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Meteoriten => Tektite ... => Thema gestartet von: netmet am Februar 28, 2011, 11:29:32 Vormittag

Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:29:32 Vormittag
Hallo zusammen,

im "Tektite"-Buch von Guy Heinen beschreibt er eine sehr seltene Beobachtung an 2 von 50.000 Indochiniten durch H.Nininger, nämlich den Nachweis, dass die Tektite beim Auftreffen auf dem Boden im Inneren noch plastisch waren.
Auch bei Glasbomben ("Flädle") vom Nördlinger Ries war dies offensichtlich der Fall, ich habe ein Stück, an dem genau die gleichen Merkmale zu finden sind und möchte im Anschluss ein paar Fotos davon zeigen. Hat jemand vielleicht ein ähnliches Stück in seiner Sammlung - da die Glasbomben ja im Vergleich zu Tektiten eine eher kürzere Zeit im Flug zurückgelegt haben, könnte dies ja theoretisch öfter auftreten - oder haltet Ihr diese Ausprägung für ähnlich selten wie bei den Tektiten ?

Viele Grüße

Michael
Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos I
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:34:19 Vormittag
hab leider nur geschafft, 1 Foto anzuhängen, obwohl nur 128 kb gross ...
Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos II
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:37:58 Vormittag
.. die 128 K-Grenze gilt wohl für alle Anhänge zusammen, dann halt nacheinander ...  :smile:
Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos III
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:38:50 Vormittag
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Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos IV
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:40:05 Vormittag
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Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos V
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:41:31 Vormittag
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Titel: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos VI
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 11:43:11 Vormittag
So, das war, will ja niemanden langweilen, ich fand halt, dass jedes Foto ein bisschen andere Details zeigt ...

Viele Grüße

Michael
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries - Fotos V
Beitrag von: Auricular am Februar 28, 2011, 12:10:15 Nachmittag
Mahzleit,

pack doch Alle Bilder gleich in einen Thread und nicht jedes einzeln, wär viel übersichtlicher und "platzsparender"!

 :einaugeblinzel:
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: speul am Februar 28, 2011, 12:35:54 Nachmittag
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5381.0

Hallo Michael,
ist nicht selten, schaust den Link, das Stück ist voll damit
speul
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 12:36:46 Nachmittag
@ auricalcar : ok, besten Dank für die Hilfe, nächstes Mal gleich so  :super:
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: ganimet am Februar 28, 2011, 12:38:29 Nachmittag
Hallo netmet  :hut:

Ich habe die Bilder mal in einem Gesamtthread zusammengefasst. Das ist übersichtlicher für alle. Wenn jeder für jedes Bild was anders aussieht ein extra Thema anfangen würde..... :dizzy:

Trotzdem - sehr schöne, interessante Bilder  :super:

Das mit den 128KB ist so gemeint:

Pro Antwort können bis zu 5 Bilder mit einer Gesamtgröße von 255KB eingefügt werden, oder eben eines mit höchstens 128KB

LG und bis bald  :winke:

Andreas
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 12:40:12 Nachmittag
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5381.0

Hallo Michael,
ist nicht selten, schaust den Link, das Stück ist voll damit
speul

Hallo speul,

ging mir nicht um das Flädle an sich, sondern die Tatsache, dass es "aufgeplatzt" ist und innen die "erkaltete Schmelze" sichtbar, kommt das nicht gut rüber auf den Fotos ?

Beste Grüße

Michael
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: netmet am Februar 28, 2011, 12:46:01 Nachmittag
@ ganimet : besten Dank auch Dir !  :super:
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: speul am Februar 28, 2011, 13:13:13 Nachmittag
Zitat
ging mir nicht um das Flädle an sich, sondern die Tatsache, dass es "aufgeplatzt" ist und innen die "erkaltete Schmelze" sichtbar, kommt das nicht gut rüber auf den Fotos ?


ist schon klar, mußt Du halt nochmal auf mein Bild schauen, das Stück ist wie gesagt an vielen Stellen aufgeplatzt und die  "erkaltete Schmelze" sichtbar, nämlich alle Querrisse
speul
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: Thin Section am Februar 28, 2011, 19:14:16 Nachmittag
Hallo netmet-Michael, Speul und Forum,

Ich nehme an, Michael meint nicht diese Frakturen, eine solche Fraktur ist ja auch bei meinem 78.4 gr Flädle im Vordergrund zu sehen und B.M. French* schreibt über solche Frakturen auf Seite 73:

These bodies also show brittle fractures developed on landing, implying that they were solid when they struck the ground.

Was bei Guy Heinen zu sehen ist und was auch Michaels Stück deutlich zeigt, ist eine fast 10 Millimeter breite, ich nenne es mal "Dehnfuge", innerhalb derer die ursprünglich wohl viskose Masse fast kaugummiartig auseinandergezogen zu sein scheint. Wenn dem so ist, dann gab es also eventuell doch Stücke, die noch nicht fest waren, als sie auf dem Erdboden aufschlugen! Wie auch immer, … phänomenal!

Bernd  :hut:

*FRENCH B.M. (1999) Traces of Catastrophe: A Handbook of Shock-Metamorphic Effects in Terrestrial Meteorite Impact Structures.
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: Suevit am Februar 28, 2011, 19:16:36 Nachmittag
Hallo Michael,

ich würde nicht sagen, das sowas - in verschiedenen Ausprägungen - selten ist. Ich habe ein Stück, bei dem die Oberfläche wie bei einem Brot krustig aufgebrochen ist und das Innere darunter fädig verzogen ist. Also eindeutig eine im Flug erstarrte Abkühlungskruste, die durch die Verformung des im Inneren noch duktilen Flädles beim Auftreffen auf die Erdoberfläche fragmentiert wurde. Ähnlich ein Flädle mit umgeknickter, aber nicht abgebrochener  Spitze. Wäre das Flädle beim Auftreffen auf den Boden schon völlig rigide gewesen, wäre die Spitze abgebrochen oder zersplittert, nicht umgeknickt.
Fotos kann ich noch nachreichen, ich kämpfe gerade mit Kamera und Beleuchtung.

Gruß,
Rainer
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: netmet am März 01, 2011, 08:08:27 Vormittag
Hallo an alle,

herzlichen Dank für Eure Antworten ! Wie schon am Anfang geschrieben, war ich mir ja auch nicht ganz schlüssig, ob diese Ausprägung vergleichbar ist mit dem ähnlichen Erscheinungsbild bei den genannten Tektiten, bei den Flädle scheint es aber doch wohl häufiger vorzukommen. Könnte mir das wirklich so erklären, dass die aufgrund der kürzeren Flugstrecke häufiger im Innern noch glutflüssig waren, als Sie auf die Erde trafen, zumal sie ja doch meist deutlich grösser sind als Tektite und so die Wärme im Innern länger speichern können ...

Viele Grüße

Michael
Titel: Re: Ungewöhnliche Ausprägung einer Glasbombe vom Nördlinger Ries
Beitrag von: dellenit am März 02, 2011, 07:46:07 Vormittag
Ja,

das ist in etwa so wie bei den vulkanischen Bomben - da sagt man "Brotkrusten Bomben" dazu. weil auc aussen schneller erkaltet als innen, und die Oberfläche dann aufreisst.