Die beiden Geländefahrzeuge waren uns bereits aus früheren Touren bekannt: 2 weiße Toyota Land Cruiser, die jeweils schon weit über 320.000 km auf dem Buckel hatten. Technisch war an den Wagen nichts auszusetzen, außer vielleicht, dass einer der bereits arg strapazierten Reifen sein Innenleben in Form eines rostigen Drahtgeflechts offenbarte, offenbar ein Stahlgürtelreifen. Da wir insgesamt 4 Ersatzreifen dabei hatten, sahen wir über marginale Reifenmängel dieser Art hinweg.
Die Erste Nacht verbrachten wir in Agadir, um die Autos am nächsten Tag mit dem Equipment aus dem Depot zu beladen und die nötigen Besorgungen zu tätigen: Essen, Getränke, Verbrauchsmaterial für 2 Wochen wurde in den Autos gebunkert. Noch am selben Tag begaben wir uns auf die Küstenstraße Richtung Süden. Keine besonderen Vorkommnisse, außer vielleicht dem übermütigen Rollstuhlfahrer, der uns auf der Küstenautobahn als Geisterfahrer auf der linken Fahrspur entgegenrollte, nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen, wenn die Autos im Schnitt mit 110 km/h unterwegs sind. Leider hatte ich in diesem Moment die GoPro nicht in Betrieb. Der Film würde auf Youtube Rekorde brechen.
Erste Station war Tan Tan Plage, eine Kleinstadt ca. 350 km südlich von Agadir. Auch diesmal nächtigten wir in dem von einer koreanischen Familie bewirtschafteten Hotel. Die Wirtin kannte uns schon von den vorherigen Expeditionen und fuhr wie gewohnt ein üppiges Abendessen auf. Wir waren nicht sicher, was uns da Gutes aufgetischt wurde. Eine kleine Hundezucht im Hotelgarten nährte eine gewisse Vermutung…
Die Wirtin bellte auf die Nachfrage nach dem Ursprung des Essens nur ein kurzes „böf-böf“. Diese Antwort bestätigte zunächst unseren Verdacht, zumal auch einer der Hunde im Hof eher nach „böf-böf“, weniger nach „wau-wau“ klang. Möglicherweise meinte sie ja auch „bœuf“ (frz. für Rindfleisch). Aber egal, was auf dem Teller war, es schmeckte uns - umgeben von skurriler, koreanischer Schnitzkunst - wieder einmal vorzüglich.