Autor Thema: Vulkanische Bombe  (Gelesen 18556 mal)

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #30 am: September 25, 2012, 19:47:55 Nachmittag »
Hallo,

zuerst einmal einen dicken Dank an Mirko, der ja eine Menge Arbeit mit dem Gestein hatte   :danke:
Von den bisherigen Mikroskopieaufnahmen würde ich ebenfalls am ehesten an Grauwacke oder tendentiell eine andesitische Lava denken.
Bin mal sehr gespannt, was die Dünnschliffe zeigen.

Morgen kann ich die Isotopenauswertung zu dem Gestein abholen.
Vielleicht bekommt man ja auch sein Alter damit raus.

Glück Auf!
Jörg

Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline speul

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #31 am: September 25, 2012, 21:45:39 Nachmittag »
Hallo,

Morgen kann ich die Isotopenauswertung zu dem Gestein abholen.
Vielleicht bekommt man ja auch sein Alter damit raus.

Glück Auf!
Jörg



Was Du nicht alles machen kannst, Halleluja
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #32 am: September 26, 2012, 22:04:35 Nachmittag »
Hallo  :hut:

@ Speul
Zitat
Was Du nicht alles machen kannst, Halleluja
Falsch. Es muss heißen: Was Du nicht alles machen lassen kannst  :einaugeblinzel:

So, jetzt aber zu den Isotopen.
Kalium 40 ist, wie in einem Gestein zu erwarten, hoch. Es besteht ja aus dem Zerfall von Kalium.
Was mich stutzig macht ist der, sollte das Oslo-Rift als Herkunft in Frage kommen, relativ hohe Gehalt an Bismut-Isotopen. In der Auswertung mit BI kodiert.
Allerdings wurde kein natürliches Bismut (BI 209) gefunden, sondern ab BI 210, was für ein Umwandlungsprodukt spricht. Der hohe Amteil an Thorium würde allerdings ganz gut zum Oslo-Rift passen. Da meine Fähigkeiten diesbezüglich nicht sehr hoch angesiedelt sind, könnte evtl. auch ein Zerfallschritt vorliegen  :nixweiss:

Ich hatte ja auf eine Uran-Blei-Datierung gehofft.
Aufgrund der identifizierten Isotopen käme m. E. zur Altersbestimmung die Uran-Radium-Reihe wohl am ehesten in Betracht.
Bin da jedoch weitgehend wissenfrei.
Wer kann anhand der Bilder helfen?

Glück Auf!
Jörg
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Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #33 am: September 26, 2012, 22:06:15 Nachmittag »
Die Auswertungen Seite 3 - 4
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #34 am: September 26, 2012, 22:07:34 Nachmittag »
Die Seiten 5 - 6
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #35 am: September 26, 2012, 22:09:01 Nachmittag »
Und weil es so schön bunt ist, die Spikes

Wer hat schon mal eine Altersbestimung durchgeführt?

 :winke: Jörg

Nachtrag
Die Werte sind absolut (Hintergrundstrahlung wurde im Nuklidinventar berücksichtigt und ausgeschlossen)
Die jeweiligen Halbwertzeiten sind den Ausdrucken beigefügt.
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Plagioklas

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #36 am: September 27, 2012, 00:11:41 Vormittag »
Die Spikes sind nicht relevant für das Alter. Es sind die Spikes der Thorium und Uranzerfallsreihen.

Ich habe sie mal mit meinem mühevoll selbst gezimmerten Spektrumsimulator für meine Thorium und Uranmineralien überlagert und konnte alle deine Spikes eindeutig dessen Zerfallsprodukten zuordnen. Die Kurven bei meinem Simulator sind keine scharfen Spikes, da die zahlreichen Strahlungsstärken zur Besserung der Übersicht in einstellbaren Intervallen zusammenaddiert werden. Zudem zeigt er nur die reine Ausgangsstrahlung. Abschirmung, Comptoneffekt und Photoeffekt werden nicht berücksichtigt.

Da diese Elemente allgegenwärtig sind, ist eine Altersanalyse mit Spektrum nur in einer sehr, sehr dicken Bleikammer möglich und das auch nur, wenn der Stein sehr, sehr jung ist (Weit jünger als 1.000.000 Jahre). Eine solche Analyse anhand der Strahlung könnte nämlich nur anhand des Verhältnisses zwischen Uran und seinen Zerfallsprodukten gemacht werden. Und das weicht nur in den ersten paar 100.000 Jahren vom Standard ab, danach ist das Alter so nicht mehr messbar. Und diese Analyse ist auch nicht sehr einfach und wird deshalb vermutlich nicht wirklich praktiziert.

Eine Analyse anhand des Uran und Thoriumgehaltes wird dadurch gemacht, indem das Verhältnis zu Uran und Blei gemessen wird. Dies ist jedoch sehr aufwändig.
« Letzte Änderung: September 27, 2012, 00:30:12 Vormittag von Plagioklas »

Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #37 am: September 27, 2012, 11:45:55 Vormittag »
Hallo,

Du brauchst die Gehalte an 2 Uranisotopen (235, RA und 238, RA, RA=radioaktiv) und 2 Bleiisotopen (207, stabil und 208, stabil). Die Gammaspektren nützen dir bei dem Alter des Gesteins absolut nichts. Alternativ könntest du noch die Gehalte an 2 bestimmten Samarium- und Neodym- Isotopen (beim Nd ist es 143, meine ich) oder Rb (RA)/Sr (stabil)verwenden. Dazu brauchst du Gehalte, keine Strahlendosis. Und eines der beiden Isotope ist dabei stabil, wird also im Gammaspektrum nicht auftauchen.




Glück Auf!
Sebastian

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Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #38 am: September 27, 2012, 23:03:48 Nachmittag »
Hallo Leute,

spät ist es geworden, der Dünnschliff fertig und ich einigermaßen ratlos. :nixweiss:

Im kreuzpolarisierten Licht ist der ganze Schliff schwarz bis dunkelgrau.
Bis auf ein paar eingestreute Quarze, die in einem leuchtenden hellgrau erscheinen, kann ich nichts ausmachen,
was uns hier weiterbringen könnte.
Ein paar Fotos habe ich mal gemacht und hoffe, dass der ein oder andere sowas schonmal unterm Mikroskop hatte.

Hier das Foto vom Schliff selbst.

 

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #39 am: September 27, 2012, 23:05:26 Nachmittag »
Hier jetzt ein Foto im Durchlicht in 25x Vergrößerung und ein weiteres im kreuzpolarisierten Licht in der selben Vergrößerung.

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #40 am: September 27, 2012, 23:09:03 Nachmittag »
Auf dem vorherigen Foto hatten wir ja ganz mittig im Bild ein relativ großes Quarzkorn.
Hier der selbe Bereich im Schliff, nur mit 100x Vergrößerung.
Wieder im Durchlicht und im kreuzpolarisierten Licht.

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #41 am: September 27, 2012, 23:11:23 Nachmittag »
Und hier noch ein paar Aufnahmen von den typischen Einschlüssen, die in dem Material zu finden sind.
Beide Fotos hier im normalen Durchlicht.

Offline ironmet

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #42 am: September 27, 2012, 23:12:26 Nachmittag »
und das letzte.....

Offline JFJ

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #43 am: September 28, 2012, 09:15:11 Vormittag »
Hallo,

Mirko ... klasse, dass Du aus dem Zeug einen Dünnschliff gezaubert hast  :super:
 :hut: ab!

Reihe mich bei den Ratlosen mit ein (ganz hinten).
Sieht jetzt fast nach einem akkretionären Lapilli aus (Wassertropfen in Vulkanasche gefallen = runde Formen), doch die sind immer größer.
Vom Aussehen würde ich fast sagen "kommt hin", aber nicht von der Größe. Kann eigentlich nicht sein   :nixweiss:
Auf jeden Fall was rundes in was rundem ...
Grauwacke fällt glaube ich dann wohl aus (nichts eckiges) ...
Warte mal die Postings von den Profis ab.

 :winke: Jörg
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Offline Buchit

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Re: Vulkanische Bombe
« Antwort #44 am: September 28, 2012, 09:34:30 Vormittag »
Hallo,

auch von mir Kompliment an Mirko für die Schliffe. Eine vulkanische Bombe ist dies zumindest nicht, das erscheint klar - aber was ist es dann? Auf den ersten Blick würde ich sagen, irgendwas Sedimentäres, aber was :confused: :confused: :confused:

Gruß,
Holger

 

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