Hallo Pinchacus,
ich möchte auch Dir für Deine Antwort danken.
Die einzelnen Passagen für Antworten füge ich jetzt nicht ein, sonst wird es irgendwann zu lang.
1. Eisen und Mangan
Ich weiß leider nicht mehr in welcher Lit. das stand, war aber glaubwürdig.
Die für die sehr dunkle Färbung verantwortliche Ausfällung soll im Kalmarsund-Sandstein, bzw. in Teilen davon, durch Eisen + Mangan hervor gerufen sein, wodurch eine Unterscheidung zu Nexö und Jotnium möglich ist, und sich nur auf Kalmarsund beziehen.
Kann allerdings auch gut möglich sein, dass meine Informationen dazu antiquiert sind und keine Gültigkeit mehr besitzen.
2. Sehr dunkle Färbung im Nexösandstein.
Da muss ich gestehen, dass mir das bislang unbekannt war, und dieses als bestimmungsrelevantes Unterscheidungsmerkmal explizit für Kalmarsund herangezogen habe. Da sich der Kalmarsund-Sandstein als Leitgeschiebe etabliert hat, wäre es ganz interessant zu beobachten, in wieweit sich etwas über die Farbe zur Abgrenzung zum Nexösandstein heranziehen lässt (homogene Färbung der Matrix etc.). Ich meine ebenfalls, das die Körnigkeit der Matrix von Kalmarsund und Nexö abweicht, lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren. Da in Geschieben das Coating in der Tat schnell weg ist, müsste eine homogene dunkelbraune Matrix dann doch eher für Mg sprechen.
3. Grünsandstein.
Wieder was gelernt. Mein Wissensstand ist (war), dass Grünsandsteine als Geschiebefunde aus dem S Kalmarsund stammen, zumal in den Geschiebegesellschaften an meinem bevorzugten Jagdgebiet gleichzeitig die dunklen Kalmarsund-Sandsteine vermehrt auftreten (innerhalb der Ablagerungen des baltischen Eisstroms, was für diese Herkunft mit spricht.
Habe mich bislang auf Vinx (Gesteinsbestimmung ... 2005) gestützt, da dieser das Herkunftsgebiet Kalmarsund isoliert aufführt.
Über eine Ergänzung von Dir dazu würde ich mich sehr freuen, da mir unbekannt.
4. Alte Bezeichnungen von Hucke und Schulz.
Sehe ich genau so, möchte auch Brögger mit einbeziehen.
Tendiere da gerne aus Ehrfurcht vor dem Schaffen der alten Pioniere, zu einer puritanischen Übernahme der alten Bezeichnung, die nach neuem Wissen nicht mehr so ganz konform damit gehen. Das darf ich, bin ja auch nicht mehr ganz jung
5. Kambrische Gesteine.
Dass bei den kambrischen Gesteinen noch ein großer Bedarf an Wissensverbreitung besteht, dem schließe ich mich vorbehaltlos an.
Es ist immer ein schmaler Grat zwischen "och sieh mal was da am Strand liegt, das ist ein ...-Geschiebe" und einer jahrelangen intensiver Beschäftigung mit einem Gestein bei hohem Analyseaufwand. Sedimentite als Geschiebe sind, wie von Dir geschrieben, sehr problematisch. Und je mehr man sich damit beschäftigt, je weniger weiß man ein solches zu deuten. Einzige Möglichkeit zur 100%igen Sicherheit ist die von Dir genannte Suche nach Leichen, aber:
Ein Kristallinfreund soll nach toten Tieren Ausschau halten? Jörg