Nun kommt der Statist!
Wir zeigen uns hier ja nun gegenseitig die Eukrite vor, sodaß man fast ein Gefühl bekommen könnte, es gäbe, wenn schon nicht eine Beliebigkeit, dann doch eine sehr große Vielfalt - und damit automatisch eine riesige Menge an Eukriten.
Und der ein oder andere mag vielleicht zugeben müssen, daß für ihn bei den Achondriten oder den rareren Geschichten, die Eukrite wegen der (nur) scheinbaren Erhältlichkeit oder auch der relativ niedrigen Preise in der Vomhockerreiß-Skala auf einer der untersten Stufen stehen, so knapp über den gewöhnlichen Chondriten und vielleicht den 3ern und CV3ern.
Eukrite, nja och Jöttchen, nett - aber das gibts ja endlos, das NWA-Zeugs...
Mitnichten - WEIT gefehlt!
Ich drösel mal gschwind auf, was es denn insgesamt gibt.
Der Bulletin spuckt ja 489 Nummern aus, denkt man sich, Campuljöh, naja halb soviel wie die Eisen, da hätt man ähnlich gut zu tun mit den Eukriten.
Aber gehn wir mal ins Detail, was es überhaupt hat.
Fangen wir gleich mit den NWAs an, die vielen ja so unübersichtlich erscheinen, die ganzen Nummern im Ebay, auf den Händlerseiten, in den Specials.
Doch siehe da, in den bald 10 Jahren
NWA -
da haben wir überhaupt nur
155 Nummern,
wovon natürlich etliches gepairt sein wird.
155 Nummern, eine Menge Holz?
Pustekuchen, wenn wir uns die Gewichte anschauen!
Die 155 Nummern, bringens zusammen gradmal auf
98,2kg.
In 10 Jahren, aus den riesigen Weiten der Sahara von hunderten Leuten zusammengetragen.
Ich glaub, wir haben sogar einen Steinmetz hier im Forum. Ein 100kg-Stein, das ist ja nix.
Das ist ein Koffer voller Steine. Bei 100kg da fangen die Damen des Federgewichts beim schwyzerischen und bayrischen Steinlupfen noch nicht mal an.
Und ihr wißt ja, daß da praktisch jeder Eukrit zur Klassifiz getragen wird - sonst hättmer den Pairingssalat ja gar nicht - weil einerseits die Sammler noch weniger zahlen wöllten, als sies eh schon tun und weil mit dem Gros der Wüstenfunde, dem Gleisschotter, ja kein Staat zu machen ist für die Metthändler.
Und noch mehr ins Detail, von den 98kg, da entfallen ja schon allein 18.5kg auf den neuen Wacker NWA 5232,
dann hatten wir noch die 15kg vom NWA 2690, fünfe gibts mit 3.5-6kg, und dann wirds doch schon sehr handlich..
Na und noch viel überraschender ists, wenn wir in die
Antarktis schauen - unendliche Weiten, vorgeblich 30.000 Funde, angeblich der Größtteil der Meteorite.
Was haben wir da? Grad nur einmal
235 Nummern - wos in Warheit gleich noch viel weniger verschiedene sind als bei den NWAs, da jeder einzelne Popel ein und desselben Fundes, und sei er unter einem Gramm, seine Feldnummer behält,
da habens mit ihrem Milliardenaufwand in den 32 Jahren, just einmal
46,1kg rausgeholt!
Jetzt vervollständigen wir gschwind die Wüste.
Also die alten
Libyer brauchmer noch, als die DaGs, JaHs, HaHs:
23 Nummern - zusammen
12.8kg und den
Oman brauchmer noch.
18 Funde -
31.5kg - was halt zur Hauptsach der Dho 1439 mit seinen 5 Kilos
und vor allem der Dhofar 007 ist, der mit nur 21kg gelistet ist, aber von dem noch gewaltig mehr gefunden sein muß.
Aber trotzdem, nur mal um die Verhältnisse gerade zurücken, im Oman sind die Funde ja in der Regel sehr gut dokumentiert,
mehr als 6 Tonnen gefunden worden, und aus den 2371 Omannumern sind 18 nur Eukrite!
Gut gibt, nochn paar einzelne Wüstlinge, glaub 2 Saharas und Futzel aus Arabien, und zwei drei, die nen Eigennamen bekommen haben, die steckmer zu den sonstigen Funden...
Nu aber das wars schon aus den kalten und heißen Wüsten!
Nja und wo kommen sonst die Eukriten her?
Es sind eben die
Fälle. Gibt
33 Fälle.
Und da krachts. Das sind nämlich
577kg.
Muß man nicht groß raten, der Millbillillie machts aus. Der ist mit allein schon 330kg gelistet und guten Gewissens kann man da noch ein paar Zentner dazu denken.
Jeder zweite Eukrit ist ein Millbillillie.Gibt ja nur 850kg Eukrite insgesamt. Weiß ned, womit der Bernie seine Blumen rumkutschiert, wenns ein Pick-up ist, da bringst locker hinten auf die Ladefläche alles, was wir an Eukriten auf der Welt in den 200 Jahren und unter großen Anstrengungen zusammenbekommen haben. (die immer wieder wiederholten 700.000kg Brillantqualität Diamanten und die 161.000.000kg Goldes allerdings nicht).
Deswegen ist es immer so amüsant zu sehen, daß es Sammler gibt, die nicht verstehen können, daß viele Wüsten-Eukrite mehr kosten (ja mehr kosten müssen) als ein Millbillillie und sagen, ey isch bin doch nich beklopp, ich zahl doch fürn NWA ned mehr als fürn Milli - weil si eben nicht wissen, daß Millbillillie der Campo bei den Eukriten ist und daß es sonst ja auch sehr schnell viel teurer wird.
Und deswegen ziehts einem fast die Schuhe aus, wenn man hier liest, daß der Mark zwo im ebay verunglückte EUCs für unter 2 Euro im Gramm erwischt hat - und lapidar (ich nehme mal an ironisch) sagt: "bei dem Preis kann man wirklich nicht meckern".
(Auuaaaa. Ja was meinst denn, wie fett die Verkäufer bei diesen Stücken draufgezahlt haben!!!)
Guckmer gschwind. Nächst dickerer Eukerich bei den Fällen ist ja schon Juvinas mit 91kg, gefolgt von dem Zentner Stannern,
na und die beiden haben ihre Preise, ist ja bekannt. Den Inder mit 42kg kriegt man nicht, und sonst stellt man sich noch den Bereba, den Pasamonte, Ibitira, vielleicht noch Jonzac, Talayampa, wenns hat ins Regal und muß halt, bis auf Bereba sehr tief in die Tasche greifen.
Sonstige Funde - da haben wir
100kgUnd da stechen eben heraus, der Camel Donga und der Cachari - die die Hälfte von den 100kg ausmachen.
Wißts ja selber, gerade wenn man nach Individuals sucht, da nimmt man eben seinen Millbillillie und dann seinen Camel Donga, der schon deutlich mehr kostet und das wars dann schon, es sei denn man hat soviel Zaster und Geduld, daß man einen Stannern und einen Pasamonte bekommt.
Und das war es schon mit den Eukriten!Das muß man sich hin und wieder vor Augen führen - da es der alte Hase gern vergißt und der heurige Hase es gar nicht weiß!
Dann steigt auch der Genuß an den Stücken, die man in der Sammlung hat.
Und wenn man das bedenkt, dann grenzt das fast schon an eine sehr exklusive Dekadenz,
wenn wir uns hier die ungewöhnlichen aus diesem eh schon irrsigen kleinen Feld vorzeigen.
Nicht? - Was z.B. der Stefan hier gezeigt hat - auch wenn ihr Euch erinnert an den orientiert-Thread,
das sind ja absolute Ausnahmesachen, die aus den Standardeukriten herausragen.
Und es ist eigentlich verwunderlich, daß von manchen derer überhaupt noch was erhältlich ist.
Wir sehen es ja, 10 Jahre NWA - 100 magere kg - und die meisten Nummern sind ja schon durch und längst verteilt, kriegt man ja nicht mehr - und NWA selbst wenn ihr nicht daran glaubt, daß es jedes Jahr weniger wird, bei den kleinen Fundraten, die die Vergangenheit selbst zur Hochzeit der Wüste gezeitigt hat, ist ja auch nicht gerade viel in der Zukunft zu erwarten
und wenns dumm läuft, wird man eben dereinst wieder zurückgeworfen sein auf die Vorwüstenzeit, wo man halt nur seine drei vier Großtkwler zur Auswahl hat und die anderen in keinen ansehnlichen Stücken zu bekommen sind bzw. eben unbezahlbar sind. (Drum ists eigentlich ein Wunder, daß selbst von solchen Sachen, wie jener wilde Eukrit, der in Frische und Optik deutlich besser als der Wüsten-EUK-Schnitt ist, aber nicht mehr kostet, daß da gar noch ein, zwei Scheiben nach einer Woche noch nicht weg sind).
Also. Wollt ein bisschen mehr Bewußtsein und Verständnis fpr die Begeisterung über die Eukrite wecken
und jetzt müssen wir noch alle die Daumen halten, daß es die Dawn-Sonde auch zur Vesta schafft!
Martin