Hallo,
ich lese die ganzen Vorschläge hier mit Interesse und habe da mal eine Frage: Im Fossilbereich schlägt sich der geneigte Sammler ja gelegentlich mit dem Ausblühen von Pyritfossilien (korrekt eigentlich: markasithaltigen Fossilien) herum. Um das zu vermeiden, gibt es ebenfalls eine Reihe von Rezepten (Paraffin, Leinöl, Lacke, Imprägnationen uvm.), die jedoch häufig nicht nur eine "Schmiererei" sind, sondern auch meistens das Problem haben, dass ihre Langzeitwirkung nicht bekannt ist, da Pyritzerfall an manchen Stücken spontan erst nach Jahren und Jahrzehnten auftreten kann und man bei der prophylaktischen Behandlung nie voher weiß, ob das Stück eines Tages ausblühen wird, ob also ein Nichtausblühen in der Folgezeit tatsächlich der Behandlung zu verdanken ist oder einfach auch das Stück an sich dauerhaft stabil ist.
Zum Entfernen vorhandener Salze werden die Stücke zuvor in reinem Ethanol gebadet und dann ausgiebig getrocknet, bevor als Zwischenschritt eventuell Pyritkonservierer angewendet wird.
Die Problematik ist die gleiche wie bei Fe-Mets: Der Zutritt von Wasser und/oder Sauerstoff zu dem Stück muss unterbunden werden.
Schlussendlich, und damit schlage ich den Bogen zu den Mets und komme zu meiner Frage, kann das fertig behandelte Stück mit dem Polymer Paraloid (Lösungsmittel Aceton) imprägniert werden. Das Polymer findet in der Archäologie und Denkmalpflege Anwendung, da es hydrophob ist und bei sachgemäßer Anwendung (Tiefen-Imprägnation mittels Ultraschallbad oder Vakuum) auch die Porenwandungen im Innern eines Stücks versiegelt. Die Absicht ist, den Zutritt von Wasserdampf aus der Raumluft in ein einmal völlig getrocknetes Material dauerhaft zu unterbinden. Es gibt verschiedene Paraloid-Derivate (für Pyritfossilien wird B67 empfohlen) mit unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich Löslichkeit, Permeabilität und Transparenz. Elegant ist, dass das Polymer bei Bedarf jederzeit mit dem für Fe unproblematischen Lösungsmittel Aceton wieder weggelöst werden kann.
Hat das schon mal jemand bei Fe-Mets ausprobiert?
Gruß,
Rainer