5. Novae (1719, S.222)
Fürs ForumWieder ein sehr stimmungsvolles Blättchen.
Novae und veränderliche Sterne sind ja etwas Erschütterndes.
Haben wir Sonne, Mond und Wandelsterne (und die Chaoten der Kometen, von denen wir seit Tycho wissen, daß sie im All und nicht in der Atmosphäre irrlaufen)
und alles vollzieht sich vor der äußeren physischen oder auch nur gedachten Sphäre nahezu unendlichen Radiuses der ortsfesten auf alle Zeit unveränderlichen Sterne.
(Die erste Fixsternparallaxe und damit die Entfernungmessung eines Sterns gelang ja erst viel später, Bessel, 1838.)
Wenn sich da plötzlich ein neuer Stern auftut, Du lieber Himmel, was mag das bedeuten?
Oder wenn einer mal heller und dann wieder dunkler strahlt? Nicht umsonst markiert in der Antike der bekannteste Bedeckungsveränderliche das gräuliche Haupt der Medusa im Perseus,
welchen die islamischen astronomes Algol geheißen, nach dem Dämon Guhl, der den Reisenden in der Wüste ins Verderben zieht.
Das ist eines der beiden Blätter, die den Novae gewidmet, mit kleinen figürlichen Sterbildkärtchen und der Lage der darin beobachteten Novae.
Mallet scheinen dabei allerdings auch periodisch Veränderliche und der Andromedanebel mitreingerutscht.
Hier haben wir kleine und große Bärin und den Walfisch.
Leider listet Gregorius im Text der deutschen Ausgabe nur die Novae, die auf dem anderen Blatt (fig.38) dargestellt sind.
(Müßt ihr in der franz. Nachlesen, doch da sinds auch nicht...S.104:
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k8702809d/f1.item.texteImage )
Ein Fischerdorf in der Abenddämmerung, der Mond beginnt schon zu leuchten, die Fischer holen die Netze ein, eine Fähre mit vier Passagieren und einem Reiter legt ab…
Schönes Blatt, paar Stockflecken am Rand – und ein wönziger unter den Hintertazen Ursae majoris,
sonst sauber.
Brauch ich Pause..