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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: rbartoschewitz am Oktober 18, 2009, 13:50:26 Nachmittag

Titel: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 18, 2009, 13:50:26 Nachmittag
Liebe Meteoritenfreunde,

Die Diskussion „Agemour 013“ sind durch meine Beiträge inzwischen in eine ganz andere Richtung geschwenkt: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern. Aufgrund der "Themenverfehlung" öffne ich diesbezüglich einen neuen Betreff und stelle diesen Beitrag als Antwort auf „Agemour 013“ und als neues Thema „Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern“ unter beiden Betreffs ein.

Lutz hat mit seinem Beitrag den Nagel auf den Kopf getroffen! Und Martin für welchen Preis könntest du einen lunaren Meteoriten ohne die wissenschaftlichen Arbeiten verkaufen? Ohne die Wissenschaftler wüssten wir heute wahrscheinlich noch gar nicht dass es Meteorite vom Mond und Mars gibt und die meisten von den Funden würden noch heute in der Wüste liegen oder mögliche Sammler hätten sie wieder entsorgt, da es keine wissenschaftliche Bestätigung gegeben hätte, das es sich um einen Meteoriten handelt! Die Sammler und die Wissenschaftler sind eine Symbiose, die ohne einander nur sehr beschränkt arbeitsfähig sind! Es darf nicht immer nur schwarz-weiss gemalt werden – im Richtigen Leben ist es wie bei den Olivinen: Die Endglieder Fayalit und Forsterit treten nur extrem selten auf. Mit deinen „Sonntagsleviten“ hast du dich gerade auf das gleiche Niveau gestellt, auf dem die du die Wissenschaftler siehst! Ich denke, du hast es nicht so krass gemeint, wie du es geschrieben hast!

Ein weiterer Punkt, der meist nicht berücksichtigt wird, ist dass die Wissenschaftler unter „fremdgesteuertem“ Erfolgsdruck stehen, während wir Sammler lediglich unter unserem selbst auferlegten! So ist es meist nicht das „Individuum“ Wissenschaftler sondern der dahinter stehende Apparat, der „Privatforscher“ nicht mit offenen Armen aufnimmt. Die Institute investieren Millionen in Gerätschaft, Unterhalt, Steuerung, Gehälter, usw. und viele sehen es halt nicht gern, wenn Privatleute mit Erfindungsgeist, Eigeninitiative und Provisorien ihnen „Konkurenz“ machen!
 
Um das System Meteoritik zu verbessern (sowohl im Sinne der privaten als auch der wissenschaftlichen Interessen), müssten sich die Sammler viel stärker in der Meteoritical Society engagieren. Dies ist aus meiner Sicht die einzige Plattform, wo dies möglich ist. Auf der diesjährigen Meteoritical Society Tagung in Nancy habe ich nur eine handvoll Sammler getroffen! Das wichtige an diesen Tagungen sind oft nicht die Präsentationen, sondern die „Pausengespräche“. So hatte ich u.a. eine recht intensive Diskussion mit Mike Weisberg zum Thema Erhöhung des Gewichtes für Typmaterial, was zurzeit im NomCom diskutiert wird. Bei einer stärkeren Teilnahme von Sammlern könnten wir in diesem Rahmen auch entsprechende Arbeitsgespräche/Workshops einberufen, mit entsprechender Teilnahme der Wissenschaftler, so wie es in Münster bereits einen Ansatz gab, und so die Interessen der Sammler besser in dem System zu integrieren. Ich als Einzelperson kann dort relativ wenig bewirken!

Noch einen schönen Sonntag,

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am Oktober 19, 2009, 01:09:12 Vormittag
Hallo Rainer,

Dein Zitat: "Die Institute investieren Millionen in Gerätschaft, Unterhalt, Steuerung, Gehälter, usw. und viele sehen es halt nicht gern, wenn Privatleute mit Erfindungsgeist, Eigeninitiative und Provisorien ihnen „Konkurenz“ machen!"

So die Tatsachen, allerdings sind das alles Steuergelder, die die Institute pflichtgemäß verteilen müssen und über die sie Rechenschaft abzulegen haben. Ich wette, dass kein Institut einen Posten für den Ankauf von gefundenem Material jemals eingeplant hat. Das sollten sie aber, da die bestehende Rechtslage dem Finder je nach Bundesland 50% des Wertes zuspricht.

Das (Also der nicht eingeplante Posten) mag viell. daran liegen, dass nicht verbrauchte Haushaltsgelder dem staatlichen Zuwender nach Ablauf des Wirtschaftsjahres zurückzuzahlen sind. Das will nat. kein Institut und deshalb werden eben am Anfang des Wirtschaftsjahres auch unnötige Gerätschaften angeschafft, statt Gelder für den Ankauf von Funden bis kurz vor Ende des Wirtschaftsjahres zurückzuhalten.

Und da ist der Frust bei einem Fall groß, wenn trotz mehrfacher Expeditionen mit Studenten kein Fund gemacht werden kann und dann ein Privatmensch daherkommt, der was gefunden hat. Wenn dann keine Gelder mehr vorhanden sind, könnte das dazu führen, dass man den Finder unter Zuhilfenahme der Staatsgewalt einzuschüchtern versucht, seine Beute fallen zu lassen. Mal klappt das, mal klappt das nicht...

Alles unter dem Thema: "Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern" geschrieben...

Wenn ich ein Finder wäre, würde ich es drauf ankommen lassen!

Gruß
Bernd

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: stollentroll am Oktober 19, 2009, 08:23:34 Vormittag
Hallo,
als jemand, der an einem Institut arbeitet, muss ich dazu natürlich auch etwas sagen.

Zitat
Dein Zitat: "Die Institute investieren Millionen in Gerätschaft, Unterhalt, Steuerung, Gehälter, usw. und viele sehen es halt nicht gern, wenn Privatleute mit Erfindungsgeist, Eigeninitiative und Provisorien ihnen „Konkurenz“ machen!"
Es ist so, dass Institute bestimmte Dinge garnicht oder nicht so einfach machen dürfen, weil sie z.B. Analysen meist sehr viel billiger anbieten können als die Privatwirtschaft. Hier gibt es gesetzliche Regelungen, die die Privatwirschaft (z.B. Ingenieurbüros, Analysenlabore usw.) vor einer Konkurrenz durch Institute schützen sollen.

Zitat
So die Tatsachen, allerdings sind das alles Steuergelder, die die Institute pflichtgemäß verteilen müssen und über die sie Rechenschaft abzulegen haben. Ich wette, dass kein Institut einen Posten für den Ankauf von gefundenem Material jemals eingeplant hat. Das sollten sie aber, da die bestehende Rechtslage dem Finder je nach Bundesland 50% des Wertes zuspricht
Die finanzielle Ausstattung der meisten Institute ist sehr schlecht. Trotz ständiger Beteuerungen der Politik, die Wissenschaft zu fördern, werden bei den meisten Instituten eher die Mittel gekürzt als erhöht. Ohne Drittmittel könnten viele Institute garnicht mehr überleben. Gehälter, Geräte, Verbrauchsmaterial und Reparaturen fressen den Institutshaushalt sehr schnell auf. Gelder für den Ankauf von Sammlungsmaterial stehen da ganz hinten auf der Liste bzw. kommen erst garnicht auf die Liste. Es dürfte in Deutschland kaum ein Institut geben, dass Gelder für den Ankauf von Sammlungsmaterial einplanen kann.
Sammelexpeditionen werden übrigens nicht aus Institutsgeldern finanziert. Auch dafür wäre das Geld nicht da. Das sind Drittmittel von der DFG oder europäischen Fördereinrichtungen oder andere Quellen.
Gelder für den Ankauf von Sammlungsmaterial zu beantragen, ist ziemlich chancenlos. Solche Anträge haben keine Erfolgsaussicht. Die Leute, die über die Vergabe der Gelder entscheiden, sind nur z.T. oder garnicht vom Fach und müssen die Geldvergabe natürlich auch rechtfertigen, und da werden aus der Fülle von Anträgen die am interessantesten aussehenden ausgewählt.

Grüße,
Thomas
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 19, 2009, 12:56:53 Nachmittag
Um das System Meteoritik zu verbessern (sowohl im Sinne der privaten als auch der wissenschaftlichen Interessen), müssten sich die Sammler viel stärker in der Meteoritical Society engagieren. Dies ist aus meiner Sicht die einzige Plattform, wo dies möglich ist.

Ich schließe mich hier Rainers Meinung an. Die Meteoritical Society ist eine für das Fachgebiet zentrale und seit Jahrzehnten auch etablierte Organisation (nicht nur) der Meteoritenwissenschaftler - mit einem Fachjournal ("Meteoritics and Planetary Science", aka MAPS) und einer jährlichen Tagung, bei der selbstverständlich auch die "Nicht-Profis" unter den Mitgliedern, also wir Sammler, teilnehmen und uns gewiß auch einbringen könn(t)en, und sei es auch "nur" durch die Workshops, durch Poster, oder durch allgemeine Lobbyarbeit am Rande der Tagungen. Hier sehe ich auch eine Organisation wie die IMCA in der Pflicht, sich ganz gezielt zu engagieren, und das wäre mein Vorschlag ans IMCA-Board, dies insgesamt weiter voranzubringen. Und zwar in einem konstruktiven Sinne für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Nicht-Profis auch in der Zukunft! Was ja letztlich auch den Wissenschaftlern nutzt, die durchaus schon jetzt "in unserem Sinne" denken und auch handeln, und die in ihren Zirkeln viel besser auf jene paar Kollegen einwirken können, welche protektionistische Ziele verfolgen, als wir Nicht-Profis das jemals könnten. Wissenschaftler und Amateure (Sammler, Sucher) profitieren, wie wir schon oft festgestellt haben, gerade in dieser Zunft doch ganz besonders voneinander, fast schon in einem symbiotischen Verhältnis. Insofern macht es imho wenig Sinn, hier immer nur die "schwarzen Schafe" zu benennen, weil damit eher das Porzellan zerschlagen wird, welches man besser geordnet in eine schöne alte Vitrine stellt, wo alles seinen Platz hat und das Ensemble stimmig ist. Aber daran muß man auch - konstruktiv! - arbeiten...

Alex  
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am Oktober 20, 2009, 01:50:33 Vormittag
Hallo Thomas,

Zitat: "Gelder für den Ankauf von Sammlungsmaterial stehen da ganz hinten auf der Liste bzw. kommen erst garnicht auf die Liste. Es dürfte in Deutschland kaum ein Institut geben, dass Gelder für den Ankauf von Sammlungsmaterial einplanen kann."

Wieso stehen diese Gelder "ganz hinten auf der Liste"? Diese Liste machen ja wohl nicht die Geldgeber, sondern immer noch die Institute als Geldempfänger! Das war ja gerade mein Kritikpunkt!

Versteh mich richtig, ich wende mich gegen diesen fehlgeleiteten Abwehrmechanismus der Akademiker, die am liebsten immer noch in Latein predigen würden, nur um Außenstehende abzuwehren.

Da hocken nun die Wissenschaftler in ihrem akademischen Netz und warten wie die Spinne auf den nächsten "Bringer", statt sich aufzuraffen und für des Steuerzahlers Geld mal etwas zu arbeiten: Beispielsweise bei Ebay nazuschaun ob sowas den Wissenschaftler nicht aus seiner Hängematte bewegen könnte:

http://cgi.ebay.de/Meteorite-NWA-xxxx-possible-type3-stone-two-halfs-31-8g_W0QQitemZ230388447746QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item35a438ba02 

(sind 2 zeilen!)

Sorry, ich erlaube mir diese Kritik, weil ich mir einbilde, auch einer von diesen zu sein

Gruß

Bernd
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: stollentroll am Oktober 20, 2009, 07:12:21 Vormittag
Hallo Bernd,

Zitat
Wieso stehen diese Gelder "ganz hinten auf der Liste"? Diese Liste machen ja wohl nicht die Geldgeber, sondern immer noch die Institute als Geldempfänger! Das war ja gerade mein Kritikpunkt!
Richtig, die Liste machen die Institute. Aber wie schon gesagt, die Finanzdecke der meisten Institute ist sehr dünn. Ohne zum normalen Haushalt zusätzlich eingeworbene Mittel könnten die meisten Institute ihren regulären Betrieb nicht einmal aufrecht erhalten.
Aus den zur Verfügung stehenden Geldern müssen Gehälter, Ausbildung der Studenten, Reparaturen, Geräte, Verbrauchsmaterial bezahlt werden. Wenn dann noch etwas übrig ist, kann man über solche Ankäufe nachdenken.
Die Institute haben einen Lehr- und Forschungsauftrag, in dieser Reihenfolge. Was meinst du, was z.B. ein Praktikum mit einer Studentengruppe von 5 - 6 Leuten an einem Nachmittag am ICP-Gerät kostet ? Das sind mehrere hundert Euro Verbrauchsmaterial. Und wir haben etwa 30 Studenten, die das machen müssen, also das ganze 5 - 6 mal.
Was denkst du was los wäre, wenn wir den Studenten sagen würden: wir haben ein paar Meteorite gekauft, aber dafür könnt ihr leider das Praktikum nicht machen .......
Neue Geräte müssen auch gekauft werden, nicht nur, um vernünftig Forschung zu betreiben, auch die Studenten müssen (oder sollten) an moderner Technik ausgebildet werden, damit sie bessere Berufschancen haben.

Es wäre schön, wenn mehr Gelder da wären ....

Grüße,
Thomas
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 20, 2009, 07:49:24 Vormittag
Hallo Bernd,

warum sollten Institute Meteorite kaufen? Die Aufgabe der Institute ist in der Regel die Forschungsarbeit und nicht das "Sammeln". Für ihre Arbeiten können sie sich weltweit Proben ausleihen oder bekommen die heutzutage erforderlichen mg Mengen kostenlos. Ich glaube es gibt kaum einen Wissenschaftler, in dessen Tätigkeitsbeschreibung "Sammeln und Klassifizieren" als Arbeitsaufgabe definiert ist! Trotzdem bin ich der Meinung, das institutsseitige "Expeditionen" zum Sammeln erforderlich sind, und dies geschieht ja auch in der Regel.
Du hast aus ebay ein schönes Beispiel heraus gesucht, doch warum sollte ein Institut das Material erwerden? Um Herauszufinden dass es sich vielleicht um einen LL4 handelt? Das bringt die Wissenschaft nicht weiter! Für die Wissenschaft ist es doch viel interessanter and hervoragend untersuchten Meteoriten zu arbeiten, so dass die Messergebnisse bedeutend besser interpretiert werden können!
Etwas anders sehe ich es bei den Museen, in der Regel aber auch ein kleines Budget für den Erwerb von neuen Objekten haben und hinter denen oft auch irgendwelche Mäzene oder Stiftungen stehen.

Institutsmitarbeiter sind Menschen wir du und ich, nur dass sie einen anderen Arbeitgeber haben!

Und nun einen schönen Arbeitstag,

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ironmet am Oktober 20, 2009, 12:18:13 Nachmittag
Hallo Rainer,

mich würde ja erstmal interessieren wo genau Du das oder ein Problem siehst.
Wo genau arbeiten denn Wissenschaft und Sammlerschaft nicht ausreichend zusammen?
Vielleicht könntest Du das mal kurz auflisten.
Dann könnte man sich auch besser Gedanken dazu machen,was wie geändert oder besser gemacht
werden kann.

Viele Grüße Mirko
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 20, 2009, 14:07:21 Nachmittag
Zitat
warum sollten Institute Meteorite kaufen?

Ojeh, da sieht man doch das Problem. Es sind die Grundlagen für die Diskussion noch nicht vorhanden.

Warum sollen die Institute wohl Meteorite kaufen? Weil sie sonst nichts haben, woran sie überhaupt forschen könnten!

Rainer, die größten institutionellen Meteoritensammlungen der Welt sind immer auch zugleich Zentren der Meteoritenforschung gewesen.

Wenn Du bitte einmal nachschauen würdest. Wien, London, Berlin, Paris, Chicago, Washington, New York, TCU, Alberta usw.usf.
Die wurden einerseits gegründet mit, andererseits setzen sich deren Sammlungsbestände und damit die Meteorite an denen sie arbeiten, zu 75-90% aus Ankäufen von Meteoritenhändler, Ankäufen von Privatsammlern, Ankäufen von privaten Findern und Eignern, privaten Stiftungen und Täuschen indirekt oder direkt mit privaten Sammlern zusammen.

Warum? Weil Meteorite zwar vom Himmel fallen, aber eben nicht in den Schoß der Forscher und Kuratoren.

Zitat
>Expeditionen" zum Sammeln erforderlich sind, und dies geschieht ja auch in der Regel

Eben leider nicht. Es gibt Antarktis und das Omanteam. Mehr gibt es doch nicht mehr. Euromet ist eingestellt.
Und bei praktisch jedem der neuen Fälle oder möglichen Fälle fährt bestenfalls, wenn überhaupt, ein rühriger Kurator hin als Privatvergnügen oder aus Leidenschaft für 1 bis wenige Tage. Meist aber nicht.
In der Sahara, dem wichtigsten Meteoritenproduktionsfeld noch weit vor der Antarktis sind überhaupt keine nennenswerten Aktivitäten der öffentlichen Seite erkennbar, Australien ist ganz tot, da dürfte die eine Euromet-Expedition von annodunnemals das letzte Großereignis gewesen sein. In USA besorgen die Meteoritensuche allein die privaten, in Russland sowieso, in der Atacama dito, in der Namib sucht keiner mehr, weil Verbot, im Oman finden das allermeiste wiedrum die Privaten in Europa die Händler und der Grau...

Aber das macht ja auch nichts.
Das war früher auch wenig anders. Seit 150 Jahren ist die Arbeitsteilung die, daß die Meteorite von den privaten gefunden und besorgt werden und die Forscher sie erwerben.

Zitat
doch viel interessanter and hervoragend untersuchten Meteoriten zu arbeiten

Nein, für die meisten Forscher ist es wohl am interssantesten an MEHR und NEUEN Vertretern der seltenen Klassen zu arbeiten und zudem absolut neuartige Meteorite zur Verfügung zu haben, als zum 300. Mal den Murchison und den Allende durch die Maschinen zu nudeln.

Und da mußt doch sehen, in was für eine GEWALTIGE Vorleistung der private Sektor gegangen ist!

Gestern hab ich in einer themenbezogenen Konversation in meiner Verzweiflung mir schon nimmer anders zu helfen gewußt,
als auf diese ursimpelste Weise klar zu machen, was großartiges geschehen ist.

Einfach rin in die Bulletin Database - seltene Klassen zufällig rausgegriffen.
(Die Antarktis aus Zeitmangel weggelassen - das ist nicht soviel, wie es scheint, durch das Feldnummernsystem haben ja manche antarktischen Rarlinge bis zu 200 Nummern - u.v. unterscheiden sie sich gegenüber den andern Funden durch die Gewichte, da sie fast alle deutlich kleiner sind als die nichtantarktischen Funde und Fitzel bis runter zu wenigen einzelnen Gramm dort aufgehoben werden können).

Habe seltene Klassen zufällig rausgegriffen, nach Jahr sortiert, und hingeschrieben, was die 1000 Jahre bis 1990 überhaupt vorhanden war und der Forschung zur Verfügung stand
und was es ab 1990 gab und gibt.

Acap/Lod

Vor 1990.          3 Meteorite
Nach 1990        34 Einträge

Rumurutiite

Vor 1990           2 Meteorite
Nach 1990       72 Einträge


Ureilite  

Vor 1990            11 Meteorite
Nach 1990        141 Einträge

CKs

Vor 1990          3 Meteorite
Nach 1990       76 Einträge


Mond - diese schon pairing-bereinigt

Vor 1990        Null Meteorite
Nach 1990       46 Meteorite


Mars - auch pairing-bereinigt

Vor 1990       7 Meteorite
Nach 1990    30 Meteorite

und das kannst mit allen durchspielen.

UND!!!   Grossomodo alle diese neuen Meteorite hat der Privatsektor gefunden und bereitgestellt! Und nicht die offiziellen Expeditionen.

Da siehst Du doch, was durch die privaten sich der Wissenschaft für unglaubliche und unverhoffte Möglichkeiten eröffnet haben.
Die Privaten haben den Gesamtweltbestand an Meteoriten in nicht mal 20 Jahren vervierfacht, verfünffacht, ach wenns langt!

Die Zeiten sind doch jetzt ganz andere, gottlob. Es ist nimmer so wie in den 100 Jahren zuvor, wo sich die Kuratoren und Forscher und Sammler die kleinen Stückerl der paar Meteorite, die es gab, untereinander hin und herschieben mußten. Und sie müssens nimmer vom Krantz, vom Ward, vom Foote, vom Huss für ein Heidengeld kaufen.

Weil nun die Privaten ihnen den kompletten Asteroidengürtel und die Planeten auf dem Silbertablett für ein kleines Handgeld hinterhertragen.

Es ist das Paradies für die Forschung.

Und diese Dimensionen an Neufunden und diese Breite an besonders interessanten Meteoriten - kein Institut der Welt hätte die Kapazitäten geschweige denn die Mittel auch nur im Entferntesten an diese Fundzahlen heranzukommen, würden sie es mit eigenen Expeditionen versuchen.
Drum sind ja auch so viele so froh drum, daß es die privaten machen.

Drum ist das eine Gespensterdebatte in meinen Augen, ob der private Sammler als Ungeziefer zu Dämonisieren ist
oder wie er besser mit den Wissenschaftler zusammenarbeiten sollte - der private Sektor ist doch in eine UNGLAUBLICHE Vorleistung gegangen!  Er hat die Fundzahlen explodieren lassen, er besorgt die tkws der neuen Fälle, er macht die Nachfunde der Historischen, er macht den Großteil der zum Erhalt der Disziplin nötige Öffentlichkeitsarbeit, die brachliegt, weil zuwenig Personal vorhanden, er läßt die Sammlungen oft kostenlos wachsen, er hat die Kosten für die Meteorite ums 3-20fache gesenkt zu den Preisen die Jahre zuvor und ums 50-100fache auf das, was die Forschung ausgeben muß, ums selber zu finden...usw.  
Ja was denn noch mehr?
Der Ball liegt momentan im Spielfeld der Wissenschaftsseite, nicht bei den Sammlern.

Das war in der Vergagenheit nie die Frage, ob das eine Konkurrenzsituation sei (abgesehen von vielleicht einzelner persönlicher Animositäten zwischen einzelnen Privaten und Kuratoren, die aber in einem anderen Stil als heute ausgetragen wurden).

Das was wir jetzt sehen, ist, daß diese für alle so unendlich fruchtbare und wichtige Symbiose von privatem und öffentlichem Sektor die seit vielen Generationen funktioniert und in der letzten Zeit besser als je zuvor, von Seiten einiger Wissenschaftler nicht nur infrage gestellt wird, sondern daß diese massiv daran arbeiten, daß die komplett beendet wird.

Und das, was es so schwer erträglich macht, ist, daß das ja niemandem nützt, nicht einmal denen, die diese Zusammenarbeit zerstören
(wenn man vielleicht von persönlichen Profilierungssucht, Pöstchenschacher und anderem menschlichen Makel absieht, was für diese Situation absolut irrelevant zu sein hat, dazu ist die Lage viel zu akut und kritisch).

Denn es bringt ihnen ja nichts. Wir haben doch die Erfahrungen aus Australien, aus Libyen, wir sehen doch die Omanquoten, und wir sehen, was dagegen in den noch liberalen Ländern passiert.
In den freien Ländern explodieren die Fundzahlen und da, wos verboten worden ist, wird nix mehr gefunden und es landet noch viel, viel weniger dort in der Forschung und in den Instituten als in all den 200 Jahren zuvor.

Also mein Eindruck ist - der private Sektor hat seine Zusammenarbeit mit und seinen Nutzen für die Forschung in unerwartbare Höhen geschraubt, "verbessern" kann man das schon nimmer nennen. Großartiges wurde geleistet.

Und was mir als einzige Forderung an die Wissenschaftsseite einfällt, ist schlicht und einfach, daß sie nichts tun soll.
Nichtstun ist doch die minimalste aller Forderungen. Nichtstun kann jeder. Nichtstun kostet keine Mühe und kein Geld.

Sie sollen den privaten Sektor einfach weiter seine Arbeit machen lassen.
Denn davon profitieren sie doch am allermeisten!


Das einzig andere Kernproblem besteht darin, m.E., daß den Instituten und Museen die Budgets zum Ankauf derart zusammengestrichen worden sind, in erschütternden Fällen auf Null.
Die Preise der letzten 150 Jahre für Meteorite sind bekannt, die Ausgaben die die Institute und Museen für den Erwerb der Meteorite diese 150 Jahre getätigt haben ebenfalls oder teilweise.  
Daß die nun so wenig Geld haben wie dieses Jahrzehnt, ist in der Geschichte noch nicht vorgekommen.
An den Preisen und den Privaten liegt das nicht. Niemals waren Meteorite auch nur annähernd so billig zu bekommen wie diese Jahre seit dem NWA-Rausch.
Der Ankauf war immer das erste Mittel der Wahl für alle Institute und Museen.
Wie es auch in jeder anderen Forschungsdiziplin und für jedes Museum eine Alltäglichkeit ist, ihre Forschungs- und Sammlungsgegenstände, sofern sie sie nicht selber herstellen oder erzeugen können, zu kaufen.
Das war bei Meteoriten auch nie anders und wird auch nie anders sein. (Wenn man mal von totalitären Staaten absieht).

Auf die Erlangung von Budgets der Wissenschaftler haben wir Privaten keine Einflußmöglichkeit, wir können nur Öffentlichkeitsarbeit machen und das machen wir bereits zu einem hohen Maße und zu einem größeren Maße als die Forschungseinrichtungen. Und wir können nur unserer historischen Verpflichtung nachkommen, die Meteorite zu finden und sie den Forschungs- und kurativen Einrichtungen anzubieten.
Dieser Verpflichtung sind wir bestens nachgekommen, über jedes Maß hinaus, in denen wir Tausendmal mehr Meteorite pro Jahr herbeizaubern, als in allen Jahren der Meteoriterei je zuvor und in dem wir sie für in der Rückschau vollkommen ungekannt niedrige Beschaffungskosten den Instituten zur Verfügung stellen.

Auf deutsch, hätten die Institute die Kohle, diese sonst immer gehabt haben und nur seit wenigen Jahren nimmer,
dann hätten wir diese ganze Diskussion nicht. Dann würdens das Zeug einfach kaufen und überglücklich sein.

Ich kann doch nicht jedesmal den armen Schnarchprofessor aus Borstel rausziehen, der da für seine Schlafforschung 14 Millionen mal schnell zugesteckt bekommt, eine ausreichende Summe um alle Nichtantarktischen Funde und Fälle der ganzen Welt eines Jahres zu kaufen. Oder ihr sehts doch, die Bergkristalle in der Schweiz, für diese Millionen Fränkli, alle HEDs aller Wüsten und Zeiten auf einen Sitz tät man dafür locker kriegen, plus Lapice, Bilanga und wie alle neuen HED-Fälle heißen als Dreingabe. Und habts doch gesehen. Euromet hatte alleiiiiiin an Personalkosten 8.5Millionen damalige ECUs im Jahr verbraten, noch ohne einen Chondriten aufzuheben.

Das müssen die Wissenschaftler halt hinkriegen. Das ist das Hauptproblem.
Aber doch nicht, daß so viele Meteorite gefunden werden und ihnen für lau nachgeschmissen werden.

Wir stehen jetzt kurz vor dem Zusammenbruch des NWA-Fundparadieses.
Der Oman wird gerade zerstört.
Libyen verstarb unbemerkt nach kurzer Krankheit.
Wir könnten in schlimmere Zeiten als in die 1900-1990 Jahre zurückfallen.
Denn damals war es noch nicht verboten, in Polen Mets zu holen, und die Lawinien in Argentinien, die Kuratorn der Dänen, die taten sich glicklich wähnen, und die Beutel der Kängurus waren prall gefüllt.
Damals durften die Wards, Krantzs, Niniger, Husse, Footes, Carions, Zeitschels und Haags noch ihrer Arbeit nachgehen.
Heute dürfen sie es nimmer mehr.
Und daher wirds dann noch weniger Meteorite geben als in der Vorwüstenzeit.

Daß das Forschungspolitisch gewollt sein kann....  
(...und wer das und auf welche Weise betreibt... daß einem da ab und zu ein WAS ERLAUBEN STRUUUUNZ??!!! entfährt,
muß verzeihlich bleiben - ich glaub, ich laß jetzt noch einen raus....).

Ein Lob der USA, der freien Welt!  Strahlend werden sie die rauchenden Trümmer der ehemaligen Meteoriterei aller anderen Kontinente überragen! Die Meteoritenwissenschaftler werden dorthin abwandern und die Protagonisten der Prohibition werden nur noch Hausmeisterdienste an ihren Sammlungen und Instituten verrichten, wenn diese nicht eh geschlossen und abgewickelt werden. Ist ja auch ein Beruf.

Spürt ihr sie nicht auch, diese Melancholie....    
...und wenn sie sich dann einst treffen, die MetSocler, so wird es nicht im Yachtclub unterm Zuckerhut, nicht mehr im Plaza von New York City sein, nicht im Schloßpark von Nancy oder in der Kasbah von Casablanca.

Im Regen werden sie verlegen um die Tonnenhäuschen auf Chladnis Ruhestätte schleichen,
beschämt von einem Bein aufs Andere auf Schreibers Grab treten und in den Boden starren, wo kein Meteorit zu ihrer Rettung liegt
und in Perth vor dem Mahnmal des Ungefundenen Meteoriten,
da werden sie dann weinen, bitterlich weinen und sich tränenüberströmt in die Arme fallen
und ein einziger verzweifelter Schrei in den bolidenlosen Himmel wird sich ihrer Kehlen entringen:
WAS HABEN WIR GETAAAAAAAAAAN !!!!!!!!


 Was da gefunden wird, in USA, mein lieber Scholli!

 :prostbier:
Mettmann.



Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am Oktober 21, 2009, 01:21:58 Vormittag
Hallo,

@Rainer: Natürlich nicht ankaufen zum "Sammeln" sondern zum "Forschen". Ich habe das Ebay-Beispiel nur rausgesucht, weil es ein unklassifizierter - also "unerforschter" Met ist. Dass dieser Met von vornherein uninteressant ist, wusste ich als Metforschungslaie nicht. Was aber, wenn es ein neuer "Hassenichjehn-Meteorit" gewesen wäre...?

@Thomas: Wenn der Instituts-Etat tatsächlich so auf Kante geschneidert ist, dass er nur für die Grundausbildung reicht, kann nat. kein Material angekauft werden. Da stellt sich mir die Frage, an welchen Instituten forschen Wissenschaftler eigentlich an Meteoriten? Geologie?, Chemie?, Physik? gar Biologie? Das ist doch auch eine Frage die sich die Wissenschaftler stellen sollten: "Was machmer nächstes Wirtschaftsjahr?  Kaufen wir neues Material ein oder messmer den Allende nochma durch?" - Mögliche Antwort aus der Runde der Wissenschaftler: "Nä! Wir messen den Allende nochma durch, der is noch gut für ein paar Promotionen und für den Rest des Etats machen wir noch ein paar schöne Ausflüge in die Antarktis oder die Wüste.."

Ich will als deftiger Steuerzahler lieber gar nicht wissen, wieviele Gelder, die eigentlich für Forschungsreisen/-Expeditionen bestimmt sind, einfach so, OHNE wissenschaftliche Ergebnisse, verpulvert werden. ...sorry für die Polemik, geht nat. nicht gegen Dich oder andere, sie soll nur der Sache dienlich sein.

Grüße

Bernd
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: stollentroll am Oktober 21, 2009, 11:15:17 Vormittag
Man darf nicht vergessen, dass die Beschäftigung mit Meteoriten in der Forschungslandschaft das Randgebiet eines Randgebietes ist. Angesiedelt ist sie in der Planetologie oder der Mineralogie (bzw. Geowissenschaften). Die Mineralogie und selbst die Geowissenschaften sind schon ein Randgebiet in der deutschen Institutslandschaft.

Viel gibt es in Deutschland nicht, wo man sich mit Meteoriten beschäftigt. Spontan fällt mir da das Institut für Planetologie in Münster ein. Das Institut für Planetologie in Stuttgart hat eine andere Orientierung, dort beschäftigt man sich mit Planetenfernerkundung und Impaktiten. Dann gibt es noch die Arbeitsgruppe Mineralogie am Naturkundemuseum Berlin. Die Mineralogie an der Uni Hamburg ist auch noch zu nennen, die haben z.B. gerade ein neues Streufeld in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgetan.
Ab und zu gibt es dann noch Arbeiten über Meteorite an einzelnen mineralogischen bzw. geowissenschaftlichen Instituten. Wo ich zur Zeit arbeite, hat es z.B. vor etwa 15 Jahren mal eine Arbeit dazu gegeben.

Zweites Problem: es sind nicht viele Leute, die an Meteoriten arbeiten, und die können natürlich auch nur eine begrenzten Umfang an Forschungsarbeit leisten. Feste Stellen an den Instituten gibt es fast nur noch für die Professoren und ein paar Kustoden. Nahezu alle anderen Stellen sind befristete Stellen, für ein bis drei Jahre, und wenn es mal richtig gut läuft, hat man fünf Jahre. In dieser Zeit muss also ein bestimmtes Forschungsthema abgearbeitet werden, eine Dissertation geschrieben werden usw. Üblicherweise hat man auch noch Lehrveranstaltungen und Verwaltungsaufgaben zu übernehmen.
Man könnte zwar eine Menge Dissertationen oder andere Arbeiten zu Meteoriten ansetzen, interessante Themen gibt es da schließlich genug, aber das Problem ist, wo können die Leute sich damit hinterher bewerben ? Die Zahl fester Stellen in dem Bereich ist minimal. Und wo in der Industrie wird jemand genommen, der z.B. über „Phasenbeziehungen in Chondren und CAI’s in dem Meteoriten NWA xxx“ promoviert hat ?
Hier haben natürlich auch die Professoren eine Verantwortung, dass nicht zu viele „abseitige“ Themen vergeben werden.

Suchexpeditionen werden übrigens nicht aus Institutshaushalten finanziert, das könnten sich die Institute nicht leisten. Das sind Gelder von Fördereinrichtungen wie DFG oder europäische oder andere internationale Einrichtungen. Das muss extra beantragt werden, und dann gibt es ein meist längeres Begutachtungsverfahren. Und die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Gelder treffen Verwaltungsbeamte.


Mit Allende hast du ein gutes Stichwort gegeben. Es ist einerseits interessant und wichtig, neues Material zu untersuchen. Hier bietet sich die Chance, unbekanntes Material in den Händen zu halten. Andererseits ist es genauso wichtig, schon gut untersuchtes Material mit neuen, feineren Methoden oder anderen Methoden zu untersuchen. Der Vorteil ist, man muss nicht bei Null anfangen. Man weiß, was andere schon gemacht haben, wo die offenen Fragen sind und worauf man sich konzentrieren kann. Bei einem NWA-Wüstling fängt man praktisch bei Null an (hier kommt  z.B. auch wieder der Zeitfaktor bei den befristeten Stellen ins Spiel).
Die Kunst ist, die Untersuchung von neuem und bekanntem Material sinnvoll auszubalancieren, so dass nichts vernachlässigt wird.

Untersuchungen an Allende haben übrigens gerade ganz aktuell spektakuläre Ergebnisse gebracht. In den CAI’s aus Allende sind in den letzten zwei Jahren sieben (!!!) neue Minerale entdeckt worden: Allendeit, Hexamolybdenum, Davisit, Tistarit, Monipit, Grossmanit und das noch nicht publizierte IMA 2009-027. Das ist wirklich spektakulär (und keiner hat es hier gewürdigt), weil es etwas aussagt über das Verhalten von Elementen während der Entstehung des Sonnensystems. Wenn man nun gesagt hätte, der Allende-Meteorit ist ausreichend durchgekaut und bringt nichts neues mehr, hätte man diese Minerale nicht entdeckt.

Grüße,
Thomas
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ironmet am Oktober 21, 2009, 11:34:05 Vormittag
Hallo Thomas,

das war ein echt starker Beitrag von Dir !! :super:
Das war für mich jetzt viel Neuland,sehr informativ und rückt das ganze Thema auch
in ein anderes Licht.
Im Grunde kann sowas ja auch nur jemand wissen,der auch an einem Institut arbeitet!
(..natürlich kann das auch jeder in Erfahrung bringen - macht nur keiner)

...jedenfalls sehr interessanter Beitrag .. und liest sich sehr gut!

Viele Grüße Mirko :prostbier:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am Oktober 22, 2009, 00:14:01 Vormittag
Hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Das war mir bisher alles nicht bewusst. Ich habe daraus gelernt, dass für unserer "Materie" noch sehr, sehr viel mehr getan werden muss. Bitte mehr solcher Beiträge! Wo erfährt man denn sonst solche kleinen Interna.  :hut:

Gruß

Bernd
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 22, 2009, 18:25:35 Nachmittag
Dafür, dass für diese Diskussion keine Grundlage vorhanden und alles nur eine Geisterdebatte ist, meckert hier aber jemand mächtig und schreibt Romane dazu!

Aus meiner Sicht gibt es u.a. folgende Verbesserungspotentiale:
•   Erhalt und Neuerschliessung von Sammelmöglichkeiten
•   Akzeptanz der von den Privatsammlern erbrachten Leistungen
•   Schutzwürdigkeit von Meteoriten
•   Schutz vor der Rückforderung von illegal ausgeführten Meteoriten
•   Co-Autorenschaft
•   Umgang zwischen Privatsammlern und Institutionen
•   Voraussetzung für Meteoritenklassifikationen
•   Erschliessung von „neuen“ Klassifikationskapazitäten
•   Förderung der Interdisziplinarität
•   Übernahme von Privatsammlungen
•   Grössere Einflussnahme in der MetSoc durch Privatpersonen
•   Erarbeitung eines durch die MetSoc abgesicherten „Ehrenkodex“ .

Martino, die größten institutionellen Meteoritensammlungen der Welt sind nicht immer auch zugleich Zentren der Meteoritenforschung gewesen. Die Antwort hierauf gab bereits Andreas Stütz 1790 nach den Meteoritenfällen von Hraschina und Eichstätt: „Freylich, daß in beiden Fällen das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, mögen wohl im Jahre 1751 selbst Deutschlands aufgeklärte Köpfe bei der damals unter uns herrschenden schrecklichen Ungewißheit in der Naturgeschichte und der praktischen Physik geglaubet haben; aber in unserer Zeit wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu halten.“ Trotzdem hielt er die beiden Steine für so bemerkenswert, dass er sie aufbewahrte und damit den Grundstock der Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums in Wien legte! Die damaligen und auch heutigen Forschungsinstitute haben meist lediglich eine kleine Referenzsammlung des Untersuchten Materials, wenn überhaupt. Ausserdem hängt die Forschungsarbeit an Instituten oft nur von Einzelpersonen ab, so wurde die Meteoritenforschung z.B. an der Univ. Göttingen durch Andreas Pack wiederbelebt, an der Univ. Jena durch Falko Langenhorst, mit dessen Wechsel sie nun wieder einschläft!

Aus den meisten der „wichtigsten Meteoritenproduktionsfeldern“ ist die Ausfuhr jeglicher Steine verboten. Somit wird natürlich kein Institut Finanzierungen für derartige Expeditionen erhalten, ohne Kooperation mit nationalen Institutionen, und diese sind oft sehr zurückhaltend. Die Bedingungen für das Sammeln von Meteoriten werden mit Sicherheit in der nahen Zukunft noch viel schwieriger und ich erwarte, dass in vielen Staaten Meteorite unter gesetzlichen Schutz gestellt werden, denn welche Regierung hört gern, dass ein Sammler wieder einen millionenschweren Meteoriten auf seinem Staatsgebiet gefunden (oder gar verkauft) hat, ohne irgendwelchen Profit daraus zu haben!
Die einzige Chance einer Enflussnahme, dass derartige Gesetze mehr oder weniger moderat formuliert werden, haben wir über einen gewissen sanften Druck der Meteoritical Society, doch dazu müssen wir uns dort viel stärker einbringen
!
Uns wird das gleiche Schicksal ereilen, wie die Kinder, für die die Schul-Äpfel aufgrund der EU-Richtlinien nicht finanzierbar sind – unabhängig von der Sinnfälligkeit der Massnahme!

Um die Spezies Meteoritensammler zu erhalten, ist eine faire aktive Zusamenarbeit mit den Instituten und das Engagement in der Meteoritical Society zwingend erforderlich!

Ich beabsichtige die eingangs genannten Punkte mit Institutsvertretern zu Diskutieren und bitte dafür um konstruktive Beiträge und Mitarbeit aus dem Forum. Vielleicht teilen ja einige von euch meine Befürchtungen, haben sich ebenfalls darüber Gedanken gemacht und sind auf effektivere Ideen gestossen.

Viele Grüsse,

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ironsforever am Oktober 22, 2009, 18:33:54 Nachmittag
Hallo,

Zitat
und ich erwarte, dass in vielen Staaten Meteorite unter gesetzlichen Schutz gestellt werden, denn welche Regierung hört gern, dass ein Sammler wieder einen millionenschweren Meteoriten auf seinem Staatsgebiet gefunden (oder gar verkauft) hat, ohne irgendwelchen Profit daraus zu haben!

Nun - dann verrottet das Teil halt künftig einfach sang- und klanglos auf dem Staatsgebiet, weil es keiner mehr finden will. Sicher nicht der beste Weg.

Aufklärung tut not. Aber müsste man nicht offensiv vorgehen, um etwas zu bewirken? Auf was warten wir? Was können wir tun? Genau hier liegt das Problem: Wen soll man aufklären? Sollen wir Regierungen anschreiben? Universitäten anschreiben? Welche Ideen kann es geben, deratige Gesetze zu verhindern, außer das Argument, dass sich diese Staaten selbst ins Knie schießen und Milch reingießen?

M.E. werden die "restriktiven" Länder früher oder später selbst merken, das so eine Politik nichts bringt, weil die eigene Forscherzunft mangels Material versauert und aufschreit. Aber wir können doch nicht wirklich etwas ändern...

Traurig,
Andi  :crying:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 22, 2009, 20:12:25 Nachmittag
1790 war die Lehrmeinung noch nicht einmal die, daß Meteorite ussem All sind.

Die Grundlage, die fehlt, ist die, daß die Zahlen nicht zur Kenntnis genommen werden.

Würdest bitte zustimmen, was jeder Student erstes Semester und jeder Schüler, der ein Referat zu Meteoriten schreibt, im Handumdrehen in der Bulletindatabase herausfinden kann?

Daß die Fundzahlen explodiert sind, in den letzten 15 Jahren.

Und wer das Zeug gefunden hat.

Darum gehts, um nix anderes.

Das mußt erstmal anerkennen.
Die Argumente der Privaten, die sind sehr handfest. Das sind nämlich die Steine.
Und das sind die Preise.

(Zum Anteil der Meteorite aus privater Hand in Wien, immerhin noch die sechstgrößte Sammlung der Welt, da kannst ja mal den Kurator fragen...)

In einem geb ich Dir recht.  Es besteht ein Unterschied im Niveau zwischen den Privaten und den Protektionisten...

Nicht unbedingt recht möchte ich geben, zu den Aufwendung der Institute für die Meteorite.
Einerseits aus unserer Praxis, andererseits seien nur als Bsp die Antarktisprogramme genannt, die die USA, Japan und neuerdings China unterhalten - wo schon sehr viel Geld für Meteorite ausgegeben wird, ganz so ists ja nicht.
Es mag in einigen bedauerlichen Fällen zwar so sein, daß die Organisation der Institute und Museen kaum mehr Forschung an Meteoriten zuläßt, global gesehen gibt es aber genügen Institute, wo geforscht wird, daß der Bär steppt.

Ich bin grad in Eile. Nur kurz.

Auch wieder aus der Praxis - es ist jetzt nicht mehr die Zeit für Kaffeekränzchen und Trommelkreise und sich gegenseitiger Gutwillensbekundung zu versichern.
Die Entwicklungen sind dieses Jahr dramatisch.

Und es ist natürlich nun auch die Frage, ob man wirklich weitere 10 Jahre in die Ani des Häuflein an Amokläufern kriechen soll, die sich im Einzelgespräch zwar durchaus konziliant geben, allerdings nur um bei jeder sich bietenden Gelegenheit wieder draufzudreschen und ihren Unflat abzulassen, um ohne Rücksicht auf Verluste auch unter ihren Fachkollegen ihre persönlichen Eigeninteressen durchzusetzen und damit die ganze Disziplin an den Rand des Ruins zu treiben.

Ich gaub nein, denn es hat ja in der Vergangenheit nix gebracht.

Recht hast. Früher gabs noch Meteoritenforscher von echtem Schrot und Korn. Ist wohl eine Generationenfrage. Bei der jetzigen jüngeren Forschergeneration, da sind zwar auch noch viele so, aber eben auch diese Prohibitionisten, wos anscheinend nur noch Korn heißt und zwar reichlich.

Geht überhaupt nicht drum, ob ein Fall in Dänemark nach Kopenhagen gehört oder die Argentinier ihre Campos behalten sollen.
Es geht gerade akut darum, daß der Weltmeteoritenoutput auf Null runtergetrieben wird. Und zwar nicht in 20 Jahren, nicht in 10 Jahren, sondern es passiert jetzt.

Schnell die Punkteliste:

"Aus meiner Sicht gibt es u.a. folgende Verbesserungspotentiale:
•   Erhalt und Neuerschliessung von Sammelmöglichkeiten           -  Erhalt sichern geht am einfahsten durch: No laws. Neuerschliessung haben die letzten 20 Jahre die Privaten bis an ein niegesehenes Potential bereits geleistet.

•   Akzeptanz der von den Privatsammlern erbrachten Leistungen - Ja, Lorbeeren und Dank brauchmer nicht, wir brauchen nur, daß wir in Ruhe unsre glorreiche Arbeit weiterführen können. Die brauchens nicht mal akzeptieren - ignorieren wäre vollkommen ausreichend.

•   Schutzwürdigkeit von Meteoriten    - Schutz kostet Geld. Habense ja alle angeblich nicht. Schütze die Dicken Dinger, die sinds wert. Stirbst Du noch, oder bist Du Schon Tot. Ikea baut ein Schutzdacherl über den Agkpalilik...
Vorkaufsrecht gegen Marktpreis ist der beste Schutz.  Man kann allerdings kein Elefantenreservat aufbauen, wenn die Elefanten alle schon erschossen sind.  Daher kann man erstgefundenwerdenmüssende Meteorite nicht schützen und schon gar nicht die, die noch im All rumschwirren.


•   Schutz vor der Rückforderung von illegal ausgeführten Meteoriten
70-95% aller Meteorite in den Sammlungen der Nichtwüstenländer ham keene Papiere. Warum auch, hat ja nie jemand daran gedacht, daß man für Meteorite jemals sowas braucht. Nichmal die in den Sammlungen der Prohibitionisten.  :lacher:
Ist politisch nicht durchsetzbar, da dann der Campoklau ungesühnt fortgesetzt würde, dito wieder Gibeon geplündert würde.

Akut:  Stefan hat herausgefunden, daß vor wenigen Wochen Algerien UNIDROIT ratifiziert hat. (Algerien, das sind die, die immer geschrien haben, daß eine internationale Wissenschaftsmafia das Land seiner Meteorite beraubt.)
In Kanada sind die Meteorite unter der UNESCO-Konvention geschützt. Viele der NWAs in den Sammlungen dort, haben als Fundort Algerien im Bulletin. Müssens sofort ändern, denn Algerien kann diese jetzt zurückfordern.  (Australien hat glaub ich kaum was an NWA, da dasselbe Problem)  - sollt denen mal einer stecken.


•   Co-Autorenschaft      Interessant, für die Privaten, die Feldarbeit machen, Gebot des Anstandes.
                                  Persönlich brauchmers nicht, so eitel simmer ned, werden aber hin und wieder als Co-Autoren mit eingeschlossen, als Dank für die Entdeckung und Bereitstellung des Materials. Weils in manchen Forscherkreisen eh so üblich ist.

•   Umgang zwischen Privatsammlern und Institutionen    -  läuft sehr gut in der Regel. Arm dran sind lediglich die Institute, die keine Mittel einwerben können und denen, was auch vielerorts neu ist, die nicht mehr tauschen dürfen - weil sie so auf milde Gaben der Privaten und die Deposit-Stücke angewiesen sind.
Und der Umgang sind grad so aus, daß die privaten im Jahr die meisten Meteorite den Instituten zur Klassifikation einreichen.
Sonst läuft es auch gut, die Institute werden von den Privaten bei den neuen Fällen eingebunden,
auch auf dem Feld der Öffentlichkeit oder gar auf Nebenfeldern der Kuratorenarbeit (siehe bspw. neuer Webauftritt New Mexico oder neuer Katalog der TCU).  - das kann man v.a. in D noch gut ausbauen, daß man die Sammler mit einbezieht.
- na klar, die Institute, wo die Hetzer sitzen, die werden natürlich geschnitten - mit denen mag keiner mehr was zu tun haben.

•   Voraussetzung für Meteoritenklassifikationen     sind gegeben. Methodisch sowieso. Wenn mans nicht vollends drangeben will, soll man den Schreihälsen aus Marokko und Algerien eben obligatorisch ein extra-Deposit-Stück in den Rachen stopfen, damitse Ruhe geben. Braucht Aufsicht, damits kein Gemauschel gibt. MetSoc muß das in die Hand nehmen.
Gegenzug - völlige Freizügigkeit wie die 20 Jahre zuvor. Und bitte keinen Papierkram, sonst lassens die Finder bleiben.

•   Erschliessung von „neuen“ Klassifikationskapazitäten         - Institutssache. Oder hat grad einer einen Industriesponser bei der Hand?


•   Förderung der Interdisziplinarität                                   - ist gegeben. Schaumal, was die Planetenmissionsstäbe für Experten haben, was die früher auf dem gebiet der Geologie, ineralogie und Mettkunde veröffentlicht.


•   Übernahme von Privatsammlungen                         - ist bei den größten Privatsammlungen die Regel.
                                                                             Oft durch Stiftung. Ansonsten müssen Mittel dafür eingestellt werden. Falls auch nur ein Drittel der Mittel, die für Ankäufe früher ausgegeben wurden, die Sammlungen täten aus den Nähten platzen an Steinen!  - kann man übrigens auch wieder mit nationalem Vorkaufsrecht koppeln, nicht daß es so geht wie mit der Zeitschelsammlung oder mit der Niningerhusscollection, wo London auf die ganz Fiese Tour hintenrum Arizona noch schnell ausgebrunzt hatte (ja, und die Frau Smith meint, daß sich die Wissenschaft erst heute dem Wettbewerb um die Steine stelln müßte. Den Coup mit der Niningersammlung hatte einer ihrer Amtsvorgänger gelandet...).

•   Grössere Einflussnahme in der MetSoc durch Privatpersonen        - ich mag nicht innen Verein, der mir Berufsverbot erteilen will. 


•   Erarbeitung eines durch die MetSoc abgesicherten „Ehrenkodex“ .     - wir haben uns alle immer ehrenhaft verhalten.
                                                                                              Wünschenswert. Damit die Pöbeleien und die Diffamierungen der Prohibitionisten gegenüber den Leuten, die ihnen ihr Zeug ranschaffen, endlich aufhören.
Nochmalige Klarstellung, daß NWA absolut legal sind - manche Sammlungen würden ja gern kaufen, trauen sich aber nicht mehr, wegen der üblen Propaganda. Behindert also akut auch die Forschung.


•    Artikel in Maps mit Graphen und Zahlen der Fundentwicklungen der Gesamtmeteoriterei, den Ländern und den Kosten. Damit die Prohibitionisten schön fein still sind, weilse sonst sich künftig der Peinlichkeit aussetzen würden, nicht firm auf ihrem Gebiet zu sein.


•   Stiftung eines jährlichen Preises:  The Rusty Nantan oder Der Goldene Zipfel - als Äquivalent zur Goldenen Himbeere in der Filmbranche,
    für den größten Schaden oder Bockmist angerichtet im Jahr in der Meteoriterei.


•  Noch mehr Öffentlichkeitsarbeit - und zwar sowohl von den Instituten als auch den Privaten und auch zusammen,
   wenn die Institute es nicht hinkriegen, die Bedeutung ihres Faches so zu bewerben, daß sie die Mittel kriegen.


•  Bisschen mehr Kinderstube. So wie früher - wassindasnurfürleute....


•  Freibier für alle, bei jedem neuen deutschen Fund!

und wech.......

 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 22, 2009, 23:24:32 Nachmittag
Entweder drücke ich mich so blöd und unverständlich aus, dass man es nicht verstehst, oder du willst es nicht verstehen! Wissenschaftler und Sammler müssen an einem Strang in die gleiche Richtung im Sinne der Meteoritik ziehen und kein Tauziehen veranstalten. Wie du es geschildert hast, legen wir also unsere Hände in den Schoss und warten nur noch darauf, dass man grosse Teile unserer Sammlungen und die der Museen/Institute ins Herkunftsland zurückholt. Die andere Alternative ist, wir verkaufen es noch schnell, machen damit noch so manchen müden Euro und warten darauf, dass das Material bei dem netten Kunden konfisziert wird! Es gibt dafür genügend Beispiele dafür in der Archäologie, doch Meteorite sind (bis auf wenige Ausnahmen) keine Kulturgüter, die mit irgendeinem Staat oder einer Nationalität in Verbindung zu bringen sind, auch wenn uns das einige „Rechtsgelehrte“  immer wieder weismachen wollen, sie kommen aus dem Nichts, fallen auf irgendein Gelände, das einen Eigentümer hat, und wird von einen Entdecker gefunden! Das einzige logische Recht an dem Meteoriten haben damit Grundeigner und der Finder! Meiner Meinung nach kann damit auf Meteorite nur ein dem „Antarktis-Recht“ ähnliches angewandt werden, und zwar mit einem gewissen Stichtag nach Unterzeichnung einer entsprechenden internationalen Konvention! – Ich weiss, ich bin diesbezüglich ein Träumer – doch Träume können nur wahr werden, wenn man daran arbeitet, den Weg zu ebnen! Es gibt da viel absurdere Beispiele, die realisiert werden, allerdings steht dort meist eine Wirtschafts-Lobby dahinter. Ein derartiger Lobbyismus muss auch in der Meteoritik geschaffen werden; das geht nur wenn Sammler und Institute gemeinsam daran arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass das möglich ist, denn schliesslich wissen die Institute genauso wie die Sammler, dass sie auf einander angewiesen sind.

Martino, bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich zu deinen langen Kommentaren (auch wenn du dich kurz fasst), keine detaillierte Stellungnahmen abgebe. Aus deinen Kommentaren ist unschwer zu erkennen, dass du mit der heutigen Situation bezüglich Meteoritik auch nicht ganz zufrieden bist und sich eine negative Entwicklung sowohl auf Sammler und Institute  abzeichnet. Doch warum willst du denn alles so lassen wie es ist und zusehen, wie es weiter den Bach runter geht??? Ich denke unsere Ansichten gehen gar nicht so weit auseinander – beteilige dich an einem Brainstoming zur Erarbeitung von Verbesserungspotentialen! – Es reicht nicht aus einfach nur zu sagen: Erhalt von Sammlungsmöglichkeiten sichern geht am einfachsten durch: No laws! Du brauchst jetzt nur noch zu sagen wie ein Staat davon zu überzeugen ist, wenn die Regierung sieht welche kommerziellen Werte und wissenschaftliche Prestige dahinter steht! Sie können dann bei der „Meteoritensuche“ mit der NASA gleichziehen und in der internationalen Presse glänzen: Forscherteam  aus Hintertupfistan hat Mondgestein entdeckt, auch wenn es „nur“ von einem Meteoriten-Jäger semi-legal entdeckt und ihm von dem „Forscherteam“ abgenommen wurde!

Der Karren steckt schon ziemlich tief im Dreck und wir sollten gemeinsam versuchen noch möglichst viel zu retten!

Damit wünsche ich euch „leila saida“, wie man in NWA sagt.

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am Oktober 23, 2009, 01:27:57 Vormittag
Hallo,

kann "man" dem Problem nicht dadurch Herr werden, indem zunächst versucht wird, es "mathematisch" zu lösen? Kann nicht einfach mal der größte gemeinsame Nenner gefunden werden? Worum geht es eigentlich? Dem Thread nach ja um die "Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern". Diese ist ja wohl allgemein gewünscht, oder? Das wäre ja dann der erste gemeinsame Nenner.

Wie können aber jetzt z.B. (!) die kommerziellen Interessen der Händler, Sammler und Wissenschaftler zusammengeführt oder jedenfalls gemeinsam abgegrenzt werden? Ist das überhaupt notwendig? Dreiecksverhältnisse  sind immer sehr spannend. Das Problem könnte ja brainstormingmäßig soziologisch und unter Zuhilfenahme eines Soziogramms angegangen werden (Konrad?). Anhand der Kommentare zu den einzelnen Beziehungen würde dann ein Lichtlein eingebracht werden können.

Übrigens: Geändert werden kann ALLES, man muss sich nur einig sein, wobei die Frage geklärt werden müsste, wer "man" ist. Wenn keine Einigkeit erzielt werden kann, dann bleibt vielleicht doch nur eine Art Zwang zur Fraktionenbildung übrig.

Gruß

Bernd
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 23, 2009, 01:47:26 Vormittag
Zitat
Wissenschaftler und Sammler müssen an einem Strang


Ja das taten sie doch!

Nur was wir jetzt sehen ist, nicht daß "DIE" Wissenschaft alles kaputtmacht, wir sehen, daß ein paar einzelne Wissenschaftler Propaganda und Lobby machen, und den Strang in der Mitte durchschneiden.

Seids denn blind? Ich hab doch alles immer hingelinkt.
Das unsägliche BBC-Interview der Frau Smith (ja hieß es dann, sie sei falsch zitiert worden.).
Der andere Mauretanien-Artikel von BBC.
...da steht BBC druff, allgemein als zuverlässige Quelle anerkannt - das wird Tausendfach wiedergegeben und setzt sich bis in die Foren in Afrika fort.
Das Interview mit Taylor.
Das, was Palme als MetSoc-Präsident zu den Wüstenmeteoriten nach dem Workshop gesagt hat.
Den MetSoc-NomCom-Sitzungsbericht, wos um das dreiste Omanersuchen ging - und wer da ausgerechnet, auuuuusgerechnet in die "Ethik-Kommission" berufen wurde.
Glaub irgend noch nen Artikel von Mahmoudi.
Den Verkauf-Nicht-an-den-Jud-schenks-dem-Museum-Comic aus Montreal.
Den Hysterio-Artikel zu dem neuen Eisen-Krater in Kanada, den kein Schwein interessiert und das Geheule oooh wir müssen ihn vor dem Sammlerpack retten und schützen.
Den Artikel zum Oman, wo Hofmann seine Kollegen und die Pioniere, auf deren Arbeit die Schweizer aufbauen, herabwürdigt und die Fakten verschweigt.
Usw.usf.
Die Zahlen zu Libyen, zu Australien rausgesucht, teilweise zu Oman, wo man sieht, was passiert.
Den Artikel von Schmitt & Ewen mit der grotesken Dehnung der UNESCO-Konvention.
Und dagegen die tatsächlichen Empfehlungen der UNESCO-Arbeitsgruppe für Meteorite für diese Konvention.
Und die Zahlen.
Was die großen Sammlungen angekauft haben und was sie tatsächlich dafür ausgegeben haben.
Einzelzahlen, es ist nicht sonderlich transparent im Netz, was die Antarktis kostet.
Den Bericht von Euromet, was die für Grundkosten hatten und wasse gefunden hatten.
Das, was die Engländer gefunden hatten.
Die ganze berühmte Cohen-Kompilation umgerechnet.
Dauernd die zahlen, was das Zeug noch in den Saisonen 2000/2001 gekostet hat.
Andauernd die Zahlen was vor Wüste an Steinen gab, was nach.
Für einzelne Klassen, und im Vergleich zur Arktis.
usw.usf.

Das alles ist nicht eine Diskussion im Moment, wo es um das Verstehen gegenseitiger Bedürfnisse oder Empfindlichkeiten geht. Der Fall ist klar, eine kleine Gruppe setzt ihre Eigeninteressen gegen die Wissenschaft und gegen den privaten Sektor durch und macht mordslobby Arbeit.

Wir haben nicht die Diplome an der Wand, wir sind nicht Teil des Wissenschaftsbetriebes, wir sind nur die Lastesel, die die Forschungsgegenstände heranschleppen - und damit simmer auch zufrieden (meine Güte, was zum Bsp allein die Händler an Millionenwerten allein an deposit samples in den Forschungsbetrieb pumpen - das ist doch priiiiima!).

Uns wird man kein Gehör schenken, auch wenn wir uns freuen uns an den Katzentisch setzen zu dürfen.
Das ist ein ganz einfaches psychologisches Phänomen, daß die Wissenschaftler natürlich ihren Kollegen glauben, das siehst ja daran, wie häufig ohne jegliche Hinterfragung diese Propaganda nachgeplappert wird.
Und zumindest als NWA-Händler fehlt Dir inzwischen jegliche Glaubwürdigkeit in dem Diskurs, da wir schon längst als Volksschädlinge und Drogenhändler gründlichst diffamiert sind.

Ich versteh, daß der Sammler ev. um seine Sammlung bangen mag -
aber es wird so schnell nicht kommen, daß die Kapuzenmänner an der Tür bimmeln, und den Sammler samt Steinen abholen.
Ausserdem würden wir und zu sehr in einzelnen Nationalgesetzen verzetteln....

Worum ich bange, das sind nicht die Sammlungen, ich bange um das Sammeln an sich (und um die Wissenschaft).
Was jetzt gerade gemacht wird, ist, daß der Hahn in der Sahara abgedreht wird.
Es wird zur Folge haben, daß dann eben nicht mehr 1000 neue Nummern im Jahr nach kommen (und 10.000 Steine und Steinlein Gleisschotters) - und es wird zur Folge haben, daß erst recht keine neuen Exemplare der raren und rarsten Klassen mehr gefunden werden, an denen die Forschers besonders gern Forschen.
Gleichzeitig sehen wir, daß der Oman von den Schweitzern zerstört wird - daß, wenn die wenigen Aufrechten irgendwann einmal nie Schnautze voll haben werden, sich von diesen Leuten als Verbrecher titulieren zu lassen, aus der Ecke nicht nur nix mehr auf den freien Markt kommen wird, sondern daß eben unendlcih weniger gefunden wird.
D.h. - die allerwichtigste Meteoritenregion fällt weg, und die drittwichtigste fällt weg. (Zwotwichtigste ist wohl knapp Antarktika, aber die wenigsten Länder nehmen daran Teil).
So - das bedeutet im Klartext, wir fallen sofort zurück in die 1970er - d.h. sogar noch weiter zurück, weil es ja in Australien verboten ist, in Namibia, in China, in Indien, in Polen, in Argentinien, in Russland (?),
wir werden abdriften in Vornininger-Zeiten - was die Neufunde angeht, auf deutsch, dann gibts ein paar Dutzend Steine im Jahr - und eben noch das, was die US-Wüste ausspuckt.
Und dann gibts grosso modo auch nix mehr zu forschen.
Und - es gibt mehr Sammler als je zuvor, die Preise werden in astronomische Höhen schnellen, die dann wirklich auch von der Wissenschaftsseite kaum mehr gestemmt werden können.

Mein Brainstorm fragt mich:  Wie können wir überhaupt und wie können wir am effizientesten überhaupt an dem Diskurs der Wissenschaftler teilnehmen
und was ist als allererstes nötig?
Es ist relativ einfach.   Die Zahlen der Funde.  Die sprechen eine so eindeutige Sprache, daß sie keinerlei Interpretationsspielraum zulassen. 
Wir haben das Problem, daß die Wissenschaftler nicht wissen, worüber sie reden.
Ein Palme, auch wenn er Präsident der MetSoc war, würde nie gesagt haben, daß er sich wünsche, die Wüstenmeteorite bald unter der Kontrolle der Wüstenländer zu sehen, wenn er wüßte, daß dort mehr als in der Antarktis gefunden wird,
daß diese Funde nicht von den Universitäten gemacht werden, sondern allesamt von den Privaten, und wenn er wüßte, was geschehen ist, als die Privaten Libyen fernblieben und wenn er wüßte, wie es in Australien den Bach heruntergegangen ist.  Und wenn man den Zipfels, Chennaouis, Smithens keine Böswilligkeit unterstellen will (oh mein Gott, die sind die Ethikkomission....), dann kann man nur zu ihren Gunsten annehmen, daß sie diese Zahlen nicht kennen, sonst würdens um Gotteswillen nicht so einen Bullshit verzapfen.

Und wo ist es am wirksamsten?

Man schreibt einen Artikel in MAPS.  Ich möchte daran erinnern, daß in der ganzen Legalitätsdiskussion bis zum Erbrechen jedesmal auf den Schmitt&Ewen-Artikel von vor 8 Jahren rekurriert wird.

Was muß der Artikel enthalten.
Die Zahlen aus dem Bulletin - egal ob wir besser informiert sind, nur die sind nachvollziehbar.

- Entwicklung der Anzahl aller klassifizierter Meteorite pro Jahr von Anbeginn an.
- Dasselbe ohne Antarktis

Das als Graph bitteschön auch.

- Entwicklung der Fundzahlen in Australien - dabei Eurometspitze markieren - und Gesetzeseinführungs Jahr markieren.

- Entwicklung der Fundzahlen in Libyen.

- Entwicklung Fundzahlen USA

- Gegenüberstellung  Fundzahlen NWA (und verwandte, SAH ect)  mit Fundzahlen der Antarktis.
  Dasselbe einzeln für alle KLassen ausser äquilibrierte gewöhnliche Chondrite
  und dasselbe noch einmal nach dem tkw der einzelnen Klassen.

- nach Möglichkeit was von dem Tkw der Fälle der letzten Jahre von den Privaten, was von den Wissenschaftlern gefunden.
  Welche Fälle durch wissenschaftler gefunden, welche durch Privat.

- Ergänzung die wichtigsten Nachfunde historischer Lokalitäten durch Privat (Brenham, Brahin, Seymchan, Muniona, Morasko usw.)

- Gesamtmasse klassifizierter NWA versus Gesamtmasse Antarktis versus Gesamtmasse aller offiziellen nicht-Antarktischen Expeditionen

- Kosten.   Sehr viel Recherche.....

  Kosten Primär und Sekundär und Tertiär der Antarkriscampagnen Chinas, Japans, USA
  Kosten Euromet und >Funde Euromet
  Kosten Oman-Schweiz, Funde Oman-Schweiz

- Kosten der Meteorite über die zwei Jahrhunderte.

- Budgets und Ankäufe der wichtigsten Sammlungen der letzten 150 Jahre.

- Heute Kosten von NWA und Namen

- Heutige Ankaufsbudgets der größten Sammlungen.


Da braucht man nicht zu tricksen, nicht zu schönen.
Dann sieht es jeder sofort, was passiert ist, was die Privaten unglaubiches geleistet haben,
daß es die Offiziellen nicht zammbringen,
daß die Privaten Mets konkurrenzlos kostengünstig für die Forschung sind,
daß in den Ländern, wo rigide Gesetze eingeführt wurden, das zum völligen Niedergang geführt hat.

Das ganze nüchtern.
Stichfest.

Und in MAPS.

Dann ist erst einmal eine Grundlage geschaffen,
die unendlich viel überflüssige Diskussionen erspart,

- bzw kann dann erst einmal eine sachbezogene Diskussion beginnen, wenn man weiß, worüber man redet -

und vielen erstmals die Augen geöffnet
und ein Paper vorhanden, auf daß in Zukunft zugegriffen und referriert werden kann.
Und man hat sofort den Protektionisten den Wind aus den Segeln genommen,
sodaß sich der Spieß umdreht
- bislang mußten wir alle uns ja, so absurd es ist, dafür rechtfertigen, daß wir auf einmal so viele Meteoriten finden, der Forschung bringen und daß wir die so verbilligt haben.
Stehen die überprüften und üperprüfbaren Fakten auf dem Tisch,
muß eher der geplante Eingriff, der nach Datenlage höchstwahrscheinlich zu einer drastischen Verschlechterung führt,
gerechtfertigt werden.

Und weißt was schlimm ist, Rainer, ich wollt den Artikel längst schon geschrieben haben.
Aber ich kann es nicht. Wo sollen wir die Zeit hernehmen, wenn unsere Aufgabe zu Zweit die seltenen Meteorite dauernd neu anbringen zu müssen, in wahrheit 4 Vollzeitjobs sind?  Das Problem haben alle besonders aktiven Händler.
Werde versuchen, das über die IMCA hinzukriegen, aber grad so zum Bsp die Bulletin-Statistik oder die Recherche, das sind wirklich Sachen, wo jeder Sammler leicht mithelfen könnte.

Sooo.... die Steine rufen schon wieder....

Mettmann







Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: herbraab am Oktober 23, 2009, 11:58:21 Vormittag
Das als Graph bitteschön auch.
- Entwicklung der Fundzahlen in Australien - dabei Eurometspitze markieren - und Gesetzeseinführungs Jahr markieren.

Ich hab' einmal die Fundzahlen für Australien in einer Grafik zusammengefasst. Die feine, dunkle Linie ist das gleitende 5-Jahres-Mittel. Die auffällige Spitze Anfang der 1990er geht auf die Suchexpedition von Alex Bevan/West Australian Museum 1991 (80 Meteorite) und EUMET 1992/93 (46 bzw. 40 Meteorite) zurück. Wer für die 39 Funde aus 1994 verantwortlich ist, weiss ich nicht. (Noch einmal EUMET?)

Grüße, Herbert
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 23, 2009, 13:59:52 Nachmittag
Supi !! 

Müßt man vielleicht noch ein bisserl genauer sichtbar darstellen, bzw. im Ausschnitt,
da durch die beiden Spitzen, die anderen Jahre zu klein sind, vielleicht den frühen Schwanz abhacken und dann bisserl längs strecken.

Aber man sieht schon etwas.
Erstens:  Wenn man Geld ausgibt und Expeditionen macht, dann findet man was.
Zwotens:  Wir liegen heute in Australien sichtbar unter dem Niveau der 60iger bis 80er Jahre. (Glaub das Gesetz wurde 1987 ratifiziert).

Was wäre dem nun der Dramatik halber prächtig gegenüber zu stellen?
Richtig, die Entwicklung in der freien Welt, in den USA!  Da hab ich so ein Gefühlchen, daß das Kürvlein grad die letzten Dekaden, aber huiiiiiiii   - und ganz ohne offizielle Expeditionen
Wichtig, weil das ja die Hobbywüstengänger in USA sind, zu zeigen, wie das Anwachsen der Privatensammlerschaft ein Anwachsen der Funde bewirkt uuuund das in der Gegenüberstellung zu den Aussies in just denselben Jahren.

Uuuuuund dann,
als absoluter Totschlag:   Libyen !!!  Wies von einem Jahr aufs andere von 200 im jahr auf, paar Einzelne runterkracht.

...Hörbi?  Wennst des machst, gewinnst Du eine teure Einladungskarte für München Freitag.....

 :prostbier:
Mettmann




Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Odessa am Oktober 23, 2009, 14:29:00 Nachmittag
Zitat
Kosten Oman-Schweiz, Funde Oman-Schweiz

Ich versuche mal bei den Schweizern zu recherchieren. Was ich weiss:

Projekte:                                                               2001, 2002, 2003, 2005, 2006
Investierte Manntage (2001-2006):                            598 Tage
Funde:                                   
- Numerierte Met-Proben mit GPS-Koordinaten              4431 Stück
- Total Fragmente                                                   8938 Stück
- Masse                                                                 3550 Kg

Dazu kommt das neueste Projekt: Suche 2009
Funde:
- Total gefundene Meteorite                                      143 Stück
- Masse                                                                 123 Kg

Bei der Finanzierung wirds schwierig. Da haben viele ihre Hände im Spiel.
Was ich jetzt heute morgen herausgefunden habe ist:
Projekt: Suche 2005
- Finanzierung vom Schweizerischen Nationalfond           Fr. 96210.-

Finanziert wurden diese Projekte von:
- Schweizerischer Nationalfond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
- Naturhistorisches Museum Bern
- Institut für Geologie Uni Bern
- Rehau GmbH, Muri/Bern
- Paneth Trust der Royal Astronomical Society (London, für Studentenbeteiligung)
Weiss jetzt natürlich nicht ob der Oman auch noch ein Budget hat.

Müssen solche Finanzierungen eigentlich detailiert in einem Jahresbudget-plan öffentlich gemacht werden? Wenn ja, dann müsste ich alles im Internet finden. Wenn nein, schreibe ich Sie mal höflich an.

Der Budgetplan für die einzelnen Jahre der Uni und dem Museum Bern ist schon öffentlich aber nicht für die einzelnen Projekte.

Gruss Sandro
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am Oktober 23, 2009, 15:14:47 Nachmittag
Was wäre dem nun der Dramatik halber prächtig gegenüber zu stellen?
Richtig, die Entwicklung in der freien Welt, in den USA!  Da hab ich so ein Gefühlchen, daß das Kürvlein grad die letzten Dekaden, aber huiiiiiiii...

Bitteschön:

Allerdings erst seit 1975, aber das kann man ja noch ergänzen.
Ich weiß allerdings nicht ob mein Datenmateial exakt ist.
Wo hast du deine Daten her, Herbert?
Das sind nur die Einträge in der MetBull DB.
Und zwar jeweils gemittelt über drei Jahre.

Gruß
Ben
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: herbraab am Oktober 23, 2009, 15:17:14 Nachmittag
Bitterscheen, Fundstatistik USA - Australien - Libyen von 1960 bis 2009 (ohne Glättung) lt. MetBull Database, Stand von eben jetzt  :user:

Grüße, Herbert
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 23, 2009, 15:23:02 Nachmittag
Ehm - ich tät meinen, daß wir v.a. die klassifizierten - also nur die Einträge in den Bulletin verwenden können,
sonst können wir es nicht vergleichen mit den anderen Funden.
Und nur so sind auch die Zahlen hiebfest und für jedermann in der Database nachvollziehbar.

Müßten also zusammensuchen, weche der Dhofar ect. Nummern, die der Schweizer sind.

Jedes Fragmenterl ein und desselben Meteoriten zu zählen, klar nimmt sich schmuck aus,
aber wir haben keine vergleichbaren Zahlen der Russkis, Deutschen ect. Omansucher
(Wos sicher welche gibt, die alleine scho 4000 Bröckerl aufgehoben haben)
und es verfälscht ja auch die Statistik in der Hinsicht, daß wenn man ein Streufeld eines großen Mets findet, zwar Tausende Fragmente hat, was viel hermacht, aber es eben nur einer ist.
Das kann man dann besser in der Tkw-Gegenüberstellung machen.


Kosten - die Puristen werden sagen, was das Krämertum solle und dem wissenschaftl. Wert der Mets in keiner weise gerecht würde.

Gleichwohl ist diese Seite ungeheuer wichtig.
Die Kosten sind nämlich mit das Hauptargument der Protagonisten.

1.Es wird ja in dieser ganzen Diskussionen von ihnen behauptet, daß die Privaten die Beschaffungskosten der Meteorite für die Wissenschaft derart in die Höhe getrieben hätten, daß die Wissenschaft nicht mehr mithalten könne im Wettbewerb um die Steine und so Forschung verunmöglicht werde.
Wir alle wissen, daß das genaue Gegenteil der Fall ist, (daß der Private Sektor die Meteoritenkosten auf einen historischen Tiefststand getrieben hat, der furchtbar wesentlich unter den eigenen Beschaffungskosten der Wissenschaft liegt).

2. Der Antrieb für Länder solche Verbote zu erlassen, ist nicht nur der, daß ihnen wissenschaftl. interessantes Material entzogen werden würde, sondern daß diese entzogenen Meteorite auch einen ungeheuren finanziellen Schaden darstellen würden.  Und die Zahlen, die teilweise genannt werden sind irrsinnig!  Wie auch unterschwellig bei den Wissenschaftler irgendwelche Fabelzahlen und Fabelmengen im Hirnkasterl herumschwirren.
Nicht Algerien, die haben ihre Polizei instruiert, daß es eine Wissenschaftlermafia gebe und das die Meteoriten geschmuggelt werden und auf einem Schwarzmarkt zwischen 30.000 und 70.000$ im Gramm erzielten.  Also der Gleisschotter nicht für 25$ im Kilo, sondern für 50,000,000 im Kilo gehandelt würde - daß da dann der Teufel los ist, versteht sich von selbst. Wie auch die Protagonisten gerne die uralten Rekordzahlen, die in drei vier Einzelfällen in den 90igern hptsl für Mond geblecht wurden und Mars, grad bei den Promiauktionen - immer äußerst schnell zur Hand haben, um zu erzählen, was Meteorite kosten. Zudem haben wir in der allgemeinen Presse, bei jedem neuen Fall oder Fund, immer als Hauptaufmacher, daß Meteorite astronomische Summen wert sein würden.
Gleichzeitig - deswegen sind die hernach die tkws so wichtig - sind halt doch viele Wissenschaftler der Auffassung, daß in den Wüsten und auf dem Markt abertausender Tonnen neuer Funde verschachert würden, was dann natürlich ein ungeheueres finanzielles Volumen bedeutete.   (- im Grund ist aber mit dem Etat eines einzigen mittleren Universitätsforschungsprojektes, der ganze Weltfund eines Jahres kaufbar...).
Ist ja auch bei vielen Sammlern so ähnlich, wenn ich da grad vom Raiiiiiiiiner les, daß er von Millionenfunden....

3. Ist es wichtig für die Gesetze. Insbesondere in den "normalen" Länder, wo ja eh nur alle 20, 30 Jahr mal ein Meteorit gefunden wird. Und sich die frage stellt, ob man für soetwas, was so gut wie nie passert, ein willkürliches Sondergesetz für den Einzelfall braucht, was ev. verfassungsrechtl. problematisch ist - wenn im Grunde die begehrte Sache im Schnitt die Allgemeinheit eh nur zwo,dreitausend Euro im Jahr kostet, wenns hochkommt - und ob nicht eine einfache Vorkaufsrechtsregelung zielführender wäre, als verordneter Zwangsverkauf (also Preisgabe mit einer Entschädigung ohne Einflußmöglichkeit des Eigners) oder gar die entschädigungslose Enteignung.


Klar ists schwer mit den Kosten, da muß viel zusammengetragen werden und es ist auch undurchschaubar.
Z.B. so eine staatliche Expedition - da hat man ja zusätzlich zu den Primärkosten wie Anreise, Wägen, Proviant, Ausrüstung, Reiseversicherung ect. ja auch noch die Personalkosten - denn die Gehälter laufen ja weiter, die Sozialversicherungen, die Bereitstellungskosten Arbeitsplatz -  was man ja bei den privaten nicht hat.
Oder wenn man an Antarktis denkt, die ganze teure Infrastruktur, die es braucht, in einem solch extremen Klima arbeiten zu können.

Müssmer sehen, was rauskommt.  Bei Antarktis zur Not sind ja schon die Primärkosten so hoch, daß jeder Meteorit von dort extrem teurer ist, als jeder andere Met der Welt - und auch bei EUMET sind die Grundkosten schon nicht konkurrenzfähig zu den Privaten.

Wird und soll halt rauskommen, daß die Privaten ersten sowieso neben der Antarktis fast alle Meteorite finden und ranschaffen, daß, wenn man sie nicht stört, die Mengen und die Anzahl der Mets explodieren bzw. explodiert sind,
daß trotzdem von global gesehen sehr marginalen Summen die Rede ist
und daß der Krempel der Forschung zu einem wönzigen Bruchteil dessen hergeht, was sie selber ausgeben müssen um etwas zu finden (und dasses gar nicht stemmen könnten, soviel zu finden, wie die privaten).


Und nur mit den Zahlen kriegen wir überhaupt einmal eine Qualität in die Diskussion.
Der es ja bislang an den Fakten fehlt und in der es nur um Vermutungen und Hypothesen und Behauptungen ging.
Und die Zahlen, das sind eben die stärksten und nicht widerlegbaren Argumente.

(Und die zahlen, die sprechen ganz einfach zu unseren Gunsten und lassen keinen Interpretationsspielraum).

Huiiiiiiiiii
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: herbraab am Oktober 23, 2009, 15:28:42 Nachmittag
(Und die zahlen, die sprechen ganz einfach zu unseren Gunsten und lassen keinen Interpretationsspielraum).

Naja, man könnte aufgrund der Zahlen auch die Hypothese vertreten, Nullarbor wurde 1995 und die libysche Wüste 2000 leergesucht, und dort ist jetzt nix mehr zu holen... Meinjanurmal, würde der Oheim sagen...

Grüße, Herbert
:prostbier:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 23, 2009, 15:35:59 Nachmittag
Griabig!

Libyen war sooo schön, die Spitzen der ersten Wüstenpioniere überhaupt!
Und dann dieser krasse Abriß!

Und auch toll, das man sieht das USA und Australien lange Zeit fast das gleiche Niveau hatten,
wie dann aber Australien zusammenbricht und USA dagegen auf ein höheres Niveau steigt als je zuvor.
(Wir wissen ja zudem, daß das meiste aus den US-Wüsten, mangels Kapazität, nicht zur Klassifiz eingereicht wird oder noch in der Röhre steckt - also würd die Kurve noc deutlicher ausfallen - nur dürfen wir das nicht verwenden,  es darf nur der Bulletin gelten).
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 23, 2009, 15:45:56 Nachmittag
Zitat
Naja, man könnte aufgrund der Zahlen auch die Hypothese vertreten, Nullarbor wurde 1995 und die libysche Wüste 2000 leergesucht, und dort ist jetzt nix mehr zu holen...


Durchaus - auch wenn wir wissen, daß dem nicht so ist - diese Interpretation wäre eine äußerst günstige,
weil man dann diese Regionen wieder freigeben könnte - da es ja nichts mehr zu holen gibt und die wissenschaftliche Arbeit getan ist.

Eine andere Interpretation wäre zum Bsp. auch, daß dort weiterhin gefunden würde, aber die Steine nicht mehr gemeldet werden. Sodaß man auch sich etwas anderes überlegen müßte zum Status Quo.

Und die dritte Interpretation wäre, daß nicht mehr gesucht wird.

(Die ist bei Nullarbor z.B. möglich, da bei jeder offiziellen Expedition etwas gefunden wurde, und es halt noch keine späte Expeditie gab, wo nix gefunden wurde.   - Das was Smith als ihre Expeditionstätigkeit, wodurch der Bestand der Londonersammlung wachse, abrechnet, zählt nicht, denn sie hat in Wahrheit nur zwo Tage oder so gesucht, wobei sie ihre Fundlebensleistung von zwei neuen Chondriten just in der Gegend an einem einzigen Tage getan....
Hops, beinah den Camel Donga vergessen, dense noch im Streufeld nachgefunden haben.  Zur Erläuterung. Frau Smith ist eine der aktivsten Befürworterin der Prohibition und wohl der Auffassung, sie könne selber die Mets finden).

Das kömmer dann am End noch beschließen, wenn alles zusammengetragen ist, ob man die Interpretation nicht einfach offen läßt.
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: H5P6 am Oktober 23, 2009, 15:54:28 Nachmittag
Hallo,

eigentlich gibt es nicht mehr viel,was mich überraschen würde.Schon garnicht der zu erwartene Vorwand der Verweigerungsländer,den auch die Archeologen anführen,daß Meteorite oder archeologische Artifakte in der Erde besser aufgehoben sind ,als wie im geborgenen Zustand.Egal ob sich die Lagerungsbedingungen durch sauren Regen,Bodenverdichtungen durch Fahrzeuge und vieles mehr geändert haben.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Odessa am Oktober 23, 2009, 18:02:23 Nachmittag
Zitat
Müßten also zusammensuchen, weche der Dhofar ect. Nummern, die der Schweizer sind.

Habe im MetBull auf der Oman-Seite, von den Schweizern 652 Offizielle Einträge gezählt wovon allerdings 197 Pairings sind.
Wegen der Finanzierungsfrage bleib ich am Ball.  :user:
Gruss, Sandro
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am Oktober 24, 2009, 10:47:04 Vormittag
Hallo.

Leider weiß ich nicht wie man solche Infos automatisiert aus der Metbull-DB ausliest oder ob so was überhaupt geht.
Da mir das Zählen in der Liste aber zu mühsam ist, habe ich mit heute vormittag mal ein Programm dafür geschrieben.

Das Programm scannt die Metbulleinträge eines Landes und erstellt eine Texttabelle mit der Anzahl der Einträge für jedes Jahr (von 1900 bis heute).
Dabei werden nur Einträge berücksichtigt die in der Liste den Status "official" haben.
Ich kann jetzt also innerhalb von Sekunden die jährlichen Fundzahlen für ein bestimmtes Land in Tabellenform abrufen.

Wenn Ihr mir also sagt welche Länder ihr gerne hättet, dann mach ich mal eine Exceltabelle.

Gruß
Ben
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 24, 2009, 12:49:07 Nachmittag
Ein weiterer bekennender EXCEL-Fan! :super:

Alle guten Datenbanken müssen auch EXCEL-tauglich sein!  :user:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 24, 2009, 12:56:00 Nachmittag
Wenn Ihr mir also sagt welche Länder ihr gerne hättet, dann mach ich mal eine Exceltabelle.

Sehr gute Vorarbeit, Ben, weil man aus solchen Tabellen danach schnell einfache Grafiken
generieren bzw. auch komplexere Zusammenhänge herausanalysieren kann.
  
:super:

Länder sind ja schon genannt worden. Aber vielleicht machst Du mal einen Ausdruck speziell
für Libyen und, was ein bißchen aufwändiger sein wird, den maghrebinischen Raum bzw. dessen
Länder insgesamt umfassend, mal ganz abgesehen von den anderen klassischen Problemländern
Australien, Canada etc., was die Meteorite angeht. Oder auch eine Europa-Übersicht vielleicht...

Von irgendwoher ist mir erinnerlich, das MetBull habe auch "Lücken" (?). Aber das betrifft doch
dann wohl eher die chronologisch neueren Einträge, oder? Man könnte es gegen MetBase checken,
aber MetBase ist leider schon lange nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Liest Jörn Koblitz hier
mit? Jörn? Auch unser geschätzter Forumskollege Bernd aka ThinSection führt ja seit den alten
Zeiten (..damals noch zusammen mit Rolf Bühler) seine Meteoriten-Datenbank weiter und könnte in
einem Zweifelsfalle Klarheit schaffen.

Schönes Wochenende allerseits,
Alex

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 24, 2009, 13:34:13 Nachmittag
Hallo Ben, u.a.

Vorschlag von mir.. eine Tabellenspalte mit allen rd. 240 anerkannten Ländern, die es zur Zeit auf unserem Erdball gibt, vorsehen ..das hat den Vorteil, das man nachher bequem sortieren und/oder filtern kann.
Liste alle Länder könnte ich liefern.

.. aber ich muss mir erst nochmal den kompletten Beitrag hier durchlesen, damit ich weiß, um was es hier genau geht. :smile:

Gruß Peter5
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 24, 2009, 14:18:11 Nachmittag
Sehr interessante Diskussion!

Für mich allerdings am interessantesten, diese Aussage von Thomas (stollentroll") ..  :smile:

Zitat
Untersuchungen an Allende haben übrigens gerade ganz aktuell spektakuläre Ergebnisse gebracht. In den CAI’s aus Allende sind in den letzten zwei Jahren sieben (!!!) neue Minerale entdeckt worden: Allendeit, Hexamolybdenum, Davisit, Tistarit, Monipit, Grossmanit und das noch nicht publizierte IMA 2009-027. Das ist wirklich spektakulär (und keiner hat es hier gewürdigt), weil es etwas aussagt über das Verhalten von Elementen während der Entstehung des Sonnensystems. Wenn man nun gesagt hätte, der Allende-Meteorit ist ausreichend durchgekaut und bringt nichts neues mehr, hätte man diese Minerale nicht entdeckt.

Ergänzen möchte ich, dass auch noch nach Hunderten von Jahren .. eben durch die erweiterten und neuen Analysetechniken und sonstigen neuen, technischen Möglichkeiten neue Minerale in alten verstaubten Museumssammlungen entdeckt wurden, womit niemand je gerechnet hätte und schließlich auch hatte.
Genauso ist die Geschichte mit den sog. "Rubinen" in königlichen Sanmmlungen, die sich hinterher fast alle als "nur" Spinelle herausstellten. Könnte noch viele solche Beispiele auskramen und vortragen!
Fazit:
1. Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen - nochmal und nochmal untersuchen.

2. Frau Schawan direkt anschreiben und um erhöhte Freigabe von mehr Haushaltsmitteln für Forschung und Bildung bitten. Bei Erfolg wird dadurch auch das Problem der "Distanzierung" zwischen Wissenschaftlern und Sammlern "entkrampft".. ist wie ein Domino-Effekt.. alles fügt sich irgendwann, wenn man erst mal den richtigen Anfang gefunden hat!

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 24, 2009, 14:23:32 Nachmittag
Vorschlag von mir.. eine Tabellenspalte mit allen rd. 240 anerkannten Ländern, die es
zur Zeit auf unserem Erdball gibt, vorsehen ..das hat den Vorteil, das man nachher bequem
sortieren und/oder filtern kann. Liste alle Länder könnte ich liefern.

Hi Peter5,

da spricht klar ein Statistiker des Bundesamts aus Dir, aber Dein honoriger Vorschlag dient
selbstverständlich einem guten Ziel - und wenn wir da irgendwie vorankämen, fände ich es
dem Fortschritt in der Sache dienlich!

:prostbier: Alex  :super:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 24, 2009, 14:33:36 Nachmittag
Danke Alex aber um da noch mehr und ausreichend detaillierte Infos für die Optimierung einer solchen Datenbanktabelle vorzutragen, müsste ich schon das ganze Programm von Ben kennen. :smile:..ich würde sagen, ich lass Euch jetzt erst mal machen und sicher..  :smile:.. ein Länderverzeichnis findet man auch schnell auf unserer homepage www.destatis.de .. :laughing:

.. genauer gesagt stehts hier zum Download bereit.. Libyen und auch die Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien sind natürlich auch dabei.  :smile:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Klassifikationen/Aussenhandel/Content75/LaenderverzeichnisAussenhandel,templateId=renderPrint.psml

Leider gibt es keine einzige der rd. 10.000 Warennummern für Meteoriten, wie z.B. "Allende" usw.... sonst hätte ich Euch schon längst wertvolle EXCEL-Tabellen mit Hilfe unserer GENESIS-Datenbank darüber liefern können, z.B. welche Stückzahlen mit wieviel Tonnen und nominalen Werten in 1.000 Euro an Meteoriten aus welchen Ländern nach Deutschland importiert wurden und welche aus Deutschland in alle anderen Länder der Welt exportiert wurden. :hut:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 24, 2009, 14:42:21 Nachmittag
2. Frau Schawan direkt anschreiben und um erhöhte Freigabe von mehr Haushaltsmitteln für Forschung und Bildung bitten. Bei Erfolg wird dadurch auch das Problem der "Distanzierung" zwischen Wissenschaftlern und Sammlern "entkrampft".. ist wie ein Domino-Effekt.. alles fügt sich irgendwann, wenn man erst mal den richtigen Anfang gefunden hat!

Das werden Einzelpersonen weniger erwirken als eine effektive Lobbyarbeit! Hier ist,
wie gesagt, zum Beispiel so etwas wie die IMCA in der Pflicht gegenüber der MetSoc,
"unsere" Interessen entsprechend zu vertreten. Wir Einzelnen können da wenig machen,
außer vielleicht Argumentationshilfen zusammenzutragen (...siehe die aktuellen Listen
und Grafiken, um die es gerade geht). Na gut, es mag auch ein paar sehr persönliche
Ausnahmen geben, die bei jeder oder fast jeder MetSoc-Tagung präsent sind bzw. sein
können, wie etwa Rainer Bartoschewitz. Und Rainer mag sicher manches bewirken, aber
wie er zu Recht sagt, muß es letztlich dann eine Schiene über die MetSoc geben, und das
braucht zunächst erst einmal ein gutes Fundament für die Argumente. Reine Empirie! Daher
ist es gut und wichtig, daß sich ein paar Leute hier Gedanken darüber machen, letztlich zum
benefit für uns alle...

Alex
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 24, 2009, 14:52:56 Nachmittag
Zitat
Das werden Einzelpersonen weniger erwirken als eine effektive Lobbyarbeit!

Das sehe ich genauso; daher würde das auch nur funktionieren durch Einreichen von Petitionen, o.ä. bei unseren Volksvertretern. So viele wie möglich an Wissenschaftlern und Sammlern, die mit Meteoriten und Mineralien zu tun haben, müssten das unterschreiben. Ohne unsere Parlamentarier anzuschreiben, kommen wir bezüglich verbesserter finanzieller Ausstattung für weitere Forschung etc. sowieso nicht weiter.

Das kann natürlich auch nur ein erster Schritt sein.

Im Bereich der Mineralien - ein Randgebiet im Rahmen der bekannteren Naturwissenschaften - wie Thomas bereits zutreffend schilderte, funktioniert das ja schon teilweise ganz gut. Man tauscht sich aus (z.B. über Foren wie diese) aber auch noch mehr passiert. Man trifft sich zu gemeinsamen Exkursionen, wie ich das z.B. mit Dr. Kirnbauer hier im Taunus schon getan habe .. um nur mal ein Bsp. zu nennen. Das ist doch auch schon mal ein Anfang. Weshalb soll das dann nicht auch für das noch "extremere" Randgebiet "Meteorite" funktionieren?

Voraussetzung dafür ist natürlich der Wille bei allen Beteiligten mit einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Wissensschaftlern und Sammmlern voranzukommen. Ich bin der Ansicht, dass dieser Wille wohl bei vielen da ist; bei anderen aber eben noch nicht. Und diese anderen gilt es zu mobilisieren. Gelingt das nicht, ist man erst mal festgefahren.

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am Oktober 24, 2009, 15:41:26 Nachmittag
Hallo  :winke:

Länder sind ja schon genannt worden. Aber vielleicht machst Du mal einen Ausdruck speziell
für Libyen und, was ein bißchen aufwändiger sein wird, den maghrebinischen Raum bzw. dessen
Länder insgesamt umfassend, mal ganz abgesehen von den anderen klassischen Problemländern
Australien, Canada etc., was die Meteorite angeht. Oder auch eine Europa-Übersicht vielleicht...

Ich habe ab jetzt leider wieder weniger Zeit mich damit zu beschäftigen. Die Plicht ruft (seufz). Deshalb schlage ich vor, ihr stellt eine konkrete Liste mit Ländern zusammen. Und zwar am besten gleich die Namen aus dem Metbull-Auswahlfeld für die Länder. Die kann ich dann blind durchs Programm jagen. Das macht mir am wenigsten Arbeit... (Aber bitte keine 100 Länder  :laughing:)

Gruß
Ben
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am Oktober 24, 2009, 19:58:16 Nachmittag
Hihi.. Da kann ich jetzt schön mit rumspielen, stelle ich fest.
Ich kann ja damit nicht nur nach Ländern scannen, sondern auch nach Klassen.
Im Prinzip nach allem was die Metbull-Suchmaske hergibt.

Weils der Mettmann kürzlich irgendwo mit eingebracht hat, hier mal die nichtantarktischen Funde von Mars und Mond seit 1958.
Beeindruckend, die Entwicklung!

Gruß
Ben

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am Oktober 25, 2009, 12:08:34 Nachmittag
Vielen Dank für eure im Grossen und Ganzen fruchtbare Diskussion – ich habe hier wieder einige neue Anregungen bekommen. Um zu dem ganzen Thema mit Schwerpunkt Gesetzgebung und Schutz unserer Sammlungen voranzukommen, ist es Hilfreich neben der Fundstatistik (als Anlage habe ich Graf NWA angehängt, Balken Anzahl der Namen, Linie Fundgewicht in kg) auch die Gesetzestexte (möglichst in Englisch) zu bekommen, in denen das Thema geregelt ist bzw. auf das Bezug genommen wird! Bitte stellt entsprechende euch bekannte Links ins Forum!

Ich denke, dass wir aus dem Lager der Institutionen diesbezüglich auch entsprechende Unterstützung bekommen, bzw. wir unterstützen sie, da sie ja vor der gleichen Problematik stehen wie wir. So hat Südafrika, soweit ich weiss, bereits Ansprüche gegenüber dem Naturhistorischen Museum in London angemeldet!

Gruss,

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 25, 2009, 14:12:16 Nachmittag
Nun schradegisch sollte man vielleicht beide Komplexe trennen und nicht einen Schritt vor dem anderen machen?

Wie ausgeführt, kennt leider kaum ein Schwein überhaupt die Fundzahlen, das Gewichtvolumen der Mets,
noch wer die alle gefunden hat, noch die tatsächlichen Kosten - noch nichtmal die plakativsten Fälle, wo durch die Einführung strikter Gesetze, die Fundzahlen absolut den Bach runtergegangen sind.

Sonst würden die Prohibitionisten nicht so einen hahnebüchenen Bullshit verzapfen
und soviele ihrer Berufskollegen das einfach nachplappern.

Die Zahlen sind derart augenfällig - und vor allem unverdächtig, da sie ja von der Meteoritical Society herausgegeben werden, wo teilweise sogar die Prohibitionisten im NomCom und vor allem in der Ethikkommission hocken.

Gibt es dann so einen grundlegenden Artikel, so wird er die selbe, wenn nicht eine stärkere Wirkung entfalten, als das Elaborat Schmitt&Ewen's an gleicher Stelle.

Und man hat dann ganz einfach, eine "offizielle" und wissenschaftliche Referenz,
auf die man verweisen kann,
wenn die Prohibitionisten wieder ihre Propaganda in den Medien verbreiten,
sodaß jeder sehen kann, daß sie zum Teil - ein hartes Wort, aber leider ist es so - Lügen verbreiten oder/und die tatsächlichen Fakten und die Realität unterschlagen oder verzerren.

Desgleichen verunmöglichts eben den Prohibitionisten auch in Fachkreisen zu agitieren, die können das dann nicht mehr behaupten, weil jeder leicht nachprüfen kann, daß es hint wie vorn nicht stimmt und sie so sich der Gefahr aussetzen,
ihre fachliche Inkompetenz auf diesem Gebiet zur Schau gestellt zu haben.

Die Gesetze selbst werden rein praktisch nicht so einfach zu ermitteln sein und man kann wohl höchsten die der höchsten Ebene heranziehen.
Denn wenn es zum Bsp um Eigentumsrechte geht, dann verliert man sich wohl furchtbar schnell in der Menge.
Nicht? Was weiß ich, in D, wirs wohl z.B. Ländersache sein, genauso wie in Australien, in USA gibts auch je nach Bundesstaat andere Fundgesetze, in der Schwyz nach Kantonen...
Und zudem hat man das Problem, daß solche Einzel- oder Willkürregelungen derart exotisch sind, daß die auch niemand in den betreffenden Ländern überhaupt kennt oder eine belastbare Auskunft zu erhalten sein wird, gerade in solchen Ländern - und das sind die meisten - in denen solche Regelungen nie angewendet werden konnten, weil halt nur alle 20-40 Jahre mal nen Steinlein gefunden wird.
Nur jüngste Bspe. Bodenseefeuerkugel - ein großes Rätselraten, von aller Orten unterschiedliche Auskünfte.
Dänemark - auf den Museumsseiten:  Abliefern. Haack: Abliefern. Herkstroeter: Dänekrä ist nicht Abliefern, sondern Vorkaufsrecht.
Australien:  Jeder Popel braucht Freigabe, sogar nicht-Australische - andererseits, die staatliche Münze gibt Campobröselmünzen heraus ohne Freigabe.

Und Viertens - fast jeds Land hat doch Gesetze für Mineralien, Fossilien, Artefakte, Zeug von wissenschaftl. Wert.
Die sind im allgemeinen die reinsten Gummiparagraphen - die halt dann erst, im Einzelfall oder bei gerichtlicher Überprüfung,
auf die Meteorite überdehnt werden können - und dem Wesen nach so sind, wenn sie, die Wissenschaft, wer immer das auch sei, Dir im Grund den Stein aus der Einfassung Deines Rosenbeets abknöpfen kann, wenns ihnen wiss. bedeutungsvoll vorkommt.

Und das wiederum lädt ja, und darin besteht die Gefahr, am End vielleicht die Länder überhaupt erstlich ein, zu denken, was geschieht, wenn mal ein Mett bei ihnen gefunden werden würde.
Denn der Normallfall ist doch - machen wir uns nix vor - daß, kleene Anthropomorphismus - das keeen Land der Welt, daß noch irgendwie bei Trost ist - auf die Idee käme, sowas geisteskrank inexistentes wie einen Meteoriten gesetzlich regeln zu wollen.  Kanada, Australien, Polen - das sind hysterische, paranoide Ausnahmen.  Nicht, wie kam das höchstwahrscheinlich zu stande - mei Kanada hatte schon in den 60igern nen Kurator, der so drauf war und bei der UNESCO-Gruppe rumgesponnen hatte, Australien - die waren halt scharf auf den Calcalong Creek (dabei, dem vernehmen nach, hätt ihn der Haag sogar die Hälfte geschenkt, weil er so vedutzt war, wie die sich aufgeführt hatten und damals war Mond ja noch was wert) und Polen jetzt, schätz ich mal, war der Fall, daß die Russkis beim Transit ihre Meteorite nicht beim Zoll deklariert hatten - sonst wär doch kein Schwein auf die Idee gekommen, daß es sowas wie Meteorite überhaupt gibt.
Wüstenländer wär da schon anders - aber das sind ja auch Einzelinitiativen. Nicht Oman ist nun verboten, weil halt die Schweizer gesehen haben, daß die Privaten soviel gefunden haben, dann hamse sich ins gemacht Nest gesetzt und aus Neid eben gestänkert, ha das muß jetzt alles uns gehören.
In Marokko wirds so kommen, dasse jetzt nach 20 Jahren mal endlich ne Mikrosonde dahin gekarrt haben,
und die, diese bedienen halt auh durchdrehen, und alles kostenlos für sich in Zukunft haben, grad aus der Erfahrung heraus, dasse selber es nicht hinkriegen, irgendwas zu finden.
In Algerien wars genauso, nur daß die nicht mal irgendeine Klassifizstelle aufgemacht haben.

Aber sonst ist das doch sowas weit vom Schuß - hatte Euch doch auch mal das Protokoll dieser famosen House-of-Lords-Debatte aus den 1970ern hingelinkt,
die so lustig war, daß es Monty-Python nicht besser hingekriegt hätt. Wo kein Schwein das Ansinnen, Meteorite schützen müssen, ernst nehmen konnte und geflachst wurde, was es zu behandeln wäre, wenn ein Meteorit schnurstracks durch den Kopf Ihrer Lordschaft fallen täte.

Da tät man wohl eher ein Büchse Würmer aufmachen, wie der Amerikaner sagt und dann hätte am End Andorra und Monaco ein Meteoritengesetz obwohl da nur alle 20.000 Jahre maln Mett rausspringt.

Und ganz schwierig ists natürlich, überhaupt die tatsächlichen rechtlichen Zustände rauszufinden.
Nicht? Z.B. Deutschland hat zum Bsp. seit Ewigkeiten die 1970er-Konvention ratifiziert, weigert sich aber seit Jahrzehnten, die darin geforderten Kulturgutlisten zu erstellen. Dann die Frage, wegen Rückgabe, wer die Nachweispflicht hat, daß etwas illegal aus einem Land geschafft wurde. Die Sammlung/der Sammler oder das Land, daß ihn dessen bezichtigt? (Glaub in D ists eher letzteres, weil wir halt auch die Nofrete und den Pergamonaltar nicht zurückgeben wollen. Noch das ganze Zeug, was die Nazis eingesackt haben.)
Da würde man sogar Rechtsgutachten brauchen, die im Einzel- im Prozeßfall ja ev. auch nix wert sind.
Und das wär viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu teuer!   Da gebmer doch das Geld lieber noch schnell für Meteorite aus, solang es noch welche zu kaufen gibt.

Und eins muß man klar sagen. Wenn die Diskussion dann am End dazuführt, daß die Finder und Händlern ein Verwaltungs- und Papierkram aufgebürdet wird, die Steine verbrieft exportieren zu müssen,
dann hammer denselben Effekt, wie ein Generalverbot - weil das, das würd sich keiner mehr antun wollen, das ist es nicht wert, dazu werden Meteorite viel zu schlecht bezahlt, da gibts interessantere Dinge.
Abgesehen von den gelegentlich auftretenden moralischen Bedenken - wir ham z.B. schöne Angebote vom Almahata gehabt, ideal für die Museen, und welches wöllte nicht ein Stück von dem ersten geknipsten Asteroiden - ja aber was hätten wir den Lust, bei einer Verwaltung um Exportpapiere anzususchen, deren oberster Chef und Repräsentant wegen Völkermordes mit Haftbefehl vom Internationalen Gerichtshof gesucht wird? - bloß damit ein Kurator für den Notfall nen Zettel in der Hand hat?

Also rrrrrrecht is zweischneidig.

Zuerstmal besser die Zahlen - die zeigen, daß es da, wo es keine Regelungen am besten läuft
und daß da, wo Regelung, da Bärendienst!

Mei und wenn jetzt erste Rückforderungen ab und zu kommen - dann ist es, so bedauerlich das ist, doch auch pädagogisch wertvoll. Dann geht ihnen doch erst recht ein Licht auf, wasse da für einen Bockmist angerichtet haben.
(Setzt natürlich voraus, dasses nicht alles Beamte sind, denen eh ois wurscht ist - aber ich glaub, das ist eine Minderheit, meiner Erfahrung nach. Die meisten Mettforscher und Kuratoren liiiiiiiiiiieben Meteorite!)

 :prostbier:
Meppmmam
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am Oktober 25, 2009, 15:24:38 Nachmittag
In Marokko wirds so kommen, dasse jetzt nach 20 Jahren mal endlich ne Mikrosonde dahin gekarrt haben,
und die, diese bedienen halt auh durchdrehen, und alles kostenlos für sich in Zukunft haben, grad aus der Erfahrung heraus, dasse selber es nicht hinkriegen, irgendwas zu finden.

Du meinst ein paar abgefeimte Bösewichte, die ihr finsteres Spiel mit der Klassifizierungsmaschinerie treiben? Ansonsten könnte ich es nicht so leicht nachvollziehen. Ich habe keinen Überblick und auch nichts statistisch Belastbares zur Hand. Nur, aus persönlicher Bekanntschaft mit ein paar marokkanischen Händlern habe ich durchaus den Eindruck, dass es dort erhebliche und auch erfolgreiche Aktivitäten zur Meteoritensuche gibt. Sei es selber direkt, sei's durchs Einklinken ins nomadische Netz, das noch grenzüberspannend zu funktionieren scheint. Aber wem sage ich das, das weißt Du selber ja viel besser, aus viel fundierterer eigener Erfahrung heraus.

Gleichviel: wäre denn tatsächlich zu erwarten, dass diejenigen, die jetzt selber vor Ort klassifizieren können, dieses Faktum als Hebel nutzen werden, um die Grenzen dicht zu machen? Deren Interesse dürfte doch nach wie vor weniger die private Sammlung oder nationales Interesse sein, sondern nach wie vor der Handel? Allenfalls teurer werden manche Stücke sein, wenn man selber in der Lage ist, festzustellen, was kommun ist, und was rar. Und das ist doch nicht mehr als legitim.



Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 25, 2009, 15:53:28 Nachmittag
Zitat
die jetzt selber vor Ort klassifizieren können

Hüstel Räusper - wer könnte sonst noch ein Interesse daran haben, daß die Meteorite Marokkens in Marokko bleiben,
außer den Marokkanischen Wissenschaftlern?   All die anderen Forscher anderer Länder forschen zur Hauptsache an NWA und sind herzlich froh drum.

Und wie ist es denn in Algerien geschehen?
Zitat
das noch grenzüberspannend
Algerien verbietet jegliche Verbringung von Mets ausser Landes - und setzt es jetzt mit den bitteren Konsequenzen, für die, die erwischt wurden, um.
Bekanntlich stammen die allermeisten NWAs nicht aus Marokko selbst.

Im Übrigen, wie sollte eine einzige Klassifizstelle - gesetzten Falles der Zustrom würde konstant bleiben - bitte im Jahr ein Vielfaches dessen bewältigen, was in der gesamten Arktis gefunden wird?    :gruebel:


Zitat
Intresse - Handel

Der Handel ist bei den Mets zwar die Vss für die Wissenschaft, weil sonst niemand finden geht unds keine Meteorite gibt,
dennoch interessiert sich die Wissenschaft nicht für den Handel. Also gibt es da keinen Hinderungsgrund, den Laden dort unten dicht zu machen, wie mans ja auch in Australien, Algerien und Oman gemacht hat.
 
Dann gips viel weniger Mets. Jesetz des Marktes, wird eine Ware verknappt, bei gleichbleibender Nachfrage, dann wirs teuer.
Da wird dann höchstens die Frage sein, ob die Mets dann ausreichend teuer werden, daß es sich für die Leut lohnt, sich in die Illegalität zu begeben und sich die Hände schmutzig zu machen. Wenn nicht, machens was anderes, gibt ja jede Menge erheblich lohnenswertere Sachen aus Stein dort unten, als ausgerechnet die Knödel aussem All, wie auf jeder Mineralien- und Fossilienmesse höchst eindrucksvoll zu beschauen.
Zudem wird die Infrastruktur des Handels aufgelöst, weil man die Dinger nicht mehr in der Öffentlichkeit und frei verkaufen kann. Und das kriminelle Potential der Nördlichen und Westlichen Händler wird doch deutlich überschätzt, höhö.

Und das, was sich besonders dieses Jahr abzeichnet,
ist, daß eher in näherer Zukunft das Meteoritesammeln und die Wissenschaft dann im wesentlichen aus dem Hin- und Herschieben von Muonionalustas und Franconia-H5ern bestehen wird.

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Peter5 am Oktober 25, 2009, 16:18:37 Nachmittag
Zitat
Und eins muß man klar sagen. Wenn die Diskussion dann am End dazuführt, daß die Finder und Händlern ein Verwaltungs- und Papierkram aufgebürdet wird, die Steine verbrieft exportieren zu müssen,
dann hammer denselben Effekt, wie ein Generalverbot - weil das, das würd sich keiner mehr antun wollen, das ist es nicht wert, dazu werden Meteorite viel zu schlecht bezahlt, da gibts interessantere Dinge.

Das befürchte ich allerdings auch. Und dass mit dem "Gummiparagrafen-Tum" sehe ich ähnlich, weil das bereits so ist.

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am Oktober 25, 2009, 17:43:22 Nachmittag

Bester Mettmann, zum Thema Handel:

Im Orient steht die Moschee neben dem Basar. D.h. dem Orientler steht der Handel gleich neben oder allenfalls nur ein klitzekleines Stückle unterhalb Allahs.

So, und da kann ich mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass man die langen Wüstengrenzen etwa zwischen Marokko und Algerien ernsthaft dicht kriegt, zumal in einem traditionell nomadischen Kulturkreis. Auf welchen Wegen mag Bassi wohl von Mauretanien nach Marokko gelangt sein? Durch Mali und Algerien? Ich weiß es nicht, aber irgendwie hat's offenbar geklappt.

D.h. man kriegt nach jetzigenm Stand der Dinge etwa nach Algerien keine externen Expeditionen rein, und offiziell von da auch nichts raus. Aber ich nehme doch stark an, dass von Wüstennomaden nach wie vor dort Meteoriten gefunden und dann halt dorthin gebracht werden, wo Gewinn winkt: nach Marokko.

Könnte also bedeuten: die algerischen Funde sind lediglich als so deklarierte auf Null gegangen, laufen aber nach wie vor anonym in der Wüstenmasse mit. Oder hältst Du das für ausgeschlossen?

Aber zurück zum Handel, ein eher allgemeiner Gedanke. Nicht wenige marokkanische Händler haben es vielleicht nicht unbedingt primär durch Meteorite, aber halt doch  m i t  ihnen zu Wohlergehen und Ansehen gebracht. Es sind kultivierte und sicherlich einflussreiche Leute. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich in ihrem Land, in dem der Handel das zusammen mit der Religion wichtigste Prinzip darstellt, von den "neuen" Wissenschaftlern, die jetzt offenbar auch Klassifizierungsgerät zur Verfügung haben, die Kamelbutter vom Fladenbrot nehmen lassen. Viel mehr würde es mir einleuchten, wenn die Händler dort weiterhin die Zügel in der Hand hätten und sicherlich die Wissenschaftler dabei nicht zu kurz kommen ließen - zu wechselweisem Frommen, denn durch deren Ergebnisse können sie schließlich die eine oder andere Rarität teurer verkaufen als bislang.

Oder ist das bloß Wunschdenken? Hast Du konkrete andere Erfahrungen?


 

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 25, 2009, 18:25:36 Nachmittag
Naja, ich möchte einwenden, daß es generell recht kultivierte Leute unter den Meteoritenmenschen auch in Polen oder Australien gab - und wo ist man gelandet?  Oder der Oman gilt allgemein als eines der kultiviertesten und fortschrittlichsten unter den islamischen Ländern - und da hats auch gelangt, daß eine Horde ungehobelter&ungläubiger Bergschräte eingefallen...   hihihi...

Und ob uns die Klischees aus der Patsche helfen... 

Egal.
Ganz wichtig, wir sollten uns endlich von unseren Märchenträumen verabschieden, daß in der Sahara jeder Dritte Hirtenbub mitnem Meteoriten oder gleich nem Mond im Anschlag rumrennt.
Das hat es nie gegeben.


Wir reden auch insgesamt von nur sehr kleinen Mengen und dementsprechend wenigen Leuten, die da involviert sind.

Und schlimmer,
wir tendieren ja immer dazu, alles als gottgegeben hinzunehmen, hat sich einmal was entwicklet, so wird es immer so weiter gehen.

Milly - vor 10 Jahren nur, da hat es noch überhaupt kein NWA gegeben.
Und was wir die Jahre nun erlebt haben, ist keine natürliche Notwendigkeit und keine Selbstverständlichkeit.
Warum sollt das alles nicht genauso schnell wieder verschwinden, wie es gekommen ist?

Heute - so wird es Dir jeder der westl. Top-NWA-Händler sagen und so schreibens es auch hin- und wieder,
gibt es allenfalls noch ein Zehntel des Materials, was es jeweils im Jahr, die Jahre vorher gegeben hat.
Mag man glauben, mag man nicht glauben - selber kann man sich davon überzeugen, wenn man auf die Messen geht und sieht, was es an wirklichen Neuigkeiten gibt. Und bei manchen Sorten kann mans, wenn man die Preisentwicklung der letzten Jahre verfolgt hat, auch bemerken.

Oooooooh, das Ende ist nah!


Moses an die Prohibitionisten:

"Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen musst, gegen die du kämpfst, um sie zu erobern, so sollst du ihre Bäume nicht verderben und mit Äxten umhauen, denn du kannst davon essen; darum sollst du sie nicht fällen. Die Bäume auf dem Felde sind doch nicht Menschen, dass du sie belagern müsstest!"


Amen
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am Oktober 25, 2009, 19:57:56 Nachmittag

Ja, das Ende naht ohnehin. Apokalypse, wau! Hauptsache, wir selber schaffen es bis dahin, kultiviert zu bleiben.

Klischees? Naja, es war, glaube ich, immerhin der große polnische Journalist und glänzende Kenner (nicht nur) der arabischen Welt Ryszard Kapuściński, der darauf hingewiesen hat, dass in einem islamischen Land eine Revolution nie ohne Unterstützung oder gar gegen den Willen des Basars zu machen sei. Aber der Mann ist ja schließlich auch schon wieder zwei Jahre tot. Also ich merke selber, das führt zu weit ab.


Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Jura01 am Oktober 25, 2009, 20:43:28 Nachmittag
Wüstenländer wär da schon anders - aber das sind ja auch Einzelinitiativen. Nicht Oman ist nun verboten, weil halt die Schweizer gesehen haben, daß die Privaten soviel gefunden haben, dann hamse sich ins gemacht Nest gesetzt und aus Neid eben gestänkert, ha das muß jetzt alles uns gehören.

Es wird so viel geschrieben, aber nicht alles entspricht den Tatsachen. Im vollen Bewusstsein, dass es wahrscheinlich nicht viel nützt, versuche ich doch mal einige der hier kursierenden falschen Vorstellungen betreffend Oman etwas zu korrigieren.

Im Gegensatz zu den hartnäckig anhaltenden Behauptungen von Mettmann ist es keinesfalls Absicht und Strategie unserer (der Schweizer) Gruppe im Oman, keine andere Sammeltätigkeit zuzulassen. Das Verhalten der Omanis ist nicht auf unsere Intervention zurückzuführen. Ihr Verhalten war im Laufe der letzten Jahre auch beeinflusst durch einen Wechsel von Personen an den zuständigen Stellen. Wir haben immer wieder gesagt, dass es besser wäre, eine Regelung für Privatsucher zu finden, und dass wir auch nichts dagegen haben, wenn andere institutionelle Kampagnen zugelassen werden. Die Behauptung, dass wir den Oman sozusagen "für uns" haben wollen, ist nun wirklich jenseits von gut und böse.

Berner Geologen sind schon seit 1970 in der Region tätig, und zur Ausfuhr der Steine (auch ganz gewöhnlicher Metamorphite und Kalke) hat es immer eine Bewilligung gebraucht. Dass ein Land eine gewisse Kontrolle haben will, was ausgeführt wird, dafür sollte man schon Verständnis aufbringen. Es ist also gar nicht so, dass vor einigen Jahren die Bestimmungen im Oman noch ganz andere waren als heute. Lediglich der Umgang mit den Bestimmungen hat sich geändert.

Mit besten Grüssen

Beda
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 25, 2009, 22:21:30 Nachmittag
Guten Abend,

http://www.nizwa.net/env/meteorites/meteorites.html

.......
"According to Dr Hofmann since the year 2000 several precious meteorites have been discovered in Oman. But many of them are not available for scientific study because they are in unknown private hands.".......


......."Since no single institution, let alone single investigator, could begin to realise the scientific potential of these extraterrestrial specimens, Berne University geologists are collaborating with many other institutions for uncovering the secrets inherent in the Omani meteorites.

One of the biggest concerns bothering the meteorite experts is that most of the meteorites are being collected by private collectors for sale in the open market."


Gnos, Hofmann, Al-Kathiri (letzterer vom Directorate General of
Commerce and Industry, Ministry of Commerce and Industry, Salalah)
http://www.lpi.usra.edu/meetings/metsoc2006/pdf/5112.pdf

"Meteorites seized by the Omanipolice from illegal meteorite collectors in 2005 were labeled JaH
055 and associated coordinates were close to JaH 091...."


Dieselben:  "Meteorite accumulation surfaces in Oman: Main results of
Omani-Swiss meteorite search campaigns, 2001-2006."

"After the recognition of the meteorite potential of Oman in 1999 by private collectors
the Omani-Swiss meteorite search project was initiated to study in detail the unique
meteorite accumulation in Oman and increase the awareness for this natural heritage
of Oman."

"....Even though permission is required by Omani law to explore for and export rocks and
minerals, numerous private meteorite hunters were active over the past few years.
This project helped to guide Omani authorities towards a sensible management of
this unique extraterrestrial scientific resource...".

Ob das Innenministerium des Oman wohl von alleine auf die Idee gekommen ist, den Brief an die MetSoc zu schreiben...
Das war immerhin 2007 -
http://www.meteoriticalsociety.org/newsletter/2007%20Mar%20minutes.pdf


Artikel vom Mai:
http://www.livescience.com/space/090518-oman-meteorites.html

"...Amateur collectors of meteorites have been accused of inappropriately handling them and inadequately documenting their finds, making life difficult for the scientists who want to study the rocks. Amateurs found the first Mars meteorites in Oman; in fact it was the appearance (and sale) of those rocks and lunar meteorites that alerted the Swiss researchers. They enlisted the support of the government of Oman, and on their first mission in 2001, the team recovered a Mars sample.
Hofmann is proud that the meteorite collection is conducted in collaboration with the Omani government.... "


Soll ich weitermachen... ?
(Ich hab diese Artikel nicht geschrieben).

Oder lieber fragen:

Werden heute privaten Suchern noch Exportgenehmigungen erteilt ?

(wie es noch 2003 der Fall war, als dieses neue Mining-Dekret, müßt ich suchen, bereits auch schon inkraft war)

Wenn ja, dann ist ja der Fall gegessen und alles prima.


Beste Grüße,
Mettmann


Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Hungriger Wolf am Oktober 25, 2009, 23:36:35 Nachmittag
Hallo Forum!

Der Oman ist geradezu ein typisches Beispiel zwischen politischen, wissenschaftlichen und insbesondere kommerziellen Interessen einiger wenige.....  :ehefrau:

Wobei ich den Eindruck habe, dass einige Interessengruppen nicht isoliert sondern tatsächlich eine Art Symbiose eingegangen sind...(wie schon gesagt einige wenige..);

Alle anderen werden hingegen durch die geschaffenen Regelungen restriktiv und gezielt, ausmänovriert....

schöne Grüsse von :prostbier:
Achim
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 26, 2009, 01:24:01 Vormittag
Ich sollte vielleicht noch einen Nachtrag machen, da ja auch viele noch nicht so erfahrene Sammler hier mitlesen.

Also nur ein Beispiel zum nachvollziehen, was denn dran sein könnte, daß, wie in den zitierten Artikeln behauptet wird, daß die (monetär) wertvollen Meteorite durch die privaten Sammelaktivitäten nicht der wissenschaftlichen Forschung zugänglich wären.

Nehmen wir nun eben gleich die monetär wertvollsten Meteoriten her, die Monde.

Da gibt es eine Liste von den Oman-Monden hier.
(Alle bis auf einen wurden von privaten Sammlern gefunden).

http://meteorites.wustl.edu/lunar/moon_meteorites_list_alumina.htm

Wenn Ihr auf die jeweiligen Meteoritennamen klickt, öffnet sich eine Seite zu genau diesem Mondmeteorit.
Da sehen wir, die Daten und daß jeder (wenn er nicht noch in Arbeit ist) offiziell klassifiziert und veröffentlicht wurde.

Desweiteren sehen wir ganz unten auf der Seite eine Liste der wichtigsten Artikeln und Papern, die über diese Meteorite verfaßt worden sind. Im Wissenschaftsbetrieb zählen die Veröffentlichungen.
Für unsern Fall sind sie ein Indikator, ob denn diese von privaten Suchern gefundenen Mondmeteorite der Forschung zugänglich waren oder nicht.
Naja und da sieht jeder, daß an diesen Monden geforscht wurde und natürlich auch noch geforscht wird.

Kleine Fleißaufgabe - ist ja auch mal ganz interessant, sowas zu sehen,
wer da alles an diesen Monden arbeitet - also hier mal nur die Liste der genannten Autoren der Fachartikel:

Private Mondfunde (und die, die schon länger dabei sind, werden da so ziemlich alles, was Rang und Namen hat, auf dieser Liste versammelt finden).

Anand
Appel
Arai
Barsukova
Bartoschewitz
Becker
Bischoff
Bogard
Buykin
Brandstaetter
Bunch
Burgess   
Busemann
Caffee
Cahill
Carpenter
Clayton
Cohen
Consolmagno
Davis
Demidova
Ebihara
Eugster
Fernandes
Floss
Foreman
Floss
Gillis
Greshake   
Guan
Haruyama
Haskin
Hemley
Hidaka
Hillegonds
Hopp
Hudgins
Hsu
Irving
Ishii
James
Jeffries
Jolliff
Jull
Karouji
Kallemeyn
Kanamori
Korochantsev
Korochantseva
Korotev
Kraehenbuehl
Kring
Kuehner
Kurat
Kurtz P.
Kurtz Th.
Leonteva
Liu
Lorenz
Lorenzetti
Maloy
Matsunaga
Matukov
Mayeda
Mao
Mader
McHargue
Mikouchi
Misra
Miura
Nagao
Nakamura
Nazarov
Niedergesaess
Nishiizumi
Ntaflos
Nyquist
Ogawa
Ohtake
Okazaki
Otsuki
Ott
Park
Patchen
Pätsch
Pepelnik
Prettyman
Reese
Renne
Reus
Russell
Saiki
Saito
Schmitt
Schultz
Sergeev
Shih
Shearer
Shu
Shukolyukov
Spray
Stöffler
Swindle
Takeda
Taylor
Treiman
Trieloff   
Ulff-Møller
Ushikubo
Vicenzi
Walton
Warren
Wiesmann
Wittke
Wittmann
Yamaguchi
Yazawa
Yoneda
Zeigler
Zhang

Übrigens auch:
Al-Khatiri
Gnos
Hofmann


Für die Schweizer-Omani Modausbeute (SaU 169) finde ich:

Al-Kathiri
Cohen
Eugster
Hofmann
Jull
Lorenzetti
Gnos
Whitehouse
Villa
Eikenberg
Spettel
Krähenbühl
Franchi
Greenwood
Korotev
Ralew
Zeigler
Bunch
Kuehner
Joliff
Irving
Hupé



Also ich denke, daß die Behauptung nicht aufrecht erhalten werden kann
und die private Omansuchen sicherlich auf keinen Fall schädlich für die Forschung waren.

Und es war ja auch nie ein Problem,
hier ein Artikel der "Times of Oman", vom Mai 2004:
http://www.timesofoman.com/newsdetails.asp?newsid=57199&pn=local

In dem Dr Salim bin Hamad Al Busaidi, director
of geological surveying at the Ministry of Commerce and Industry,
berichtet über die Studien in Moskau und USA an dem von Privaten gefundenen Dhofar 280-Mond.

Just zu diesem Ministerium sind übrigens ja auch Private Sucher mehrfach gegangen,
haben ihre Funde vorgelegt und um Exporterlaubnis ersucht.
Und haben jeweils ein entsprechendes Dokument von dieser Stelle erhalten,
das sie dann bei der Ausfuhr vorgelegt hatten.

Ich kann mich noch dunkel erinnern, daß Herr Al-Khatiri, der auch hin und wieder auf den Bildern des Schweizerisch-Omanischen Teams als Mitglied abgebildet ist, vor ca. 3 Jahren - es ging um die Serie der Dhofar-900er-Monde,
auf der US-Meteoritenliste - tatsächlich die Gültigkeit des vom Ministerium ausgestellten Dokuments in Zweifel zog
und - mein Gedächtnis...   sinngemäß endete:  Daß nur dem Schweizer Team jemals eine solche Erlaubnis ausgestellt worden sei.
(kann ich bei Bedarf finden, das betreffende Posting steht ja öffentlich im Netz).

Zitat
Es ist also gar nicht so, dass vor einigen Jahren die Bestimmungen im Oman noch ganz andere waren als heute.

Ob das so ist?  Zum 3.Mai 2003 trat doch ein neues Gesetz in Kraft, ausgeführt von jenem Ministerium,
das Royal Decree No. 27/2003  - wonach, ich habe es nicht gelesen, jegliche Such-, Sammel- und Handelstätigkeit mit Mineralien einer Genehmigung jenes Ministeriums bedürfe, so heißt es.
Vielleicht können Sie uns da aufklären, was da genau drinsteht und wie die Regelungen im Hinblick auf Meteorite vorher waren.

Mettmann


Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Haschr Aswad am Oktober 26, 2009, 11:39:42 Vormittag
Auch wenn hier einige geschätzte Mitglieder die Zuständigkeiten und Weisungsbefugnisse im Oman anscheinend weit besser kennen, ist mein begrenzter Kenntnisstand ein anderer: Ich kann das oben von Beda Gesagte nur bestätigen. Der Einfluss der Schweizer Wissenschaftler auf die offizielle Haltung des Oman in dieser Frage wird von Außenstehenden weit überschätzt. Dasselbe ist von mehreren internationalen Teams zu hören, die im Oman aktiv waren. Von allen privaten Prospektoren mit denen ich gesprochen habe, hat sich noch keiner von den Schweizer Wissenschaftern benachteiligt gefühlt. Im Gegenteil, es findet bis heute ein vernünftiger und ergebnisorientierter Informationsaustausch statt. Das muss an dieser Stelle auch einmal gesagt werden. 

Dass die Zustände für private Expeditionen im Oman derzeit unbefriedigend sind, steht außer Zweifel. Auch dass die Omanische Presse zu diesem Thema ihre eigene stark national geprägte Lesart hat, ist bekannt. Auch sehen wir es ja in anderen Zusammenhängen immer wieder, das O-töne keineswegs immer richtig wiedergegeben werden. Was die Äußerungen Al-Kathiris angeht, damit bin ich ebenfalls unzufrieden. Vielmehr als sich hier vor Dritten zu empören, würde es allerdings bringen, den Autor einmal selbst anzusprechen. So habe ich das jedenfalls in der Vergangenheit gehandhabt.

Offenbar sind es ja die Omanis selber, die hier einen radikalen Kurs zum Mißfallen aller übrigen Beteiligten fahren. Deshalb ist es auch wenig konstruktiv hier auf vermeintliche Sündenböcke in der Schweiz zu zeigen und diese bei jeder Gelegenheit mit Unterstellungen anzugehen. Noch dazu wo diese eine in jeder Hinsicht exzellente Feldarbeit leisten, die unser Wissen um Fundsituationen, Streufeldarchitektur und Verwitterungsdynamiken im Oman in den vergangene Jahren verfielfacht hat. Unter diesen Umständen allein ist es Beda schon hoch anzurechnen, dass er sich überhaupt mit einer Richtigstellung hier zu Wort meldet.

Vorausgesetzt man ist tatsächlich an einer Änderung der Verhältnisse interessiert und will nicht nur billig Stimmung gegen „die Wissenschaft“ machen, wäre jetzt die Gelegenheit zu fragen, was können wir denn gemeinsam tun, um ein Umdenken mit Blick auf den Oman einzuleiten?

Warum nicht eine Petition bzw. einen offenen Brief an die omanischen Behörden und das Board der MetSoc aufsetzen, in dem die aktuellen Mängel aus unserer Sicht geschildert und der Wunsch nach und die guten Gründe für eine Akkreditierung privater Teams aufgeführt werden. Wenn eine solches Anschreiben von einer internationalen Gemeinschaft unterzeichnet wird und nicht nur von Rainer und mir, dann bringt das mit Sicherheit mehr als hier zum x-ten Mal zu klagen, dass die Welt schlecht ist. Ich bin sicher, es würden sich hierfür eine ganze Reihe namhafter Unterzeichner finden. Eventuell wäre Beda ja sogar selber als Unterstützer einer solchen Petition zu gewinnen. Mit einem Vertreter des Schweizer Teams, der den jetzigen Verhältnissen ja offenbar ebenfalls bedingt kritisch gegenübersteht, hätte man ja schon mal einen angesehenen Fürsprecher im Boot, der noch dazu weiß, wer überhaupt die relevanten Entscheider vor Ort sind.

Grüße

Haschr
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ironmet am Oktober 26, 2009, 12:05:13 Nachmittag
Auch wenn hier einige geschätzte Mitglieder die Zuständigkeiten und Weisungsbefugnisse im Oman anscheinend weit besser kennen, ist mein begrenzter Kenntnisstand ein anderer: Ich kann das oben von Beda Gesagte nur bestätigen. 

Deshalb ist es auch wenig konstruktiv hier auf vermeintliche Sündenböcke in der Schweiz zu zeigen und diese bei jeder Gelegenheit mit Unterstellungen anzugehen. Noch dazu wo diese eine in jeder Hinsicht exzellente Feldarbeit leisten, die unser Wissen um Fundsituationen, Streufeldarchitektur und Verwitterungsdynamiken im Oman in den vergangene Jahren verfielfacht hat. Unter diesen Umständen allein ist es Beda schon hoch anzurechnen, dass er sich überhaupt mit einer Richtigstellung hier zu Wort meldet.


Grüße

Haschr

 :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:

Gruß Mirko
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 26, 2009, 16:17:36 Nachmittag
Bei allem gebotenen Respekt, Haschr,
es handelt sich nicht um Unterstellungen, sondern um Aussagen und um Veröffentlichungen des Schweizer-Omani-Teams.
Die Auswahl derselben habe ich so getroffen, daß sie möglichst den kompletten Zeitraum der Aktivität umfasst.

Es ist festzustellen, daß sich die Aussagen, die Herr Beda gestern hier gemacht hat, nicht mit denen decken, die ihm in den zitierten Artikeln zugeschrieben werden, noch mit denen, die er selbst veröffentlicht hat,
noch deckt sich das gezeigte Verhalten eines seiner Teammitglieder damit, noch das der Institutionen, mit denen sie zusammenarbeiten.

Was sehen wir, immer diese Wiederholungen..., ich habs doch gestern geliefert:

Zeitlinie, was ich hier geliefert hab (der erst Artikel ist andernorts als früher aus dem Jahre 2001 zu finden).

1999,2000,2001 entdecken die Privaten den Oman als Meteoritenreservoir, öffnen die Streufelder, finden, daß die Schwarte kracht und die Wissenschaft jubiliert. Und daß es die privaten waren, wird in anderen Veröffentlichungen der Schweizer - anders als in dem Artikel von 2009 jetzt - auch so dargestellt.

2001 schon:   Die Wissenschaftler der Uni Bern nehmen es jetzt in die Hand - Behauptung: Viele der wichtigsten Steine der Privaten, seien der Forschung unzugänglich.  Eine der größten Sorgen die das Schweizer Teams bedrückt, sei daß die meisten Meteorite von Privaten gefunden würden zu kommerziellen Zwecken.

2001-2006:   Generalreport der Schweizer über ihr Projekt:  Nachdem die Privaten es erschlossen, wurde das Schweiz-Team initiiert,
                  mit Aufgabe eins, Suche und wissenschaftliche Arbeit,  Zielsetzung zwei den Oman auf die Bedeutung dieser Meteorite aufmerksam zu machen und  das Bewußtsein für die Meteorite als Naturerbe zu wecken. - "Naturerbe" ist ein UNESCO-Term.
Im selben Bericht - Beschwerde, daß da Private illegal suchen  UND  Daß das Schweizer Team die Omani-Behörden dahingehen "sensibilisiert" hätte.
(...das zu unterbinden, auf deutsch).

2003  Neues Gesetz, wo drinstehen soll, daß jegliche Aktivität der Genehmigung bedarf.

Bis 2003 - Private Teams haben Exportgenehmigungen erhalten.

2004  - der Boss des Geolog. Surveys des Oman nimmt keinerlei Anstoß daran, daß an einem von den privaten gefundenen Mond im Ausland gearbeitet wird.

2006 - die Schweizer bezeichnen die private Tätigkeiten weiterhin als illegal.
         AlKathiri bezichtigt die Privaten, ihre damaligen Exportgenehmigungen erschlichen zu haben bzw. das Ministerium ungültige Papiere ausgestellt zu haben
         und behauptet empört - daß allein die Schweizer eine Erlaubnis bekommen hätten und es sonst niemandem gestattet war.

2006   Intervention der Omani bei der MetSoc, nur noch die Funde der Schweizer anzuerkennen.

2009  Die Privaten werden als Amateure bezeichnet und bezichtigt, ihre Funde nicht ausreichend zu dokumentieren und dadurch Schaden anzurichten.

Obwohl in anderen Veröffentlichungen der Schweizer der Oman als Glücksfall bezeichnet wird und gegenüber NWA herausgestellt wird, da alle Funde so gut dokumentiert wären.

Und ich kann noch jede Menge gleichgelagerter Äußerungen anführen und aus den Veröffentlichungen der Schweizer-Omani-Gruppe.

Wohlgemerkt von ihnen veröffentlicht und nicht auf meinem Miste gewachsen,
sodaß ich mir es rundheraus verbitte, zu behaupten, es handele sich um meine Unterstellungen.

Soweit so schlecht.
Ich denke es war nötig, um die Ausgangslage zu finden, daß im Oman der Meteorit in den Brunnen gefallen ist und zu zeigen, wie sich die Seite der Diskussionspartner bis in jüngste Zeit dargestellt hat.

Fakt ist, daß durch die Aktivitäten der Schweizer-Omani-Kooperation letztenendes nun alles illegal ist,
egal ob sie das beabsichtigt hatten oder nicht,
was die Wahrscheinlichkeiten des Auffindens neuer Meteorite verinngert.

Wenn man meinem Gedankengang folgen wöllte.
Das Schweizer-Oman-Team hat, soweit ich das aus den Veröffentlichungen ersehen kann, diese Schwerpunkte.
Die Meteoritenpopulation in einem Gebiet zu erfassen. Die Verwitterung der Meteorite zu untersuchen.
Interessante Fragestellung, dennoch gibt es auch Forscher, denen es um weniger irdische Aspekte der Meteorite geht
und die eben die Steine im Labot brauchen und sich besonders gern auf die raren Klassen und die Exoten kaprizieren,
letzteres auch ein Ziel der Oman-Schweizerischen-Suche - wie in anderen Veröffentlichungen unterstrichen,
genauso wie herausgehoben wird, daß die Bestimmung der Population im Feld, dienlich sein kann, neue besonders Rare Meteorite ausfindig zu machen.
Und was man auch häufig in den Schwyzer Veröffentlichungen findet, ist, daß das Auffinden von Meteoriten im Oman gegenüber der Antarktis als äußert kosteneffektiv herausgehoben wird.

Was konnten wir bisher von der Privaten Seite auch in Hinblick auf diese Zielsetzung beobachten.
Gut zunächst darf man ihnen sicher den Lorbeerkranz der Erstentdeckung und der Erschließung des Oman als Meteoritenfundort und insbesondere der allermeisten Streufelder besonders rarer Meteorite aufsetzen.

Sodann sagen die Daten, daß die privaten mehr Meteorite finden und gefunden haben, als die Schweizer Kampagnen, und was in ganz besonderen Maße für die raren Klassen gilt.  Das ist zunächst etwas Positives und deckt sich mit eine Zielsetzung des Oman-Schweizerischen Teams.
Und diese privat gefundenen Meteorite stehen einem größeren Forscherkreis zur Verfügung und haben mehr Forschung erlaubt, als es mit den Omanisch-Schweizerischen Funde möglich war.

Zudem sind die privaten Funde ungewöhnlich dicht und gut dokumentiert, wie teilweise in den Schweizerischen Veröffentlichungen anerkannt wird.
Sodaß sich sicherlich bis zu einem gewissen Grad anhand der Koordinaten die Meteoritenpopulation an den Fundorten rekonstruieren läßt,
bzw. die Schweizerischen Daten sich ergänzen lassen, wie in dem JaH-Bsp. gezeigt, ja schon einmal geschehen ist.
Das deckt sich also auch mit eine Zielsetzung des S-O-Teams.

Nunja, die Verwitterung der Privaten Funde ist zumindest ansatzweise ermittelbar, da wir eine sehr hohe Rate und Dichte der Klassifikation bei den privaten Funden haben, und der ermittelte Verwitterungsgrad in der Regel angegeben ist. Und zudem theoretisch die Möglichkeit bestand und besteht, daß dieses Material zur genaueren Untersuchung nach ihren Zwecken vom S-O-Team erworben werden kann, da es auf dem offenen Markt angeboten wurde und wird.

Ferner kann man auch noch die Kosten in Betracht ziehen, wie es ja auch vom S-O-Team getan - muß man ergebnisoffen ermitteln.
Ich persönlich vermute, daß die Kosten private Funde zu erwerben in vielen Fällen sogar noch effizienter sind als die der Suchen des S-O-Teams.

Was ergeben sich für Nachteile.
Die Funde der Privaten - abgesehen von den Hinteregungsmassen für die Forschung und Klassifikation - müssen käuflich erworben werden.
Dabei steht zweifelsohne das S-O-Team in Konkurrenz zu anderen Forschungseinrichtungen und zu den privaten Sammlern.

Einen Mangel an der rechten Dokumentation der Funde mag ich nicht unbedingt gelten lassen, da es erst in jüngerer Zeit und in Einzelfällen geschehen ist,
aus Sorge der Finder wegen der jetzigen Situation rechtlich belangt werden zu können - sodaß dieser Mangel theoretisch leicht heilbar ist.

Sodann vielleicht noch ein weiterer theoretisches oder prinzipielles Problem. Wenn die Omanfunde der Privaten illegal sind, nach Lage der Dinge,
impliziert das, daß all die Wissenschaftler - ein paar hatte ich oben gelistet - die an diesen Funden gearbeitet haben und arbeiten,
sich schuldig gemacht haben, an illegalem Material zu arbeiten und sich gewissermaßen zu Handlangern krimineller Machenschaften gemacht haben.
Das ist sicherlich ein unbefriedigender und nicht hinnehmbarer Zustand.

Fällt sonst noch jemanden etwas ein? Und natürlich brauchen wir jetzt die Sicht des S-O-Teams dazu.

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Nun, wenn wir jetzt den Gesinnungswandel, der just womöglich tatsächlich stattgefunden hat, annehmen wollen,
dann müssen wir jetzt gemeinsam abklären,
was von beiden Seiten überhaupt wünschenswert wäre
und was man unternehmen muß oder kann, um die Situation in Richtung der ermittelten Wünsche zu verbessern.


Ich zum Bsp würde mir wünschen, das künftig das S-O-Team in seinen Auftritten und Veröffentlichungen auf die unzutreffende Darstellung der Privaten und dem vorgeblichen Schaden, den sie verursacht hätten, gänzlich verzichten würde.
Warum? Weil diese Äußerungen selbstverständlich von den Saharaländern nicht unbemerkt bleiben und zur Kenntnis genommen und ungeprüft übernommen und vervielfältigt werden, um letztendlich die Interessen der Prohibitionisten zu begründen.
Da durch wird und wurde großer Schaden angerichtet, insbesondere auf dem NWA-Sektor.
Wozu dann die Einführung entsprechender Gesetze führt - kann man sehr schön an den Graphen, die in diesem Tread erarbeitet wurden, sehen.
In Australien führte es zu einem Einbruch der Fundzahlen auf ein Niveau von fast Null, ein Rücksturz in die 1950er Jahre.
Gut, so bedauerlich es ist, den Abtritt Australiens von der Meteoritenbühne kann man verschmerzen,
wie man auch noch den drohenden Abfall des Omans als Fundland gerade noch verschmerzen könnte, also wenns dann nur noch Schweizer Funde gäbe,
was die Wissenschaft jedoch nicht verkraften kann, daß wär der Zusammenbruch des NWA-Sektors.
Die Sahara ist mit Abstand vor der Antarktis und mit großem Abstand vor dem Oman die produktivste Meteoritenregion der Erde.
Praktisch alles dort wird von den Privaten besorgt und keine wissenschaftl. Suchen veranstaltet.
Zudem sind die NWA-Funde das bei weitem billigste Forschungsmaterial, was den Wissenschaftlern zur Verfügung steht.

Nächster Punkt - ist halt abhängig davon, ob der Oman und die Schweizer überhaupt wollen, daß Meteorite ausser den ihrigen, im Oman gefunden werden
und daß das in so hohen Erfolgsraten wie bisher geschehen soll.

Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten wären denkbar.

1. Man läßt die Leute wieder suchen und erlaubt es ihnen, die Meteorite kommerziell zu verwenden.
   Dazu wär zu überlegen, daß Gelder bereitgestellt werden, daß der Oman/Schwyz die Meteorite, die sie interessieren, ankaufen können.
   Kosten-Nutzen-Rechnung müßt man dazu aufstellen.
   Eine Erteilung der Genehmigung könnte man koppeln, mit dem Vorschreiben verbindlicher Dokumentation der Funde und einem Vorkaufsrecht des Omans.

2. Man erlaubt private Suchen, macht aber verbindlich, daß alle Omanfunde bei den Schweizern/Omani klassifiziert werden müssen bzw. deren kooperierenden Instituten. (Könnt man ja auch eins zusätzlich im Oman schaffen). Und verpflichtet, daß die Hinterlegungsmassen der Klassifizen,
bei den Omani landen müssen - also so dem Oman kostenlos Proben aller Funde zuwachsen. Kann man über MetSoc regeln, diese Intervention aufgreifend.
Ohne Hinterlegung beim Beda - keine Anerkennung.

3. Das S-O-Team nimmt die Privaten Sucher einfach vertraglich mit ins Boot und macht sich deren Erfahrung und Fundquoten zu Nutze.
   Und verbietets allen andern. Würde die Fundzahlen drastisch erhöhen. Die Kosten senken. Die Qualität der Arbeit des S-O-Teams verbessern.
   Müßte man eigentlich mal anschauen, was da rauskommt. Wenn ich da so an Mond und Mars denke, ist es eigentlich schon erstaunlich, daß da über den in etwa vergleichbaren Zeitraum, derart mehr von den Privaten gefunden als vom S-O-Team. Die Suchmethoden sind absolut die gleichen.
   Vielleicht haben die Privaten halt doch ein bisserl ein besseres Aug.  Wenn dem so wäre, würd es auch die Populationsbestimmung verbessern, wenn halt dann vielleicht doch weniger Rarlinge im Feld übersehen werden.

4. Es muß eigentlich auch einmal geregelt werden, was eigentlich mit all den 10 Jahren angeblich illegal ausgeführten Omanmeteoriten geschehen soll.
   So ziemlich jede Forschungseinrichtung hat Omani-Mets, jedes große Museum schmückt seine Sammlung mit den Omanmärsen und -Monden.
   Nicht daß es dereinst zu Rückforderungsorgien kommt.

5. Man stellt den Zustand her, wies all die Jahre zuvor war, wo sich kein Schwein um die Privaten und die Meteoriten im Oman bekümmert hat
   und was bei Weitem die produktivsten Zeiten waren, die meisten Meteoriten und die meisten Rarlinge gezeitigt hat und wo die meisten Meteoriten in den Museen und Instituten gelandet waren und wo am intensivsten am Omanmaterial geforscht wurde.

6. Man macht nix und läßt den Oman meteoritenmäßig den Bach runtergehen - bis der Leidensdruck so groß wird, daß man sich dort auf vernünftigere Regeln besinnt.  - meiner Meinung nach die riskanteste Alternative.


 :prostbier:
Mettmann








 
 
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: speul am Oktober 26, 2009, 17:52:07 Nachmittag
Moin moin,
wie dem auch immer sei, hier in der Provinz werde ich die Sache eh nicht aufklären.
Aber ein klein wenig Selbstkritik ist an dieser Stelle sicherlich auch nicht ganz schlecht.
Auswüchse der "Meteoritenverschandelung" wie sie hier im Forum schon intensiv diskutiert wurden
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4235.0 (http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=4235.0)
tragen sicherlich nicht zur Akzeptanz der Sammler/Händler/Privaten bei den Wissenschaftlern bei!
Machst halt paar Fotos von den schlimmsten Sachen, zeigst noch ne Briefmarke und ne Münze mit Meteoritenstaub/Bröseln, und schon steigt die Aussicht auf eine Mehrheit, das Material zu "sichern".
Wenn wir den Markt trockenlegen, steigen unsere Chancen zu überzeugen garantiert.
Grüße
speul
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 26, 2009, 18:38:29 Nachmittag
Zitat
Provinz werde ich die Sache eh nicht aufklären.


Nja, mich beschleicht eher das Gefühl, daß es am nötigen Ernst fehlt.
Wird sich geweigert, das grundlegendste und einfachste Problem überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.

Eh gux.  Barum hat Australien 1 Mond?  Weil den Private Haag erkannt.
            Barum hat Australien nur 1 Mond? Weils danach hirnrissig Gesetz gemacht haben.
            Barum wird Australien auf alle Zeit nur 1 Mond haben?  Weil wegen der Gesetze keine Privat mehr suchen geht.
           (Laßt den Russ ins Land, hast in Australien in spätestens 2 Jahren nen 2.Mond und nen 1.Mars.)

Gux.     Barum hat Oman 20 Mond?  Weil Privat 19 Mond gefunden.
           Barum kriegt Oman nur noch 1 Mond neu?  Weils Gesetz wie in Australien machen.
           Ist das gut?


Gux     Machens Gesetz in NWA....   ---->

Gux.   Wir können uns anscheinend nicht mal auf die banalste Selbstverständlichkeit einigen.
         Die da heißt: Axiom!!!! Willst Meteorit - mußt suchen.

Es wäre ein ungeheurer Fortschritt in der "akademischen" Debatte, wenn diese Selbstverständlichkeit erkannt werden würde.
Aber ich bin mir da nicht so sicher, ob das je gelingen wird....    *

 :crying:
Mettmann


*und ich wette, daß sogleich kommt, ja es gäbe doch auch andere Meteorite als Mond, die von nicht minder wissschftl.... AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH   !!!
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 26, 2009, 19:06:46 Nachmittag
Warum nicht eine Petition bzw. einen offenen Brief an die omanischen Behörden und das Board der MetSoc aufsetzen, in dem die aktuellen Mängel aus unserer Sicht geschildert und der Wunsch nach und die guten Gründe für eine Akkreditierung privater Teams aufgeführt werden. Wenn eine solches Anschreiben von einer internationalen Gemeinschaft unterzeichnet wird und nicht nur von Rainer und mir, dann bringt das mit Sicherheit mehr als hier zum x-ten Mal zu klagen, dass die Welt schlecht ist...

Ich für meinen Teil würde so einen konstruktiven Ansatz mit meiner Unterschrift unterstützen, und ich fände es auch gut, wenn sich eine Mehrheit aus dem IMCA-Board dazu bereit fände, dies ebenfalls zu tun. Es geht im übrigen nicht nur um den Oman. Dies ist ja zunächst einmal nur ein Länderbeispiel, stellvertretend für viele, die mehr oder weniger protektionistische Massnahmen bereits verfolgen oder anstreben. Außerdem wäre ich dafür, hier insgesamt einen eher angemessenen diplomatischen Ton anzuschlagen, auch gegenüber den in diesem Fall besonders angesprochenen Wissenschaftlern aus der Schweiz, deren Hauptvertreter Beda Hofmann sich nicht zu fein war, hier im Forum eine, wenn auch nur kurze, Stellungnahme abzugeben. Nicht nur die Idee, auch der Ton macht letztlich die Musik, wenn man ernst genommen werden möchte. Ich finde jedenfalls den Vorschlag sehr gut, eine Art "offenen Brief" oder "Petition" an das MetSoc-Board zu richten, und werde mich diesem Vorhaben gewiß nicht mit meiner Unterschrift verschliessen, wenn es dazu kommen sollte.

Alex
(PS: MetSoc-Mitglied seit 1992)
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: speul am Oktober 26, 2009, 19:27:44 Nachmittag
Zitat
Außerdem wäre ich dafür, hier insgesamt einen eher angemessenen diplomatischen Ton anzuschlagen, auch gegenüber den in diesem Fall besonders angesprochenen Wissenschaftlern aus der Schweiz

unbedingt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 26, 2009, 20:14:48 Nachmittag
Zitat
diplomatischen Ton anzuschlagen
Nun, wenn das auch in den zukünftigen Veröffentlichungen der Schweizer der Fall sein würde,
so hätte diese Debatte ja schon ein Ergebnis gehabt.

M.E. müßte so ein offener Brief ect. so gestaltet sein, daß ihn sogar Hofmann, Gnos et al unterzeichnen könnten,
bzw. möglichst viele Wissenschaftler.
Wir Sammler, Händler, Sucher und auch die IMCA könnte zu sehr als Interessenvertretung des privaten Sektors angesehen,
stehen noch zu sehr im Ruch des Verbrechertums nach den entsprechenden Veröffentlichungen; ja auch Du Haschr, aber mach Dir nix draus,
auch ich bekenne, ooh es waren doch nur ein paar Scheiblein Dho010, ein paar Krümel Dho007, ein Dho 081, das war ja so früh, da wußte man noch nicht, daß es eine Schweiz gab - nja die andern Monde ect waren aus den Expeditionen mit Papieren..
...Spaß bei Seite...

Ich glaube, nur ein breiter Konsens von allen getragen, hätte überhaupt eine Erfolgsaussicht.

Dazu müßten wir halt hören, was das S-O-Team überhaupt wünscht und was es nicht will.

Bislang konnte man in ihren Veröffentlichungen lesen, daß es private Sammlungstätigkeit nicht wünscht,
gestern haben wir ja von Herrm Beda gehört, und auch vom Herrn Haschr, daß dem in Wirklichkeit nicht so wäre,

also tappen wir noch völlig im Dunkeln, woran wir sind.


Und.
Wir können ja nicht einfach einen Schnellschuß fabrizieren.
Nicht?, z.B. wenn wir um die Akkreditierung privater "Teams" ersuchen, herrjeh Ihr großen Diplomaten, wie schnell könnte das als direkte Konkurrenz zum S-O-Team verstanden werden!

Zitat
x-ten Mal zu klagen, dass die Welt schlecht ist...

Nicht die Welt, die Menschen....

Wenn man ein Problem nicht anspricht und nur den Kopf in den Wüstensand steckt, dann bringts schon zweimal nix.
Und das wichtigste und mittlerweile dringendste Problem unserer Zeit, sowohl für die private Sammlerschaft als auch für den Fortbestand der Wissenschaft, wie auch für die nationalen Interessen, sind die aktuellen Bestrebungen allerorten, jegliche Meteoritensuchen zu unterbinden und eine neue Situation zu schaffen, wie wir sie in 200 Jahren noch nie gehabt haben.
Da simmer uns wohl einig.

Naja wir liefern die stärksten Argumente, nämlich die Steine. Das was im Bulletin steht. Das Beef für die Forschung.
(Sodaß unsereins sowieso nur wenn, dann in langen Überstunden klagen kann. Deswegen konnten sich die Omansucher auch nie verteidigen, die ham keine Zeit, die müssen arbeiten...)

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am Oktober 26, 2009, 20:33:05 Nachmittag
M.E. müßte so ein offener Brief ect. so gestaltet sein, daß ihn sogar Hofmann, Gnos et al unterzeichnen könnten,
bzw. möglichst viele Wissenschaftler. Ich glaube, nur ein breiter Konsens von allen getragen, hätte überhaupt eine Erfolgsaussicht. Dazu müßten wir halt hören, was das S-O-Team überhaupt wünscht und was es nicht will.

Das wäre jetzt eine weitere Frage an Dr. Beda Hofmann, der als Neumitglied im Forum herzlich gern eingeladen ist, hierzu noch etwas ergänzend zu schreiben..

Nicht?, z.B. wenn wir um die Akkreditierung privater "Teams" ersuchen, herrjeh Ihr großen Diplomaten, wie schnell könnte das als direkte Konkurrenz zum S-O-Team verstanden werden!

(Siehe oben...)

Nochmal: das betrifft in diesem Falle doch erst einmal "nur" den Oman, aber der Oman steht schon für eines der vielen Länder, in denen protektionistische Bestrebungen zugange sind, denen es rechtzeitig entgegenzuwirken gilt, ehe es insgesamt noch dramatischer wird, und zwar zum Nutzen wirklich *aller* Beteiligten, wie bereits deutlich argumentiert wurde! Da sollten wir zusammen mit dem wissenschaftlichen Dienst, der unsere "privaten" Bestrebungen unterstützt, einen konstruktiven Weg finden - und wie das jetzt zunächst einmal gehen könnte, wurde ja gerade aufgezeigt...

Alex
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am Oktober 26, 2009, 21:01:21 Nachmittag

Mir fällt auf, dass der erste Forumsbeitrag von "Jura01" zwar sofort lebhaft aufgegriffen, jedoch noch nicht zum Anlass genommen wurde, Dr. Beda Hofmann herzlich im Forum zu begrüßen. Da ich nicht autorisiert bin, für das Forum insgesamt zu sprechen, tue ich dies hiermit ganz persönlich! Es ist in jedem Falle eine Freude und Bereicherung, eine solche Stimme hier beteiligt zu wissen.

Ansonsten scheint mir, dass die ganze hier behandelte Causa am Beispiel Oman beginnt, allmählich erste Konturen abzuzeichnen. Dies v.a. dank der Beiträge eben von Dr. Hofmann (49), Haschr (53) und dem Beitrag 55 von Mettmann. Es wäre wunderbar, wenn es damit nicht sein Bewenden hätte, sondern eine weitere fruchtbare und auf Polemik weitgehend verzichtende Diskussion sich anschlösse. Genügend mögliche Ansatzpunkte sind ja bereits dargelegt worden.

Grundsätzlich ist es sicherlich stets der richtige Weg, wenn die verschiedenen, an einem gemeinsamen Interesse partizipierenden Kräfte - im konkreten Fall der Staat Oman, die Schweiz-Oman-Forschungsgruppe und die anderen, an der Meteoritensuche interessierten Teams - zuallererst versuchen, miteinander zu sprechen. Gut so, hat ja in allerersten Ansätzen hier bereits begonnen. Möge es weitergehen!

Nicht zuletzt wäre es für dieses Forum eine große Sache, würde es gleichsam zum "Camp David" der unterschiedlichen Interessenseiten an der Sache Meteoriten im Oman. (W i e  unterschiedlich, wird sich hoffentlich bald zeigen - im besten Falle nicht gar so dramatisch). Würde hier eine erste Anbahnung zu einer für alle Beteiligten befriedigenden Lösung stattfinden und diese in der Folge tatsächlich gefunden werden, dann könnte dies, nach dem Oman, ein Referenzmodell auch für andere Regionen sein.

MB


Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am Oktober 27, 2009, 15:53:32 Nachmittag
Salü,

ich wollt noch eine Ergänzung machen, damit man die Debatte besser verstehen kann.

Weil mit dem Gedöns und mit den Medienartikeln und den Diskussionen usw. könnte man ja den Eindruck gewinnen, daß die Schweizer-Omanische-Suchen ein Projekt wären, ähnlich wie die Antarktiskampagnen oder von beträchtlicher Dimension.

Ich borg mir mal schnell von der Uni Bern:
(über den Punkt "Legale Apekte" lesmer bitte wie immer pflichtschuldigst hinweg)

http://www.nmbe.ch/pdf/Oman_projekt.pdf

(100 Manntage im Jahr  - glaub Manntag ist ein Abrechnungseinheit aussem Betriebswesen, 8 Stund. - völlig wurscht...)

Also worum drehts sich, das S-O-Team fährt einmal im Jahr, ein paar wenige Wochen suchen, mal 3 mal 6 Leut - müssen ja auch noch forschen und lehren, mehr isses ja nicht.
Deswegen können die ja auch nicht diese Menge und Breite an Funden machen wie die Privaten und drum wäre es eben auch töricht, auf die vielen Tausend Manntage der professionellen Sucher zu verzichten
und darum wäre es vollkommen unverhältnismäßig, dieselben auszusperren.

Deswegen müssen wir uns um eine Lösung bemühen.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Jura01 am Oktober 27, 2009, 23:15:12 Nachmittag

Nächster Punkt - ist halt abhängig davon, ob der Oman und die Schweizer überhaupt wollen, daß Meteorite ausser den ihrigen, im Oman gefunden werden
und daß das in so hohen Erfolgsraten wie bisher geschehen soll.

Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten wären denkbar.

1. Man läßt die Leute wieder suchen und erlaubt es ihnen, die Meteorite kommerziell zu verwenden.
   Dazu wär zu überlegen, daß Gelder bereitgestellt werden, daß der Oman/Schwyz die Meteorite, die sie interessieren, ankaufen können.
   Kosten-Nutzen-Rechnung müßt man dazu aufstellen.
   Eine Erteilung der Genehmigung könnte man koppeln, mit dem Vorschreiben verbindlicher Dokumentation der Funde und einem Vorkaufsrecht des Omans.

2. Man erlaubt private Suchen, macht aber verbindlich, daß alle Omanfunde bei den Schweizern/Omani klassifiziert werden müssen bzw. deren kooperierenden Instituten. (Könnt man ja auch eins zusätzlich im Oman schaffen). Und verpflichtet, daß die Hinterlegungsmassen der Klassifizen,
bei den Omani landen müssen - also so dem Oman kostenlos Proben aller Funde zuwachsen. Kann man über MetSoc regeln, diese Intervention aufgreifend.
Ohne Hinterlegung beim Beda - keine Anerkennung.

3. Das S-O-Team nimmt die Privaten Sucher einfach vertraglich mit ins Boot und macht sich deren Erfahrung und Fundquoten zu Nutze.
   Und verbietets allen andern. Würde die Fundzahlen drastisch erhöhen. Die Kosten senken. Die Qualität der Arbeit des S-O-Teams verbessern.
   Müßte man eigentlich mal anschauen, was da rauskommt. Wenn ich da so an Mond und Mars denke, ist es eigentlich schon erstaunlich, daß da über den in etwa vergleichbaren Zeitraum, derart mehr von den Privaten gefunden als vom S-O-Team. Die Suchmethoden sind absolut die gleichen.
   Vielleicht haben die Privaten halt doch ein bisserl ein besseres Aug.  Wenn dem so wäre, würd es auch die Populationsbestimmung verbessern, wenn halt dann vielleicht doch weniger Rarlinge im Feld übersehen werden.

4. Es muß eigentlich auch einmal geregelt werden, was eigentlich mit all den 10 Jahren angeblich illegal ausgeführten Omanmeteoriten geschehen soll.
   So ziemlich jede Forschungseinrichtung hat Omani-Mets, jedes große Museum schmückt seine Sammlung mit den Omanmärsen und -Monden.
   Nicht daß es dereinst zu Rückforderungsorgien kommt.

5. Man stellt den Zustand her, wies all die Jahre zuvor war, wo sich kein Schwein um die Privaten und die Meteoriten im Oman bekümmert hat
   und was bei Weitem die produktivsten Zeiten waren, die meisten Meteoriten und die meisten Rarlinge gezeitigt hat und wo die meisten Meteoriten in den Museen und Instituten gelandet waren und wo am intensivsten am Omanmaterial geforscht wurde.

6. Man macht nix und läßt den Oman meteoritenmäßig den Bach runtergehen - bis der Leidensdruck so groß wird, daß man sich dort auf vernünftigere Regeln besinnt.  - meiner Meinung nach die riskanteste Alternative.

 :prostbier:
Mettmann

Hallo wieder

Danke für das Interesse an der Problematik und die interessanten Kommentare.

Zu den oben geäusserten Ideen einige Kommentare meinerseits:

1. Abkaufen wollen wir zurzeit nichts, da wir mit den Eigenfunden noch genug zu tun haben. Aber die Idee einer Bewilligung mit Vorkaufsrecht des Oman ist an sich nicht schlecht. Aber ich zweifle daran, dass der Oman je einen Stein aus dem eigenen Land kaufen wird. Ihre Idee ist vielmehr, dass ein Meteorit immer omanisch bleibt. Nach meiner Information ist dies nun keine Idee der Leute, mit denen wir zu tun haben, sondern eines omanischen Juristen, der angefragt wurde. Aber dies ist nur Hörensagen....

2. Ich erhebe absolut keinen Anspruch, dass alle Meteoriten bei mir hinterlegt werden sollen, mir ist schleierhaft, wie eine solche Idee auftauchen kann. Aber ein Omanisches Institut, das Routineklassifikationen macht und dafür einen Teil behalten kann, das ist etwa die Idee, die wir auch schon versucht haben vorzuschlagen.

3. Diese Idee finde ich deshalb nicht gut, weil wir nicht unbedingt nach den gleichen Kriterien suchen und arbeiten wie Private. Aber gegen ein paralleles Arbeiten hätte ich sicher nichts.

4. Da würde ich besser keine schlafenden Hunde wecken....

5. Das geht wohl nicht mehr.

6. Ich stimme damit überein, dass dies nicht unbedingt die beste Lösung ist. Allerdings bezweifle ich, dass darunter die Omanis leiden würden, da es keine selbständige aktive Meteoritenforschung im Lande gibt.

Beste Grüsse
Beda
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Jura01 am Oktober 27, 2009, 23:23:31 Nachmittag
Was wären also Lösungsansätze?

Ich bin der Meinung, wir sollten gemeinsam, wie dies in verschiedenen Kommentaren so etwa zum Ausdruck kommt, ein Statement erarbeiten, das auch von der Meteoritical Society unterstützt wird. Darin soll zum Ausdruck kommen, welche Rolle die Zusammenarbeit zwischen Privaten und Wissenschaft spielt. Es sollen dann Empfehlungen ausgearbeitet werden (am besten verschiedene Möglichkeiten), wie jene Staaten, welche meteoritenreichen Boden Besitzen, am besten damit umgehen sollten. Ich denke es wird nicht einfach sein, etwas zu finden, das allen in den Kram passt. Aber versuchen sollte man es trotzdem. Mit solchem Papier könnte man dann wieder vorstellig werden um Regelungen in einzelnen Ländern zu erwirken. Ein eher langwieriger prozess. Man könnte auch die Thematik populärer machen, indem ein Artikel in einem hochkarätigen Journal platziert würde... hm, da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Abendgrüsse
Beda
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: speul am November 06, 2009, 22:16:45 Nachmittag
Ich habe da mal, auch in Bezug auf die schon oft skizzierte Situation im analog zu den Meteoriten gehandhabten archeologischen Funden in den Bundestagsdokumenten recherchiert
schauts Euch halt mal an.
Es sind dies die Bundestagsdrucksachen 16/13523 Anfrage der FDP-Fraktion
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/135/1613523.pdf (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/135/1613523.pdf)
und die entsprechende Antwort 16/13750
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/137/1613750.pdf (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/137/1613750.pdf)
da besonders interessant der Punkt 14 auf Seite 7
Grüße
speul
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Hungriger Wolf am November 06, 2009, 23:33:29 Nachmittag
Hallo Speul!

 :applaus:

Super Recherche!!!
Damit ist die Rechtslage ja geklärt!
:super:
Stichtag: -26. April 2007-

 :fluester: Doku.....

schöne Grüsse von
Achim
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: speul am November 07, 2009, 17:51:18 Nachmittag
Nö, leider nicht. Wir kennen nur die Meinung der vorigen Bundesregierung zu dem Thema. Ob sich da ein Richter drauf einläßt  :nixweiss:
speul
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: speul am November 10, 2009, 20:52:52 Nachmittag
ganz neu :wow:
eine weitere Einschätzung der Rechtslage, zwar aus ganz anderer Richtung. Stand heute bei uns so in der Zeitung, leider ohne AZ :traurig:
" Der schnurlose Empfänger eines Festnetzanschlusses ist kein Mobiltelefon. :bid: Seine Benutzung fällt deshalb nicht unter das allgemeine Handy-Verbot am Steuer....."
Das OLG Köln weiter:
"...und deshalb den Verkehrsalltag, wenn überhaupt, nur in nicht nennenswerten Umfang vorkommen könne"
und jetzt kommts:
"Für einen so seltenen Vorgang bestehe somit auch zukünftig kein gesetzlicher Regelungsbedarf"

Erläuterung: Eine Person hat im Auto mit ihrem Mobilteil des Schnurlostelefon telefoniert und ist entsprechend Handyverbot bestraft wurden.
Da Meteoritenfälle in D definitiv seltener sind als Überreichweiten von Schnurlostelefonen müßte nun alles klar sein, oder?

Grüße
Speul
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: paragraf am November 11, 2009, 01:25:13 Vormittag
Nö, leider auch wieder nicht, denn das OLG Köln hat nur eine Meinung geäußert, es dürfte wohl kaum dem Bundestag den künftigen, gesetzlichen Regelgungsbedarf vorschreiben.

Die unbedeutendste Regelung des deutschen Privatrechts ist immerhin das deutsche Bienenrecht. Es ist ist Bestandteil des Dritten Buchs des Bürgerlichen Gesetzbuchs (§§ 961 bis 964). Seit inkrafttreten des BGB, am 1.1.1900, gab es dazu nicht eine einzige Entscheidung eines deutschen Gerichts. Die Imker-Lobbyisten haben jedenfalls damals - im Gegensatz zu den heutigen Meteoriten-Lobbyisten - ihr Handwerk verstanden.

Gruß

Bernd
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am November 11, 2009, 17:24:51 Nachmittag
"Für einen so seltenen Vorgang bestehe somit auch zukünftig kein gesetzlicher Regelungsbedarf"

Na, das ist doch eine prima Nachricht.
Da so was sicher immer noch wesentlich häufiger vorkommt als ein Meteoritenfall in Deutschland, brauchen wir hier ergo auch kein Meteoritengesetz. Denn:
"Für einen so seltenen Vorgang besteht kein gesetzlicher Regelungsbedarf"

Gruß
Ben
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: rbartoschewitz am November 11, 2009, 17:34:16 Nachmittag
Das sehen aber leider einige Regierungen anders!

Rainer
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2009, 18:19:03 Nachmittag
Tröstlich ist, daß die Möglichkeit besteht, daß eben solche vollkommen abseitigen Gesetzen, die ob Ihrer Exotik und dem Mangel an Anwendbarkeit, eh nur den wenigen einzelnen daran Beteiligten bekannt sein dürften,
vielleicht auch gar nicht zur Anwendung kommen.

....ist nicht immer noch die Todesstrafe in der hessischen Verfassung verankert....?


Denn eins ist uns allen ja klar und aus jedem Blinkwinkel auch von Unbeteiligten und normalen Menschen,

Spezialmeteoritengesetze sind ein absolute Kuriosität

und wenn wir alle mal ganz ehrlich sind, ein vollkommen alberner Schwachsinn   :lacher:


:bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid: :bid:

Sollte man daher vielleicht nicht ganz so ernst nehmen.
Auch die hehren Worte nicht.

Ich mein, guxx, Dänemark, all 50 Jahr fällt mal n Steinchen vom Himmel und wer interssiert sich schon im Königreich Dänemark dafür. Ein oder zwei Einzelpersonen.

Oder das Gekräh in Algerien. Da hat vor zehn Jahr noch keiner gwußt, was ein Meteorit überhaupt sein soll
und bis heut gibts wohl auch keinen, der sich damit beschäftigt. Im Oman ja auch dasselbe.
So muß man das auch mal sehn, wenn man die heeehren Floskeln von Kulturgut und Naruuuurerbe blähen hört in dem Diskurs. Da legst mal dem Kultusminister jener Länder son Stein auffen Tisch... der läßt den seinen Sekräter in den Müll schmeißen, weil er das Glump nicht erkennt.

Ist schon ein ziemliches Wichtiggetue in der Debatte auch.

So jetzt muß ich aber am St.Martinstag unbedingt meinen Kardinal anrufen,
daß er der Kurie uuuuunbedingt ans Herz legt, daß der Vatikanstaat ein Metoritenschutzgesetz braucht!!!!


Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am November 11, 2009, 19:42:46 Nachmittag

Vatikanstaat ist der einzige Staat, der rechtmäßig Anspruch auf Meteorite erheben darf, nein, muss. Und zwar auf alle Meteorite.

Sein wahrhaftiges Reich ist ja das Himmelreich, von wannen diese wundersamen Wanderer kommen - nicht Exilanten, keine Einwanderer: lediglich Umzügler, die den Wohnort von der Hauptstraße in die zweite Seitengasse links verlegt haben.

Recht eigentlich handelt es sich mithin um nicht mehr und nicht weniger als himmlische Schäflein, die der Oberhirte in seiner Herde zu Castelgandolfo weidet.

Meine Meinung.

Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: ben.g am November 11, 2009, 19:47:10 Nachmittag
Naja, bei den Diogeniten wär ich mir da nicht so sicher. Die könnten auch der Konkurrenz gehören.

Gruß
Ben
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am November 11, 2009, 20:18:17 Nachmittag
Zitat
Sein wahrhaftiges Reich ist ja das Himmelreich, von wannen diese wundersamen Wanderer kommen - nicht Exilanten, keine Einwanderer: lediglich Umzügler, die den Wohnort von der Hauptstraße in die zweite Seitengasse links ...

Zitat
Naja, bei den Diogeniten wär ich mir da nicht so sicher. Die könnten auch der Konkurrenz gehören.


...und die Howies, erst recht die Eukis, gehören in das "Zwischenreich", dorthin, wo es ein Hauen und ein
Stechen gibt, und es eine olfaktorische Mischung zwischen Weihrauch und Schwefel gäbe, wäre da auch
nur der Hauch einer Atmosphäre!  :einaugeblinzel:
 
Alex

(...vote ADIO, good choice, always warm there and cozy, overall nice host, recommended by true connaisseurs!  :super:)
Das Thema des Threads [siehe Überschrift!] ist sehr viel interessanter als irgendein unsinniger Gesetzestext!
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: Mettmann am November 11, 2009, 20:54:07 Nachmittag
Beim Mantel des Heiligen Martin!

Die älteren Rechte allemal als diese calvinistischen Zwinglianer!     :ehefrau:

Die da noch nicht gelernt haben, was heute abend jedes Kind aus der Legende singt:

Daß man teilen soll.



Daniel 2:34:

Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.

Rabumm!     :laughing:

Martin
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: MilliesBilly am November 11, 2009, 21:46:32 Nachmittag
Beim Mantel des Heiligen Martin!

Die älteren Rechte allemal als diese calvinistischen Zwinglianer!     :ehefrau:

Die da noch nicht gelernt haben, was heute abend jedes Kind aus der Legende singt:

Daß man teilen soll.



Daniel 2:34:

Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.

Rabumm!     :laughing:

Martin

Sehr schön. Der Herr hat aber die Fortsetzung unterschlagen:

"Der Stein aber, der das Bild zerschlug, ward ein großer Berg, daß er die ganze Welt füllte."

Wie soll das zugehn, dass uns jemals die Meteoriten ausgehn??
Titel: Re: Zusammenarbeit zwischen Sammlern und Wissenschaftlern
Beitrag von: gsac am November 11, 2009, 21:58:46 Nachmittag
Beim Mantel des Heiligen Martin!

Die älteren Rechte allemal als diese calvinistischen Zwinglianer!     :ehefrau:

Die da noch nicht gelernt haben, was heute abend jedes Kind aus der Legende singt:

Daß man teilen soll.



Daniel 2:34:

Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.

Rabumm!     :laughing:

Martin

Sehr schön. Der Herr hat aber die Fortsetzung unterschlagen:

"Der Stein aber, der das Bild zerschlug, ward ein großer Berg, daß er die ganze Welt füllte."

Wie soll das zugehn, dass uns jemals die Meteoriten ausgehn??




...und dass dies ja auch nur ein Traum ward! Aber wenn man jenes sagt und dann gar von ADIOs finsteren Quellen spricht, dann gilt ihm das wohl sicher gleichsam schon als eine Art Blasphemie in seinem Bilde...

Alex