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Goldwaschen => Berggold, Au-, Ag-, Pt-Nuggets => Thema gestartet von: Lithophil am Juni 03, 2012, 14:44:47 Nachmittag

Titel: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 03, 2012, 14:44:47 Nachmittag
Hallo

Heute wende ich mich an die Mineralienfreunde unter den Goldwäschern, die Ihre Erfahrungen gerne mitteilen mögen.

Grund ist ein kleiner Flitter von ca. 1 mm Größe, der mir gestern in die Pfanne kam. Bei näherer Betrachtung unter der Lupe zeigten sich zwei Löcher, wobei das größere eigentlich auch ehemals zwei Minerale enthielt, die Goldbrücke dazwischen aber schon zerstört ist. Aufgrund der Form könnte man Rückschlüsse auf die ehemals enthaltenen Minerale ziehen. (Foto: Flitter_rechts_88)

Zum Vergleich zwei andere Exemplare, welche noch sichtbare Quarzeinschlüsse enthalten links daneben (Foto: Quarz-Nuggets_hell).
Ob es tatsächlich Quarz ist, weiß ich nicht, ich vermute es nur, rein vom Aussehen. Das linke Korn enthält noch zusätzlich ein rötliches Mineral, das man für Orthoklas halten könnte. Leider habe ich kein Mikroskop zur Verfügung und weiß im Moment nicht, ob UV-Licht oder Polarisation weiterhelfen würden, eine zerstörungsfreie Analyse zu ermöglichen. Wer hat da schon Erfahrungen mit oder kann weiterhelfen?

Der gestrige, rechte Flitter stammt aus dem Gebiet des Schwarzburger Sattels von der Südseite des Rennsteigs, und zwar mit Ordovizium im Einzugsgebiet des Baches.

Die beiden Körner mit den Einschlüssen stammen von der Nordostseite des SBA mit Zuflüssen aus den Katzhütter Schichten. Deutlich sichtbar ist das hellgelbe, also silberhaltigere Gold im Gegensatz zum dunkleren, reineren Gold des Ordoviziums.
Meine Vermutung über die Herkunft wären Granite, die in kleinen Lagergängen die Flanken des SBA säumen. In Blumenau, bei Achim Sommer, habe ich auch schon ein kleines Korn mit Quarz gefunden, das jedoch zu klein für meine Fototechnik ist.

Wer kann meine Vermutung mit eigenen Beispielen untermauern, mich interessieren eher die Herkunft und die Bildungsbedingungen der Flitter, als das Gold als Geldanlage.
Natürlich bietet sich auch die PM für Insider Infos an, aber warum soll man nicht allgemeine Infos auch im Forum diskutieren?

Ein weiteres Foto mit dunklem Hintergrund in der Fortsetzung.

Gruß Holm.
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 03, 2012, 14:51:03 Nachmittag
hier das Bild auf dunklem Hintergrund:
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 03, 2012, 15:32:40 Nachmittag
Hallo Holm!

Ja, da liegst du eigentlich vollkommen richtig!

Die Verwachsungen sind fast immer Quarz, manchmal auch Hämatit, seltener schwarze Gesteinsrückstände oder andere Mineralien.

Das mit dem Silbergehalt kann ich dir auch bestätigen. Hatte da sogar schon Proben zur Analyse und es hat die Vermutung durch die Farbgebung nur bestätigt.

Meine persönliche Theorie ist da: Das Gold aus dem Ordovizium ist vielleicht letztenendes schon einmal umgelagert worden und so seines Silbers beraubt ?
Vielleicht stammt ja das Ordovizische Gold auch aus nicht mehr vorhandenen Cambrischen Gebirgen und ist schonmal als Seifengold umhergewandert und hat so sein Silber verloren??


Gruß Tim



Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 03, 2012, 16:19:52 Nachmittag
Hallo Tim  :hut:

zu den Quarzeinschlüssen könnte man verschiedene Theorien entwerfen:

1. das Gold stammt tatsächlich aus den Granitintrusionen. Saure Granite enthalten aber selten Gold, basische Intrusiva dagegen meistens. Dann wären neben Quarz und Feldspat auch noch Glimmer zu finden, dieser wird aber als erstes zersetzt und findet sich nicht mehr im Gold. Der Feldspat wäre dann aber ein Fingerprint für die genaue Herkunft, denn den könnte man in der selben Zusammensetzung auch im goldfreien Granit finden und somit zuordnen.

2. die alten Katzhütter Schichten bestehen oftmals aus Wechsellagerungen von groben Quarzsanden, Arkosen und Tonschiefern. Diese sind dann schwach metamorph überprägt worden, so dass man am Handstück eigentliche keine Arkose (grobe Feldspatkörner) mehr erkennen kann, aber weiße Bänder kristallinen Feldspates als Produkt. Wenn diese ehemaligen Sedimente nun Gold enthalten haben, könnte es doch sein, dass diese bei der schwachen metamorphen Überprägung, die hier noch die Sedimentabfolge erhalten hat, die Goldkörner mit dem Quarz oder Feldspat verbacken hat. Es gab ja mindestens 2 verschiedene Überprägungen, die kadomische und die variszische.

3. auch der effussive Vulkanismus der präkambrischen Schichten könnte ja Gold mit hohem Silbergehalt freigesetzt haben. Dieses wurden dann mitsamt den vulkanischen Sedimenten relativ ungeordnet verbacken und dann im Verbund verbogen und geschiefert. Im Handstück würde man auch nichts sehen, erst wenn die Verwitterung das Gold freisetzt.

Jedenfalls sind die Quarzkörner nicht scharfkantig oder gar kristallin, sondern rund. Ob sie durch fluvatile Kräfte geformt oder durch unreife Kristallisation quasi als Keime erhalten wurden, könnte man diskutieren.

Hast Du vielleicht fotos von Deinen Exemplaren?  :prostbier:

Gruß Holm!
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 03, 2012, 19:46:14 Nachmittag
Hallo Holm!

Zitat
die Herkunft und die Bildungsbedingungen der Flitter

Die Goldkörner mit erhöhtem Silbergehalt, also mit hellerer Goldfarbe, entstanden durch die Zersetzung von silberhaltigem Pyrit der auch Gold in Spuren enthält (siehe Photo).

Grüsse
Achim  
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 03, 2012, 20:02:07 Nachmittag
Die Goldkörner mit Anhaftungen von schwarzem Gestein, Quarz, also mit dunklerer Goldfarbe, die grünliche bis rötliche Goldtöne haben können, haben höhere Kupfer- und andere Spurenelementanteile bzw. entstanden bzw. stammen von Schwarzschieferschichtungen bzw. wurden sekundär gebildeten in hydrothermalen Spalten/Quarzfüllungen (siehe Photo).  

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 03, 2012, 20:39:41 Nachmittag
Die Goldlegierungen und Ihre resultierende Farbe:

http://homepage.hispeed.ch/hallmarks.info/Aurum-Metallurgie-II.pdf (http://homepage.hispeed.ch/hallmarks.info/Aurum-Metallurgie-II.pdf)

Mischungsdreieck der Legierungsbestandteile Silber/Kupfer/Gold auf Seite 7 Abb. 10.


Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 04, 2012, 21:14:34 Nachmittag
Hallo Achim,  :hut:

ich finde aus deinen Beiträgen leider nicht den konkreten Bezug zu den Körnern auf dem Foto. Schwarzschiefer ist eine andere Geschichte.

Was den Pyrit betrifft, meinst Du so etwas wie hier im Bild? Ich habe leider keine Analyse davon, die Flitter sind aber in HNO3 löslich. Auch wenn da vielleicht noch Gold und Silber mit im Spiel sind, es sieht immer noch nach Pyrit aus.

Ansonsten meine ich, wenn Pyrit verwittert und Gold freisetzt, so ist das zunächst kolloidal fein verteilt. Es hängt dann von den konkreten chemischen Bedingungen (Thiosulfat oder Cyanide als Komplexbildner) ab, was daraus wird. Da können schon ansehnliche Flitter wachsen, die sind dann meines Erachtens hoch rein, da sich hier die unedleren Sachen wie Silber verabschieden.

Der verwitterte Pyrit sieht vom Gestein her so ähnlich aus wie Deine Quarztaschen der Goldisthaler Schichten. Ich habe leider keinen Fundort, da als Straßenbelag vom Waldweg im Kurautal aufgelesen. Stammt vielleicht von der ICE-Halde.

Hat denn keiner von Euch Quarzeinschlüsse in seinen (Mikro-) Nuggets, die man vergleichen kann???

Gruß Holm  :winke:


Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 04, 2012, 22:35:36 Nachmittag
Gold mit Quarzeinschluss (Photo).

Grüsse  :hut:
Achim

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 04, 2012, 23:11:02 Nachmittag
Zitat
Ich habe leider keine Analyse davon, die Flitter sind aber in HNO3 löslich.

In Pyrit sind die Edelmetalle nur in Spuren vorhanden, bei der Umlagerung bilden sich aus sehr sehr großen Mengen davon, nur sehr geringe Mengen an Edelmetallflitter/Abscheidungen (Legierung/unrein).
Jedes einzelne noch so kleines Goldstückchen davon, ist ein kleines Geschenk der Natur an uns.  :laughing:

Gold ist in HNO3 nicht löslich.

Ausführliche chemische Analysen wurden bereits 1966 von Herrn Karl Wilhelm Fischer/Weimar durchgeführt.

Grüsse  :hut:
Achim  
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 04, 2012, 23:20:08 Nachmittag
Hast Du da Literatur drüber ?

Bin ja selber n bisl am Forschen mit den Silbergehalten.


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 04, 2012, 23:27:32 Nachmittag
Hallo Tim!

Ja klar:

Sonderdruck
Fischer, Karl Wilhelm
Edelmetalle in der Saale und ihrem Einzugsgebiet
Akademie-Verlag Berlin, Geologie, Heft 4/5, S.: 550 - 561 - Jahr 1966


Gruss  :hut:
Achim

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 04, 2012, 23:31:18 Nachmittag
Also ich hab genug Material mit Quarzeinschlüssen.

Meißt schimmert der Quarz leicht rosa, keine Ahnung warum. Und ich konnte bis jetzt so gut wie nie beobachten daß der Quarz nachträglich eingedrückt wurde. Es handelt sich praktisch zu 100% immer um Reste von Gangquarz.


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 04, 2012, 23:36:26 Nachmittag
Gottogott Achim, wie soll ich denn da rankommen  :gruebel:


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 04, 2012, 23:51:03 Nachmittag
Hallo Tim!

Den Sonderdruck könnte ich ja mal mitbringen...... :einaugeblinzel:

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 04, 2012, 23:53:28 Nachmittag
Joar, das wäre mal was.

Literaturmäßig hab ich da nur ein paar Beitrage von dem Hernn Pfeifer aus den Rudolstädter Heimatheften und weniges andere.

Bist Du eigentlich dieses Jahr mal hier ?


Gruß Tim

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 04, 2012, 23:57:29 Nachmittag
Ja

Gruss  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 07, 2012, 13:07:11 Nachmittag
@ Achim: Gold mit Quarzeinschluss

Hallo Achim,
habe Dein Mikro Nugget mal betrachtet, so gut es eben geht... Man sieht zwei feine Längslinien, die sich durch den ganzen Körper ziehen. Das könnte auf ein Komposit aus  mind. 3 Flittern hindeuten, für die Bildung wäre dann der Nugget-Effekt verantwortlich. Bei dem reifen Aussehen des Goldes auch naheliegend.
Der kleine Bergkristtall-Splitter rechts unten könnte also auch nachträglich im Nugget-Trog eingearbeitet worden sein und nicht notwendigerweise aus dem primären Gangquarz stammen. Aber danke für das Bild, denn es bildet.

Das gleiche Problem habe ich eigentlich bei meinem mittleren Korn, denn der flache Quarz könnte auch angepappt sein. Nur der linke ist original eingewachsen!

 @Achim: Pyrit als Goldquelle

Herr Fischer hat bei seinen Pyritanalysen ein paar andere, nicht uninteressante, aber für die Schwarza unrelevante Fundorte untersucht. Der Henneberg-Granit ist spätvariszisch und hat keine Verbindung zur Schwarza.
Ansonsten stellen Pyrite neben anderen Kiesen regelmäßig veritable Golderze oder Quellen von Goldlagerstätten dar, z.B. Rodalquilar/Spanien, Rossland/B.C. etc. Die Geologen wissen das. Leider hat nicht jeder Pyrit das Zeug zur Lagerstättenbildung.

Die Gesteins-Analysen sind aber sehr aufschlussreich. Es sagt aber nichts über die Mikroverteilung und die mineralische Herkunft aus, auch wenn durchaus brauchbare Hinweise dabei sind.

 :winke:
Gruß Holm!
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 07, 2012, 15:53:06 Nachmittag
Hmm, also ich stell mal ein sehr Typischen Vertreter der Gold-Quarz-Verwachsungen ein.

Man sieht sehr schön Reste von Gangquarz und die großen "Negativabdrücke", wo der Quarz schon fehlt. (Bild N1)

So oder so ähnlich sehen eigentlich fast alle Gold-Quarzverwachsungen in Thüringen aus. Bei manchen Körnern hat man auch mehr Quarz als Gold.
Ich will nicht ausschließen daß auch mal ein Quarz nachträglich eingedrückt wurde, aber das passiert wohl sehr selten.
Auf dem zweiten Bild oben links im Goldkorn könnte das der Fall sein. Der Einschluß erscheint mir einfach zu weiß und undurchsichtig.(Bild N2)


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 07, 2012, 15:58:27 Nachmittag
Bei dem Burschen dürfte es auch original Gangquarz sein weil im Quarzkorn noch seperate Goldeinschlüsse zu sehen sind.


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 07, 2012, 21:16:00 Nachmittag
Hallo Tim,

das sind ja museumsreife Pröbchen, die du da hast.  :super:

Das eine hat sogar ein Loch für die Halskette! :einaugeblinzel:

Mit Gangquarz bin ich etwas vorsichtig, ich nehme an, die Sachen sind nicht im Frauenbach Quarzit gewaschen worden. Da wäre das passender. Alte Gänge kann man heute nur noch schwer als solche zuordnen.

Ich weiss nicht, ob du die Möglichkeit hast, speziellere Prüfungen selber zu machen. So interessiert mich die Härte oder Ritzbarkeit der dunklen Mineralkörner neben dem Quarz. Ich glaube nicht, dass dies Schwarzschiefer ist, eher basische Silikate, Biotit, Amphibolit o.ä. Mit einer scharfen Nadel könnte man Härte 4 testen. Teilweise gut kristallisiert, könnten es auch Pseudomorphosen nach Pyrit sein, Mangan- oder Titanminerale kämen auch noch infrage.
Auch ist der gerundete Quarz bei N2 eher ein aus der Schmelze erstarrter Quarz eines proterozoischen Intrusivkörpers.  Das ist genau das, wonach ich suche.

Damit Du verstehst, was ich meine, kann ich Dir in Dein Postfach bei Gelegenheit eins der Publikationen von Ulf Linnemann zum Saxothuringikum einstellen. Es sind halt ein paar Mb als pdf. Aber die Bankwitzschen Hypothesen über den Schwarzburger Sattel kann man nicht verstehen, da darst du dich nicht wundern, wenn du in der Geologie von Thüringen immer und immer wieder nachgelesen hast. Die Lithostratigraphie ist okay, nur die Interpretation nicht ganz.

Gruß Holm

 
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 07, 2012, 21:34:36 Nachmittag
Hallo Holm!

Darf ich Deine Referenz-Literatur (Publikation von Ulf Linnemann zum Saxothuringikum) lesen?
Würde mich darüber sehr freuen!

Meine e-mail-Adresse ist:
AchimSvenFaforke@alice.de

Grüsse  :hut:
Achim
 

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 08, 2012, 00:08:07 Vormittag
Hallo Achim,

heute schaffe ich das nicht mehr, Du müsstest Dich ein paar Tage gedulden, denn morgen ist ja schon Wochenende und da werde ich mal versuchen, etwas waschen zu gehen.

Ich habe dem Tim gerade 75 Mb geschickt, bei meinem schlechten upload (ADSL) dauert das eben.

Aber falls Du Dich in der Bibliothek oder einer gut sortierten Buchhandlung informieren möchtest, hier die bibliographischen Daten des aktuelleren Werkes:

Linnemann & Romer (Editors)

Pre-Mesozoic Geology of Saxothuringia -
From the Cadomian Active Margin to the Variscan Orogen

Schweizerbarth Science Publishers 2010

Es gehört auch eine DVD zu dem Buch, das ist dann alles etwas zu viel für das Netz. Das andere ist in deutsch, aber von 2003.

Viele Grüße Holm!
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 08, 2012, 16:54:56 Nachmittag
Kostenfreie Probeseiten vom Buch:

http://www.schweizerbart.de/resources//downloads/ad/download_55.pdf (http://www.schweizerbart.de/resources//downloads/ad/download_55.pdf)

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 08, 2012, 21:57:27 Nachmittag
Gold mit dunklen Quarzeinschlüssen! 

Heller Quarz <-> dunkler Quarz  :einaugeblinzel:

Grüsse  :hut:
Achim

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 12, 2012, 17:12:39 Nachmittag
Hallo Achim,

sehr schönes Stück. Wie groß ist die Bildbreite bzw. das Goldkorn in der Breite?

Mir ist bei meiner Prospektion am WE ein Spaltenflitter ins Röhrchen gekommen, der hat auch einen Quarz huckepack.
Kein Wunder, wenn man eine Spalte öffnet, wendet man Gewalt an, die den Quarz ins Gold drückt. Ein Mechanismus, der auch durch den Frost passieren sollte. Aber da das Spaltengold meines Erachtens in der Spalte gewachsen ist, ist es auch reiner und von der Herkunft zumindest eindeutig. Schließlich kenne ich ja das Muttergestein der Spalte.

Bei den Gemengen im Zentralteil des Sattels ist das leider nicht so einfach, deshalb finde ich das recht spannend.

Weder Herr Fischer noch Leutwein oder Prof. Bankwitz haben sich bisher detailliert um die Geochemie des Zentralteils des SBA gekümmert. Vielleicht bekommen wir das ja im Forum interdisziplinär hin!

Glück Auf, Holm!
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 12, 2012, 18:58:02 Nachmittag
Hallo Holm!

Das Goldkorn (Photo) ist 1 mm groß.

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 12, 2012, 19:05:57 Nachmittag
Hallo Holm!

Zitat
Weder Herr Fischer noch Leutwein oder Prof. Bankwitz haben sich bisher detailliert um die Geochemie des Zentralteils des SBA gekümmert. Vielleicht bekommen wir das ja im Forum interdisziplinär hin!

Welche Literatur zum Schwarzburger Antiklinorium/Thüringer Schiefergebirge/Frankenwald hast Du?
PS: Lese gerne (pdfs)...... :einaugeblinzel:

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 12, 2012, 22:19:25 Nachmittag
Geologische Übersichtskarte zu Thüringen:

http://www.tlug-jena.de/umweltdaten/umweltdaten2006/geologie/pdf/guek_200.pdf (http://www.tlug-jena.de/umweltdaten/umweltdaten2006/geologie/pdf/guek_200.pdf)

Grüsse  :hut:
Achim

Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: FlyingTim am Juni 13, 2012, 07:13:03 Vormittag
Also ich glaube da trotzdem nicht drann daß sich zufällig mal ein Quarz in das Gold eindrückt.

Warum findet man dann so viele Quarzeinschlüsse im Gold aber nie irgendwelche anderen "eingedrückten" Gesteine?

Zu 99% ist es immer Gangquarz, das könnt ihr mir ruhig glauben.


Ist ja auch bei anderen Goldlagerstätten so. Australien zum Beispiel. Warum sollte sich das Gold da gerade bei uns anders verhalten ?
In meinen Augen gehört Quarz und Gold zusammen wie Pech und Schwefel.


Gruß Tim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 13, 2012, 20:41:20 Nachmittag
Hier mal zwei Beispiele von Gold mit Magnetit/Limonitquarzit aus dem tiefen Ordovizium:

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Lithophil am Juni 13, 2012, 21:23:47 Nachmittag
Hallo Achim,

sind das Goldabscheidungen auf reduktiver Matrix?

sieht zumindest so aus, wegen der geringen Tiefenschärfe kann ich das schlecht vom Foto her beurteilen. Das musst Du als Finder schon sagen. Es ist immer das Problem, eine sekundäre von einer primären Goldbildung zu unterscheiden, aber was ist schon eine primäre Goldbildung?

Spaltengold kann sich zu jeder Zeit bilden, wenn eine oxidative Zone auf eine reduktive trifft. Nach dem sauren schwefelsärehaltigen Regen der DDR-Zeit hat das Gold nun Zeit zum Wachsen, so hofft man doch!

Glück auf, Holm!
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 13, 2012, 22:41:50 Nachmittag
Hallo Holm!

Zitat
sind das Goldabscheidungen auf reduktiver Matrix?

Es sind Goldkörnchen mit geringen Mengen an Magnetit bzw. bereits in Limonit umgewandelte Eisenverbindungen + Quarz (keine reduktive Matrix vorhanden).

Grüsse  :lechz:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Aurum am Juni 14, 2012, 08:19:48 Vormittag
Hallo ,

und auch gleich Sorry , ich gebe Tim Recht , das gold in Thüringen lagert sich sehr gerne an Eisen / Limonit an .
Das habe ich selber oft genug feststellen dürfen und auch nicht ohne Grund wird das Thüringer Gold gerne mal als Thüringer Rost bezeichnet !
Quarz und Gold gehören zusammen , ich denke das es daher kommt das sich beides zur selben Zeit gebildet hat , die Berühmten Hydrothermale Bildung hat sowohl  das Gold wie auch den Quarz entstehen lassen .
Ich bin nun wirklich ein kleines licht was Geologie angeht und kann auch Total daneben liegen , doch stellt sich mir dann die Frage warum das Gold am meisten in Gegenden vorkommt wo es auch reichlich Quarz gibt .
wenn ich mir das Bild ansehe das Achim hier geprostet hat dann sehe ich Gold das sich an Limonit angelagert hat , oft genug habe ich auch Flitter gefunden die vollkommen in Limonit eingebacken waren .
Das übrigens bis Jetzt nur in Thüringen , die eisen Konzentration in Disentis ist viel geringer , das Wasser hat eine ganz andere Qualität .
Auch erinnere ich mich , als ich in den USA war das dort die Digger immer nach einem Gemisch aus Quarz, Glimmer und Limonit gesucht haben .
In der brocken Boots Mine in Death Wood , die ich besucht habe war dann noch Grafit ein Hauptbestandteil der auch Gold enthielt aber das meiste Gold haben sie aus dem Quarz geholt .

Sollte ich vollkommen falsch liegen mit meiner These dann Sorry .

Bis dann Lutz
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 14, 2012, 21:11:47 Nachmittag
Ein Beispiel aus Australien:   :laughing:

http://www.youtube.com/watch?v=aC1Z1TUgnMU&feature=related (http://www.youtube.com/watch?v=aC1Z1TUgnMU&feature=related)

Grüsse  :hut:
Achim
Titel: Re: Einschlüsse in Goldkörnern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Juni 15, 2012, 23:10:38 Nachmittag
Hallo Lithophil!

Habe mir das Buch nun gekauft:

Ulf Linnemann & Rolf L. Romer
Pre-Mesozoic Geology of Saxo-Thuringia
From the Cadomian Active Margin to the Variscan Orogen
Schweizerbart Science Publishers 2010
ISBN 978-3-510-65259-4

Bin noch dabei mich einzulesen.....(S. 477).
Danke für den Buchtipp!


Grüsse  :prostbier:
Achim