2. Blaues Baumaterial:
In Lauchhammer wurden vom frühen Mittelalter bis 2017 überwiegend Kunstwerke aus Eisen, Zink und Bronze, (Bronzeglocken) gegossen.
Zur Verhüttung im Holzkohle-Hochofen wurde der vor Ort gefundenen Raseneisenstein verwendet.
Erst ab 1805 wurde Gusseisen im Kupolofen erschmolzen (Gussherstellung nach zweiter Schmelzung)
Der heutige Gießereistandort ist also nicht der von 1725, aber die damals anfallende blaue Eisenschlacke wurde in der neuen Gießerei-Fassade als Baumaterial eingesetzt.
Allerdings auf die Frage, wo denn ab 1725 die blaue Farbe in den Schlackesteinen her kommt und heute nur noch braune, goldene, rötliche, silberne Schlacke in den modernen Schmelzöfen anfällt, konnten mir die Verantwortlichen auch keine genaue Antwort geben.
Das Wissen über die Rennöfen aus der Römer- oder Keltenzeit bis heute, ist eben sehr mager:
In den alten Schriften steht zur blauen Farbe auch nur - alles aufgestellte Theorien!:
- Deutschland Blaue Schlacken (mehr Kohlenstoff als Sauerstoff),
- Finnland (Kimo) Grüne Schlacken (mehr Sauerstoff als Kohlenstoff),
- Vermutung: Verhältnis Stickstoff zu Wasserstoff bringt blaue Farbe!,
- Salzhaltiges Kühlwasser könnte die Blaufärbung bewirken,
- Zusammensetzung des Ausgangsgestein ist evtl. dafür zuständig,
- Verwendung von Lausitzer Glassand in den Rennöfen,
- Zusammensetzung des Raseneisenerzes (Limonit),
- Verwendete Kohle (evtl. veredelte Braunkohle),
Usw...