Autor Thema: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten  (Gelesen 40223 mal)

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #60 am: Januar 27, 2007, 17:56:04 Nachmittag »
Und noch zwei Bilder,weil das Stück so genial aussieht!


Offline JaH073

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #61 am: Januar 28, 2007, 00:46:02 Vormittag »
Hallo Mirko,

phantastische Bilder, sehr beeindrucken.
Ich muß sagen, daß die neuen Bilder des gesamten Stückes an der geätzten Fläche komischerweise dem Taza nun wesentlich mehr ähnlich sehen, als das erste.
Es besteht für mich keinen Zweifel daß es nun was anderes als Taza sein könnte.
Ich würde dieses Stück aber nicht weiter zerschneiden.
Diese Schnittfläche ist sehr interessant. Lass sie so wie sie ist. Gibt ein tolles Sammlungsstück.

Viele Grüße

Hanno
Je mehr Ecken und Kanten ein Diamant hat, umso mehr funkelt und strahlt der Stein.

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #62 am: Januar 28, 2007, 01:20:57 Vormittag »
Hallo Hanno, :winke:

ja,kein Zweifel,es ist schon Taza!
Aber man lässt sich halt immer wieder schnell iritieren.
Obwohl man geätzte Taza´s schon tausend mal gesehen hat,staunt man schon manchmal nicht schlecht!
Und wie gesagt reden wir hier von einer Ansichtsfläche von 10 x 5 mm. :wow:
Man ist ja meist nur größere Anschnitte gewöhnt,wo bei Taza die Kamazite eben teilweise auch verwaschen aussehen können und die Kamzitlagen auch nach wenigen einigen Milimetern enden.
Da ist man schon verwirrt,wenn man ein Ätzbild erhält,wo die Kamazite eben als Oktaeder-Bild kreuz und quer und vor allem über das gesamte Ätzbild laufen.

Keine Sorge,das Stück zeigt den Finalen Schnitt und bleibt jetzt auch so.
Es ist ja Thomas sein Stück und er sollte eben festlegen,wieviele Schnitte und wie weit geschliffen werden sollte.
Das Stück ist jetzt auf jeden Fall ein schönes Anschaungsobjekt,wo man die Vertiefung an der Oberfläche jetzt den Beweis zu Grunde legen kann,das es sich bei so etwas meist immer um Einschlüsse handeln dürfte. :super:
Das ist ne ganz gute Erkenntnis.
Denn wenn man soetwas auf einem Eisen findet,kann man auch davon ausgehen,das wenn man in der Nähe schneidet,auch auf einen Einschluß treffen sollte!
Bei Taza habe ich sowas jetzt zum ersten mal gesehen.
Bei Sikhote Alin findet man schon des öfteren Individuale mit scheinbaren Löchern und Rissen.
Wenn man die dann anschneidet,findet man aber meist,die für Sikhote Alin ganz typischen Schreibersit Einschlüsse.
Ist schon alles ne sehr interessante Sache und hat mir persönlich auch wieder etwas gebracht.
Man lernt eben nie aus!
Hätte man das schon zwei Monate eher gewußt,hätte man warscheinlich über die Idee eines drinsteckenden Taza´s nur müde geschmunzelt.
Und da der Thomas nun den kleinen orientierten Taza für das Experiment geopfert hat,sind wir folglich auch alle wieder etwas schlauer geworden.
Geopfert klingt vielleicht auch etwas krass!
Denn das Stück hat ja im Endeffekt nur gewonnen und kann zum Anschauungszwecke genutzt werden.
Und vor allem das Rätselraten hat ein Ende! :super:

Viele Grüße Mirko :prostbier: 

Offline paragraf

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #63 am: Januar 28, 2007, 04:46:31 Vormittag »
Hallo,

entschuldigung: Finger aufzeig! Gibt es einen Weg, mich als absoluten Anfänger an der um sich greifenden Begeisterung teilhaben zu lassen? Es ist doch nicht ewa DAS, was ich mir mühsam als Vermutung erarbeitet habe? Nenö?

Wer mich jetzt fragen will, was ich vermute, wird als erster durch den Fleischwolf gedreht! Ich bin absoluter Rookie und insofern nicht zur Vorleistung verpflichtet!  :belehr:

Gruß
Bernd

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #64 am: Januar 28, 2007, 11:32:31 Vormittag »
Hallo Bernd, :winke:
verpflichtet nicht,das ist richtig. :belehr:
Aber erbeten! :belehr:
Und somit nehme ich mal den Fleischwolf in Kauf und frage. :weissefahne:
Was ist Deine Vermutung? :gruebel:

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline paragraf

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #65 am: Januar 29, 2007, 02:42:02 Vormittag »
hi,

nene, das glaub ich nicht. Ihr seht Gespenster, ich nicht!

Gruß
Bernd

astro112233

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #66 am: Februar 12, 2007, 01:47:16 Vormittag »
Hallo Leute,

was da der Herr Gera in astronomie.de geschrieben hat, ist nicht gerade gut recherchiert! Der Populärwissenschaftliche Inhalt stimmt teilweise auch nicht. Gerade der Bereich, wo dieser Artikel Euch helfen sollte, den Ionisationsprozeß der Plasmaphase zu verstehen, ist leider grundlegend falsch! Also vergeßt ihn gleich wieder ...

Es tut mir leid, das ich hier ständig alles wie ein Oberlehrer verbessere, aber es ist auch zum heulen, wie schlecht alle bescheid wissen und wie oft das falsche übernommen wird ohne nachzudenken ... :crying:

Herr Gera schrieb:
"...
Wie nun kommt das Leuchten der Meteore zustande? Etwas vereinfacht wurde bisher von Verglühen gesprochen. Der Vorgang ist jedoch wesentlich komplizierter: Der Physiker spricht hier von einem Rekombinationsleuchten: Der Meteorit dringt mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und komprimiert die vor ihm befindliche Luft beträchtlich, was zu deren Aufheizung führt: Jeder hat schon einmal erfahren, dass Luft heiß wird, wenn man sie zusammendrückt: Klassisches Beispiel ist das Aufpumpen eines Fahrradreifens. So verdampft ein Teil des Meteoriten und seine Oberfläche wird aufgeschmolzen, was zur Bildung einer Schmelzkruste führt. In der Folge wird die Luft ionisiert: Dies bedeutet, dass ein Elektron aus der Hülle der Luftatome herausgerissen wird. So bildet sich um den Meteoriten eine Wolke freier Elektronen, die so genannten Ionen. Da diese Teilchen aber nicht lange allein bleiben können (aufgrund der Reaktionsfreudigkeit der Luftmoleküle), vereinigen sie sich recht schnell wieder mit einem Elektron (Rekombination). Dieser Vorgang setzt Energie frei, die wir in Form des Leuchtens der Meteore sehen können. Ganz trivial ausgedrückt sieht man in der Sternschnuppe eigentlich nur das Aufglühen der Luft ..."


Luft kann nur im Unterschallbereich komprimiert werden! Der Meteoroide kommt und zertrümmert alles was ihn im Wege steht!
ES KOMMT ZU KEINER AUFHEIZUNG DURCH REIBUNG!!!!!!!  :steinern:

Zuerst wir Luft ionisiert und es entsteht sowas wie ein "Luftplasmapolster" vor dem Meteoroiden was radial nach hinten abläuft und immer wieder erneuert wird. Auf diesem Polster reitet jedes Shuttle wieder Richtung Oberfläche, mit möglichst keiner Ablation und Wärmeleitung. Es entsteht zu erst nämlich wenig Plasma was vom Eindringling selber stammt. Später, wenn die Atmosphäre dichter wird, geht es ja erst richtig los. Jetzt kollidieren die Luftmoleküle nämlich vorrangig mit der Schockfront vor dem Meteoroiden, dem schon entstandenen Plasma, und erhöhen die Dichte und Innere Energie des Fluides (denn Plasma ist eine Art Flüssigkeit), welches ja nach hinten wegrutscht. Diese Plasmaphase kann dabei dichter werden als das Material des Eindringlings und die Ablation ist dabei sehr hoch. Die Abtragung ist wie schon erwähnt schneller als die Wärmeleitung! Warum? Na weil innerhalb von 5sek Flugzeit der Eindringling (z.B. Durchmesser ein Meter) zu 95% ionisiert worden ist. Das Plasma, also das zerschlagene Material vom Meteoroiden und der Atmosphäre, kann in dieser zerstörerischen Phase nicht leuchten ...
Das abgetragene Material und die Luft selber können nun in sehr verschiedene Ionisierungen gebracht werden. Aber erst, wenn der Prozeß der Zerstörung ein Ende gefunden hat, kann sich die aufgestaute Bewegungsenergie wieder abbauen. Also Ion (min. ein Atomkern und die vielleicht noch verbliebenen Restelektronen) und frei bewegliche Elektronen kommen wieder zu einander. Ganz einfach gesagt, solange wie noch ein Elektron frei herumfliegt oder noch nicht an der richtigen Stelle sitzt, so lange haben wir noch Plasma, was durch Rekombination dieser Elektronen mit zu hoher kinetischer Energie, Licht emittieren kann. Sie geben eben die zu hohe und nicht benötigte Energie durch Licht ab. Und da gibt es so viele Möglichkeiten. Theoretisch ist ein sehr breiter Bereich im elektromagnetische Spektrum möglich ...

Daß heißt, hinter dem Meteoroiden entsteht der Meteor! Er leuchtet in der Ionosphäre manchmal länger (Nachleuchten bis eine Stunde schon beobachtet), weil die dünne Atmosphäre einfach zu wenig Atome oder Ionen zur Verfügung stellen kann, um die Plasmaphase zu beenden. Wenn Meteore Nachleuchten ist dies also keine Staubwolke oder so!
Staubwolken sehen wir nur am Tage, weil die ja eben nicht selbst leuchten ...

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=459.0

Plasma ist und bleibt Materie. Sie ist allerdings sehr energiereich ...
Plasma ist eben die Physik der Atomhülle, wie auch Chemie, und hat nichts mit Kernphysik oder so zu tun ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Plasma_%28Physik%29

Gruß Thomas



Hallo Thomas,

anbei ist das Bild eines Perseiden-Meteors, den ich vor vielen Jahren noch mit einer klassischen, analog Spiegelreflexkamera erwischt hatte. Nun meine Frage: Wo ist deiner Meinung nach die Position, an der sich der verursachend Körper befindet?

Gruß Konrad.
   :gruebel:

Offline pallasit

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #67 am: Februar 12, 2007, 09:40:46 Vormittag »
Hallo,

Habe gerad eine passende Seite für dieses Theme gefunden.
http://www.astro-artifacts.com/Astroartifacts/Craters.html


Gruß Willi

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #68 am: Februar 12, 2007, 10:24:43 Vormittag »
Hallo Willi,

ja,da sind ein paar nette Beispiele aufgeführt!

Und schaut euch bitte ganz unten rechts mal den 20,7g Sikhote Alin an!
Ist das ein genialer Krater oder ist das ein genialer Krater?

Viele Grüße Mirko :prostbier:

MeteoritenanundVerkauf

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #69 am: Februar 15, 2007, 21:43:35 Nachmittag »
Hallo Willi,

ja,da sind ein paar nette Beispiele aufgeführt!

Und schaut euch bitte ganz unten rechts mal den 20,7g Sikhote Alin an!
Ist das ein genialer Krater oder ist das ein genialer Krater?

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Hammer !

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #70 am: Februar 16, 2007, 01:07:32 Vormittag »
Hallo Michael,

ja,das ist wirklich Oberhammer.

Viele Grüße Mirko

Offline MetGold

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #71 am: Februar 16, 2007, 15:51:50 Nachmittag »
Hallo,
eines ist mit bei der ganzen Geschichte noch unklar.  :fluester: Hoffentlich steht das nicht hier schon irgendwo und ich habe es bloß überlesen.  :peinlich:

Warum haben wir immer nur so kleine Einschlagskrater?

a) - Wegen der Wahrscheinlichkeit, die großen Krater sind selten, oder
b) - die Kleinen werden schnell abgebremst und die Großen stürzen darauf, oder
c) - die Kleinen entstehen durch Abschmelzen und werden nach hinten gerissen und die Großen stürzen ebenfalls darauf oder
d) -  :nixweiss:

Wer kann's mir sagen?

 :confused:  MetGold   :alter:
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ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #72 am: Februar 16, 2007, 22:39:41 Nachmittag »
Hallo Peter,

Du hast es auf den Punkt gebracht!
Antwort b ist richtig!
Weil die kleinen Stücke beim Flug mehr abgebremst werden als gößere.
Die größeren haben eine höhere Durchschlagskraft und werden daher langsamer abgebremst als kleinere.

Und da die ganze Sache eben nur im umgedrehten Sinne funktioniert,das eben die größeren und schnellen Fragmente in die kleineren und langsamen Fragmente reinrauschen!

Somit können eben auch nur kleine Krater entstehen!
Jedenfalls immer kleiner als das Krater-besitzende Stück eben selbst groß ist.
Bekannt sind wohl Krater bis zu 8 oder 10 mm Durchmesser.
Dementsprechend kleiner wird wohl dann auch das Kraterverursachende Fragment sein.
Anhand dieser beiden Größenverhältnissen scheint dann auch klar zu werden,das der Größenunterschied zwischen dem kleinen und großen Fragment schon enorm ist!!

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline MetGold

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #73 am: Februar 16, 2007, 22:54:39 Nachmittag »
Hallo Mirko,

danke, scheint auch logisch,  :fluester:  wobei mir die Entstehung nach c) am interessantesten wäre. Wenn die kleinen Partikel(Minitröpfchen) durch Abschmelzung hinter dem Meteoriten entstehen würden, dann abgebremst und abgekühlt und der nächste Große brummt drauf!!!

 :winke:  MetGold   :alter:

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #74 am: Februar 17, 2007, 02:23:28 Vormittag »
Hallo,

auf dem ersten Blick scheint mir das verständlich zu sein: Partikel schmelzen ab, werden abgebremst, erkalten und der nachfolgende Brocken kann natürlich nicht ausweichen und gerade noch schreien: Weg da! Buff! - und dann reist er weiter mit einem kleinen Einschlagkrater...

Auf dem zweiten Blick denk ich mir, hat doch aber das abgeschmolzene Stück noch die Geschwindigkeit und Schmelztemperatur des Mutterstücks. Dann müste es doch in null-komma-nix verglühn, bevor bremsende Kräfte wirken können...

Weil aber solche Minikrater so selten sind, denke ich mir, dass da noch andere Erklärungen gefunden werden müssen, sonst müßten ja alle Mets mit solchen Minikratern geradezu übersäht sein.

Gruß
Bernd

 

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