Der erste Schliff hat genau das getan, was ich befürchtet hatte, nämlich: Sich auf dem Objektträger mehr oder weniger zerlegt
An dieser Stelle folgen daher keine Fotos, sondern erst einmal eine Beschreibung der Mineralphasen, die dessenungeachtet einigermaßen sicher zu identifizieren waren, nebst einigen Anmerkungen zu ihrem Erscheinungsbild. Ich werde morgen (wenn ich wieder eine einigermaßen ruhige Hand habe) mit dem zurückgehaltenen Restmaterial der Probe einen zweiten Versuch starten und dann hoffentlich auch einige gute Bilder präsentieren können.
Also zunächst die alles in den Schatten stellende Frage: Was ist das "Grüne Mineral"?
Es ist...Trommelwirbel...ein...Trommelwirbel...
Klinopyroxen! Ob es tatsächlich um Diopsid handelt, kann aber nicht bestätigt werden, da eine Messung der Auslöschungsschiefe bisher nicht in Frage kam.
Interessant an diesem Klinopyroxen ist aber noch etwas anderes: Im Dünnschliff zeigt er sich komplett xenomorph (jedenfalls bei den Mineralkörnern, die ich bisher gesehen habe), und - was vielleicht noch interessanter ist - er ist stark durchsetzt mit kleineren, z.T. idiomorph ausgebildeten Kriställchen der hellen Mineralphasen (zu diesen später).
Die im Gesteinsbild einheitlich erscheinende dunkle Mineralphase erweist sich unter dem Mikroskop sicher als aus zwei Phasen bestehend: Biotit und ein Amphibol (Hornblende?), beide wenigstens teilweise idiomorphe Bereiche ausbildend.
An hellen Mineralphasen sind bisher mindestens zwei verschiedene sicher nachzuweisen, wovon die eine ein frischer, von keiner Alteration betroffener, teilweise idiomorpher Plagioklas ist. Ob neben dem Plagioklas noch Alkalifeldspat vorliegt, bzw. um was es sich bei der zweiten hellen Phase handelt, muss vorläufig offenbleiben. Ich hatte zuerst gedacht, einen sehr niedrigen Brechungsindex zu bemerken (und tendierte daher zu Nephelin); das muss aber z. Zt. ausdrücklich
noch offen bleiben!Bleibt also die Frage: Was ist das für ein Gestein? - Das Rätselraten kann in die zweite Runde gehen
Gruß,
Holger