Ich glaube, dass sich mit dem technischen Fortschritt die Prioritäten ändern.
Vor 40 Jahren nahm ich den Pyrit von meinem Kletterfelsen daheim mit, weil er dort am Fusse liegend schön aussah und Katzengold ein Begriff war. Interessiert haben mich damals geschliffene Edelsteine, denn da hatte ich Opas Sammlung und ein Kosmos-Verlag-Buch über Gesteine und Edelsteine. Auf einer "Mineralia" gab ich mit 16 ein Schweinegeld - mein damaliges Jahrestaschengeld - für meinen ersten Habachtaler Smaragd von 2 cm im Muttergestein aus und war selig.
Mit dem Internet eröffneten sich neues Wissen und Fundstellen, während ich zuvor nur Opas Buch über die Fundstellen der Steiermark hatte und als 15-Jährige keine Möglichkeit, dorthin zu kommen. Eine neue Welt eröffnete sich und so ist das Mineraliensammeln für Laien seit damals erblüht und lösten die heimatliche Welt der Kenntnis um die Blumen, Kräuter und Tees ab. Mineralien kaufen kann man bei mir daheim trotzdem nur auf den heimischen Messen bzw. im Sammlerverein und nur wenige sind bereit, eigene Fundstücke überhaupt zu verkaufen, weil sie schlichtweg aufwandsmäßig unbezahlbar sind. Mineralien pfücken sich bekanntlich nicht wie Pilze oder Beeren.
MetGold : Ich drehe fast durch, wenn ich höre, dass jemand jahrelang solche wunderbaren Gaben unserer Natur in einer Kiste aufbewahrte, statt die Schönheit der Mineralien und dieses mühesame Suchen und Bergen zu schätzen und Ehrfurcht und Achtung zu haben - es ist ein Frevel an der Natur und dem Finder. Aber schon Einstein sagte: Wenn etwas unendlich ist, so ist es nicht der Kosmos, sondern die Dummheit des Menschen.