Hallo Alex,
Ansgar Greshake hatte mit dem Umbau nichts zu tun, im Gegenteil, er konnte ihn nicht verhindern. Als ich kurz nach der Umgestaltung die Ausstellung besucht und mich entsetzt an ihn gewandt hatte, erklärte er mir, das der damalige (und auch jetzige?) Leiter des Naturkundemuseums (oder das entscheidende Gremium) durch die Umgestaltung des Bereichs in eine "zeitgemäßere" und für junges Puplikum ansprechenere Form mit neuen technischen Möglichkeiten mehr Besucher ins Museum locken wollte. Zu seinem Bedauern waren nicht nur die meisten Meteorite in der Versenkung verschwunden, ich glaube auch die Arbeit von Rose wurde nicht mehr angemessen gewürdigt.
Er meinte auch, dass in den nächsten 10 Jahren sich an der raren und schlecht beleuchteten Präsentation von Meteoriten wohl nichts ändern würde.
Nun sind die 10 Jahre aber längst vorbei. Wäre es da nicht Zeit für einen erneuten Umbau, der der großartigen Meteoritensammling den ihr gebührenden Raum gibt? Zumal immer mehr Menschen sehen möchten, wie vielfältig die Erscheinungsformen der Meteorite sein können. Die Wiener haben es hervorragend vorgemacht.
Grüße
Sigrid
Ich bin komplett Deiner Meinung, liebe Sigrid. Ich war auch ziemlich entsetzt, als
ich das vor einigen Jahren das erste Mal gesehen habe, was dort angerichtet wurde.
Ansgar Greshake ist bezahlter Chef seiner Abteilung, aber nicht der Architekt und
der Ausführende, da hast Du vollkommen recht. Das hätte ich in meinem Beitrag
weglassen sollen. Er steht da wohl eher nicht in einer Hauptverantwortung, und ich
mag ihn auch, er ist sehr umgänglich und freundlich.
Wien wurde ja auch sehr deutlich umgestaltet. Ich kenne den noch ganz alten Saal V
wie natürlich den auch auf modern getrimmten neuen Saal. Aber da sind die alten
Signaturen noch da, da atmet man noch Geschichte. In Berlin leider nicht. Lohnt
sich nicht, dort hinzufahren, es sei denn, man kann Gespräche mit kundigen Menschen
und nicht nur Eintrittsgeldereinsammelnden oder Aufpassern führen.
Ich war übrigens neulich in Prag. Nicht so sehr wegen der Meteorite hauptsächlich,
aber habe trotzdem versucht, mal wieder einen Besuch dort oben am Wenzelsplatz
hinzukriegen. No chance. Die alten Gemäuer sind nicht nicht mehr begehbar. Und ich
hörte dann, die Ausstellung soll in ein neues Gebäude verlagert werden, neben dem
alten Nationalmuseum, aber wohl erst "irgendwann im Sommer". Der Neubau ist,
wenn man am Wenzelsplatz vor dem berühmten Museum steht, "linker Hand" davon,
vielleicht 100 m oder so entfernt Richtung Hauptbahnhof, kannte ich von meinem
letzten Besuch dort noch nicht. Potthässlich! Wie kann man so ein Gebilde neben so
einen alten schönen Bau setzen? Aber halt auch hier die Architekten und nicht "die
Wunschbilder vom Ponyhof". Und wohl auch das Geld, was in Berlin chronisch ein
Thema ist, weil da z. B. der BER auch frühestens gefühlt in 2042 fertig sein wird,
oder vorher abgerissen,von Prag weiss ich es nicht so sehr, aber könnte dort auch
so sein. PS: mit dem tschechischen IC hinfahren, tolle Küche! Herdplatten, keine
Mikrowelle!
Wir sehen uns dann auf der HH-Börse, will ich hoffen!
LG Alex