Hallo,
Baryt, Anhydrit und Strontianit werden von verschiedenen Fundorten immer wieder genannt. Bei Gangachaten ist eine solche Genese von Pseudomorphosen meiner Ansicht nach sehr wahrscheinlich, da Quarz gerne Baryt ersetzt. Habe das auch bei kristallinen Quarzen im Südschwarzwald immer wieder beobachtet. Da finden sich häufig zerhackte Quarze, die darauf hindeuten, dass mm-starke Baryt-Blätter zu sperrigen Gefügen mit vielen Hohlräumen kristallisiert sind. Ähnlich wie ein Fachwerk. Man findet derartige Strukturen auch in grobkristallinen Schwerspatgängen, so in der Grube Clara. Es können alle Schritte von reinem Baryt bis zu Quarzpseudomorphosen vorkommen.
Möglicherweise ist dies entweder ein zweiphasiger Prozess während der Gangbildung (1. Phase Baryt I, 2. Phase Quarz II oder III) oder eine nachfolgende Phase mit hydrothermaler Aktivität überprägt die ältere Mineralisation. Für Verkieselungszonen in porphyrischen Gesteinen des Südschwarzwaldes wurden Hämatit-Alter von 160 Mio. Jahren (Jura) ermittelt.
Möglicherweise gibt es in der Natur auch beide Modelle. Das 1. Modell trifft wohl für Erzgänge im Schwarzwald zu, in denen Baryt I von Quarz II als Hornstein verdrängt wird. Das 2. Modell trifft für Gänge zu, in denen variszische Mineralisationen von miozänen Hydrothermen (z.B. am Oberrheintalgraben) überprägt wurden.
Für das Erzgebirge fehlen mir die Informationen, durch den Egertalgraben ist hier aber ähnliches möglich.
Strontianit als Ausgangsmaterial ist möglicherweise im Lierbachtal vorhanden gewesen. Von dort ist Strontianit gesichert. Stelle nachher mal ein Foto rein.
Glück Auf!
Sebastian