Nun ja, vielleicht wird die unterschiedliche Erfassung von Antarktis versus NWA im Bulletin damit deutlicher:
Von den 48.202 Antarktisnummern entfallen 41.268 auf die Gewöhnlichen Chondrite (1.488 davon unäquilibriert).
Von den 14.650 NWA-Nummern entfallen 7.150 auf die Gewöhnlichen Chondrite (1.373 davon unäqulibriert).
Jetzt mal davon abgesehen, daß unter einer NWA-Nummer mehrere Steine eines Fundes zusammengefaßt sein können, was bei den Antarktischen nicht erlaubt und daß die tkws der NWA-Einträge im Schnitt erheblich größer sind,
wird trotzdem klar, daß sowohl die Anzahl der gefundenen ursprünglichen Fälle und erst recht die Anzahl der einzeln aufgehobenen Steine aus Nordwest-Afrika, die derer aus der Antarktis um Größenordnungen übersteigen muß.
(Wenn man noch den Zeitfaktor einbezieht, was da in den wenigen Jahren in der Sahara geleistet wurde - kann man verstehen, daß anfänglich etliche Forscher eine regelrechte Aversion gegen die NWAs entwickelten. Sahen sich wohl - unnötigerweise - einem Rechtfertigungszwang für ihre Antarktissuchen ausgesetzt).
Oder man zäumt das Pferd von vorne auf und nimmt die Märse und Monde als Anhaltspunkt,
denn die sind alle, ob Wüste oder Antarktis, säuberlich nach Zusammengehörigkeit sortiert,
für die Monde führt Korotev die Liste, für die Märse Irving,
um letztlich ein besseres Gespür oder einen Näherungsfaktor für die tatsächlichen Funde der Dunkelziffer abzustecken.
(Wobei ich der Bequemlichkeit halber wohl eine Zeitgrenze vor dem neueren Mehrzentnermondfund setzen würde, weil dieser einen großen Nummernsalat verursacht, da durch ihn der Mondpreis ins Bodenlose gestürzt ist, sodaß sich zur Hauptsache nicht mehr allein die gewerblichen Händler damit befassen, sondern er in die Reichweite von Sammlern und Gelegenheitshändlern gekommen ist, die kleinere Chargen klassifizieren lassen).
Die Anzahl der Antarktis- und der NWA-Eisen ist eigentlich noch gut überschaubar. Zumindest tentativ könnte man die einigermaßen sortieren und zusammenkürzen.
Das wäre meine Herangehensweise gewesen, um abzuschätzen, ob es unerwartungsgemäß wenige Eisen in der Antarktis gibt oder nicht.
Die Statistik des Bulletins allein gibt für die Frage zu wenig her.
Metttmann