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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: Peter5 am Januar 03, 2009, 09:50:29 Vormittag

Titel: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Januar 03, 2009, 09:50:29 Vormittag
Hallo ..

ich besuchte im Sommer 1988 die Schlackengrube am Emmelberg, die ich hier durch einen "kurzen Abriss" vorstellen möchte ..  :smile:

Lage
Die Schlackengrube am Emmelberg (Eigentümer 1988: Hartsteinwerke Slabik, Daun), liegt 500m SSE Üdersdorf bzw. 5,5km SSW Daun, Westeifel.
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Geologie
Mit der Lokalität "Emmelberg" sind mehrere Begriffe verbunden:

ein Schlackenkegel,
ein Lavagang,
ein kurzer Lavastrom nach Norden (Olivin-Nephelinit),
und eine Schlackengrube.
Der Emmelberg gehört zum quartären Westeifeler Vulkanismus. Man geht davon aus, dass mehrere Ausbrüche aufeinander folgten, was an der nordöstlichen Seite des Bruchs besonders deutlich wird. Gebildet durch die unterschiedlichen Ausbruchsphasen, ist das Schichtbild des Vulkans an dem dort aufgeschlossenen Hangprofil deutlich erkennbar.

Die Einschlusstypen
Es treten am Emmelberg drei verschiedene Typen von Fremdgesteinseinschlüssen (Xenolithen) auf:

silikatische Einschlüsse (am häufigsten),
sanidinitische Einschlüsse (seltener),
calciumreiche Einschlüsse (relativ selten)
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Mineralien und Gesteinstypen
In Poren der Lava befinden sich primär Kristalle von Apatit, Biotit, Leucit, Magnetit, Nephelin, Pyroxen.

In Schweißschlacken und Bomben findet man Kristalle von Hämatit, Pseudobrookit, Roedderit, Sanidin, Tridymit.

Vor allem kleine Xenolithe in Schweißschlacken enthalten Amphibole, Biotit, Cordierit.

In Sanidinit-Auswürflingen findet man häufiger Amphibol.

Sehr selten sind Auswürflinge kristalliner Schiefer (u.a. mit Korund-Kristallen) und calciumreicher Gesteine mit Kristallen von Afwillit, Andradit, Apophyllit, Baryt, Brownmillerit, Calcio-OlivinE, Calcit, Chabasit, Ettringit, FluoritE, Forsterit] (Kontaktzone), Gismondin, HauynE, Hydrocalumit, LarnitE, Nephelin (Kontaktzone), MayenitE, Melilith, MontmorillonitE, Phillipsit, PlagioklasE, PortlanditE, ReinhardbraunsitE (blau), Strätlingit, Thaumasit, Tobermorit, VateritE, Wollastonit

(Die mit einem hochgestellten E (E) markierten Mineralien sind nur eingewachsen).
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Dieser Bericht ist ohne Gewähr auf Vollständigkeit, da, wie schon gesagt, mein letzter Besuch 1988 war!

Copyright Bericht und Fotos: Peter5 und "MA"
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Die Fotos zeigen einige meiner Eigenfunde von der Fundstelle "Emmelberg" .. 


Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Januar 03, 2009, 09:56:37 Vormittag
Der FOTOTEIL dazu ..

Alles Eigenfunde von ..

Biotit, Sanidin, Roedderit, Pseudobrookit und Topas
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Januar 03, 2009, 10:00:43 Vormittag
.. noch Fototeil ..

.. verschiedene Eigenfunde des Kupfer-Vanadats ..

Volborthit ..

.. und ein Eigenfund von Sanidin auf Pyroxen
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Januar 03, 2009, 10:04:52 Vormittag
.. noch Fototeil zur Fundstelle am Emmelberg, 1988 (auf dem 2. Foto von oben bin übrigens ich zu erkennen .. :hut: )...und zu Belegen mit vulkanischer Lapilli ..
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Januar 03, 2009, 10:08:04 Vormittag
So, das wars auch schon .. :hut:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Mai 01, 2012, 10:17:52 Vormittag
Wer hierzu auch noch Bilder hat .. immer rein damit!  :laughing:

Gruß Peter  :winke:
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 01, 2012, 22:57:26 Nachmittag
Emmelberg hab ich ne gnze Menge großartige Stücke in meiner Sammlung. Da werrd ich mal was von ablichten. Eins hab ich bereits abgelichtet. Sanidinkristalle auf auf Proxenkristallen. Die ganze Druse (Blase) ist Stecknadelkopf-groß!
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Mai 03, 2012, 06:57:16 Vormittag
  :lechz: :super:
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Mai 03, 2012, 07:02:34 Vormittag
Vom Steinbruch Löhley (Liley) bei Üdersdorf, wo wir auch waren .. aber nur kurz .. noch das hier ..  :smile:
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:32:30 Vormittag
Hier zwei Andradite.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:34:19 Vormittag
Hier drei Exemplare des allgegenwärtigen Pyroxens.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:36:21 Vormittag
Auch recht alltäglich ist dort der Pseudobrookit. Das letzte Exemplar wird von kleinen Hämatitkugeln begleitet (Anderer Glanz!).
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:40:43 Vormittag
Ebenfalls häufig und gern sehr schön ist der Hämatit.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:43:16 Vormittag
Eine Besonderheit sind diese orientiert auf Forsterit aufgewachsenen Hämatitkristalle. Davon habe ich nur ein Exemplar gefunden, von dem zwei Hälften existieren.

Ein Bild zeigt die Reflektionen der Hämatite und das andere das selbe Stück ohne Reflektionen.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:48:32 Vormittag
Nun eine sehr schöne Topaskugel und danach noch eine Stufe mit Sodalith und einem mir noch unbekannten Mineral, das rechteckige (Monokline) farblose Prismen bildet.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:51:39 Vormittag
Hier sind nun Rutil oder Pseudobrookitkristalle in Glas zu sehen (durch die zahllosen einschlüsse davon ist das Glas braun).

Dann folgt ein unbekanntes weißes Mineral. Die Kristallnadel scheint zudem mit irgendwas überwachsen oder angeschmolzen. Ich vermute es ist Sellait.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 04, 2012, 01:53:37 Vormittag
Und zu guter letzt noch ein neues Bild von dem bereits gezeigten Sanidin auf Pyroxen.

Einige Sorten hab ich noch, aber die kommen später.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Mai 04, 2012, 21:57:41 Nachmittag
Zitat
Dann folgt ein unbekanntes weißes Mineral. Die Kristallnadel scheint zudem mit irgendwas überwachsen oder angeschmolzen. Ich vermute es ist Sellait.

Ja, Sellait konnte ich auch in genau dieser Form, z.T. leicht angeschmolzen aber fast immer länglich (prismatisch-nadlig) vorfinden. Das dürfte in der Tat auch Sellait sein.

Besonders schön finde ich auch die von Dir gezeigten rautenförmigen Hämatit xx, wie sie z.B. auch in dem bekannten Hentschel-Buch über die Eifel-Vulkane abgebildet sind. Und die auf Pyroxen xx aufgewachsenen Sanidin xx, vermutlich Epitaxien (orientiert aufgewachsen) ..

Stufen mit reichlich Pyroxen habe ich auch noch von dort. Ich denke mal, dass der "Pyroxen" (eigentlich sollte es heißen Minerale der Pyroxen-Gruppe = Kettensilikate) oder auch teilweise der Amphibol-Gruppe = Bandsilikate) wirklich das dort am häufigsten vorkommende Mineral ist. Vieles ist auch Orthopyroxen xx.

Gruß Peter
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Plagioklas am Mai 05, 2012, 14:12:00 Nachmittag
Zitat
Ja, Sellait konnte ich auch in genau dieser Form, z.T. leicht angeschmolzen aber fast immer länglich (prismatisch-nadlig) vorfinden. Das dürfte in der Tat auch Sellait sein.

Danke, das hilft weiter.

Zitat
Stufen mit reichlich Pyroxen habe ich auch noch von dort. Ich denke mal, dass der "Pyroxen" (eigentlich sollte es heißen Minerale der Pyroxen-Gruppe = Kettensilikate) oder auch teilweise der Amphibol-Gruppe = Bandsilikate) wirklich das dort am häufigsten vorkommende Mineral ist. Vieles ist auch Orthopyroxen xx.

Ja, es sind definitiv verschiedene Mineralien der Proxengruppe. Sie zeigen unterschiedliche Eigenschaften und Farben. Aber leider fehlen mir die Mittel die genauer zu bestimmen. Daher nenn ich das einfach Pyroxen.
Titel: Re: Der Emmelberg bei Üdersdorf und seine Minerale
Beitrag von: Peter5 am Mai 05, 2012, 17:45:06 Nachmittag
Zitat
Aber leider fehlen mir die Mittel die genauer zu bestimmen. Daher nenn ich das einfach Pyroxen.

Ja, Pyroxen ist auch ohnehin die gängige Bezeichnung für Mineralien aus der Eifel und insbesondere auch bei Eifelmineralien-Sammlern. Genauso wie Biotit = Biotit bleibt, auch wenn da ja "ein paar ganz schlaue" IMA-Vertreter "ein Riesenfass" mit der Änderung der Systematik auch im Hinblick auf die Glimmer-Gruppe aufgemacht hatten (Biotit ist ja jetzt: "ein dunkler Glimmer ohne Lithium, meist ein Mischkristall der Reihe Annit - Phlogopit"). Diesen langen Satz schreibe ich auch auf kein Etikett, für die MMs der Eifel erst recht nicht einzusehen; gilt für mich aber auch für alle anderen Biotit-Fundstellen. Ich würde das auch nicht näher bestimmen wollen, weder "Pyroxene" noch "Biotite", da a. auch für mich zu kostspielig und b. mir nicht so an Herz gewachsen ist, wie z.B. die selbst gefundenen Mineralien "meines Hausbergs" hier in Hessen.  :smile: .. hierzu habe ich mir allerdings schon mal die ein-oder andere Analyse was kosten lassen.  :prostbier:

Gruß Peter  :smile: