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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Schönedingesammler am September 16, 2009, 20:46:51 Nachmittag
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Hallo liebe Steinefraktion,
jeder kennt die Situation. Beim spazieren gehen wird immer der Magnet mitgenommen.
Und plötzlich: ZACK !!! Ein fetter Meteorit am Haken.
Habe die leicht magnetische Klamotte mal aufschneiden lassen.
Unten das Ergebnis. Was könnte das sein?
Die Steineprofis haben bestimmt nen Tip.
cu, Uwe
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hier ein Bild von der großen Schnittfläche
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und hier von der kleinen Schnittende
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Leicht magnetisch ist z.B. Ilmenit. Fundort?
Gruß Peter5 .. :winke:
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Hallo Peter,
Fundort ist Niedersachsen, Soltau.
Scheint schwierig zu sein, oder?
danke, cu Uwe :winke:
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Moin Uwe!
Anschnitte sind rein optisch besonders via Foto kaum bestimmbar...
Gruß
Ingo
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Hallo Ingo,
ich hab´s befürchtet. :crying:
cu, Uwe
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Ja Hallo Leute,
habe ja hier jede Menge Bestimmungsbücher. Komme da aber nicht weiter. Ihr seht ja diese metallgraue Masse. Ist aber trotzdem nur leicht magnetisch, dafür aber gleichmäßig.
Wie geht man bei so einer Bestimmung vor? Ritzprobe, oK, wird nachgliefert? und dann? Ich wollte ungerne wieder Säuren beschaffen.
Vielleicht hat ja doch nochmal einer nen Tip. Gibt es häufiger so große magnetische Klamotten?
cu, Uwe :hut:
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Moin Uwe!
Wichtig sind: Farbe, Glanz, Härte, Strichfarbe, Bruch bzw. Spaltbarkeiten, spez. Gewicht und noch so einiges mehr. Je mehr Bestimmkriterien Du ermitteln kannst desto besser ist es, da immer mehr Minerale dann wegfallen. Peter5 hatte dazu schon mal was :user: , schau mal hier:
Mineralien - I. Morphologische Eigenschaften:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=1825.0
Mineralien - II. Mechanische Eigenschaften:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3127.msg48155;topicseen#msg48155
Mineralien - III. Optische Eigenschaften
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3119.0
Mineralien - IV. Sonstige Eigenschaften
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3132.0
Gruß
Ingo
P.S. Wichtig für eine gute Gesteinsbestimmung ist das Erkennen von etwa 20 - 25 Mineralien und ihrer Gefügebeziehung... :fluester:
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Hallo Ingo,
feine Beiträge vom Peter. Spitzenklasse. Vielen Dank für die Verlinkung. Leider muß bei mir immer alles husch husch gehen. Aber ich werde mir wohl doch mal etwas Zeit nehmen müssen.
Danke Ingo! :super:
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Ja, danke auch. :hut:.. nur nichts bei der Bestimmung übereilen. :laughing:
Gruß Peter5 .. :winke:
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Also, meine Güte, ist das schwierig.
- äußere Farbe: braun (Rost?)
- Strichfarbe wenn Rost wegradiert wurde: farblos
- Ritzbar mit Fingernagel, wohl aber nur die dicke Rostschicht?
- kleines Stück wiegt 291g und verdrängt 100ml Wasser
- mit bloßem Auge ist nur ein Mineral auszumachen: wenige schwarze glasige Einsprenklungen
- Oberfläche: rauh
- zieht leicht Magneten an
Tippe mal auf Vulkanit: aber weiter?
cu, Uwe :hut:
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Ritzbar mit Fingernagel, wohl aber nur die dicke Rostschicht?
Ich fürchte ja.
Leicht magnetische Mineralien sind z.B. der Ilmenit, der auch in Vulkaniten vorkommt ..
Aber dann erschöpfen sich meine Bestimmungsvesruche per Foto auch schon in diesem Falle ..
---> am besten - ab zur Röntgenanalyse!
Gruß Peter5 :winke:
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Zum Ilmenit (Titaneisenerz) etwas ..
Härte: 5-6
Strich: schwarzbraun
Farbe: schwarz
Glanz: metallisch, fettig
Spaltbarkeit: fehlt
Bruch: muschelig, uneben
Dichte: 4,5-5,0
Magnetismus: schwach magnetisch
Ausbildung: taflige Kristalle oder derbe, körnige, rosettenförmige Aggregate.
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Hallo Peter,
vielen Dank, werde heute Abend mal speziell die Einschlüsse auf Magnetismus prüfen, vor allem, ob die auch selbst magnetisch sind, also Eisen anziehen.
cu, Uwe :hut:
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Hallo Uwe,
in Fällen wo die Strichfarbe, Härte, Dichte etc. nicht zu der Vermutung passt, kann ich als Erklärung nur ein mögliches Gemenge anbieten. Dieses Gemenge könnte dann aus verschiedenen anderen Mineralien, wie z.B. Ilmenit+Hämatit+Feldspat+div.Beimengungen bestehen; dann hilft sowieso nur ggf. eine Röntgenanalyse weiter. Gemenge können wie Aggregate (Kristallverwachsungen) auch, in bestimmten Fällen eine niedrigere Härte aufweisen ("vortäuschen") als ein idiomorpher Kristall.
Oder aber ein Mineral besitzt bis zu komplette Mischbarkeit mit anderen Vertretern seiner Gruppe, dann sind einige Ionen durch andere, z.T. auch farbgebende Ionen substituiert worden (ersetzt) oder aber es sind einfach verschiedene Fremdbeimengungen, die schon während der Wachstumsphase des Kristalls eine bedeutendere Rolle spielten.
Gruß Peter5 .. :winke:
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Moin Peter5, moin Uwe!
Ich würde grundlegend von einem Gestein (sind ja auch Mineralgemenge) ausgehen, evtl. etwas basaltartiges. Man bräuchte eine frische Bruchfläche und ein gutes Foto davon, dann könnte man sich mal an einer Bestimmung versuchen. Wie auch immer, ein monomineralisches Stück würde ich nach den Fotos sofort ausschliessen...
Gruß
Ingo
P.S. Wenn das Material (Gestein) sehr feinkörnig ist, dann wird die Bestimmung via Foto ohnehin schwierig bzw. eher unmöglich. Da bräuchte es dann schon mal den Direktblick mit einer Lupe. Klar muss auf alle Fälle auch sein, dass es immer Gesteine geben wird, die sich ohne Dünnschliff kaum oder gar nicht bestimmen lassen; bei denen die makroskopischen Möglichkeiten eben an ihre Grtenzen stoßen.
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Hallo Peter, Hallo Ingo,
nochmals vielen Dank für eure Einschätzungen. Aber ich glaube, ich gebs auf. Die schwarzen glasigen Einschlüsse scheinen übrigens nicht magnetisch zu sein. Werde demnächst nochmal versuchen die Rostschicht komplett zu entfernen. Irgendwie hat es mir die Klamotte angetan.
cu, Uwe :prostbier:
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Moin Uwe!
Säge doch einfach mal ein Stück ab, welches Du dann anschlägst, um eine Bruchfläche zu erzeugen (kannst natürlich auch gleich draufhauen), dann sehen wir weiter... :user:
Gruß
Ingo
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Ja - vor lauter Mineralien habe ich jetzt gar nicht mehr an ein Gestein gedacht.. :laughing:.. Ingos Vermutung, dass es sich um etwas Basaltartiges handeln könnte, stimme ich auch zu .. aber dann hilft wirklich nur noch Sägen weiter und nach Bruchfläche schauen ..wie er schon sagte .. :smile: