese aber 40km vom Streufeld entfernt ist, kann das wohl ausgeschlossen werden.
Die äußerliche Charakteristik dieses Materials ist relativ unscheinbar.
Hier als Beispiel ein 129g-Individual:
(http://www.meteoritenhaus.de/img/Imilchil_129_18_g_%2001.JPG)
Äußerlich ist er relativ stark verwittert, also wird er wohl ein recht hohes terrestrisches Alter aufweisen
und die Stücke sind von einer braunen Oxidpatina umhüllt.
Doch bereits bei der An- und Durchsicht der Exemplare ergibt sich eine Auffälligkeit,
nämlich daß an vielen der Stücke hie und da etwas Schreibersit durch die Oberfläche durchspitzt.
Das Ätzbild sieht so aus.
Ein Endstück von 30,8g
verschieden ausgeleuchtet.
(http://www.meteoritenhaus.de/img/Imilchil_30_82_g_%2001.JPG)
(http://www.meteoritenhaus.de/img/Imilchil_30_82_g_%2002.JPG)
(http://www.meteoritenhaus.de/img/Imilchil_30_82_g_%2003.JPG)
Wie man sieht, platzt Ilmichil förmlich vor Neumannlinien.
Ferner - auch in weiteren angeschnittenen Exemplaren zeigen sich keine oder kaum Felder,
sodaß es wohl ein Sehr breiter Oktaedrit sein könnte.
Vielleicht aber auch, was ihn ja bspw. auch ähnlich zu Guanaco macht, mit diesem Schreibersit-Reichtum,
wie wir ihn diesem Bsp. gut sehen können, läge gar die IIG-Gruppe im Bereich des Möglichen.
Und so eben hat unser verherter Gsac diesen kurzen Bericht über die Funde der Universität Agadir gefunden,
mit genaueren Angaben zum Streufeld, das tkw dort ist 180kg und das irdische Alter der Fund wird auf 40.000 Jahre geschätzt.
http://www.uiz.ac.ma/index.php?option=com_content&view=article&id=546:universite-ibn-zohr-decouverte-a-imilchil-de-fragments-de-meteorites-de-180-kg-datant-de-40-000-ans-par-des-chercheurs-de-la-faculte-des-sciences-&catid=25:the-project
Eine spannende Angelegenheit!
Beste Grüße,
Euer FC Meteoritenhaus
-
Buoah, das ist ja die Mörderresonanz hier.
Da ist ja viel mehr Action hier jedsmal angesagt, wenn hinter Mumbay eine Pizzeria abbrennt!
Kinder,
sagts einmal, das ist ein Eisengroßfund!
Die ersten Zahlen sagen schon 180kg. Und viele kleine Individuals, also dergestalt, daß (es hoffentlich! dazu auseicht, daß) über kurz oder lang alle Eure Sammlungen damit befüllt werden.
Und Ihr seid von der ersten Minute an dabei. Ihr seid die allerersten auf der Welt, noch vor den Eisenklassifikationsgöttern, die einen Blick auf das Innere habt werfen können. Live sozusagen!
Zäfix, muß denn immer alles erst auf der US-List vorgekaut werden, damit es hier, in Europas größtem Spezialforum Beachtung findet?
Jetzt schreiben wir alle ein "Wahnsinn!" hin,
sonst laufen wir Gefahr, daß der Admin es ins Unterboard: "sonstige Beiträge, die nirgends anders hinpassen" verschiebt. :lacher:
Muß man alles selber machen.... müssmer gar selber entertainen:
Zitier:
Ich fress meinen Guanaco mitsamt der Schreibersite , wenn das nicht ein rares IIG Eisen ist .
Gruß,
Andi
-
Nunja Andi,
ist noch nicht zu sagen.
Wünschenswert wärs natürlich, weil dann hättmer damit ein großes Los gezogen, den von Guanaco gibt's kaummehr was und am Bellsbank-Trio, da zahlt man sich ja tot.
Allerdings ist noch alles Mögliche drin.
Es kann ja auch ein Hexaedrit sein.
Erinnert Euch an Sikhote, der kann Neumannlinien haben, besser als jeder North Chile.
Weiß ich noch von früher, damals als Sikhote noch so billig war, hat ja niemand den geschnitten, weils sich so praktisch ganz verkauft hat und nicht gelohnt hätt.
Nur Eisenmeister Pilski hat immer mal wieder nicht so schön geformte Sikhote-Individuals geschnitten und präpariert.
Und da die ja nicht besonders groß sind, daher praktisch nie Felder zeigen, auf diese Weise die perfekten Hexaedrite draus gebaut.
Einer von meinen ist in dem Norton Field Guide drin, wenns mal schauts.
Und Sikhote kann extrem Schreibersit-reich sein. Kann riesige skelettierte, also mehr-cm-große Schreibersitkristalle haben, wie Guanaco.
Andererseits gibt es aber auch sehr Schreibersitreiche echte Hexaedrite, wenn man zum Bsp. an Fredericksburg denkt.
Eisenmeister Andi hat soeben Rhabdite in Imilchil entdeckt!
:belehr: Was waren Rhabdite noch einmal?
Richtig. Mikroskopisch kleine Schreibersitkriställchen, die nur anders heißen, weil man nach ihrer Entdeckung ob ihres seltsamen Habitus' glaubte, ein neues Mineral gefunden zu haben.
Hängen wir mal eine Mikroskopaufnahmen von Rhabditen in Morasko unten an.
Diese Rhabdite verraten sich oft in der Fläche, wenn man eine geätzte Scheibe im Licht wendet, als winzige Lichtfünkchen in der Fläche.
Morasko hat öfters welche. - Denk aber nicht, daß Imilchil nach IAB/IIICD geht, weil die in der Regel keine so großen Schreibersite haben, und wenn dann meist als Umhüllung von Troilit (gern zusammen mit Cohenit) - und eben, weil sie so kohlenstoffreich sind, daß sie jede Menge Cohenit haben, wovon wir in Imilchil noch nix gefunden haben.
Sikhote indes, kann ganz selten auch Rhabdit führen.
Also alles in allem, höchst Spannend!
Hexaedrit? IIG? IIAB? IAB?
Wer quizzelt mit?
Mettmann
-
WAAAAAAHHHHHHHNSINN :kiss: :super: :winke:
bittesehr Hr. Martin :einaugeblinzel:
-
Was auch immer es wird, diese Naturpatina überzogenen Individuals sind schon an sich eine Augenweide. Und das Schnittbild schießt echt den Vogel ab.
Ich freue mich schon riesig drauf, meine beiden Stücke bald persönlich sehen zu können.
-
"Wahnsinn, absoluder Wahnsinn: Was für Eisemasse - ha, was für ein NATURSCHAUSPIEL, hier!" ( :eek: :eek: :eek: )
"Un, Ritschie, hab isch dir net zuviel versproche, gell?" :gruebel:
"Hey, Headbänger, isch hab echt schon viel gesehe, aber des hier is des absolude Oberbrett; so was Beeindruckendes!" ( :super: :wow: :super: )
"Ja guck genau hin, hier - hier, des is e Kraft, wie des Eise da runnerpeitscht, hier, des hat noch mehr Speed wie so'n getunte Bock, hier!" ( :confused:)
"Ja, Headbänger, ich bin auch scho ganz hinn un weg - genauso, wie die japanische Reisegruppe da drübbe!" ( :dizzy: )
"Hier, bei dene glüht scho de Fottofinger, hier!" ( :auslachl: )
Für die Fortsetzung siehe: Badesalz, Wasserrohrbruch
-
Zitier (...und zwar den Herrn Andi-Minga aka ironsforever):
"Ich fress meinen Guanaco mitsamt der Schreibersite , wenn das nicht ein rares IIG Eisen ist."
"Mohltid!", Herr Sammlerkollege, vornehm-französischer könnte man auch "bon appetit" wünschen!
(Wobei Dir insbesondere die Schreibersite hernach Probleme bei der Verdauung machen dürften!! :-))
Al"...für mich soll´s rostge Eisen regnen, mir sollen...:-)"ex
-
Meine Exemplare sind da. Und ich muss sagen, ich bin echt beeindruckt von der herrlichen Optik dieser Exemplare. Trotz ihrer hohen Verweildauer auf der Erde haben sie ihre Ursprungsform noch nicht ganz verloren.
Den hier noch nicht gezeigten Bericht aus der Maillist tu ich auch mal hier rein:
http://www.uiz.ac.ma/index.php?option=com_content&view=article&id=546:universite-ibn-zohr-decouverte-a-imilchil-de-fragments-de-meteorites-de-180-kg-datant-de-40-000-ans-par-des-chercheurs-de-la-faculte-des-sciences-&catid=25:the-project (http://www.uiz.ac.ma/index.php?option=com_content&view=article&id=546:universite-ibn-zohr-decouverte-a-imilchil-de-fragments-de-meteorites-de-180-kg-datant-de-40-000-ans-par-des-chercheurs-de-la-faculte-des-sciences-&catid=25:the-project)
Hab mal ein paar Details übersetzt, aber das Französisch scheint schlechter als mein eigenes zu sein. Hier der soweit wichtigste Teil:
Der Ursprüngliche Meteorit soll 120 Meter groß gewesen sein. Das Imichileisen, von dem 180 Kilo gefunden wurden, soll von abgefallenen Fragmenten dieser Masse stammen.
Nordöstlich und nördlich sind die vermuteten Impaktstrukturen. Man nimmt an, die Seen sein Impaktkrater, die aus einer im Flug zerfallenen Masse Entstanden sind.
http://maps.google.com/maps?q=imilchil+morocco&hl=de&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wl
Die Daten der Seen:
2.55 km2 and 95 m tief ist Lake Isli, einer der größten und tiefsten natürlichen Seen in Nordafrika.
1.30 km2 and 27 m tief ist Lake Tislit
Sie sind mit Regenwassr und Schmelzwasser gefüllt.
Ein Satz weist darauf hin, das Fragmente des Meteoriten AN den beiden Seen gefunden wurden, die allesamt von den selben Meteoriten stammen.
Nunja, vielleicht ists tatsächlich ein Kraterbildendes Eisen. Aber erstmal abwarten, was noch so rauskommt.
-
Hier noch ein Bericht,
wonach die beiden Seen Isli und Tislit angeblich Meteoritenkrater sind.
http://www.yabiladi.com/articles/details/14301/maroc-meteorites-l-origine-lacs-tislit.html
Und hier eine Pressevorstellung im Fernsehen:
http://www.youtube.com/watch?v=jfNalg85YXY
Nun mal sehen, bis jetzt ist noch nichts zu lesen über den Nachweis durch die klassischen Impaktnachweise
und dem Vernehmen nach, scheint die Imilchil Fundstelle auch recht weit weg zu sein von den Seen.
:prostbier:
-
Hier nochmal ein Bild der Imichils.
So, wie Andreas die in Sternschnuppenform angeordnet hat, sehen sie echt wunderschön aus, nicht wahr? Da war ich schon echt baff, als ich das Päckchen aufgemacht hab :eek:. :wow:
Ich habe da schon regelrecht Angst, die Schachtel zu öffnen, weil da das Arrangement kaputtgehen könnte. Die bleiben in jedem Fall so, wie sie sind. Herzlichen Dank nochmal an das ganze FCM für diese herrlichen Stücke!
-
Zur Vermutung von einigen wegen Ataxit:
Nachdem ich ca 40 Stücke von Ilmilchil untersucht habe, bin ich der Überzeugung, das es sich dabei um einen Hexahedriten (und nicht um einen Ataxiten), ein IIAB Eisen handelt.
dellenit
-
Hallo Dellenit :hut:
zuerst muss ich Dir meinen Respekt zollen, für die umfangreichen Bemühungen an den Stücken.
Klingt doch sehr vielversprechend :super:
:winke: Jörg
-
Imilchil nun offiziell klassifiziert ! :winke:
heisst AGOUDAL und ist ein Hexahedrit.
http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=57354
Structurally similar to Ainsworth.
dellenit
-
Hallo,
wie zu erwarten ein IIAB.
Hatte ich die Tage schon dran gedacht, dass die Klassi langsam fertig sein könnte.
Danke für die Info.
Nur "Agoudal" will noch nicht fließend über die Lippen gehen.
:hut: Jörg
-
Oops !
ich verbessere mich :fluester:
Agoudal ist ein IIAB Eisen aber ein coarsest octahedrite !!!!!
sorry
dellenit
-
Agoudal ist ein IIAB Eisen ... ein coarsest octahedrite
Na, dann lag ich ja mit meinem Kommentar in Persönliche Highlights in der Sammlung vom 1. März einigermaßen richtig:
Antwort #17: Einen Ataxiten würde ich bei Imilchil ausschließen, da Ataxite nicht über so massive Schreibersite verfügen, wie sie bei meinem 8.4 gr
und meinem 10.3 gr Endcut zu sehen sind. Möglich wäre ein sehr grober, rekristallisierter Oktaedrit oder ein IIG Eisen (in beiden Fällen vielleicht ANOM).
Bernd :winke:
-
Imilchil nun offiziell klassifiziert ! :winke:
heisst AGOUDAL und ist ein Hexahedrit.
http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=57354
Structurally similar to Ainsworth.
dellenit
Ich frage mich, weshalb der Name "Agoudal" gewählt wurde, schließlich hat sich "Imilchil" schon eingebürgert...
Außerdem, das angegebene Fundjahr stimmt nicht...
Grüße, D.U.
-
Hallo D.U.
o ja, Agoudal ist der Fundpunkt des grössten Stückes. Daher der Name -> es ist aber auch das Synonym Ilmichil eingetragen worden !
Fundjahr stimmt schon, die ersten Stücke wurden ja schon 2000 gefunden.
dellenit
-
hallo dellenit,
es ist aber auch das Synonym Ilmichil eingetragen worden
und
coarsest octahedrite
wo findest Du das, ich habe den Eintrag dreimal von oben nach unten und von unten nach oben und so weiter gelesen, aber nichts dergleichen entdeckt :nixweiss:
Grüße
speul
-
Hallo D.U.
o ja, Agoudal ist der Fundpunkt des grössten Stückes. Daher der Name -> es ist aber auch das Synonym Ilmichil eingetragen worden !
Fundjahr stimmt schon, die ersten Stücke wurden ja schon 2000 gefunden.
dellenit
Interessant. Weshalb hat die Klassifikation dann 13 Jahre lang gedauert?
Wurden vor Ende 2012 auch schon Stücke verkauft?
Grüße, D.U.
-
Hallo Speul,
vorletzte Zeile:
Synonyms: Imilchil (Commercial synonym)
dellenit
-
Hallo D.U.
steht ja auch dort:
Two small pieces of iron were collected in 2000 in the Agoudal area, High Atlas Mountains, Morocco, and sold to tourists
die habens aber nicht zur Klassi geschickt. :einaugeblinzel:
dellenit
-
Hallo Speul,
vorletzte Zeile:
Synonyms: Imilchil (Commercial synonym)
dellenit
:bid:
Danke
-
Shhht Speul,
man kann sich schon manchmal des Eindrucks nicht erwehren, daß das ein kleines Spielchen des Nomcom ist,
daß eben Meteorite, die noch nicht eingetragen sind, aber deren Namen sich in der Mettwelt schon fest etabliert haben,
grundsätzlich, hihi & ätsch, umgetauftwerden müssen.
Niwwa? Amgala mußte Oum Dreyga werden. Lampiayrie nach 10 Jahren Ouadangou. West zu Mifflin. Taza....
Aber ist ned tragisch - wenn, wie jetzt anscheinend geschehen, der Handelsname als solcher mithingeschrieben wird,
sodaß jeder dann weiß, um welchen Met es sich tatsächlich handelt.
Unds wichtigste ist, für die Benutzbarkeit der Database eh, daß, wenn man die Populärnamen eingibt, sie den richtigen Mett ausspuckt.
Zur Struktur noch,
bei so kleinen Stücken, Individuals, wie sie von Imilchil bislang uns allen vorlagen, kann man freilich nicht den Strukturtyp ablesen.
Nehmt einmal die überzahlreichen kleineren Sikhote-Individuals her, die wenn man sie säbelt und ätzt, nur aus einem einzigen Kamazitbatzen bestehen,
wenn die dann auch noch schöne Neumänner haben, dann würd die jeder strukturell als Hexaedrit ansehen. Strukturell wohlgemerkt, und die Zuordnung zu IIAB tät dann chemisch erfolgen.
Naja und hätt man ein Schrapnell nur, wo nix mehr übrig ist vom Gefüge, gehts auch nur chemisch. (siehe Inningen vs. Sikhote).
Schreibersite helfen auch ned weiter, außer zur ganz groben Abgrenzung, wie ganz zu anfangs geschrieben, hat man ja in IIAB wie Sikhote, in den IIG wie Guanaco, in den Hexaedriten wie Fredericksburg....
Aber eine Verständnisfrage hätt ich noch.
Die IIG. Die haben für sich gesehen ja keine Struktur, scheinen irgendwo zwischen derbstem Oktaedriten und Hexaedriten rumzugurken?
Müßte man die nicht - strukturell - als Ataxite ansprechen?
Was sagen die Fexxe?
:prostbier:
Mettmann
-
Aber eine Verständnisfrage hätt ich noch.
Die IIG. Die haben für sich gesehen ja keine Struktur, scheinen irgendwo zwischen derbstem Oktaedriten und Hexaedriten rumzugurken?
Müßte man die nicht - strukturell - als Ataxite ansprechen?
Was sagen die Fexxe?
:prostbier:
Mettmann
Meinst Du "die Quexe - die naschforschen Typen...", nicht mehr die alte Garde :einaugeblinzel:
Also, spontan würde ich sagen, dass Ataxite entweder aus reinem Kamazit ("Hexaedrite") oder reinem Taenit bestehen. Da aber IIG offenbar beide Phasen enthält, wenn auch fast kein Taenit, ist er vermutlich auch nicht strukturlos, sondern wohl noch ein Oktaedrit.
Grüße, D.U. :prostbier:
-
Müßte man die nicht - strukturell - als Ataxite ansprechen?
Strukturell vielleicht schon, aber nicht, was den Nickelgehalt angeht. Ataxite haben meines Wissens einen durchweg höheren Nickelgehalt.
Bernd :hut:
-
Ja die Nickelbomben jenseits der plessitischen. Hoba, Chinga.... übrigens hab ich den Eindruck, je mehr Ni, desto mehr Nirosta.
Aber es gibt doch auch am gegenteiligen Ende des Spektrums, bei den besonders Nickelarmen, Ataxite.
Wennst zum Bsp. an den neueren Santa Rosa denkst? Zwei NWAs erinnere ich noch dunkel, weiß aber nicht mehr die Nummern, einer war in den 2000ern.
Mettmann
-
Ataxite haben meines Wissens einen durchweg höheren Nickelgehalt.
Wenn man von einer rein strukturellen Beschreibung ausgeht wären unter "Ataxit" eigentlich alle Eisen zu führen, die keine Struktur zeigen (a taxis = ohne Struktur). Der Nickelgehalt ist aber bereits ein chemisches Merkmal, kein Strukturelles.
Anmerken sollte man vielleicht noch, dass (so viel ich weiß) die strukturelle Einteilung im heute gebräuchlichen Klassifikationsschema ohne Bedeutung ist und die Klassifikation ausschließlich aufgrund der Chemie erfolgt. Deshalb wird die strukturelle Klassifikation in der MetBull Database auch gar nicht mehr angeführt.
:hut:
Herbert
-
Ja, ich denk, für das Typenschild hat die Struktur keine Relevanz mehr,
da die chemische Zuordnung viel eindeutiger ist (gibt ja auch teilweis unterschiedliche Strukturtypen in einer chemischen Gruppe), und schließlich ja auch was über die Generik aussagt (zudem erlaubt es ja auch bei den rekristallisierten zu sagen, was es ursprünglich für einer war, bevor er wieder aufgewärmt, wovon man dann besonders schwärmt).
Aber in den Einträgen und den Nachklapps zur chemischen Gruppe steht schon noch bei den neueren der Strukturtyp und die strukturelle Beschreibung dabei.
(Mei Hörb, womer doch so stolz sind auf das erste Eisen, daß Mittleren Oktaedriten mit plessitischem in einem verbindet...).
So.
Ich kauf mir jetzt einen Amphoteriten ! :laughing:
Mettmann
-
übrigens hab ich den Eindruck, je mehr Ni, desto mehr Nirosta.
...
Mettmann
Das ist auch meine feste Überzeugung ......... gewesen, doch dann kam Dronino mit 17% Ni. :crying:
:winken: MetGold
-
Das ist auch meine feste Überzeugung ......... gewesen, doch dann kam Dronino mit 17% Ni
Die Hauptschuldigen dafür dürften jedoch die Eisenhydroxide sein, welche die zahlreichen Sulfide umschließen! Ferner sind Droninos ursprünglich ja von einer 1-3 cm dicken Rostschicht umhüllt. Das hinterlässt Spuren: Rost von aussen und Fe-Hydroxide von innen ... :crying:
Bernd :winke:
-
Aber vielleicht erledigt sich Dronino als Ausnahme?
Denn wenn alles von ihm gescheibelt sein wird,
dann können wir ev. in 30 Jahren in der MetBull Database zu Dronino lesen:
Lost
by sudden paleozation.
:weissefahne:
-
Also mein Dronino hat definitiv keinen Rost - nur "Altersflecken" :lacher:
Hab die noch vorhandenen 16 g trotzdem gerne :laughing:
-
Hallo Forum,
hier noch ergänzend ein sehr gutes Beispiel von AGOUDAL "Imilchil", was eine oktaedritische Struktur
zeigt.
Zudem noch mit rekristallisiertem Rand, was für ein unverfälschtes Individual spricht.
So kann man auch bei kleineren Eisen durchaus Stücke mit oktaedritischer Struktur finden.
Viele Grüße Mirko
-
Einzigartig, Mirko, danke fürs Zeigen! :super:
Grüße, D.U.
-
Moin!
Ja, ich denk, für das Typenschild hat die Struktur keine Relevanz mehr,
da die chemische Zuordnung viel eindeutiger ist (gibt ja auch teilweis unterschiedliche Strukturtypen in einer chemischen Gruppe), und schließlich ja auch was über die Generik aussagt
Genau so ist es. Struktur ist nur (noch) von untergeordneter Bedeutung.
Gruß
Ingo
-
Abers Aug ißt schon auch mit!
(Sonst bräucht mans ja nimmer ätzen..).
:prostbier:
Mettmann
-
Ein kleines paper über Agoudal:
AGOUDAL: THE MOST RECENT IRON METEORITE FROM MOROCCO
LINK (http://www.hou.usra.edu/meetings/metsoc2013/pdf/5025.pdf)
Residents from Agoudal reported that the first pieces were
collected in 2000, then sold to a tourist. This special rock was
known by villagers in this area for a long time as a legend:
shepherds competed on who is able to lift the "small" but very
heavy rock.
-
Hallo Forum,
hier noch ergänzend ein sehr gutes Beispiel von AGOUDAL "Imilchil", was eine oktaedritische Struktur
zeigt.
Zudem noch mit rekristallisiertem Rand, was für ein unverfälschtes Individual spricht.
So kann man auch bei kleineren Eisen durchaus Stücke mit oktaedritischer Struktur finden.
Viele Grüße Mirko
Hallo,
gibt es eigentlich schon wissenschaftliche Schätzungen über das terrestrische Alter von Agoudal? Bei dem dicken rekristallisierten Rand muss es sich ja um einen relativ jungen Fall handeln. Dafür spricht auch, dass die meisten Stücke nicht sehr tief im Boden lagen. :gruebel:
Gruß,
Andi :prostbier:
-
Ein weiteres neues Paper zu Agoudal:
A NEW SMALL IMPACT CRATER IN
THE HIGH ATLAS, IN THE AGOUDAL IRON STREWNFIELD
von
Sadilenko, C. A. Lorenz, M. A. Ivanova, I. A. Roshina, A. V. Korochantsev
LINK (http://www.hou.usra.edu/meetings/metsoc2013/pdf/5215.pdf)
-
Aha! Hier werden jetzt auch explizit die shattercones mehrmals erwähnt!
Danke, Martin! :super:
Bernd :winke:
-
Hallo,
mittlerweile werden die ersten Agoudal Shattercones feilgeboten. Konnte mir ein schönes 178 gr Exeplar sichern.
Gruß Kally
-
Das macht deutlich mehr Sinn und ist von wesentlich besserer Evidenz getragen, als die Theorie, welche die beiden weit entfernten Seen als Impaktkrater deutet ...
-
Auf der Suche nach Agoudal (September 2013)
ein Fotobericht von Jean Michel Masson
VIDEO-LINK (http://www.youtube.com/v/Ozvwzyq5zTE?version=2&autohide=1)
Ergebnis: 48 Meteorite mit zusammen 192 Gramm