Im Döhlener Becken werden seit dem Mittelalter auf vielen Schächten Steinkohle abgebaut. Hierbei kam es auf den in Brand geratenen Steinkohlehalden zur Neubildung interessanter Arten, ganz ähnlich etwa den bekannten russischen Gruben um Kopeisk. Ausgewählt wurden die Gruben Carolaschacht und Willi Agatz:
Der Grubenbetrieb Willi Agatz
Die Geschichte des Bergbaubetriebes Willi Agatz beginnt im Jahre 1950 mit dem Abteufen der Schächte I und II. Schon zwei Jahr später übernimmt auch hier die SDAG WISMUT die Regie, um uranhaltige Kohlenschichten zu fördern. Doch bald gibt es Schwierigkeiten bei der Aufbereitung des Urans und der Betrieb wird 1956 VEB Steinkohlenwerk Willi Agatz. Später nimmt auch die WISMUT den Betrieb auf Willi Agatz wieder auf, der (Uran)Kohleabbau endet 1989. Besonders in den 1980er Jahren kommen einige gut kristallisierte Minerale aus den Steinkohlengruben im Döhlener Becken, auch die Haldenbrandbildungen und Sekundärausblühungen von untertage erfreuen sich bei den Systematikern bald großer Beliebtheit. An Nicht-Sekundärbildungen sind im Besonderen erwähnenswert: Fluorapophyllit in z.T. modellmäßigen wasserklaren xx bis 5 mm Größe, meist auf klaren, rötlich verfärbten Calcit xx und in seltener Begleitung von gediegenem Kupfer. Der Calcit selbst kam in farblosen, weingelben und roten Kristallen vor, die mehrere Zentimeter Größe erreichten. Seltener war "Zeptercalcit". Pyrit gab es in schönen, zentimetergroßen Würfeln, desweiteren herrliche braune Baryt-Tafeln sowie Laumontit xx mit Calcit aus dem Monzonitkontakt, ganz ähnlich den bekannten Stufen aus dem nahen Plauenschen Grund.
Mineralien (Willi Agatz)
Albit
Allanit-Ce
Aluminocopiapit
Alunogen
Aragonit
Baryt
Biotit
Blödit
Brochantit
Calcit
Chalkosin
Copiapit
Dolomit
Epidot
Ferrinatrit
Fluorapophyllit
Gips
Goethit
Graphit
Hämatit
Halotrichit
Hornblende
Klinochlor
Krausit
Kupfer
Laumontit
Melanterit
Metavoltin
Mirabilit
Natrolith
Oligoklas
Pickeringit
Prehnit
Pyrit
Quarz
Römerit
Rozenit
Schwefel
Seladonit
Stilbit
Tamarugit
Titanit
Torbernit
Voltait
Der Königin Carolaschacht
Der Königin Carolaschacht, oft verkürzt als Carolaschacht bekannt, gehörte zur späteren Paul-Berndt-Grube. Der Schacht gehört zu den älteren Steinkohleförderstätten im Döhlener Becken. Der Auflass findet im Jahre 1959 statt. Der Carolaschacht wurde nicht wie z.B. das Bannewitzer Feld für Primärminerale von untertage bekannt, sondern ausschließlich für Haldenbrandbildungen. Ende der 1980er Jahre wurden gute Salmiak-Kristalle bekannt, die Zentimetergröße erreichten. Diese xx bauten schöne und auch stabile Stufen auf, die aber seltener waren als pulverig-krustige Massen oder kleine xx auf bröseliger Matrix. In den folgenden Jahren wurden diese Brandbildungen untersucht und zahlreiche interessante Phasen bestimmt.
Mineralien (Carola)
Alacranit
Alunogen
Anhydrit
Auripigment
Copiapit
Gips
Godovikovit
Goethit
Hämatit
Halotrichit
Hoelit
Kremersit
Letovicit
Magnetit
Mascagnin
Metavoltin
Pararealgar
Pickeringit
Ravatit
Realgar
Sabieit
Salmiak
Schwefel
Selen
Tamarugit
Tschermigit
Voltait
Literatur
Haake, R.; Flach, S.; Bode, R. (1994): Mineralien und Fundstellen Bundesrepublik Deutschland Teil II, Haltern: Bode-Verlag, S.109-110.