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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: MeteoritenanundVerkauf am März 25, 2011, 12:33:14 Nachmittag

Titel: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MeteoritenanundVerkauf am März 25, 2011, 12:33:14 Nachmittag
Servus zusammen,
ich hab da mal ne blöde Frage. Ich kann die Daten und allgemein verwendeten Schätzungen zum allgemeinen kosmischen Staubeintrag nicht wirklich glauben. Aber vielleicht gibt’s im Forum ja Experten oder Jemand der bessere Referenzen im Internet kennt. Hier habe ich einige interessant Papers gefunden:

http://atlas-conferences.com/c/a/j/i/26.htm
http://adsabs.harvard.edu/abs/2011P%26SS...59..319P
http://www.infidels.org/library/modern/dave_matson/young-earth/specific_arguments/moon_dust.html
http://www.answersingenesis.org/tj/v7/i1/moondust.asp

Mein Problem das ich damit habe; die Schätzungen gehen ja um gefühlte 1000% auseinander. Im Mittel dürften es so 100 Tonnen sein die geschätzt täglich auf die Erde rieseln sollten. Aber hier sehe ich ein Problem; selbst kleine Staubteilchen verursachen doch tolle Sternschnuppen und verbrennen dabei. Das heißt, dass das meiste wohl nur als Atomarer oder Molekularer Brei auf die Erde rieselt. Mikrometeorite sind da ja schon die größeren Teilchen, da oft eine Sphäre oder ein Fragment die Erde erreicht. Gut – die Eintrittsgeschwindigkeit spielt natürlich eine große – wenn nicht die größte Rolle. Aber für mich ergeben sich dennoch 2 grundlegende Fragen. 

1.   Rieselt wirklich so viel Material herunter?  Ich kann die Zahlen nicht glauben und anhand der groben Unterschiede verschiedener Forschungsberichte sind diese meiner Meinung nach eher als grobe Schätzungen – als denn als Faktum zu betrachten. Müssten bei so großen Staubmengen der Himmel Nachts nicht förmlich aufleuchten ?  Ich denke doch dass die Teilchen schnell genug sind um Wechselwirkungen mit der dünnen Lufthülle zu erzeugen. Ich denke dass geeignete Detektoren diese kleinen / kleinsten Leuchterscheinungen zu detektieren in der Lage sein müssten. Dass wir (respektive ich) noch nichts über solche Beobachtungen gelesen habe/n  finde ich sehr suspekt. Ich habe große Zweifel an der geschätzten einfallenden Staubmenge, wenn ich mir vorstelle, wie viele Teilchen alleine für 1 Tonne Staub benötigt werden !  Man stelle sich vor eine Raumfähre kippt eine Tonne Staub über der Erde aus. Das müsste doch ein gewaltiges Leuchtspektakel sein !

2.   Für mich ist die Schätzung der einfallenden Staubmenge außerdem nicht wirklich mit der Suche nach Mikrometeoriten in Sedimenten erklärbar, da das meiste Material sicher zu Molekülen / Atomen beim Eintritt in die Atmosphäre verbrannt (reduziert) wird. Gibt es Untersuchungen die sich auf die Anreicherung von typischen Meteoriten - Metallen in Sedimenten beziehen? Anhand von Nickel etc. sollte doch die einfallende Menge an Staub zu kalkulieren sein. Wobei da ja sicherlich auch großer (ver-)Schätzfaktor eingebaut ist, da man sich die Sedimentation ja sicherlich als einen sehr lokalen und unterschiedlich schnell verlaufenden Prozess vorstellen muss… je nach lokaler Örtlichkeit eben. Vorherrschende Winde – starke oder schwache Meeresströmung.

Für mich ist der Hinweis auf die dünne Staubschicht auf dem Mondregolith das stärkste Argument gegen eine so hohe Einfallrate an kosmischen Staubpartikeln wie sie zur Zeit überall propagiert wird.

Hat wer ne Idee die meinem Verständnis weiterhilft?

Oder habe ich grundsätzlich ein Verständisproblem und die kosmischen Staubteilchen sind soooo klein, dass sie gar nicht verdampfen oder nur ansatzweise aufschmelzen. Ist der Abbremsprozess beim Eintritt so schonend, dass der Staub sozusagen im original Weltraumzustand auf die Erde rieselt???

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hofmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MarkV am März 26, 2011, 15:47:15 Nachmittag
Hallo Michael,
ich hab auch schon immer meine Zweifel an diesen grossen Mengen Mikrometeorite gehabt. Die Sache ist, dass ich eine extrem lichtstarke Bildverstärkerkamera habe. Neulich lief sie die ganze Nacht und hat nur eine einzige Sternschnuppe registriert. Diese war deutlich heller als die Grenzgrösse der Kamera. Wenn es Sternschnuppen von 6. Grösse gegeben hätte, dann hätte ich sie drauf gehabt. Aber es scheint mir irgendwo eine untere Grenzhelligkeit für Meteore zu geben. Es stimmt einfach nicht, dass mit abnehmender Helligkeit die Anzahl der Meteore zunimmt. Das mag zwar für Feuerkugeln und für Meteore bis sagen wir 3mag gelten, aber dann wird es wieder weniger. Jedenfalls hab ich diese Unmengen lichtschwacher Meteore noch nie beobachtet.
Die wahrscheinlichste Erklärung für dieses Paradoxon ist, dass Teilchen unterhalb einer gewissen Grösse keine Lichterscheinung mehr produzieren. Jedenfalls wurde mir das auf dem letzten AKM-Seminar so gesagt.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: volitans am März 26, 2011, 15:57:11 Nachmittag
vielleicht werden sie durch ihre geringe größe und gewicht zu schnell abgebremst so das es zu keiner oder fast keiner ionisation kommt
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 26, 2011, 22:00:51 Nachmittag
Meiner Meinung nach werden sie in den höheren Schichten der Atmosphäre abgebremst, wo die Dichte der Atmosphärengase noch nicht hoch genug ist für Leuchterscheinungen. Unter einer gewissen Größe bringen halt nur noch die schnelleren oder im steilen Winkel fliegenden Exemplare noch Leuchtspuren. Mit abnehmender Größe muss der Winkel immer steiler und die Geschwindigkeit immer höher sein, bis dann letztendlich die Masse auch nicht mehr reicht. Die Dichte und Form der Stücke spielen da natürlich auch noch eine Rolle. Dies würde das Paradoxon erklären.
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Thin Section am März 26, 2011, 22:52:14 Nachmittag
Guten Abend Michael, Mark, Plagioklas und Forum,

Die Angaben/Schätzwerte dazu (gewonnen mittels gemessener Konzentrationen von Mikrometeoriten im Eis der Antarktis und Grönlands) schwanken in der Tat erheblich. Hier einige Werte aus der Literatur:

a) ca. 1500 Tonnen pro Jahr
b) 2700 Tonnen pro Jahr
c) 6000 Tonnen pro Jahr
d) 40.000 ± 20.000 Tonnen pro Jahr

Wie bereits erwähnt und wie es der gelungene Name des Threads schon andeutet, rieseln zumindest die kleinsten Partikelchen langsam auf die Erdoberfläche und erzeugen keine Leuchterscheinung.

Bernd  :hut:
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: aknoefel am März 26, 2011, 23:08:14 Nachmittag
ich hab auch schon immer meine Zweifel an diesen grossen Mengen Mikrometeorite gehabt. Die Sache ist, dass ich eine extrem lichtstarke Bildverstärkerkamera habe. Neulich lief sie die ganze Nacht und hat nur eine einzige Sternschnuppe registriert. Diese war deutlich heller als die Grenzgrösse der Kamera. Wenn es Sternschnuppen von 6. Grösse gegeben hätte, dann hätte ich sie drauf gehabt. Aber es scheint mir irgendwo eine untere Grenzhelligkeit für Meteore zu geben.

Hallo Mark,

welche Grenzgröße hat denn Deine Ausrüstung für bewegte Objekte? Ein älterer Artikel (http://adsbit.harvard.edu/cgi-bin/nph-iarticle_query?1978BAICz..29...50K) beschreibt eine visuelle, teleskopische Grenzgröße für Meteore bei 11.5mag - ich vermute mal in diese Region kommst Du nicht. Ich habe mal bei mir rumgesucht aber leider kein paper gefunden das die Helligkeit vs. Teichengröße abschätzt. Muss es aber sicher irgendwo geben...

Gruß
  André
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 26, 2011, 23:39:25 Nachmittag
Naja, Kosmischer Döst, das ist Feinstaub so groß wie ein einzelnes Bakterium par einzelne µm
und auch darunter, wesentlich feiner als Hausstaub.
Da müssmer einen Physicus fragen, denn da werden dann wohl andere dynamische Prozesse wirksam, als wenn da so ein massiver Popel in die Atmosphäre rauscht und die Luft ionisiert.
Vielleicht sollte man eine Unterscheidung machen von kosmischen Staubpartikeln und Mikrometeoriten?

Ach sakra, ich haß das wie die Pest, ich find diesen Artikel, müßte einer der ersten gewesen sein, immer nur zum bezahlen.
http://www.agu.org/journals/ABS/1980/GL007i010p00765.shtml


 :gruebel:
Mettmann


Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 26, 2011, 23:52:13 Nachmittag
Vielleicht steht da was drin:
http://articles.adsabs.harvard.edu//full/1989LPSC...19..673F/0000673.000.html

Bin zu faul es zu lesen, weil ich gegen Mikrometeoritenstaub etwas allergisch bin.
Das war in den 1970igern und 1980ern nämlich eine furchtbare Mode unter den Mettsammlern,
Bottiche aufzustellen um Regenwasser aufzufangen oder gleich aus der Regenrinnen und mit Filtertüten den Haus- und Industriebrand und den Abrieb von den Straßen draus rauszufiltern und sich an diesen vermeintl. Mikrometeoriten zu ergetzen.

(Das Zeuch, ich sags nur prophylaktisch, holt man entweder aus der Stratosphäre, aus Seesedimenten oder Antarktischen vorindustriellem Eis - ansunsten hat man Nullschangs, es von Luftverschmutzung zu unterscheiden).

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Cosmic Dust Influx leise rieselt der Schnee..-IDP-Kristallisationskeime für H2O-
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 27, 2011, 12:31:45 Nachmittag
Hallo Michael!

Seit einiger Zeit ermittele ich die magnetische Staubmenge die auf einer Fläche von 38,66 m² einwirkt.

Dabei viel mir auf, das die ermittelte magnetische Staubmenge über das Jahr deutlich schwankt und insbesondere im Winter stark ansteigt und im Sommer wieder stark abnimmt.  
 
1) Es gab im wesentlichen zwei große auffällige Feststoffpartikeltypen in dem magnetischen Staubgemenge zu beobachten:

I Gruppe geschmolzene kugelförmige oder abgeflachte Mikrometeorite
II Gruppe poröse ungeschmolzene magnetische Partikel bzw. IDP (interplanetary dust particles)

  
2) ermittelte magnetische Partikelmenge:
Messung:  April, Mai, Juni, Juli

0,3 mg magnetischer Staub
--------------------------
m²*1 Monat

Messung: Dezember, Januar, Februar, März

190 mg magnetischer Staub
--------------------------
m²*1 Monat

3) Von Dezember bis März nahmen die porösen IDP zu bzw. waren am häufigsten zu finden bzw. von April bis Juli nahmen die kugelförmigen geschmolzenen Mikrometeoriten in der magnetischen Staubmenge deutlich zu bzw. die Gesamtmasse an magnetischen Partikeln nahm dabei deutlich ab!

Der kosmische Staub, spielt nach meiner Ansicht für die Erde, und auch für die Lebewesen auf der Erde eine sehr wichtige, noch absolut unterschätzte Rolle!


Zumindest Einigkeit dürfte darin bestehen:
 
A) Die porenartigen IDP´s  werden beim Erdeintritt nicht aufgeschmolzen und zeigen keine Leuchterscheinung!
B) Mikrometeorite hingegen  bestehen aus geschmolzenener  Materie und dürften zu Leuchterscheinungen (Erdeintritt) führen!


Die porenförmigen IDP´s werden sehr schnell chemisch (Wassereinwirkung/Sauerstoff) und biologisch abgebaut (einige Monate genügen) und gelangen in den biologischen Nahrungskreislauf. Mikrometeoriten als geschmolzene Körper (Magnetit) sind hingegen wiederstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen auf der Erde und können u.u. sogar (je nach Bedingungen) noch nach tausenden von Jahren nachgewiesen werden!

Die Menge der interplanetarischen Materie die auf die Erde einwirkt ist jedoch nach meiner Ansicht nicht nur Jahreszeitabhängig und eigentlich doch noch recht gering sondern war früher sogar periodisch sehr hoch!
Dabei wirkte eine geradezu große Menge dieser interplanetaren Materie auf die Erde ein und veränderte die Lebensbedingungen auf der Erde geradezu dramatisch!
IDP´s spielen eine große Rolle bei der globalen Wolkenbildung/Wetter (Kristallisationskeime für Wasser bzw. Schnee)!!

Nach meiner Ansicht ist die IDP-Konzentration auf dem Mond geringer, da sie einerseits keine sign. Atmosphäre hat und andererseits eine geringere Masse als die Erde aufweist!

Grüße von  :prostbier:
Achim Faforke

Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 12:41:25 Nachmittag
Ja Achim,

ich glaub, das liegt daran, daß man im Winter heizen muß
und zudem im Winter häufiger Inversionswetterlagen auftreteten, daß der Dreck in der Luft nicht so gut abziehen kann.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 27, 2011, 12:51:51 Nachmittag
Das mit dem Heizen wollte ich auch grad sagen.  :laughing:

Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 13:37:52 Nachmittag
Distribution and Origin of Magnetite Spherules in Air, Waters, and Sediments of the Greater New York City Area and the North Atlantic Ocean
John H. Puffer, Emily W. B. Russell
Journal of Sedimentary Research
Volume 50 (1980)



ABSTRACT
Perfectly spherical sand to clay size particles composed of magnetite occur in a wide variety of environments. Within the greater New York City area such spherules are found in smoke-stack filtrate, urban-air filtrate, ditritus collected from highway surfaces, lake sediments, marsh sediments, and in beach sands. The abundance of spherules in such environments diminishes away from industrial centers. The abundance of magnetite spherules in core samples of lake and marsh sediment decreases sharply near the palynologically determined stratigraphic boundary separating sediments deposited before the area was settled and industrialized from sediments deposited afterward. Their abundance in samples of deep ocean-floor sediment also drops off sharply within the upper 10 cm of core. The spheru es become rare to absent below this depth. We conclude that the great majority of magnetic spherules presently accumulating in sediments are of industrial origin, while we recognize the existence of spherules of probable extraterrestrial origin in ancient sediments.

Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 13:58:56 Nachmittag
Was ich damit sagen will, Achim,
bei Deinem gesammelten Feinstaub wird zwar zweifelsohne auch mal hie und da ein echter Mikrometeorit dabei sein, allerdings werden die völlig überlagert und zugeschüttet von Milliarden von irdischen Partikeln. Um sie trennen zu können brauchst ein Elektronenmikroskop, aber selbst das würde keinen Sinn machen, weil ja viel zuviel andere Partikel dabei sind, da wirst nicht glücklich.
Deine runden Kügelchen sind menschengemacht. Sie entstehen bei Verbrennungsprozessen - Hausbrand, und vor allem in der Industrie, bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, in Kohlekraftwerken, Gießereien, Schweißen usw. usf. durch Abrieb, von Straßen usw. dann hast noch natürliche Quellen, Saharasand, Vulkanasche usw. usf.

Deswegen gehn die Forscher eben, wenn sie Mikrometeorite haben wollen, entweder in die Stratosphäre, in Sedimente aus der vorindustriellen Zeit oder an den Südpol ans alte Eis oder an fossile Wasservorkommen dort.  Wennst Dir die Papers zu den Antarktischen Mikrometeoriten anschaust, da mußten sie tatsächlich sogar die Funde auf die Verschmutzung, die sie selber bei der Gewinnung der Mikrometeorite verursacht haben, wie z.B. wennse nen Dieselgenerator laufen hatten, zurückführen und aussortieren.

Ja ich weiß, das ganze Netz ist voll von Artikeln, der Kosmos auf Deinem Dach und Micrometeorites in your backyard und Sammelanleitungen gar für Schüler und Studenten. Das sind alles so Relikte aus den 70igern, da war das eine Mode  - und ein großer Humbug. Die Sammeln Dreck, Luftverschmutzung.
Guck doch, wo wir grad in der EU jetzt überall extra Gesetze einführen, um den Feinstaub zu reduzieren, Filter in Industrieanlagen einbauen, bunte Plaketten an die Windschutzscheiben pappen,
das ist es, was Du da sammelst und nich aussem All.

Ährlisch.
(Herrjeh, heuthab ich wieder meinen fürsorglichen Tag....Herrschaft, sag doch mal ein anderer auch etwas!)
 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 27, 2011, 14:15:00 Nachmittag
Hallo Forum/Mettmann!

Bei einer Mikrometeoritenniederschlagsmenge auf die Erde von angenommenen z.B. 10000 Tonnen pro Tag bezogen auf einer Erdoberfläche von 510 Million km² beträgt die pro m² ermittelte mittlere Mikrometeoriten-Niederschlagsmenge pro Jahr 7,2 mg!

7,2 mg Mikrometeorite
---------------------------------
m² * Jahr

Grüsse von  :prostbier:
Achim
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: ben.g am März 27, 2011, 14:16:13 Nachmittag
(Herrjeh, heuthab ich wieder meinen fürsorglichen Tag....Herrschaft, sag doch mal ein anderer auch etwas!)

Naja, du hast ja schon alles Wesentliche gesagt. Und das nicht zum ersten Mal. Wir hatten das ja alles schon mal in mindestens zwei verschiedenen Threads. Insofern...  :nixweiss:

Gruß
Ben
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MarkV am März 27, 2011, 14:21:26 Nachmittag
Hallo Mark,
welche Grenzgröße hat denn Deine Ausrüstung für bewegte Objekte? Ein älterer Artikel (http://adsbit.harvard.edu/cgi-bin/nph-iarticle_query?1978BAICz..29...50K) beschreibt eine visuelle, teleskopische Grenzgröße für Meteore bei 11.5mag - ich vermute mal in diese Region kommst Du nicht. Ich habe mal bei mir rumgesucht aber leider kein paper gefunden das die Helligkeit vs. Teichengröße abschätzt. Muss es aber sicher irgendwo geben...

Gruß
  André

Hallo André,
dummerweise funktioniert mein Stellarium-Programm seit dem Update auf die neueste Ubuntu-Version gerade nicht, aber hier sind zwei Videos. Ich schätze die Grenzgrösse für Sterne ist etwa 7-8mag. Von daher denke ich, dass man einen 6mag Meteor sehen müsste:

http://www.parhelia.de/storm/2011/vid_20110308_201037.avi (Taurus, Videos mit VLC-Player ansehen)
http://www.parhelia.de/storm/2011/vid_20110308_214845.avi

Mit den teleskopischen Meteoren ist das so eine Sache. Es kann ja sein, dass man nur das Ende der Spur sieht (das Gesichtsfeld ist ja ziemlich klein), wo der Meteor gerade verlischt und der Meteor vorher schon eine grössere Helligkeit hatte. Von daher war der 11mag Meteor vielleicht auch ein 3mag Meteor. Es wäre interessant herauszufinden, was der schwächste Meteor war, der jemals aufgezeichnet wurde. Man kann ja mal die Hypothese aufstellen, dass Meteore einer maximalen Helligkeit von 6mag und darunter nicht existieren und versuchen das zu widerlegen. Ich werde in der nächsten mondlosen, klaren Nacht versuchen, einen extrem schwachen Meteor aufzuzeichnen.

Viele Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 27, 2011, 14:29:32 Nachmittag
Zitat
Dabei viel mir auf, das die ermittelte magnetische Staubmenge über das Jahr deutlich schwankt und insbesondere im Winter stark ansteigt und im Sommer wieder stark abnimmt.

Dass HungrigerWolf hier nicht 1 + 1 zusammenzählen kann.  :gruebel:
Lassen wir ihn mal machen.  :auslachl:
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 14:46:05 Nachmittag
Ich geh jetzt in die Kryon-Schule, um mir mein Helfersyndrom abzugewöhnen.
Nur ein kleiner Rückfall...

Schön Achim.
Jetzt nehmen wir mal die Zahlen für ausgewählte anthropogene Feinstaubquellen her in Deitsche Land:

Privathaushalte und Kleinverbraucher: 33.000 t
Elektrizitäts- und Fernheizwerke: 19.000 t/Jahr
Wirtschaft: 74.000 t/Jahr
Industrie: 60.000 t/Jahr
Industriefeuerungen: 6.000 t/Jahr
Schüttgutumschlag: 8.000 t/Jahr
Landwirtschaft: 15.000 t/Jahr
Tierhaltung: 7.500 t/Jahr
Sonstige: 7.500 t/Jahr
Verkehr: 64.000 t/Jahr
Straßenverkehr: 42.000 t/Jahr
Dieselmotoren:29.000 t/Jahr
Reifenabrieb: 6.000 t/Jahr
Bremsenabrieb: 7.000 t/Jahr
Schienenverkehr (Bremssand): 6.000 t/Jahr
übriger Verkehr (Flugzeug, Schiff, etc.): 16.000 t/Jahr

und das sind nur einzelne völlig unvollständige Indizien.

Ach was red ich...

Achim, Du kennst doch die hübschen kleinen Öfchen, die man sich ins Wohnzimmer baut, um durchs Türchen ein bisserl gemütlich ein Feuerchen anschauen zu können.
Wennst da Holzscheite drin verbrennst, dann hast bei den modernsten optimierten Öfen,
einen Feinstaubgehalt pro Kubikmeter Abgas
von  20-40 mg.
Und wennst mit Deinem Riechkolben in einer Winternacht durch die Straße gehst, dann riechst des auch.
Jottseidank ists in D nimmer so wie früher, wost im Winter draußen keine Wäsche mehr aufhängen konntst, weil die sich dann verfärbt hat (und des warn keine interplanetaren Stäube).

Bei Kohlekraftwerken sinds gesetzlich 20mg/m3
Und da reden wir nur von Staub der Partikelgröße bis 10 mikrometer.
So ein Kohlekraft werk von 1 Gigerlwatt Leistung bläst allein insgesamt an Staub seine 200 Tonnen im Jahr naus.
Und wenn manchmal der Wind den Saharastaub über die Alpen trägt, dann sind die Autos bei uns in Münih gelb und ich kann Dir mit Schauferl und Beserl,
von 38qm ein Tüterl mit etlich Gramm zammkehren.

...und wennst bei Dir daheim im Wohnzimmer mal zwo Wochen nicht saugst noch staubwischst........
Das is dann auch reichlich unkosmisch, niwwa?

So is des.
Äääährlisch.
 :prostbier:
Mettmann



Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: MarkV am März 27, 2011, 15:06:53 Nachmittag
Hallo Forum/Mettmann!

Bei einer Mikrometeoritenniederschlagsmenge auf die Erde von angenommenen z.B. 10000 Tonnen pro Tag bezogen auf einer Erdoberfläche von 510 Million km² beträgt die pro m² ermittelte mittlere Mikrometeoriten-Niederschlagsmenge pro Jahr 7,2 mg!

7,2 mg Mikrometeorite
---------------------------------
m² * Jahr

Grüsse von  :prostbier:
Achim

Hallo,
7.2mg hört sich wenig an, aber das ist schon eine gut sichtbare Menge:
http://cgi.ebay.com/NWA-5000-LUNAR-METEORITE-0-008-g-/150574814476?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item230ef5550c

Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man pro Quadratmeter eine so grosse Menge an Mikrometeoriten im Jahr "abernten" kann und halte die Zahlen tendenziell für zu hoch.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 27, 2011, 15:08:56 Nachmittag
Meteore und Meteorite sind eine beeindruckende Licht-Erscheinung am Nachthimmel, nicht jedoch poröse IDP´s mit kleinen Gesamtmassen!

Datenquelle: http://astro.goblack.de/Theorie/Meteore/t_meteor.htm

Überlegungen:    

   Gesamtmasse pro Tag:   Masse/Meteorit:   Durchmesser:Erscheinung:
   1t                           > 2gr                   > 10mm     Feuerkugeln   
   5t                           0,002 - 2gr           1 - 10 mm     Sternschnuppen   
   20t                           0,002 - 2mg   0,1 - 1 mm     teleskopische Meteore   
   1.000 - 10.000t           < 0,002mg            < 0,1mm     Mikrometeore   

Die günstigste Zeit um Meteore zu sehen, liegt in den Morgenstunden.
Kurz vor dem Ende der Nacht hat sich die Erde soweit gedreht, dass sie in ihre Flugrichtung sieht.
Nun rast sie dem kosmischen Staub mit einer Geschwindigkeit von 30km pro Sekunde entgegen.
Befindet sich die Erde nun auch noch auf der Höhe der Sonnenebene, was zum Frühjahrs- und zum Herbstbeginn der Fall ist, dann ist die Menge der Meteore besonders gross.
Dies gilt im Besonderen für den Herbstanfang.

Die Einschlaghäufigkeit für Meteorite ist hingegen zum Abend besonders hoch. Versucht der kosmische Staub die Erde von hinten zu überholen, weil er schneller fliegt als sie, und trifft er sie dabei, dann besitzt er beim Eintritt in die Atmosphäre eine geringere Geschwindigkeit, als wenn er frontal mit ihr zusammenstösst. Durch die geringere Geschwindigkeit glühen die Teilchen nicht so heiss auf und haben eine Chance, bis zum Erdboden vorzudringen!

Plagioklas: Im Winter besteht die ermittelte Gesamt-Staubmenge sogar nur aus 24,7% magnetischen Feststoff.
Mettmann: Das magnetische Partikel durch Luftverschmutzung, Verbrennungsstoffen etc. darin enthalten sind, denke ich ist unbestritten (Winter)!  

Grüße von  :prostbier:
Achim     
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 27, 2011, 15:27:33 Nachmittag
Zitat
Im Winter besteht die ermittelte Gesamt-Staubmenge sogar nur aus 24,7% magnetischen Feststoff.
:bid:


Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: MarkV am März 27, 2011, 15:28:55 Nachmittag
Hallo Forum/Mettmann!

Bei einer Mikrometeoritenniederschlagsmenge auf die Erde von angenommenen z.B. 10000 Tonnen pro Tag bezogen auf einer Erdoberfläche von 510 Million km² beträgt die pro m² ermittelte mittlere Mikrometeoriten-Niederschlagsmenge pro Jahr 7,2 mg!

7,2 mg Mikrometeorite
---------------------------------
m² * Jahr

Grüsse von  :prostbier:
Achim

Hallo Achim,
welche Quelle hast du für die Menge von 10.000t pro Tag? Soweit ich sehe, geht man derzeit eher von 10.000t pro Jahr aus ( http://static.icr.org/i/pdf/technical/Moon-Dust-and-the-Age-of-the-Solar-System.pdf ). Ähnliche Zahlen hat ja auch schon Bernd gepostet.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 27, 2011, 15:30:08 Nachmittag
Hallo MarkV!

Meine Datenquelle: http://astro.goblack.de/Theorie/Meteore/t_meteor.htm

Grüße  :prostbier:
Achim
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 16:23:31 Nachmittag
Ähm, humhemm, hüstel.   Achim, bei Deiner "Datenquelle" handelt es sich um eine Schülerarbeit eines ältlichen Projekts eines Gymnasiums
(die übrigens vor Fehlern nur so strotzt).

Du bist hier in einem Spezialforum mit Leuten, die über weit größere Kenntnisse auf diesem Gebiete verfügen....

Ährlisch!
 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise rieselt der Schnee.... IDP´s + Mikrometeorite
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 27, 2011, 17:11:02 Nachmittag
Nach Datenquelle: http://www.talkorigins.org/faqs/moon-dust.html beträgt die angenommene extraterrestische Verschmutzung der Erde 1,5 x 10^11 g pro Jahr (Ceplecha 1996)!

Also nach dieser Datenquelle: 150000 Tonnen pro Jahr bzw. 411 Tonnen pro Tag!  

Da bin ich aber froh, das das heute hier im Forum tatsächlich geklärt werden könnte!
In meinem Buch-Skript hätte ich damit beinahe, die falsche Mengenangabe/Gesamtmasse pro Jahr übernommen!
Danke für den Hinweis!  :super:

Grüße von  :prostbier:
Achim Faforke
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 27, 2011, 18:22:14 Nachmittag
Müssen wir dir das etwa auf einer Internetseite mit weißem Hintergrund präsentieren, wenn wir dir was sagen wollen?  :einaugeblinzel:

Die Tatsache, dass wer in der Lage ist, eine schicke Internetseite zu basteln heißt noch lange nicht, dass er recht hat oder seine Informationen aus fehlerfreien Quellen bezogen hat. Heutzutage ist so ziemlich jeder Idiot in der Lage eine eigene Internetseite zu bauen (Und oft genug hat man das Gefühl, dass auch wirklich jeder Idiot genau das tut).

Wenn du wirklich vor hast, da irgendwas zurechtzuforschen oder in Büchern einzuleihern, solltest dir echt mal ein paar mehr Gedanken zu machen. Vor allem darüber, von wo du dir welche Informationen besorgst.
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: speul am März 27, 2011, 18:24:55 Nachmittag
hallo zusammen,

nun habt Ihr mich doch neugierig gemacht und ich habe den Rest des Nachmittags in der Bibl. zugebracht:

Marc:
zu den schwächsten Meteoren:

Iye M   Tanaka M   Yanagisawa M   SuprimeCam observation of sporatic meteors during Perseids 2004   Pub astron Soc Japan      2007   

berichten und zeigen Videometeore bis hinab zu 17 mag
in den Jahren, wo ich die Bildverstärkte Kamera auf dem Dach hatte konnte ich auch immer Meteore bis etwa 8 mag abbilden. Frage ist da immer die Detektionswarscheinlichkeit. Will man halt nicht zu viele Falschdetektionen haben, werden die Parameter strenger eingestellt und die schwachen rutschen halt durch.   
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: speul am März 27, 2011, 18:32:20 Nachmittag
zu den Aggregationsraten:
siehe z.B. Love SG, Brownlee DE 1993: A direct messurement of the terrestrial mass agregation rate of cosmic dust, Science 262, 550-553
Flynn GJ 2002: Extraterrestrial dust in the near earth environment, in Murad W, Williams IP: Meteors in the earth atmosphere, Cambridge

dort werden die Massenflüsse sogar nach Impaktorgrößen differenziert.  Werte sind nur grob aus dem Diagramm abgelesen
m impaktor        fluss in 10 exp9 g/a
10 exp-10       0,08
10 exp -9        0,1
10 exp -8        0,3
10 exp -7       0,8
10 exp -6        2,0
10 exp -5       4,5
10 exp -4       2,5
10 exp -3       1,2
10 exp -2      0,4
10 exp -1    0,2
10 exp -0      0,05
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MarkV am März 27, 2011, 23:08:59 Nachmittag
hallo zusammen,

nun habt Ihr mich doch neugierig gemacht und ich habe den Rest des Nachmittags in der Bibl. zugebracht:

Marc:
zu den schwächsten Meteoren:

Iye M   Tanaka M   Yanagisawa M   SuprimeCam observation of sporatic meteors during Perseids 2004   Pub astron Soc Japan      2007   

berichten und zeigen Videometeore bis hinab zu 17 mag
in den Jahren, wo ich die Bildverstärkte Kamera auf dem Dach hatte konnte ich auch immer Meteore bis etwa 8 mag abbilden. Frage ist da immer die Detektionswarscheinlichkeit. Will man halt nicht zu viele Falschdetektionen haben, werden die Parameter strenger eingestellt und die schwachen rutschen halt durch.   


Hallo,
hab mir das Paper gerade durchgelesen ( http://arxiv.org/abs/0704.3491 ). Die Meteore hatten bezogen auf Videobeobachtungen eine Helligkeit zwischen 4.1 und 6.8mag. Visuell soll die Helligkeit um 2-3mag geringer sein, da das Auge für IR nicht so empfindlich ist. Die 17mag sind ein Spezialwert, der irgendwas mit dem Teleskop zu tun hat und entsprechen nicht den normalen mag Angaben. Von daher sieht selbst eines der grössten und lichtstärksten Teleskope der Welt bei 34' x 27' Gesichtsfeld während mehreren Perseiden-Nächten keine Meteore unter 6mag. Entweder ist es für schwächere Meteore nicht geeignet, oder es gibt keine so lichtschwachen Meteore. Ausserdem ist auf den Bildern nie die komplette Spur drauf. Bei dem 6.8mag Meteor könnte es ja auch sein, dass nur das letzte Stück der Spur aufgenommen wurde und der Meteor eigentlich heller war.

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 27, 2011, 23:47:45 Nachmittag
Der Typ behauptet, mit der Anordnung zwinge er Meteore bis 10mag:

http://meteor.uwo.ca/research/highres/tel_gated_int_camera.html

Frog erm halt amoi, was er denkt..

UNd des is oid.
9-10mag radio aufnahmen, korrespondierend zu Partikelgröße 1mm
http://www.sciencemag.org/content/120/3113/325.abstract

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MeteoritenanundVerkauf am März 28, 2011, 09:26:38 Vormittag
Hui...  hab ich wiedermal n Hexenkessel angerührt scheint mir.

Trotzdem dank für die zahlreichen Einwände, Links und Schätzungen. So richtig klären lässt es sich dann wohl doch nicht. Noch nicht.

Meines Erachtens (is aber nur ein Gefühl) ist das mit dem "schonenden Abbremsen" kleinster Stabpartikel eher eine Vermutung, ein stochern nach der Wahrheit im Bereich der "ich schätze mal" - Skala. Pi mal Daumen eben. Selbst wenn ich ein großes Molekül mit 5, 10 oder 30 km / Sek. auf andere Moleküle treffen lass, werden die Stöße kräftig genug sein und die Moleküle zu zerstören bezw. die Elektronen der beteiligten Atome in höhere Schalen zu schieben. Sprich; diese Zusammenstöße müssten Radiowellen oder sichtbares Licht emittieren.

Das war ja auch mein Ansatz. Ob es wohl möglich ist - oder bereits so gemacht wird - diese Wellen zu erfassen. Ich denke nur so könnte man die Menge des auf die Erde rieselnden Staubes sicher schätzen.

Auf jeden Fall sind die vorgebrachten Zahlen m.E. nach krass überschätzt. Auch die Staubschicht auf dem Mond müsste - gefühlt - um ein mehrfaches höher sein, wenn die geschätzten Mengen stimmen.

Vielleicht stolpert ja einer von euch mal durch Zufall über aktuelle Forschungsergebnisse und lässt es uns dann hier wissen.    :fluester:

Das wär nett.  Und danke nomma für eure rege Teilnahme am Thema.
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 28, 2011, 19:59:18 Nachmittag
Micha,

des wurd schon lang gemacht, jetzt hätt ich beinah gschrieben "radiologisch" Meteorite zu erfassen, glaub schon in den 1950ern bis entsprechend Größen +10-11mag.

Und wennst googelst, müßtest eigentlich Tonnen an Literatur finden, grad aus den 50igern, 60iger, 70igern
(weswegen ja Mikrometeorite auch bei den Sammlern so furchtbar populär wurden).
Am besten so Wörte wir "influx" verwenden.

Bin da kein Experte, aber diese Massenschätzungen die dürften nicht nur aus Zählungen aus Sediment bestehen,
sondern das wurd schon mit den frühen Höhenraketen und den ersten Satelliten ausgiebig erforscht mit den unterschiedlichsten Sensoren und Detektoren.
Glaub sogar schon mit den umgebauten ollen V2s, die die Amis zusammen mit dem bösen Onkel Wernher im Gepäck hatten, hamse versucht interplanetaren Staub zu messen.

Nuju und wenn es dämmert im finstersten Frankenlande und der Zodiakallichtkegel schöps überm Horizont aufschimmert, dann weißt, daß es in der Ekliptikebene recht staubig zugeht.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: speul am März 28, 2011, 21:34:07 Nachmittag
Zitat
). Die Meteore hatten bezogen auf Videobeobachtungen eine Helligkeit zwischen 4.1 und 6.8mag. Visuell soll die Helligkeit um 2-3mag geringer sein, da das Auge für IR nicht so empfindlich ist. Die 17mag sind ein Spezialwert, der irgendwas mit dem Teleskop zu tun hat und entsprechen nicht den normalen mag Angaben

lese ich anders, die 4.1 - 6.8 sind integrale Helligkeiten, also über die ganze Zeit des Meteors, wie auch immer die ist und über die ganze Bahn, Die 16/17 mag sind Helligkeiten über den hellsten Bahnabschnitt.

Nun sehe ich bei einem Meteor immer nur einen Bahnteil und nie den ganzen, und gebe bei visuellenb Beobachtungen auch nur die max, Helligkeit an. Integrale Helligkeiten sind klar deutlich drüber.
Dauert die FK z.B, 5 sec. und ist konstant -4 mag (mal angenommen 1 sec. Integrationszeit im Auge) ergibt das I(int):I(1sec.)= 5:1, mit delta mag = 2,5 Iint/I1 = 12,2 mag, paßt schon in etwa
Grüße
speul
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 28, 2011, 21:48:16 Nachmittag
Nach der Datenquelle http://www.talkorigins.org/faqs/moon-dust.html beträgt die theoretische ermittelte unkomprimierte extraterrestrische Sedimentschicht auf der Erde nach    
4,5 Milliarden Jahre 66 cm Höhe!

Zum Vergleich Mondstaubschichtdicke ~7 cm Höhe!
http://members.aon.at/dieluege/dateien/7_cm_tiefer_Mondstaub.JPG
http://www.artvalue.com/image.aspx?PHOTO_ID=1709570&width=500&height=500


Grüße  :prostbier:
Achim
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 28, 2011, 22:16:36 Nachmittag
Zitat
Nach der Datenquelle http://www.talkorigins.org/faqs/moon-dust.html beträgt die theoretische ermittelte unkomprimierte extraterrestrische Sedimentschicht auf der Erde nach    
4,5 Milliarden Jahre 66 cm Höhe!

Na da hast ja endlich mal ne Seriöse Quelle gefunden, nicht wahr?  :gruebel:
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 28, 2011, 22:32:33 Nachmittag
Plagioklas ich frage mich.....ob die theoretischen Überlegungen/wissenschaftlichen Ergebnisse tatsächlich stimmen!

Wenn ich von 7 cm extraterrestrische Sedimentschicht (Mond) in 4,5 Milliarden Jahre ausgehe, könnte die tatsächliche extraterrestische Verschmutzung der Erde sogar kleiner als 1,5 x 10^11 g pro Jahr (Ceplecha 1996) sein!
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Plagioklas am März 28, 2011, 22:42:26 Nachmittag
Zuerst mal zur Quelle: Eine Seite, die über die Schöpfungstheorie und die Evolutiobnstheorie diskutiert ist nicht wirklich zweckmäßig. Die Gründlichkeit der Ermittlungen solcher Seiten ist meist mangelhaft bis besch***.

Der Mondstaub ist nicht so dick, weil auch die Mondoberfläche Umwälzungen miterlebt. Wenn was einschlägt, wird massig Gestein durch die Luft gejagt und lagert sich ab. Der Mond ist sehr weit nach unten hin zerklüftet (bis hin zur so genannten Megabrekzie). Der Mondstaub besteht zudem NICHT aus Mikrometeoriten.

Wie viel sich an meteoritischen Material auf der Erde abgelagert hat, ist auch jetzt nicht sicherer geworden, als zu Zeiten des Ausgangspostes. Nach wie vor weiß das keiner, auch wenn du jetzt noch so viele Quellen aus den Untiefen des netzes hervorzauberst.

Die Ablagerungsmenge an kosmischen Staub ist zudem keine Konstante. Wenns im All mal ordentlich knallt, gibts auch mehr mikrometeorite. Wenns ruhig ist, eben weniger.

Du soltest deine Methoden der Informationsgewinnung ernsthaft überdenken, wenn du weiterhin ernst genommen werden willst.
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Hungriger Wolf am März 28, 2011, 22:54:48 Nachmittag
Hallo Plagioklas!

Danke für den Tip!   

Grüße
Achim
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: speul am März 29, 2011, 05:25:48 Vormittag
Zitat
könnte die tatsächliche extraterrestische Verschmutzung der Erde sogar kleiner als 1,5 x 10^11 g pro Jahr (Ceplecha 1996) sein!

addierst Du die Zahlen meines vorlesten posts zusammen, kommst Du auch darauf.
und der Artikel steht in der Science und nicht om Pippeburger online-Abendblatt für die gestresste Hausfrau  :smile:
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: Mettmann am März 29, 2011, 10:55:55 Vormittag
Zitat
Zum Vergleich Mondstaubschichtdicke ~7 cm Höhe !

????  Achim, die oberste Staubschicht ist auf dem Mond im Schnitt 15 Meter dick.
Und drunter hast noch das zertrümmerte Grundgebirge, die Megaregolithschicht, die bis zu 15km tief reicht.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: MarkV am März 29, 2011, 18:35:24 Nachmittag
Zitat
). Die Meteore hatten bezogen auf Videobeobachtungen eine Helligkeit zwischen 4.1 und 6.8mag. Visuell soll die Helligkeit um 2-3mag geringer sein, da das Auge für IR nicht so empfindlich ist. Die 17mag sind ein Spezialwert, der irgendwas mit dem Teleskop zu tun hat und entsprechen nicht den normalen mag Angaben

lese ich anders, die 4.1 - 6.8 sind integrale Helligkeiten, also über die ganze Zeit des Meteors, wie auch immer die ist und über die ganze Bahn, Die 16/17 mag sind Helligkeiten über den hellsten Bahnabschnitt.

Nun sehe ich bei einem Meteor immer nur einen Bahnteil und nie den ganzen, und gebe bei visuellenb Beobachtungen auch nur die max, Helligkeit an. Integrale Helligkeiten sind klar deutlich drüber.
Dauert die FK z.B, 5 sec. und ist konstant -4 mag (mal angenommen 1 sec. Integrationszeit im Auge) ergibt das I(int):I(1sec.)= 5:1, mit delta mag = 2,5 Iint/I1 = 12,2 mag, paßt schon in etwa
Grüße
speul

Hallo Speul,
nein, das sehe ich nicht so. Es steht ja im Paper drin:
Zitat
Therefore, most of the currently observed meteors could pos-
sibly be as faint as 7 –8 mag to visual observers.

Dann können die unmöglich 17mag schwach gewesen sein. Das Teleskop hat ja eine sehr grosse Brennweite (wie ein starkes Tele). Dann flitzt der Meteor viel schneller über die Bildpixel als wenn man ein Weitwinkel verwendet. Dieser Effekt wird mit der Addition von 33ms Spurlänge ausgeglichen, um auf vergleichbare Videohelligkeiten zu kommen. Dies ergibt dann Videohelligkeiten von 4-6mag, visuell von 7-8mag. Auf der Aufnahme sind es zwar 17mag, aber das liegt nur an der Verwendung eines starken Teleobjektivs, weil sich dabei die Spur über viel mehr Pixel verteilt. Eigentlich sind die Meteore heller.

Vielleicht bleibt es ja heute Abend klar, dann mache ich mal einen Versuch einen 6mag Meteor aufzunehmen. Man muss dabei das Objektiv so wählen, dass die Meteore in einem Videoframe immer noch punktförmig sind. Sonst sind die Meteore scheinbar schwächer, weil sich das Licht auf mehr Pixel verteilt. Dies könnte auch bei dem Typen passiert sein, der sagt, er könne 10mag Meteore aufnehmen.  

Grüsse,
Mark
Titel: Re: Cosmic Dust Influx - leise reiselt der Schnee....
Beitrag von: speul am März 29, 2011, 19:46:33 Nachmittag
Hi mArk,
Du magst recht haben,
bezüglich schwacher Meteore: Frag dorch mal Sirko, der hatte zeitweilig auch eine extrem langbrennweitige und sensible Kamera im Einsatz, wie er mir zum Seminar sagte will er die auch mal wieder rausholen. Strommeteore sind da nicht zu finden gewesen, aber sporatische, weiß aber nicht bis zu welcher Helligkeit.
Grüße
speul