Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Hungriger Wolf am November 02, 2010, 23:11:36 Nachmittag
-
Hallo Forum!
Ist der Diamant-Fund auf Fuerteventura, Fundort: Montaña Blanca-Milocho, in carbonathaltigem Gestein
Datenquelle: http://www.cprm.gov.br/33IGC/1256730.html
nur ein Zufallsfund/Ausnahme oder gibt es tatsächlich Fundorte für Roh-Diamanten, die auch außerhalb von sehr alten vulkanischen Kratonen (~2 Millarden Jahre) liegen könnten?
Gibt es weitere Fundregionen, bei denen eine metamorphe Bildung von Diamanten in carbonathaltigen Gestein entdeckt wurde (pdf)?
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
Hi,
Keinen Claim kaufen, nicht Rohdiamanten,,sondern Mikrokristalle wurden nachgewiesen,wenns mehr als eins sind,höchstens als Bort zu benutzen,
Gruß Günter
-
This work resulted in finding three diamonds and graphite-like carbon particles in a probe with the initial weight 1234 g. Diamonds were found as three growths of table-cut crystals of octahedral habitus 30-70 microns in size, colorless and optically isotropic.
Ich empfehle eine sehr gute Lupe. :auslachl:
-
30-70 microns in size
Dagegen sind ja die Diamanten, die im Nördlinger Suevit gefunden wurden, mit bis zu 100µm schon richtig groß. :laughing:
Grüße, Herbert
-
Es soll in ganz Europa keine Diamanten geben mit Ausnahme eines Fundortes in Russland und auch da nur winzig.
Wenn die Kontinentalplatten-Verschiebungen damals anders gelaufen wären, gäbe es auch in Europa und z.B. nicht in Afrika Diamanten. Dazu gabs neulich einen interessanten Bericht im TV. Man muss sich zunächst, glaube ich mal, mit dem Thema "Ozeanischer Rücken", "Subduktionszonen", "Hot spots" u.a. näher befassen um das dann auch ausdiskutieren zu können.
Gruß Peter
-
Es soll in ganz Europa keine Diamanten geben mit Ausnahme eines Fundortes in Russland und auch da nur winzig.
Das ist nicht richtig.
Es gibt im Erzgebirge sogar ein Vorkommen:
http://eurjmin.geoscienceworld.org/cgi/content/abstract/12/2/495 (http://eurjmin.geoscienceworld.org/cgi/content/abstract/12/2/495)
Grüße
Thomas
-
Moin!
Wenn ich mich nicht irre, dann habe ich von dem angesprochenen Gneis sogar eine Probe in der Sammlung. Leider kann ich Euch davon zur Zeit kein Bild bieten, da ich aufgrund einer Baustelle nicht an das Stück herankomme. :weissefahne:
Gruß
Ingo
-
Hallo!
Nun ja,....die metamorphe Diamantenbildung ist schon was sehr spezielles....
Bei
http://en.gtk.fi/export/sites/default/ExplorationFinland/Commodities/images/diamond_map_sm2b.jpg (http://en.gtk.fi/export/sites/default/ExplorationFinland/Commodities/images/diamond_map_sm2b.jpg)
sind in der Karte (Finnland) neben Kimberlit auch mögl. Diamantvorkommen eingezeichnet!
Wer weiss etwas näheres darüber?
Gibt es dort nur sehr kleine Rohdiamanten?
Wer kennt andere Vorkommen in Europa?
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
Soweit ich mich erinnern kann, gibt es da bei Markersbach im Erzgebirge einen Gneis, der Mikro-Diamanten enthält --- durch Zufall entdeckt, weil bei einem Gesteinsdünnschliff immer wieder Fehler (Rillen) aufgetaucht sind, bis jemand die Ursache unterm Elektronenmikroskop untersucht und C analysiert hat.
Wenn ich mich nur erinnern könnt, wo ich das gelesen oder gehört habe ... :gruebel:
LG Spessartin
-
Wer kennt andere Vorkommen in Europa?
Bayerns verborgene Diamanten :super:
www.lrz.de/~NatSamm/deutsch/download/aviso_Diamanten.pdf
Auf Diamanten Jagt :einaugeblinzel:
http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/deutschland/tid-16391/noerdlingen-auf-diamantenjagd-in-der-provinz_aid_457989.html
:hut:
Stefan
-
Hi,
nur von wissenschaftstheoretischem Interesse,die Dinger taugen ja nicht mal zum MM,sonst hätt ich sie schon.
Gruß Günter
-
Hallo Stefan!
Es ist sehr interessant das Suevit Mikrodiamanten (Nördlinger Ries) enthält! :einaugeblinzel:
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
Es gibt im Erzgebirge sogar ein Vorkommen:
Ja aber ich meinte ja nicht die Mikrodiamanten. :smile: Von diesem u.a. Vorkommen weiß ich ja. Aber ich unterscheide zwischen Mikrodiamanten, kleinen Diamanten und großen Diamanten und ich verweise auf mindat.
http://www.mindat.org/show.php?id=1282&ld=1#themap
Nachtrag: o.k. habs gerade gesehen..(Bayern und Sachsen).. neulich hat er gar keine europäischen Fundorte bei mir "ausgespuckt"..war dann wohl ein eher technisches Problem.. :gruebel:
an Hungriger Wolf: Wie Du siehst 505 Fundorte für Diamanten weltweit! (siehe Karte, wenn Du ganz nach unten scrollst). Damit dürfte Deine Frage beantwortet sein. :smile:
Gruß Peter5
-
Na dann:
"Es wurden auch zwei Diamanten entdeckt: der erste im Herbst 1869, der zweite 1927! Der erste stammt nicht direkt aus den Ablagerungen, sondern kam beim Sortieren von Granaten zutage, die man zwischen Chrást´any und Podsedice förderte. Der genaue Fundort ist also unbekannt, auch wenn man ihn nach dem nächstgrößeren Ort als "Diamant von Dlazkovice" bezeichnet. Es handelt sich um einen unvollkommen entwickelten Oktaeder, zitronengelb, mit den Abmessungen 4,13 x 2,62 mm, und er wiegt rund ein drittel Karat (Carat wär hier die richtige Schreibweise für´s Gewicht :einaugeblinzel:).
Der Fund des Diamanten rief in Böhmen zwar kein Diamantfieber hervor - aber es kann über die theoretische Möglichkeit von einem böhmischen Diamantenvorkommen durch diesen Fund kein Zweifel bestehen. Übrigens: Man sollte niht versäumen, die beiden Diamanten in der mineralogischen Ausstellung des Prager Nationalmuseums am Wenzelplatz zu besuchen."
Quelle: extraLapis No.9 Granat, ISBN 3-921656-4, Christian Weise Verlag München
So, es gibt sie, die kleinen Diamanten in Europa, rein theoretisch eben dort, wo´s den böhmischen Granat hat --- Sachsen??????????????????????????????!!!!!!??? :lacher:
Wenn man die Mengen an gefördertem Granat und den Förderzeitraum bedenkt, was sind da 2 Diamanten --- ich denk mal, daß nicht allzuviele, in Größen über 2 mm, durchgerutscht sind. Interessant wär die Frage nach Diamanten in der Größenordnung um 1 mm ..., ob die so sehr beachtet wurde ... :gruebel:
LG und Glück Auf, Spessartin
-
Saumässigen Dank Spessartin,
Dein Beitrag hat's gebracht! Das war ne echte Horizonterweiterung :super:
Schau mal da nach, da findest Du Antworten auf Deine Fagen
http://www.geology.cz/bulletin/contents/2005/vol80no2/113_seifert.pdf
Gruss Iason
-
Hallo Forum!
Rohdiamanten in Größen von 0,3 mm, 1 mm oder selbst auch 2 mm zu erkennen dürfte selbst in einem Schwermineralkonzentrat (Goldwäsche) nicht einfach sein....
Gold Dichte 19,3 gr./cm³
Zirkon Dichte 4,6 gr./cm3
Granat 3,5 - 4,3 gr./cm³
Diamant 3,5 gr./cm³
Quarz 2,65 gr./cm³
Ich könnte mir jedoch durchaus vorstellen, dass in (auch granathaltigen) Schwermineralgemischen, an bestimmten Fundstellen, sogar Diamanten enthalten sein könnten.... :einaugeblinzel:
Sachsen ? :einaugeblinzel:
Wer hat in Sachsen oder auch von anderswo, interessantes Schwermineralkonzentrat gesammelt und möchte mir für eine Diamant-Prüfung eine kleine Menge zu Verfügung stellen?
Einfach eine PM oder e-mail an mich senden!
schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
-
Dürfen die vermuteten Diamanten auch aus dem Ausland zu Dir geschickt werden ?
Pepo
-
Hi,
es gibt einige Diamantvorkommen in Skandinavien, da hat aller dings De Beers die Finder drauf und die Exploration läuft noch soweit ich weiß und genaue Orte werden nicht bekannt gegeben.
Dadurch vielleicht im Geschiebe von Norddeutschland ?
Ich habe in Australien einige Versuche gestartet einen Diamanten zu finden, das Problem ist nur, das die meisten Diamanten in Deep Lead (alte Flussläufe) vorkommen und die liegen ca. 50 Meter tief... als normal kaum eine Chance.
Hab in einigen Flüssen gewaschen, leider ohne Erfolg.
Hast du es schon im Ries probiert ? ok, die sind deutlich kleiner, aber es sind Diamanten ;-)
In der Lapis war ein Artikel über einen Entdecken Vulkanschlot mit Zirkonführung. Vielleicht ist da was drin.
Und in Böhmen, dort wo die Pyrope gefunden wurden, wurden auch schon Diamanten entdeckt.
Weiter kann ich dir leider nicht helfen.
Grüße Jens
-
Hallo Pepo und Jens!
Wenn Ihr mir diamantverdächtiges Probematerial zur Prüfung zusenden möchtet, schaue ich mir dieses gerne an! :einaugeblinzel:
War mittlerweile auch am suchen -Saidenbachit-/Erzgebirge- Suevit/Nördlinger Ries- ... aber leider nur sehr klein....! :laughing:
Grüsse :hut:
Achim
-
Hast das Bild nicht gesehen ?
das sind paar von meinen Fund .
dann bräuchte Ich aber eine Adresse zum hinschicken
PN!?
Peter
-
Wenn ich das auf dem Bild richtig deute, sind es sechseitige Doppelpyramiden.
Ist das korrekt ? Dann kannst du dir das schicken sparen, es sind dann Quarz-Kristalle, ursprünglich kristallisiert in der Hochtemperatur-Form.
der Stollentroll
-
Schade....
Grüsse :hut:
Achim
-
Wenn man bei dem Mittleren hinschaut sieht genau 4 Flächen nicht 6 .
bei den anderen Markierten sieht man die 4 Seiten .leider lassen sich Rohdiamanten nicht auf die Spitze stellen zum Fottotermin! werd mal schaun um einen Marker um die Flächen abwechseld zu Markieren !
Pepo
-
Ich sehe dort Sechsecke, bzw. sechseitige Dipyramiden, z.T. sogar mit kurzem Prisma. Das darf im kubischen System nicht vorkommen.
Mir sieht das nicht nach Oktaedern aus.
Gruss,
der Stollentroll
-
Ja schade jetzt kann ichs auch sehen sch... Das wollt Ich eigentlich nicht sehen aber es ist so
Pepo
-
Hallo Pepo!
Kein Problem!
Zeit und Kosten gespart (auch bei mir)! :laughing:
Ansonsten, bei einer möglichen, tatsächlichen, Diamant-höffigen Gesteins-Probe, mache ich gerne auch......mehr!
http://www.microlithics.com/wp-content/uploads/2011/04/caustic-300x167.jpg (http://www.microlithics.com/wp-content/uploads/2011/04/caustic-300x167.jpg) :laughing:
Grüsse :hut:
Achim
-
Guten Abend
Diamanten – zumeist natürlich in der Form von Mikrodiamanten mit typischen Abmessungen im Bereich von einigen bis einigen zig Mikrometern – kommen in Europa an mehr Orten vor als allgemein bekannt. Dabei sind folgende Vorkommen zu unterscheiden:
(1) Mikrodiamanten in UHP-Metamorphiten (UHP = ultra-high pressure),
(2) Mikrodiamanten in Impaktiten (Impaktdiamanten) und
(3) Diamanten in kimberlitischen und melilithischen Gesteinen.
Die erste Gruppe umfasst Orte im Erzgebirge (Saidenbachtal, Deutschland), in Böhmen (Egertal und Böhmisches Mittelgebirge, Tschechische Republik), in West-Norwegen, in den Rhodopen (Griechenland), im Maksyutov-Massiv (Russland, an der geografische Grenze zu Asien) und am Lago di Cignana (Italien) ([1], S. 304-305). Dazu kommt noch ein neuer Fundplatz in den schwedischen Kaledoniden [2].
Die zweite Gruppe umfasst die Astrobleme („Impakt-Krater“) Nördlinger Ries (Deutschland) und Lappajärvi (Finnland).
Die dritten Gruppe schließlich umfasst einige der Kimberlit/Lamproit-Vorkommen (siehe dazu z.B. [3] und darin zitierte Literatur) in Finnisch- und Russisch-Karelien. Außerdem ist auch der Alnöit von Alnön und Umgebung (Schweden) schwach diamantführend [4].
Viele Grüße
Sprotte
Literatur:
[1] W. Maresch, H.-P. Schertl, O. Medenbach: Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 2., vollst. neu bearb. Auflage, Schweizerbart, Stuttgart (2014).
[2] Å. Rosen: Metamorphic Evolution of the Middle Seve Nappe in the Snasahögarna area, Scandinavian Caledonides. Examensarbeit. Uppsala University, Uppsala (2014).
[4] M. Lehtonen: Kimberlites in Finland: Information about the Mantle of the Karelian Craton and Implications for Diamond Exploration. PhD Thesis, Geological Survey of Finland, Espoo (2005).
[5] K.-D. Meyer: Der erste Diamantfund in Skandinavien. Der Geschiebesammler 18/1-2 (1984) 25-36.
-
Hallo Sprotte!
Interessante Literatur-Zusammenfassung!
Mich interessiert besonders die Literatur [3]!
Gibt es dazu, zugängliche, geologische Forschungs-Daten/*.pdfs zu den diamanthöffigen Kimberliten und Lamproiten in Europa?
Wer hat im Mineral Alnöit schon, selbst, Diamanten entdeckt/gefunden oder danach gesucht?
Grüsse :hut:
Achim
-
http://en.gtk.fi/informationservices/commodities/finnish_kimberlites.html (http://en.gtk.fi/informationservices/commodities/finnish_kimberlites.html)
-
Moin,
Fundchancen in Norwegen wohl im Flußkies der Pasvikelva (bis 2,7mm große Diamanten).
In der Ecke wohl auch die Exploration.
und natürlich im Gardnos Meteoritenkrater (dort nur seeehr winzig)
https://www.nhm.uio.no/fakta/geologi/mineraler-krystaller/edelsteiner/diamant/ (https://www.nhm.uio.no/fakta/geologi/mineraler-krystaller/edelsteiner/diamant/)
Gruß
Jörg
-
Meines Wissens sind in Finnland auch Analysen zu Indikator-Mineralen in glaziofluvialen Sedimenten zur Indikation möglicher Diamantvorkommen (Kimberlit) durchgeführt worden. Vgl. dazu Figure 16 (eine analoge Untersuchung in Kanada) in "Recent Advances in Understanding the Geology of Diamonds" (Autoren Steven B. Shirey, James E. Shigley), siehe: http://www.gia.edu/gems-gemology/WN13-advances-diamond-geology-shirey.
Viele Grüße
Sprotte
-
Hochinteressant! :einaugeblinzel:
Grüsse :hut:
Achim