Passend zum Thema fand ich in den heutigen Nachrichten folgenden Artikel:
(Quelle:
http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/lokales/1508/goldrausch-in-den-tauern-australier_8916.html)
Goldrausch in den Tauern: Australier bohren schonIm Lungau schon 800 m im Berg – Rekord-Goldpreis macht unser Tauerngold wieder attraktiv
Finanzkrise und Rohstoffverknappung treiben den Goldpreis in lichte Höhen. So wird auch der Abbau des Tauerngoldes immer lukrativer. Im Lungau sind intensive Probebohrungen im Gang.
Das Tauerngold glänzt nicht nur als Blattgoldverzierung in vielen Salzburger Kirchen, sondern könnte in einigen Jahren auch die Augen australischer Minenbetreiber zum Leuchten bringen. Im Lungauer Hintermuhr wird wieder fieberhaft nach Gold gesucht. Mehr als 800 Meter Probebohrungen sind schon gemacht. Auch im Gasteinertal werden noch profitable Goldvorkommen vermutet, bestätigt Werner Paar, Professor für Mineralogie an der Universität Salzburg. „200.000 Unzen Gold im Erz müssen aber schon nachgewiesen werden, um überhaupt an eine Förderung zu denken, aber ich bin vorsichtig optimistisch,“ sagt er. Neben dem hohen Goldgehalt von 6 bis 7 Gramm pro Tonne Erz sprechen auch die Nebenprodukte wie Kupfer, und Silber für einen Abbau. Untersuchungen haben jedenfalls bestätigt, dass ein Großteil des in den Tauern vorhandenen Goldes noch nicht abgebaut worden ist, sondern noch im Berg lagert.
In den Tauern wird wieder nach Gold geschürft – Australier haben Nase vorn
Für ORD Ressources, ein Tochterunternehmen der australischen Minengesellschaft Alpine Metal, ist eine Förderung ab 500.000 Unzen Gold attraktiv. Geologische Untersuchungen bestätigen, dass der Großteil der Goldvorkommen noch im Gebirge lagert.
Lohnt sich daher ein Abbau des Tauerngoldes? Im Sommer gehen im Lungau die Probebohrungen jedenfalls weiter. Der Wiener Rechtsanwalt und Bergbaubevollmächtigte für ORD Ressources, Dr. Oskar Winkler, zum SF, „Für die Rentabilität werden auch die Nebenprodukte miteingerechnet. Bergbau ist eine Sache von hoher Kapitalkraft und ein Hochrisikogeschäft. Aber wir nehmen die Probebohrungen nach der Schneeschmelze wieder auf.“ Neben dem hohen Goldgehalt von 6 bis 7 Gramm pro Tonne Erz sprechen auch die Nebenprodukte wie Kupfer für den neuerlichen Abbau.
In Südamerikanischen Tagbauminen rechnet sich die Goldförderung bereits ab einem Goldgehalt von 1 bis 2 Gramm pro Tonne Erz. Um Erz zu gewinnen entstehen allerdings riesige Tagebaulöcher in der Erde und gewaltige Umweltschäden. Über das gemahlene Erz werden große Mengen an hochgiftigen Zyanid-Lösungen geschüttet, die das Gold herauswaschen.
Moderne Methoden„Moderne Fördermethoden arbeiten heute zum Beispiel mit Thioharnstoff, einer stinkenden, aber ungiftigen Substanz. Aber auch Bakterien und Algen kommen zu Einsatz, die Minerale wie Arsen und Pyrit oxidieren und zersetzen können“, gibt Paar einen Ausblick in eine umweltschonendere Fördertechnik der Zukunft. „Heute ist man mit viel höheren Qualitätsanforderungen konfrontiert. Alles was die Umwelt beeinträchtigen kann, verlangt lange Behördenverfahren. Es wären enorme Vorleistungen zu erbringen“, erklärt Winkler den schwierigen Weg zum Bergbau.
Weltweite Nachfrage treibt den GoldpreisDerzeit deckt der industrielle Goldabbau 44 Prozent des weltweiten Bedarfes ab. Steigt der weltweite Goldbedarf weiter an, erhöht sich das Interesse auch an kleineren Vorkommen. Nachteilig wirkt sich in den heimischen Hoffnungsgebieten die alpine Lage aus, die Aufbereitungsanlagen und Abraumhalden keinen Platz lassen und den Bergbau extrem verteuern. Im Gegensatz zu asiatischen, südamerikanischen und australischen Tagbauförderungen ist in Österreich wegen der touristischen Nutzung der Landschaft und des Umweltschutzes nur Tiefbau möglich. Mineraloge Paar, „Es gibt aber grundsätzlich immer profitable Chancen.“
Der Goldbergbau in den Ostalpen hat eine lange Tradition. Muhr wurde bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Bis zu 150 Gruben gab es an den Hängen des Karecks (Schellgaden) sowie am Silbereck im hinteren Muhrtal. Diese Bereiche sind auch jetzt wieder für die Goldsucher interessant.
Goldwaschen für jedermannIn Rauris bricht jeden Sommer das touristische Goldfieber aus. Die Hobby-Schatzsucher versuchen ihr Glück und spülen feine Plättchen aus purem, metallischem Gold aus dem Fluss. Nachdem im vorigen Jahrhundert der Goldabbau eingestellt wurde, stehen heute drei Goldwaschplätze Einheimischen und Gästen zur Verfügung. Mit fachkundiger Anleitung werden sie zum richtigen „Schatzsucher“ und mit etwas Glück auch zum „Schatzfinder“. Die „Ausbeute“ darf man selbstverständlich behalten! Goldwaschen ist eine Wissenschaft für sich: Wie hält man die Pfanne richtig, wie viel Wasser soll man in die Pfanne geben u.v.m. gehört zum „Schatzsucher-Know-How“. Einheimische Profis geben ihr Wissen an Urlaubsgäste weiter. Mehr als 1000 Jahre lang (bis 1927) wurde in Kolm Saigurn am Fuße des Hohen Sonnblicks das edle Tauerngold systematisch abgebaut. Zur Blütezeit des Bergbaus wurden 10% des Goldweltvorkommens in Rauris zu Tage gebracht. Seither sind der Goldabbau und das Raurisertal eng miteinander verbunden.
Glück Auf!
Jens