Autor Thema: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich  (Gelesen 8904 mal)

Offline ganimet

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #15 am: Dezember 09, 2010, 14:20:56 Nachmittag »
[Welcher war es denn  :lechz:

Es ging nicht um einen der hier gezeigten CM2-Chondrite, sondern um Norton County.

Herbert

So hatte ich es auch nicht verstanden.... :einaugeblinzel: - Hauptsache das warten und suchen hatte sich gelohnt  :super:

Gruß,

Andreas
Daß alles vergeht;weiß man schon in der JUGEND;
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Offline ganimet

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #16 am: Dezember 09, 2010, 14:26:33 Nachmittag »
Zitat
Das liegt wahrscheinlich daran, dass 99% nur fragen aber nicht kaufen. Darunter leidet zwangsläufig die Motivation zu antworten.

Wer anderes erhofft, lebt in einer falschen Welt. Stücksuche und Preisvergleich verschwindet eben nicht einfach so, bloß weil "auf Anfrage" da steht.

.....genau so sehe ich das auch  :super: Ich hatte schon oft genug bei diversen Händlern vergeblich auf eine Antwort gewartet. Solche Anzeigen überlese ich bereits und habe keinen Bock mehr nachzufragen. Dieses ewige hin und her.....entweder gleich mit offene Karten spielen - oder garnicht. Es gibt für (fast) alles auch noch andere Anbieter  :smile:

Gruß,

Andreas
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Offline herbraab

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #17 am: Dezember 09, 2010, 14:29:00 Nachmittag »
Hauptsache das warten und suchen hatte sich gelohnt  :super:

Ich denke schon... :smile:

Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #18 am: Dezember 09, 2010, 17:46:19 Nachmittag »
Ich denke schon... :smile:

Feines Teil, Herbert! Wie interpretierst Du die dunklen Stellen? Kruste ist es nicht,
die ist bei Norton County ja eher hell. Mein Sammlungsstück mit Label "N.378" der
University of New Mexico ist schneeweiß, mit einem sehr schön dazu kontrastierendem
dunkelgrauen flächigen Besatz, den ich als ein shock feature deuten würde.

Alex

Offline ben.g

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #19 am: Dezember 09, 2010, 18:10:33 Nachmittag »
Hallo Alex

Wie interpretierst Du die dunklen Stellen? Kruste ist es nicht, die ist bei Norton County ja eher hell.

Bist du sicher?
Ich dachte immer, dass die weißen Stücke (meines ist ja auch total schneeweiß) die ganz unbekrusteten sind und die Kruste durchaus deutlich dunkler ist.
Hier mal ein Foto aus der Ency:
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/0_8768_2647.jpg

Gruß
Ben

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #20 am: Dezember 09, 2010, 18:28:11 Nachmittag »
Ich dachte immer, dass die weißen Stücke (meines ist ja auch total schneeweiß) die
ganz unbekrusteten sind und die Kruste durchaus deutlich dunkler ist.

Ja, Ben, aber "deutlich dunkler" als "total schneeweiß" kann immer noch sehr hell sein!
Ich meine, die Kruste von Norton County tendiert mehr ins braungelbliche. Schau Dir
mal die alten Fotos von dem großen Klotz an, den die Leute um Lincoln La Paz gehoben
haben, oder die Fotos von der jetzt in der University of New Mexico verbliebenen
Hauptmasse - ich glaube, letztere existieren auch in Farbe, habe nur leider gerade
überhaupt keine Zeit zum Raussuchen. Die ist eher hell, jedenfalls sehr viel heller
als wir gemeinhin die Krusten der gewöhnlichen Chondrite kennen. Als ich damals
mein Sammlungsstück bekam, dachte ich auch erst an Kruste, habe mich dann aber
eines besseren belehren lassen müssen...

Alex

PS: die Experten wissen sicher mehr, kann mich momentan hier im Spätdienst nicht fix
belesen. Ingo, Stollentroll, Herbert et al....., was sagt ihr?

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #21 am: Dezember 09, 2010, 19:45:39 Nachmittag »
Hab trotz Zeitknappheit mal kurz ins Netz geguckt und fand folgenden schönen Bericht von www.meteoritesaler.com (...wer auch immer das ist):

"The Norton County meteorite fell on 18 February, 1948, a few minutes before 5 p.m. local time. The explosions high in the atmosphere, the smokey trail, and the accompanying sounds convinced knowledgeable observers that a meteorite had fallen, but the winter snow cover hampered the search for meteorites. It wasn't until April 6 that the first specimen was recovered, and identified as an achondrite. Further analyses showed that the Norton County fall is an Aubrite (enstatite achondrite), sufficiently different from other achondrites to form a new classification: Nortonite. If you click here, you will be taken to a website that lists ten minerals identified in Norton samples, three of which were new: caswellsilverite, cronusite, and schollhornite. (I do not know which minerals are present in these specimens.) Snow covering the ground hampered the search for meteorites, and it wasn't until April 6 that the first meteorites were discovered. On May 1, the "McKinley stone", a piece of Norton weighing around 130 pounds, was discovered on the McKinley ranch. On May 4 the McKinley stone was purchased (for $500) by Lincoln LaPaz, who was directing the search team from the Institute of Meteoritics of the University of New Mexico. (The main mass of the Norton fall, which weighed more than a ton, was not discovered until July 3, when a tractor almost fell into the 10-foot-deep impact crater. This record-setting achondrite was purchased from the landowner by the Universities of New Mexico and Nebraska for about $3500. It was carefully removed and transported by truck to the University of New Mexico in Albuquerque, where it is now on display.) Almost all of the Norton specimens gathered by the LaPaz team became part of the collection of the Institute of Meteoritics. However, besides the McKinley stone, LaPaz also acquired a number of specimens for his personal collection. Eventually the bulk of the LaPaz collection (including a 53-pound "half" of the McKinley stone, and specimens from about 60 other falls) was acquired by the University of New Mexico. He retained a few specimens, and the samples offered here come from Dr. LaPaz's estate. In the late 40s the McKinley stone was cut in two, with one half kept by LaPaz. He attempted to cut a slice off the cut end, but the friable nature of Norton made this "a futile attempt", as the "slice" broke into pieces during the sawing. The 13.2 gram sample offered here appears to have actually been two fragments which have been joined using some sort of adhesive. The specimen is about 1/4 inch thick. Prior to cutting, a solvent was applied to the surface in an attempt to prevent further fracturing. (This solvent appears to be crust, but I am almost certain that this piece has no crust.) However, to make up for the lack of crust on the larger specimen, I have included a smaller piece that definitely has crust. It also has some metallic inclusions, as evidenced by its magnetism and the presence of some rust spots. Norton specimens have metallic inclusions at random locations; the larger piece offered here is very slightly magnetic at a single location. Click here to see pictures of these specimens. For extreme close ups, place the cursor over an image and click ORIGINAL on the menu that appears. The successful bidder will also receive copies of three scientific papers about the Norton fall, as well as copies of some Norton (city and county) newspaper articles relating to the fall. (The originals of these articles are in the Tricottet Collection, www.thetricottetcollection.com, and it is with the curator's permission that copies are included in this auction.)."

Zur Kruste des Hauptstücks kann sicher auch unser Forenmitglied MarkV eine gute Aussage machen. Ich fand diesen Link mit sehr schönen Bildern (u. a. auch der in der UoNM aufbewahrten Hauptmasse, einfach nach unten scrollen, aber es lohnt sich, die ganze Fotoserie anzuschauen!) schon damals wirklich sehr sehenswert:

www.westwind.ch/usa09/20090518/20090518.html

Alex

MilliesBilly

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #22 am: Dezember 09, 2010, 19:50:23 Nachmittag »

(...) "deutlich dunkler" als "total schneeweiß" kann immer noch sehr hell sein! (...)

Ein reeiiiner Weltsatz !

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #23 am: Dezember 09, 2010, 19:54:33 Nachmittag »

(...) "deutlich dunkler" als "total schneeweiß" kann immer noch sehr hell sein! (...)

Ein reeiiiner Weltsatz !


"Das sach ich Dir"!
"Mo sogn jetz nä"!

Übrigens, zur Relatität: schon Einstein wußte, alles ist relativ, besonders relativ tief!  :belehr:
(O je, gleich kommt der Sheriff...)  :aua:

Offline herbraab

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #24 am: Dezember 09, 2010, 21:08:19 Nachmittag »
Wie interpretierst Du die dunklen Stellen? Kruste ist es nicht, die ist bei Norton County ja eher hell.

Doch, bei diesem Stück ist das ist eindeutig Schmelzkruste. Sie bedeckt fast die gesamte, auf dem Bild sichtbare Vorderseite. Rechts ist sie schwarz, geht dann in der Mitte langsam in ein helles braun über, und weiter links ist es dann ein schmutzges weiß. Ich denke, je nach dem, ob und wie viel Eisen da gerade abgeschmolzen wurde, fällt die Kruste entsprechend dunkler oder eben heller aus. Und die Kruste ist papierdünn, nicht dick und schaumig, wie die Schmelzadern im Norton County.

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #25 am: Dezember 09, 2010, 21:45:24 Nachmittag »
Doch, bei diesem Stück ist das ist eindeutig Schmelzkruste. Sie bedeckt fast die gesamte, auf dem Bild sichtbare Vorderseite. Rechts ist sie schwarz, geht dann in der Mitte langsam in ein helles braun über, und weiter links ist es dann ein schmutzges weiß. Ich denke, je nach dem, ob und wie viel Eisen da gerade abgeschmolzen wurde, fällt die Kruste entsprechend dunkler oder eben heller aus. Und die Kruste ist papierdünn, nicht dick und schaumig, wie die Schmelzadern im Norton County.

Das helle, cremefarbene braun (auf dem Foto in der Mitte) Deines Stücks ist genau
das, was ich mir unter der "typischen" Kruste von Norton County auch vorgestellt
habe, aber da gibt es offenbar doch sehr verschiedene farbliche Ausprägungen.

Zum letzten Satz Deines Beitrags, Herbert, Stichwort "dick und schaumig", hier ein
Foto meines Stücks, das dann wohl eine Schockschmelzader im Querschnitt zeigt..
PS: das Stück ist aus der Sammlung LaPaz und hat eine ID-Nummer der UoNM, 8.99 g

Alex

Offline ganimet

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #26 am: Dezember 09, 2010, 22:10:36 Nachmittag »

PS: das Stück ist aus der Sammlung LaPaz und hat eine ID-Nummer der UoNM, 8.99 g

Alex

 :eek: :dizzy: :crying:

Ich bin ja auch für eine gute und sichere Dokumentation, aber auf solch einem kleinen Stück so eine große ID Nummer.......... :unfassbar:

Gruß;

Andreas

Puh...ich glaube ich bekomme gerade Schnappatmung  :platt:
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Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #27 am: Dezember 09, 2010, 22:12:02 Nachmittag »
Übrigens sehr fragiles Material, deshalb liegt es auf meinem Bild auch
auf Watte in einem kleinen Kistchen. Wenn man sowas auf einen
Displayständer stellen würde und es fiele von dort durch irgendeine
Unachtsamkeit auch nur einen Zentimeter weit herunter auf eine harte
Oberfläche, würden wohl schon Brösel abfallen. Ein Wunder, daß es mich
überhaupt heil erreicht hat nach der langen Reise. War vom Versender
aber auch sehr gut und sicher verpackt, muß ich dazu sagen. Mit solchen
Stücken muß man vor einem Versand schon bei der Verpackung extrem
vorsichtig umgehen...

PS: läßt sich aber in puncto Brüchigkeit noch toppen z. B. durch Orgueil
oder durch Almahata Sitta...

Alex

Offline gsac

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #28 am: Dezember 09, 2010, 22:17:33 Nachmittag »
Ich bin ja auch für eine gute und sichere Dokumentation, aber auf solch einem kleinen
Stück so eine große ID Nummer.......... :unfassbar:

Das macht man heutzutage "diskreter", wenn überhaupt, Andreas, aber hier handelt es
sich ja um ein historisches Sammlungsstück! Diese ID-Signatur ist ja schon viele
Jahrzehnte alt! Das wurde halt damals so gemacht und ich bin ganz froh, daß es genau
so dokumentiert ist, und damit "authentisch". Wenn es mich stören würde, könnte ich das
Stück auch vorsichtig umdrehen und sähe dann auf der Rückseite eine blütenweiße Fläche
ohne jegliche menschliche Manipulation.  :einaugeblinzel:

Selbstverständlich darf man so ein Fragment auch niemals weiter bearbeiten, zerkleinern etc.
Das muß genau so bleiben wie es ist, und man muß es sehr gut hüten und aufpassen, daß nix
abbröselt durch unsachgemäße Handhabung. Deshalb habe ich es vorhin beispielsweise für
das schnelle Foto in der Box gelassen, obwohl es sich auf einem kleinen Tripodständer sicher
noch deutlich besser dargestellt hätte als in diesem wattierten Pappsarg...

:winke: Alex

Offline herbraab

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Re: Größere CM2-Chondrite auf dem Markt - unglaublich
« Antwort #29 am: Dezember 10, 2010, 09:03:06 Vormittag »
Hier mal ein Foto aus der Ency:
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/0_8768_2647.jpg

Das ist - genau wie auf dem Stück von Alex - auch Schmelze: Dick und schaumig.

Das hier ist helle, bräunliche, papierdünne Kruste:

http://www.meteorlab.com/METEORLAB2001dev/fusion/nort1.jpg
http://www.meteorites.com/2003/pages/RobertHaag2003-070.htm

Das ist auch Kruste, ebenso papierdünn, aber schwarz:

http://www.meteorite.ch/en/images2/Norton%20County01.jpg

Nochmal Schmelze zum Vergleich - hier sieht man auch, dass sich die schwarze Schmelze durch den Meteoriten zieht, und nicht nur oberflächlich auftritt, wie das von Schmelzkruste zu erwarten wäre:

http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2004/December/IMG_0236.jpg
http://www.meteoriteguy.com/sale-pics/nc4.jpg

Grüße, Herbert
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