So, hier ist noch ein Exot. Das Stück kann man nun wirklich nicht mehr Fleckenquarzit nennen, denn es ist ein feinkörniger Glimmergneis mit (vermutlich) Sillimanit-Flasern. Hier bleibt makroskopisch aufgrund Feinkörnigkeit im unklaren, wie groß die Mineralanteile sind. Zu erkennen sind hauptsächlich Hellglimmer, Biotit und etwas Quarz. Das faserige Mineral in den Linsen könnte Sillimanit sein, was geeigneteres fällt mir zumindest nicht ein. Auch wenn die rote Farbe ein wenig irritiert.
Solche Gesteine könnten innerhalb der Svekofenniden an mehreren Stellen vorkommen. Bekannt sind ja auch Granatgneise mit Sillimanit-Einlagerungen. Im vorliegenden Fall ist beim besten Willen kein Granat zu entdecken. Meine fortlaufende Literaturrecherche bezüglich Fleckenquarzite oder ganz allgemein sillimanitführender Metasedimente brachte mich auf die Diplomarbeit von Th. Lundqvist 1962 (c585-rapport auf der SGU-Seite), in der nur an einer einzigen Stelle im Untersuchungsgebiet im Schärengarten NE von Stockholm von sillimanitführenden Gesteinen die Rede ist, die anders aussehen. Es gibt auch eine Arbeit über das Gebiet SE von Stockholm (c627-rapport von Sundius 1967), das ja immer als Hoffnungsträger für die Herkunft der Fleckenquarzite galt: Sillimanit Fehlanzeige.
Arbeitstitel "Fleckengneis", Steilufer Nienhagen, G. Engelhardt leg., Slg. G. Lüttich
Schnittfläche unpoliert, UW-Aufnahme