Nach 6 Tagen schmeckt uns übrigens noch immer das Fleisch ohne Kühlung, das uns Ali allabendlich im Rahmen eines fantastischen Gerichtes kredenzte.
Am nächsten Tag beschlossen wir, kurz in die Zivilisation zurückzukehren um aufzutanken, zu duschen, neues Fleisch und Gemüse zu kaufen. Manche Grundbedürfnisse scheinen jedoch in der Wüste einfacher abzuwickeln sein, als in der Zivilisation: Der Toilettengang auf einem landestypischen Plumpsklo ohne Klopapier (dafür mit Wasserhahn und einem kleinen Eimer) war recht gewöhnungsbedürftig, insbesondere weil das Geschäft keinen Aufschub duldete und ich just kurz vor dieser Situation vom Klobesitzer belehrt wurde, dass man dieses Klo wegen akuter Verstopfungsgefahr auf keinen Fall mit Papier füttern darf. Irgendwie war ich nach dieser Erfahrung froh, dass wir die Zivilisation bald wieder hinter uns ließen, um auf dieser Expedition ein zweites Mal für eine Woche in die Wüste aufzubrechen.
Wir treffen immer wieder auf Nomaden, die uns im Austausch gegen kleine Gastgeschenke frische Kamelmilch offerieren. Kamelmilch schmeckt salzig, ist sehr würzig und reinigt von innen, wie Ali mir erklärte: Wenn sie schnell wieder den Ausgang sucht, so heißt es, war das eigene Gedärm bereits angegriffen, aber man wird durch diese Entschlackungskur gesunden! Wenn man hingegen nur in ungewohnt heftiger Weise Winde von sich geben muss, ist alles in Ordnung.
Bei Ali und mir war offenbar alles in Ordnung.