Der Mineralienraum ist nur für unser erwachsenes Söhnchen und mich zugängig und die verschlossenen Vitrinen sind versperrt.
Als ich vor 30 Jahrren mit einem Mineraliensammler und einer Biologin beim Parfußwirt für mich drei ziegelgroße Uranglimmer holte, haben wir nachts mit der UV-Lampe bewaffnet entsprechend vorsichtig in Schutzkleidung agiert und sofort die Fundstücke entsprechend verwahrt, womit sich weder an unserer Haut oder Kleidung oder im Auto bei UV Glimmerpartikel fanden. Die folgenden 20 Jahre ruhten meine drei "Ziegel" mehrfach verpackt im Kasten unserer Loggia und erst mit dem Hausbau verstaute ich sie im Freien am Grundstück in Hausnähe.
Passieren kann immer etwas. Mein Schwiegerpapa warf dann einen der Ziegel nichtsahnend in die Terassenaufschüttung und meine Mutter auf Besuch in einem Grundstücksaufräumtaumel wollte die restlichen Uranglimmer in den Biomüll als umherliegende Steine entsorgen, wobei ihr Einer hinunter fiel und zerbrach. Diese 1,5 "Ziegel" entsorgte sie nichtsahnend in die Biomülltonne, - zwei große Glimmerschiefer mit Granat aus Donnersbachwald auch gleich dazu - wo dann einmal Gartenerde erzeugt und verkauft wird. Irgend welche Steirer haben folglich ein besonders großes, schönes und strahlendes Gartengemüse....
Erst Wochen später entdeckte ich, dass die Uranglimmer abhanden gekommen waren und fand noch dieses abgebrochene Reststück des dritten "Ziegels".
Da die Mineralogische Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien eine große UV-bestrahlte Schauvitrine über den Uranglimmer beim Parfußwirt zeigt, erkundigte ich mich bei den dortigen Mineralogen betreffend der Radioaktivität und musste erfahren, dass es Stücke mit sehr geringer Radioaktivität, aber auch extrem radioaktive bis bei Hautkontakt relativ tödliche Stücke vom Parfußwirt gibt, die locker einige Meter weit sehr intensiv strahlen. -Wie überall im Leben gibt es eben auch dort "Solche" und "Solche".
Einzig die Tatsache, dass Berggeher auch im Hochsommer bei relativ kühlen Temperaturen sich kaum länger als 1-2 Stunden dort hoch oben am Berg im Freien aufhalten und sich pratisch kaum wegen der Kühle ausrasten, macht es, dass dort keine Krebserkrankungshäufung auftritt.
Folglich werde ich meinen Mineralienfreund bitten, mich mit seinem Geigerzähler mal über den Strahlungsintensitäts-Sachverhalt aufzuklären und werde gegebenenfalls den Uranglimmer in eine Bleidose verschwinden lassen.
Söhnchen hat mir den Vorschlag gemacht, eine Türtafel zu schreiben: "Wer diesen Raum betritt, hat eine strahlende Zukunft!"