Hallo Berggold, hallo Aurum,
ich habe mit großem Interesse Eure Beiträge zur Goldsuche in Disentis 2011 gelesen. Ich kenne die Lukmanierschlucht seit drei Jahren und gehe dort im unteren (sicheren) Teil der Schlucht im Sommer auch schon mal Goldwaschen. Bisher allerdings mit sehr mäßigem Erfolg. Angesichts Eurer Funde in der Schlucht bräuchte ich mit meinen Waschergebnissen hier eigentlich gar nicht anzutreten. Ich tue es aber trotzdem, um anderen Goldsuchern zu zeigen, wieviel Erfahrung, Einsatz und Mut es braucht, um in der Lukmanierschlucht wirklich gute Funde zu machen. Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass es mir großen Respekt abnötigt, wenn einer in den hinteren bzw. oberen (unsicheren) Teil der Schlucht eindringt, um dort unter Risiken nach Gold zu schürften. Derjenige, der diesen Mut aufbringt, sollte auch von Mutter Natur mit reichen Goldfunden belohnt werden. Ich jedenfalls traue mich in den hinteren Teil der Schlucht nicht rein. Ich bin sozusagen „Sonntagsgoldwäscher“ und darf mich deshalb über die daraus resultierenden mageren Ergebnisse auch nicht beschweren.
Hier mein Fundbericht aus der Lukmanierschlucht 2011:
Meine erste Grabstelle befand sich etwa auf Höhe des südlichen Tunnelausgangs des zweiten Tunnels der Lukmanierpass-Straße von Disentis aus gesehen auf der orographisch rechten Bachseite des Medelser Rheins in einer nur wenig ausgeprägten Innenkurve des Baches. Dort habe ich am Flußufer eine Grundfelsgrabung vorgenommen. Dabei habe ich das Flußgeröll aus dem Zwischenraum zwischen zwei nahezu senkrecht stehenden Schieferklippen des Tavetscher Zwischenmassivs bis auf den felsigen Untergrund ausgeräumt. Die „Spalte“ enthielt jede Menge Black Sand, aber keinen Krümel Gold. Nach vier Stunden Grabarbeit habe ich einfach aufgegeben. Entweder hat die Spalte niemals Gold enthalten, oder sie war bereits von Vorgängern leergeräumt worden und hat beim letzten Hochwasser kein neues Gold von weiter oberhalb eingefangen. Jedenfalls ging ich hier (gold-)leer aus.
Meine zweite Grabstelle lag etwas unterhalb der ersten Stelle auf der anderen Bachseite, dort wo ein kleiner Bach von der Höhe der Lukmanierpass-Straße in den Medelser Rhein mündet. Dort im Bereich der Einmündung verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit des Medelser Rheins ein wenig und ich konnte auf der, der Fließrichtung abgewandten Seite unter zwei flachen Steinen einige Krümel Gold bergen (max. Größe 1 mm, vgl. beiliegendes Foto).
Das war mein Erlebnisbericht Disentis 2011. Vielleicht mangelt es mir aber auch einfach an Erfahrung in dieser Schlucht, um hier bessere Waschresultate zu erzielen. Bei der Vielzahl der Steinblöcke und bei der Vielzahl der überall erkennbaren alten Arbeitsstellen anderer Goldsucher weiß man nie, wo man anfangen soll zu graben. Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass viele alte Löcher anderer Goldsucher beim nächsten Hochwasser einfach nur wieder mit goldfreiem Lockersediment zugeschwemmt werden und ein erneutes Ausgraben bzw. Untergraben der Stelle kein weiteres Gold zu Tage fördert bzw. nicht lohnt.
Vielleicht können Peter (Berggold) und Lutz (Aurum) ja hierzu etwas sagen.
Ich kann nur nochmal betonen, dass Eure Ergebnisse mir wirklich Respekt abnötigen, weil ich weiß, dass in der Lukmanierschlucht ein guter Goldfund nicht selbstverständlich ist. Wenn ich die Touristen-Goldwäscher unten beim Campingplatzes von Fontanivas schaufeln sehe, frage ich mich jedesmal, ob einer von denen auch nur einen Goldkrümel findet in einem Sediment, dass einmal pro Monat sozusagen vollständig von anderen Touristen-Goldwäschern umgegraben wird. Gefragt habe ich allerdings keinen. Vielleicht sind die alle steinreich nach Hause gegangen und nur ich habe in die Röhre geschaut. Wirklich glauben kann ich das allerdings nicht.
So, jetzt habe ich aber wirklich genug gelabert.
Goldene Grüße an alle Freunde der Lukmanierschlucht
Euer
Eifelgold