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Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Geschiebe => Thema gestartet von: Jedensteinaufheber am August 21, 2015, 17:49:39 Nachmittag

Titel: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am August 21, 2015, 17:49:39 Nachmittag
Hallo,

so zum Wochenende hätte ich da noch ein recht nettes Geschiebe. Gefunden habe ich es an der Heiligenhafener Steilküste.
Die Maße sind 6,5x10cm
Wenn jemand mal etwas zur Genese dieser Brekzie Schreiben könnte würde ich mich sehr freuen.


Viele Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am August 28, 2015, 20:24:40 Nachmittag
Hallöchen wieder einmal :hut:,

da zum letzten Geschiebe niemand was wusste, habe ich noch eines das welches ich euch gerne zeigen möchte.
Gefunden habe ich es im Frühjahr 2015 in Johannistal.
Die Größe ist 6x12cm.
Bemerkenswert sind die sehr hellen Granate, die ich in der Färbung bisher noch nicht im Geschiebe hatte.
Vielleicht weiß jemand was darüber.

Dann mal viele Grüße an alle
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am August 29, 2015, 20:32:26 Nachmittag
Moin Alexander,

so helle Granate sind m.E. in Geschieben wirklich nicht so häufig anzutreffen.
M.B. hat ein schönes Foto auf seiner Seite, mit ähnlich hellen Granaten: Link (http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.kristallin.de%2FMetamorphite%2FGranatgneis_Jersbek-d2_v.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.kristallin.de%2FMetamorphite%2FGranatgneise-druck.htm&h=1098&w=1399&tbnid=puWYTtoABrXjHM%3A&docid=mNaY_VHi7P-8NM&ei=J_jhVcb1BcHYywOri4KYDg&tbm=isch&iact=rc&uact=3&page=1&start=0&ndsp=22&ved=0CCQQrQMwAWoVChMIhqWKpvTOxwIVQexyCh2rhQDj)

Beim ersten gezeigten Stück bin ich mir bei der Entstehung nicht ganz sicher.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: karlov am August 29, 2015, 21:06:27 Nachmittag
Moinmoin,

die sehen so komisch trübe aus, die Granate.
Je weniger Eisen im Granat, desto heller können die werden. Reiner Pyrop (Mg-Endglied) kann wohl auch nahezu farblos auftauchen. Die Mischung Almandin/Pyrop wird für die Färbung verantwortlich sein. Vielleicht war das Edukt der Metamorphose recht mafitarm. Was ist denn sonst noch drin? Viel Plagioklas und wenig Alkalifeldspat?

Grüße,
Karlov
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: karlov am August 29, 2015, 21:10:21 Nachmittag
Achso, zur Brekzie: interessant sehen ja die Anwachssäume um einige eckige Klasten aus. Auch Quarz scheint sich radial um die Klasten kristallisiert zu haben.
Keiner eine Idee zur Genese, kein Brekzienspezialist greifbar?  :nixweiss:
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am August 29, 2015, 21:19:42 Nachmittag
Hallo,

um genauer zu untersuchen was da noch alles in dem 2. Geschiebe an Mineralien vorhanden ist, müsst ich mal mit dem Hämmerchen draufhauen. Das ich aber vermeiden möchte, ich habe zwar noch die zweite Hälfte, aber weh tät es trotzdem.
Ich werde das gute Stück auf jeden Fall mal mit nach Wankendorf mitbringen. Dort könnte man mal genauer reinschauen.

Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am August 29, 2015, 21:36:23 Nachmittag
Da wir schon bei den Unbekannten sind hätte ich da noch diesen.
Ich würde ihn ja nach Oslo einordnen aber die starke grüne Farbe mich abschreckt.
Die Größe ist ca 5x6,5cm, Fundort ist der Weißenhäuser Strand.

Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am August 30, 2015, 18:34:46 Nachmittag
Moin Alexander,

kannst Du von dem Basalt mal eine Aufnahme der unbehandelten Geschiebeoberfläche einstellen?

[/quote]
...Ich werde das gute Stück auf jeden Fall mal mit nach Wankendorf mitbringen. Dort könnte man mal genauer reinschauen.

23. - 25. Oktober, Conny und ich wollen auch versuchen hin zu kommen.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am August 30, 2015, 19:08:09 Nachmittag
Hallo Jörg,

ich würde mich freuen euch in Wankendorf zu sehen, ich hätte da einiges mitzubringen.
Anbei noch ein paar Bilder von dem Geschiebe. Hoffe die Auflösung ist in Ordnung.

Viele Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am August 30, 2015, 20:07:20 Nachmittag
Hallo Alexander,

wow - super Teil  :wow:
Oslo könnte passen. Bei den ähnlichen schwedischen Geschieben sind die vergrünten Plagioklase eher verschwommen.
Was ich dabei interessant finde sind die Plagioklase, bei welchen die Umwandlung in Epidot scharft begrenzt ist.

Danke für´s Zeigen.

Gruß
 Jörg
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Sprotte am September 01, 2015, 19:52:19 Nachmittag
Hallöchen wieder einmal :hut:,

da zum letzten Geschiebe niemand was wusste, habe ich noch eines das welches ich euch gerne zeigen möchte.
Gefunden habe ich es im Frühjahr 2015 in Johannistal.
Die Größe ist 6x12cm.
Bemerkenswert sind die sehr hellen Granate, die ich in der Färbung bisher noch nicht im Geschiebe hatte.
Vielleicht weiß jemand was darüber.

Dann mal viele Grüße an alle
Alexander

Hallo Alexander,

ich habe möglicherweise ein sehr ähnliches Geschiebe, bestehend aus weißem, leicht schlierigem Plagioklas/Albit, grauem Quarz, violett-rotem idiomorphen Granat, Hellglimmer, wenig dunkel gefärbten Mineralen (kein Biotit) und gelblichgrünen Bereichen (Epidot/(Klino)zoisit ?), die zumeist unstrukturiert sind, teils auch in Form faserig-strahliger Aggregate auftreten.

Viele Grüße
Ralf (Sprotte)
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 01, 2015, 20:48:21 Nachmittag
Hallo Ralf :hut:,

Ja bei den Mineralien bin ich mir auch nicht sicher, Granat ist klar, Albit eigentlich auch. Dann hät ich noch ein bisschen was an dunklen Mineralien.
Danach geht es aber schon los, bei den dunklen Mineralien liegen auch noch ein anderes das ich so nicht bestimmen kann.
Dann wäre da noch das grüne da fällt es mir auch schwer mit dem bestimmen, wenn man keine Vergleichsprobe hat.
Werde aber die zweite hälfte mit nach Wankendorf mitbringen, da könnt man mal reinschauen mit den Experten vielleicht können die was dazu sagen.
Kommst du auch nach Wankendorf?

Viele Grüße
Alexander

Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Sprotte am September 02, 2015, 09:11:25 Vormittag
Hallo Alexander

ja ich komme nach Wankendorf - ich habe mich auch bereits angemeldet. In der Großaufnahme sind das Geschiebe noch interessanter aus ...

Viele Grüße
Ralf
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 02, 2015, 20:01:22 Nachmittag
Hallöchen :hut:,

da hab ich dann noch mal ein Geschiebe, das ich Weißenhaus gefunden habe.
Die Größe ist 6x7cm.
Die Einsprenglinge bestehen aus Plagioklas der ca 3mm lang ist, des weiteren hat es noch etwas dunkle Minerale darunter Erz.
Die Grundmasse ist dicht.
Und er ist schön magnetisch.

Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am September 02, 2015, 20:36:12 Nachmittag
Hallo Alexander,

Der Porphyr sieht verdächtig nach einem Grönklitt-Porphyr aus.
Es gibt diesbezügliche Geschiebe, deren Einsprenglinge nur aus Plagioklas bestehen.
Könnte sehr gut passen; Dalarna im Prinzip sicher.

Gruß
Jörg

Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 02, 2015, 21:07:47 Nachmittag
Hallo Jörg :hut:,

danke schön sieht aber wirklich nicht wie ein typischer Grönklitt aus, ist auch magnetischer als die anderen von mir. Ich habe ja schon 3-4 unterschiedliche.
Wo wir schon bei magnetisch sind, hätte ich da gleich das nächste Geschiebe zu dem ich Hilfe bräuchte.
Es stammt vom Weißenhäuser Strand, und würde ihn als Karbonatit einordnen, obwohl er ein bisschen dunkel dafür ist.
Er ist stark magnetisch und reagiert auf Salzsäure.
Die Größe ist 4,5x6cm.

Viele Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am September 03, 2015, 12:37:33 Nachmittag
Hallo Alexander,

eher ein Gabbro.

Gruß
Jörg
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Buchit am September 03, 2015, 13:12:18 Nachmittag
Hallo,

ein Karbonatit hätte aber definitionsgemäß >50% magmatische Karbonatminerale (und die meisten noch einmal deutlich mehr). Wenn ich mir nun das zweite Bild so anschaue, erkenne ich ein poikilitisches Gefüge mit großen, hellen Mineralbildungen, die am ehesten karbonathaltig sein könnten. Das wären aber (nach vorsichtiger Einschätzung) deutlich weniger als 50% - die hellen Flecken bestehen ja selbst gut zur Hälfte aus etwas anderem.

Ich würde eher an ein stark alteriertes magmatisches Gestein denken, wobei der Karbonatgehalt eine Folge der Alteration darstellt.

Gruß,
Holger
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Sprotte am September 03, 2015, 14:54:52 Nachmittag
Hallo Jörg :hut:,

danke schön sieht aber wirklich nicht wie ein typischer Grönklitt aus, ist auch magnetischer als die anderen von mir. Ich habe ja schon 3-4 unterschiedliche.
Wo wir schon bei magnetisch sind, hätte ich da gleich das nächste Geschiebe zu dem ich Hilfe bräuchte.
Es stammt vom Weißenhäuser Strand, und würde ihn als Karbonatit einordnen, obwohl er ein bisschen dunkel dafür ist.
Er ist stark magnetisch und reagiert auf Salzsäure.
Die Größe ist 4,5x6cm.

Viele Grüße
Alexander

Hallo Alexander,

das ist ein sehr interessantes Geschiebe. Ich habe ein - vom Aussehen - sehr ähnliches magmatisches Gestein (Tiefengestein) gefunden, dass aus schwarzen Pyroxen (wohl Augit), kleinen nadeligen/säuligen, gelben bis braunen Apatit-Kristallen, xenomorphem glasartigen Nephelin, einer undefinierbaren braunen Masse und möglicherweise etwas Magnetit besteht. Bei der weißen Grundmasse, die alles umschließt, handelt es sich weder um Plagioklas oder einen anderen Feldspat noch um Calcit. Diese Grundmasse erscheint bei höherer Vergrößerung +/- faserig mit teils seidigem Glanz (ich habe schon eine Vermutung, worum es sich handeln könnte, muss das allerdings noch überprüfen).

Der Calcit kann natürlich ein Alterationsprodukt oder ein Produkt einer Metasomatose sein (z.B. Olvin + Wasser --> Serpentin-Menerale + Chlorid + Calcit oder z.B. Pyroxen + Kohlendioxid + Sauerstoff --> Calcit + Magnetit/Hämatit + Quarz + Rest ...), kann allerdings auch primärmagmatisch sein. Als Karbonatit im eigentlichen Sinn (mindestens 50% Karbonate) würde ich das Gestein allerdings nicht einstufen wollen, obwohl es auch recht dunkle Karbonatite gibt.

Viele Grüße
Ralf
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 04, 2015, 21:07:15 Nachmittag
Hallöchen :hut:,

vielen dank erst mal für die vielen Antworten über das letzte Geschiebe.
Da hab ich dann noch eins, mit schönen mafischen Einschlüssen die schöne Reaktionsränder haben.
Gefunden habe ich es in Hubertsberg / Hohenfelde.
Die Größe ist 5x6cm.

Viele Grüße
Alexander
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 04, 2015, 21:15:22 Nachmittag
Und noch zwei.
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: JFJ am September 06, 2015, 18:41:08 Nachmittag
Hallo Alexander,

ich denke jetzt mal schriftlich:

Das Gestein sieht aus, als wenn es zwei verschiedene Schmelzen beinhaltet.
Eine feldspatreiche, und eine basaltische.
Mein erster Eindruck war: Ein "mißlungener" Kullait.
Die Basalteinschlüsse (nach den Bildern zu urteilen) sind nicht mit der feldspatreichen Schmelze vermischt, wie es bei Kullaiten der Fall ist.
Vielleicht lag eine sehr schnelle Abkühlung vor, weshalb keine Leistenbildung der FS vorliegt?
Mal so als Diskussionsgrundlage ...

Gruß
jörg
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Sprotte am September 07, 2015, 11:32:48 Vormittag
Hallo,

bei Kullaiten im engeren Sinn wurden durch ein +/- basaltisches (also relativ heißes) Magma sauere Bestandteile, die eine geringen Schmelztemperatur haben, aufgenommen, eingeschmolzen und assimiliert. Da dabei auch viel Wasser aufgenommen wurde, kam es zu einer ausgeprägten Alteration mit der Bildung von Chlorit, Epidot u.a. In vorliegenden Fall scheint ein +/- syenitisches (also relativ kaltes) Magma basaltische Bestandteile aufgenommen zu haben (die es natürlich nicht aufzuschmelzen vermagt). Die grünen Reaktionsränder und auch grüne Bereiche innerhalb der feldspatreichen Masse scheinen allerdings auch auf eine Alteration - wie bei den eigentlichen Kullaiten - hinzuweisen.

Viele Grüße
Sprotte
Titel: Re: Unbekannte Genese
Beitrag von: Jedensteinaufheber am September 09, 2015, 18:24:27 Nachmittag
Hallöchen, :winke:

bevor es wieder zu Langweilig wird, hätte ich da auch noch ein interessantes Stück.
Der Fundort ist Johannistal.
Die Größe des Geschiebes ist 8x13cm.

Grüße
Alexander