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Fundstücke => unbekannte Gesteine, auch meteoritenverdächtige => Thema gestartet von: Met1998 am November 08, 2013, 15:52:37 Nachmittag
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Hallo Met/Steinsammler-Gemeinde,
ich bin Ehrfried aus Senftenberg (Brandenburg) und suche seit 1998, nach einem Meteoritenfall in unserer Gegend, schöne, seltene Steine (Urlaub, Pilze sammeln und Angeln). Einige hänge ich in Objektrahmen an die Wand, (siehe Internet) und Andere liegen in Beuteln in der Garage, oder im Kiesbett am Haus.
Nach fast 16 Jahren habe ich jetzt am 28.10.2013 bei der Suche mit dem verlängerten Arm des Teufels (selbstgebauter Magnetsucher) auf der damaligen 195° Achse Cottbus - Senftenberg, südlich der B 96, dieses Objekt (siehe Fotos) im Wasser gefunden. Es ist magnetisch, wiegt 1312 g und hat die Maße 14,3 cm x 9,4 cm. Ein Teil ist abgebrochen und liegt vermutlich im See.
Bei Anfrage in einer Berliner Institution, bekam ich die Antwort: Wenn er echt ist bin ich ihn los (nur über meine L…, denn der Met kam zum Schornstein reingeflogen). Deshalb frage ich lieber bei Gleichgesinnten zur Echtheit nach.
Also ihr Steinesammler, gebt mal bitte eine hoffentlich positive, fachmännische Ferndiagnose ab. Habe ich einen Volltreffer gelandet, oder nur einen seltenen Stein gefunden, der 16 Jahre in Wasser und Kies lag?
Gruß aus Senftenberg,
Ehrfried
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Hallo Ehrfried,
ein herzliches Willkommen bei uns im Forum!
Na da kann man ja gespannt sein, was unsere Spezies herausfinden werden! :fluester: Wir schwant allerdings dabei nichts Gutes.
:winken: MetGold
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Moin Ehrfried!
Wir schwant allerdings dabei nichts Gutes.
Mir auch nicht, denn die Löcher an der Oberfläche sehen nicht gut aus, aber ohne frische Bruchfläche ist es mit einer Gesteinsbestimmung so eine Sache. Daher nimm Dir einen Hammer und hau mal eine Ecke ab. Dann brauchen wir eine schöne scharfe Makro-Aufnahme der frischen Bruchfläche...
Gruß
Ingo
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Hallo Ehrfried,
ich schwanke ebenfalls zwischen einer Schlacke und einem eisenhaltigen irdischen Gestein.
Wie Lithoraptor schon schrieb, ohne einen frischen Bruch mit scharfen Fotos bleibt es beim Rätseln.
Grüße
Jörg
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Hallo Spezialisten,
ich habe heute den ganzen Tag mit Zertrümmern und Bildbearbeitung verbracht, ich hoffe Ihr wisst das zu schätzen. (Einzelbilder sind möglich).
Blaue, gelbe Kristall und Sternabdrücke, es bleibt spannend!
Anbei das Ergebnis meiner Arbeit.
Gruß Ehrfried
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Moin Ehrfried!
Zunächst ist es nicht sinnvoll, wenn Du für den selben Stein einen zweiten Thread öffnest. Die Bilder scheinen sehr brauchbar allerdings helfen sie in dieser Größe kaum. Kannst Du die bitte einzeln und damit möglichst groß hochladen, damit wir uns die Matrix und die einzelenen größeren Mineralkörner genauer ansehen können?! Danke.
Gruß
Ingo
P.S. @ Admin, Sheriff oder Mod: Bitte die Threads verschmelzen! :danke:
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Moin Gemeinde!
Sorry, ich hatte den Antworten Butten übersehen. Hier die Bilder in hoher Auflösung mit meinem Kommentar.
Bruch: Die neuen, grauen Bruchstellen glitzern (weiß) wie der Sternenhimmel, ab und zu ist ein metallenes Stäbchen (1,8 mm) eingelagert. Der Nickeltest am „Sternenhimmel“ und am Stäbchen war negativ- keine Rotfärbung.
Schliff: Im Anschliff sind die metallenen Stäbchen und ein Fünfkant zu erkennen. Nickeltest negativ-keine Rotfärbung.
Sterne: Die Löcher im Stein sind alle 5-kantig, also ausgewaschene oder ausgeglühte 5-Kantstäbchen.
Teil 2 folgt
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Teil 2:
Gelbbrauner Fleck: Im Fleck ist der Abdruck eines 5-kant Sterns zu erkennen, darunter sind Metallablagerungen zu sehen.
Gelber Stein: Könnte ein eingeschwemmtes, zylindrisches Sandkorn sein?
Blauer Stein: Könnte ein eingeschwemmtes, zylindrisches Sandkorn sein?
Mehr fällt mir nicht ein.
Gruß Ehrfried
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Hallo Ehrfried,
ich halte das Gestein für einen Vulkanit.
Die 5-eckigen Strukturen könnten ausgebrochene Minerale sein.
Aufgrund der abgerollten Form des Gesteins und dem Fundort zufolge, könnte auch eine Herkunft aus Skandinavien (glazial verlagertes Geschiebe) mit in Betracht kommen.
Ich meine auf einem der Bilder violette Strukturen zu erkennen.
Das könnte für Fluorit bezeichnend sein und für einen karbonatischen Vulkanit stehen (evtl. aus dem W Oslo-Rift bis zum Fen-Komplex) - Doch das erst mal nur unter Vorbehalt.
Kurz zu den Fotos:
Die sind schon besser :super:
Aussagekräftige Bilder von Gesteinen zu erstellen, ist ein schwieriges Unterfangen, das wissen wir alle.
Insgesamt sind sie noch etwas unscharf, so dass sich einzelne Minerale eher erahnen als bestimmen lassen.
Von 10 geschossenen Fotos, bin ich oftmals nur mit einem davon halbwegs zufrieden.
Da macht Übung den Meister.
Ein Vorteil von einem gestochen scharfen Bild ist, wenn man es in möglichst hoher Pixelzahl aufnimmt wenn man kein Makro zur Hand hat, dass man Ausschnitte davon vergrößern kann, die immer noch scharf sind und mehr Einzelheiten zeigen.
Fass es bitte nicht als meckern auf, da mussten wir alle mal durch :einaugeblinzel:
Beste Grüße
Jörg
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Moin!
Auf die Schnelle würde ich das Material als Basalt ansprechen. In Richtung Oslo-Material würde ich mich anschließen - karbonathaltig würde ich hier zunächst aber nicht vermuten --> TESTEN!
Gruß
Ingo
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Hallo Jörg und Ingo,
niederschmetternde Erkenntnisse :bid:
Habe mir eine neue Kamera besorgt und scharfe Fotos gemacht. Siehe Anlage - Übung macht den Meister. Dabei erinnerte ich mich, dass ich an einem alten magnetischen Stein im Stall, schon mal solche 5-Kant Kristalle, die bis zu 1 cm lang sind, gesehen habe. Das würde ja bedeuten, meine alten grau-grünen, magnetischen Steine wären alles Meteoriten. Somit können wir den großen Stein als Meteorit 1998 ausschließen!!!
Dann habe ich noch Weinsäure besorgt (Salzsäure war in der Apotheke nicht zu bekommen) und die neuen Bruchstellen damit bestrichen. Es gab keine Veränderungen - keine rötliche Verfärbung. Es könnte ein abgelutschter Dolomit oder Quarz aus dem Norden sein, bin kein Fachmann!
Ich danke Euch jedenfalls sehr für die fachmännische Beratung.
Gruß Ehrfried
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:fluester: Die unrichtigen Bilder im letzten Beitrag wurden auf Wunsch von Met1998 von mir ausgetauscht!
:user: MetGold