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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von Mettmann am April 10, 2024, 10:50:49 Vormittag »
Man muß jedoch beachten, daß die Statistik des Bulletins stark gegenüber den wirklichen Fundzahlen verzerrt ist.
Der Satz:
Zitat
classified by the Meteoritical Nomenclature were
recovered from the surface of Antarctica, representing 66.3%
of the world’s total number of collected specimens…

Dieser Satz stimmt nicht. In der Sahara wurden weit mehr specimens collected als in der Antarktis.

So man guckt:

Aus der Antarktis haben wir 48.202 Nummern, davon 197 Eisen.

In NWA-Landen ist der Bulletin bei Nummer 14.650 angelangt, worunter 154 ehern seind.

Nun gilt es zwei gravierende Unterschiede bei der Erfassung zu beachten:

1. In der Antarktis wird nicht gepairt, sondern das Feldnummernsystem verlangt, daß jeder ranzige und noch so kleine Chondritenpopel, auch wenn sie erkennbar zum selben ursprünglichen Fall gehören, klassifiziert und benummert wird.
Evatt, Smedley et al. kommen bei ihren Modellen für den Flux auf eine Pairing-Rate von 3,18:
https://pubs.geoscienceworld.org/gsa/geology/article/48/7/683/584575/The-spatial-flux-of-Earth-s-meteorite-falls-found


Das ist bei NWA anders, sieht man u.a. daran, daß die TKWs der Nummern größer sind. Nummernaufblähung haben wir dort v.a. bei den allerrarsten und teuersten Sorten - ist ja einleuchtend, es lohnt sich schlicht kommerziell nicht, einen 20g Eukriten oder einen einzelnen 30g CO3 klassifizieren zu lassen. Und dem individuellen Meteoritenagenten ist daran gelegen, möglichst seine Einkäufe zusammengefaßt  klassifizen zu lassen aus Zeit- und Kostenersparnis.
Als bspw. kauft sich ein Händler ein Eimerchen mit 30 Stücken CV3ern, dann bekommt er dafür eine Nummer.
Oder holt er sich eine Kiste mit 200 Fragmenten, die er Kraft seines Wissens als NWA 869 identifiziert, so schlägt er die der vorhandenen NWA 869-Nummer zu - in der Antarktis bekämen die indes 200 eigene Nummern.

Oh, die mythischen NWA-Boomzeiten, wo ist nur der Oheim - da hat man nur eine einzige München-Messe gebraucht,
da kam der legendäre Dean Bessey mietete sich ein größeres Ecke, stellte Schwerlastregale im Karree auf und kippte seine Chondriten
auf die Fächer, dieweil bei jedem dritten marokkanischen Händler die Chondrite auf Knöchelhöhe stiegenweise vor den Tischen standen,
auf denen sie marktgängigeres feilhieten.
Da hatte man an einem verlängerten Wochenende mehr "collected specimens" als man in fünf Jahren Ansmet-Suchen zusammenbringen konnte.



2. Die Dunkelziffer.
Gibt es bei Antarctica nicht.

Wiewohl aber bei NWA. Mit großem Abstand werden nun mal gewöhnliche Chondrite gefunden.
Die werden vom Bulletin jedoch nicht erfaßt, die Statistik dahingehend ist stark verzerrt.
Wenn ein gewöhnlicher Chondrit nicht unäquilibriert, also kein 3er ist oder wenn er nicht W0- oder W1-frisch ist, oder wenn er keine besonders schönen features, wie Melts, bunte Brekziierung ect. hat,
dann will ihn keiner haben und v.a. keiner klassifizieren. Das hat bei den NWA-Preisen noch nie Sinn gemacht.
D.h. das Gros der NWA-Funde, was nun mal die verwitterten Chondrite Typ Gleisschotter ausmacht, wurde und wird nie erfasst.


Im Oman sieht es etwas besser aus, was die Erfassung der gewöhnlichen Chondrite und der Koordinaten angeht und es wird weniger gepairt als bei den NWAs.
Da finden wir im Bulletin bei 4439 Einträgen 20 Eisennummern (die ihrerseits lediglich zwei Eisenfälle repräsentieren: den Shisr 043 und die restlichen 19 Nummern sind das Relikteisen Ramlat Fasad 059-591).

Zu Australien gibt es keine zuverlässige Daten,
was einmal an den Beschränkungen und Verboten, zum andern an dem institutionellen Desintresse liegt - rund 500 Funde aus früheren Suchcampagnen sind nach 30 Jahren immer noch nicht klassifiziert.


Und so beschleicht mich das Gefühl, daß im Verhältnis zu den "dense collection areas" der übrigen Welt keineswegs verhältnismäßig weniger Eisen in der Antarktis gefunden werden.

 :prostbier:
Mettmann

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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von hugojun am April 10, 2024, 10:11:37 Vormittag »
"up until December 2015, some 34,927 meteorites (official approved names of stones
Committee4) classified by the Meteoritical Nomenclature were
recovered from the surface of Antarctica, representing 66.3%
of the world’s total number of collected specimens…
However, while meteorite falls should be distributed almost uniformly across the
Earth’s surface, meteorite collection data (see Table 1) reveals
that the proportion of iron-based meteorites (iron meteorites
and stony-iron meteorites) recovered from Antarctica, 0.7%, is
significantly lower than the proportion recovered after witnessed
falls (see Supplementary Note 2) from the rest of the World4–8 ,
5.5%—a statistical difference at over the 99.9% confidence level..."

Die Zahlen lassen sich anhand des MB nachvollziehen

LG
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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von Mettmann am April 09, 2024, 20:52:12 Nachmittag »
Ich seh dieses geringere Vorkommen aber nicht, wenn ich an die dense collection areas NWA und Oman denke.

Vielleicht ist die Prämisse falsch...
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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von hugojun am April 09, 2024, 19:45:19 Nachmittag »
Zitat
Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden

Ehm..gibt es die? Bzw. welchen Prozentsatz erwarten die denn?

Spekuli und spekula: 
Gebe zu bedenken, daß in NWA auch prozuental viel weniger Eisen gefunden werden, als die Fallstatistik prozentual hergibt (wobei ich die für problematisch halte, da die absoluten Zahlen wohl zu gering sind). Die Nichtwüstenfundstatistik mag ebenfalls irreführend sein, da Eisen auffälliger sind als Steine und leichter gefunden werden.

Vielleicht gibt es einfach nicht mehr?

(Beurteilen würde man es wohl besser können, wenn dereinst eine genügend große Datenmenge vorhanden sein wird von Kameras, die die Spektren von möglichen Droppern erfassen und diese dann auch eindeutig Eisen zugeordnet werden können, um ein aussagekräftiges prozentuales Verhältnis zu ermitteln)

Was hier gemeint ist, dass es in den Antarktisfunden eine nochmals geringeres Vorkommen im Vergleich zu andere „ Dense collection areas“ gibt. Die allgemeine Minderzahl der Irons ist ja bekannt.
Auf der anderen Seite gibt es in der Antarktik Gletscher Windungen , an denen die Irons wie Gold in den Flussläufen abgelagert wurden.

LG
Jürgen

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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von Mettmann am April 09, 2024, 19:34:34 Nachmittag »
Zitat
Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden

Ehm..gibt es die? Bzw. welchen Prozentsatz erwarten die denn?

Spekuli und spekula: 
Gebe zu bedenken, daß in NWA auch prozuental viel weniger Eisen gefunden werden, als die Fallstatistik prozentual hergibt (wobei ich die für problematisch halte, da die absoluten Zahlen wohl zu gering sind). Die Nichtwüstenfundstatistik mag ebenfalls irreführend sein, da Eisen auffälliger sind als Steine und leichter gefunden werden.

Vielleicht gibt es einfach nicht mehr?

(Beurteilen würde man es wohl besser können, wenn dereinst eine genügend große Datenmenge vorhanden sein wird von Kameras, die die Spektren von möglichen Droppern erfassen und diese dann auch eindeutig Eisen zugeordnet werden können, um ein aussagekräftiges prozentuales Verhältnis zu ermitteln)
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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von hugojun am April 09, 2024, 18:53:29 Nachmittag »
Ein wohl unerwartetes Ergebnis.


Joy et al . sind ja ausgezogen um eine Erklärung für die statistisch geringere Häufung an Eisen-Meteoriten- Funde
 in der Antarktis zu Finden. Ich erinnere an die großen Metalldetektoren die wie Teppiche hinter den Skidoos hergezogen wurden,
um die in dem Eis versunkenen Eisen Meteorite
aufzuspüren. Die hatten nach der Arbeitsthese den höheren Wärmeleitwert und haben die einstrahlende
Sonnenenergie auf die Unterseite der Meteorite transportiert. Das so länger und intensiver anhaltende Schmelzen
verursachte das schnelle Absinken der Eisenmeteorite, so die Theorie.
Das Equipment hat aber den Anforderungen nicht standgehalten und so konnte auch nicht eine statistische relevante
Menge an Eisen Meteorite im vorgesehenen Versuch Aerial nachgewiesen werden. Ich vermute nun mal stark,
dass dennoch einige Messergebnisse brauchbar waren und nach ihrer Auswertung den im Bericht vermuteten Vorgang indizieren.

War also nicht alles um sonst.

file:///C:/Users/J%C3%BCrgen/Downloads/ncomms10679.pdf

LG
Jürgen
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Meteorite / Re: ANSMET
« Letzter Beitrag von Wunderkammerad am April 09, 2024, 18:03:39 Nachmittag »
Hier kurz und knackig zum Thema Antarktis-Meteoriten und Klimawandel:
https://www.wsl.ch/de/news/klimawandel-laesst-meteoriten-verschwinden/
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Hallo Freunde,
Aufgrund meiner erfolglosen Suche in Elmshorn klafft eine Lücke in meiner Sammlung die ich gerne schließen möchte.
Am liebsten würde ich gern tauschen gegen Material welches ich in Ribbeck bergen konnte, aber auch andere Sachen stehen zur Verfügung.
Am liebsten wäre mir ein kleine Individual, aber alles andere ist mir auch herzlich willkommen wenn sich jemand trennen möchte.
Schreibt mit einfach.
Grüße Jens
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Meteorite / Re: Bolide über Portugal am 16.3.24 um 01:54 UT
« Letzter Beitrag von lithoraptor am April 06, 2024, 22:27:52 Nachmittag »
Moin!

Muß der lithoraptor nicht so frieren, wenn er am dritten Tag....

 :laughing: :laughing: :laughing: Ist aber nicht in meiner Schlagdistanz. Da kriege ich Haue von meiner besseren Hälfte. (Oder hätte ich in diesem Zusammenhang von Nicht-Schlag-Distanz sprechen müssen?!) :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo
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