Noch ein paar Worte zur Beobachtung von Matthias „eyecatcher“:
Mark hat schön herausgestellt, daß auch eine steile Leuchtspur aus der richtigen Perspektive in der Nähe des Endpunkts flach über die Dächer laufen kann; soweit, so gut. Die Angabe der Helligkeit erscheint etwas gering für die räumliche Nähe, könnte aber in der Stadt schon sein. Die Zeitdauer mit >15 s ist, ein paar Bierchen hin oder her, dreimal so lang wie die gemessene: unwahrscheinlich. Die Richtungsangabe „von SW über W nach NW“ vom Hopfengarten aus ist mit der Aufnahme aus Vechta definitiv unverträglich.
Fazit: Matthias hat etwas anderes gesehen (oder er hat es in anderer Richtung gesehen, was aber nach seinen genauen Angaben und Martins liebevoller Übersetzung kaum vorstellbar ist), sodaß Greg mit seiner skeptischen Nachfrage wohl recht behält.
Jeder möge auch meine Analyse mit ihren Annahmen kritisch hinterfragen, sie ist nach bestem Wissen gemacht, vom Ergebnis aber keinesfalls vergleichbar mit Fällen mit mehreren Aufnahmen und Videos. So habe ich in der Auswertung noch eine ordentliche Abweichung von mehreren hundert Metern zwischen dem Fußpunkt der Trajektorien und der aus der Vechta-Aufnahme abgeleiteten Grundlinie. Ein Teil könnte durch eine (leider zerdepperte) sehr aerodynamische Form des gefundenen Meteoriten, ein anderer Teil durch die Restunsicherheit des Windmodells und noch einer durch Rechenungenauigkeiten bedingt sein; wahrscheinlicher ist aber, daß es an Fehlern bei der Auswertung der Vechta-Aufnahme liegt (~0,2-0,3°). Da wäre eine bessere Statistik von Kalibriersternen wohltuend, wenn auch für das Endergebnis nicht kriegsentscheidend.
Abschließend ein Dankeschön an alle, die Daten und Beobachtungen beigetragen haben, besonders aber an Rainer, der den Fall professionell aufgerollt hat. Man darf auf die Ergebnisse der Materialanalysen gespannt sein.
Grüße
Karl