Solche Leute, Philantropen wie Terry Boudreaux, würde ich mir sehr auch für europäische Museen
wünschen, z. B. das NHM Wien oder auch das Naturkundemuseum hier in Berlin, die allesamt an
großer Geldnot leiden und für die Erweiterung der Spezialsammlungen auch auf Schenkungen
angewiesen sind. Leute, die erkennen, daß Sponsoring sinnvoll sein und man "Gutes" tun kann...
Das geht mir auch so, Alex. Und deshalb ist es auch wichtig, immer wieder über solche Schenkungen zu berichten.
Vielleicht wird so ja auch in unserem Land der eine oder andere finanzkräftige Freund der Wissenschaft motiviert
in die Erweiterung unserer öffentlichen Meteoritensammlungen zu investieren.
Martin
Wie ich aus gut informierter Quelle weiß, gibt es unter uns durchaus Zeitgenossen, die Meteoriten an staatliche Museen und Universitätssammlungen verschenken (darunter auch an die von Dir oben genannten) und ich rede hier nicht von fünf oder 10 Gramm zusätzlich zur Belegmasse, sondern von Stücken, die unabhängig von eingereichten Klassifikationen gestiftet werden, bis hin zu kiloschweren Einzelstücken.
Im Gegensatz zu den Instituten in Übersee, die den Medienwert und den Nachahmungsanreiz solcher Aktionen erkannt haben, werden hierzulande jedoch kaum Aktivitäten unternommen, diese Schenkungen von Privatpersonen auch bekannt zu machen - mit dem Ergebnis, dass darüber selbst in der kleinen, gut vernetzten Meteoritencommunity vollständige Unwissenheit herrscht, wie die Diskussion hier zeigt.
In der "kleinen, gut vernetzten Meteoritencommunity" hier herrscht durchaus keine "vollständige
Unwissenheit", Haschr, schätze ich mal. Es ist sehr viel mehr ein Problem der Kommunikation nach
außen, der Bekanntmachung, wie Du selbst schreibst!
Auch ein quasi "kulturelles" Problem - nur ein Beispiel: im Vergleich zu den U.S.A. ist es hierzulande
verpönt, über Gehälter zu reden im direkten Vergleich, auch innerhalb einer Firma bzw. bei einem
Arbeitgeber als Angestellter. Warum eigentlich? Das betrifft insbesondere auch das Sponsoring, so
scheint es. Alles strictly undercover.
Mir fällt an dieser Stelle das Beispiel des Herrn Mast ein, dem Ur-"Jägermeister". Der hat, gegen sehr
große Widerstände, vor dutzenden von Jahren das Sponsoring bei den Fußballvereinen eingeführt.
Damals sehr umstritten, heute allgemein akzeptiert, weil heute in dieser Sparte kaum noch was gegen
Werbung geht. Wobei der olle Jägermeister Mast dann später gesagt hat, es war nicht die Werbung
an sich, die dem Konzern den Erfolg gebracht hat, sondern die Tatsache, daß darüber öffentlich und
kontrovers diskutiert wurde. Die ÖFFENTLICHKEIT, in die der Name transportiert wurde! Siehst Du auch
gerade jetzt, bei der Kampagne, wo eine Partei einen Slogan abkupfert, der letztendlich der Firma,
die den bisher genutzt hat, einen maximalen Vorteil bringt, ÖFFENTLICH gemacht von den Medien.
Aber ich will nicht abschweifen. Das Argument ist die Öffentlichkeitswirkung! Und das ist hier eben
noch schwach aufgestellt, im Vergleich z. B. mit diesem Video aus dem Field Museum. Es spricht doch
nix dagegen, Haschr, so ein Video auch hier zu machen, was meinst Du? Die "gut informierten Quellen"
wissen natürlich, wer dort stehen wird und was er anzusagen hat. Aber es muß auch GEMACHT werden,
und dies in bekannt guter Qualität nicht nur seitens der Protagonisten, sondern auch von den Leuten
aus der Filmproduktion.
"Es gibt nix Gutes, außer man TUT es!" Gerade Du bist doch ein hervorragendes Beispiel dafür, daß
das funktioniert, mit Deinem Buch, mit Deiner Webseite, mit Deinen Beiträgen hier. Warum nicht auch
ein Video!? Die Dinge kann man beim Sponsoring sicher aktiv (und damit auch einfordernd!) verknüpfen,
davon gehe ich aus. Welcher Empfänger wird das einem Sponsor letztlich verweigern wollen? Das sollte
schon win-win sein...
Alex