Hallo Karlvov,
ja diese Seite ist ein Muss, wenn man sich mit Cancrinit beschäftigt.
Zur Frage der Witterungsbeständigkeit von Cancrinit hat sich eine unerwarte Neuigkeit ergeben: Der Fund eines ca. 7 cm x 3 cm x 2 cm großen Cancrinitsyenit-Geschiebes (vorläufige Bestimmung, siehe unten) am 7. Mai 2017 in Nordwestmecklenburg (dieses Geschiebe stammt mit Sicherheit NICHT vom Raum Särna - als kein Särnait, eher von Alnö oder einem noch unbekannten Alkaligesteinsvorkommen). Die ca. 1-2 mm großen partiell annähernd idomorphen Cancrinit-Kristalle (positive Reaktion mit Salzsäure) sind teils leicht herausgewittert und zum Teil oberflächlich braun verfärbt. Im Anschliff zeigt sich Cancrinit von gelblicher Färbung. Das Gestein enthält weiterhin idiomorphen Orthoklas (Länge der Kristalle ca. 1-2 mmm), +/- idomorphen Magnetit (ein Schulmagnet haftet leicht am Stein), viel hochglänzende Apatit-Nadeln (auch idomorph) und xenomorphe dunkle Minerale (wohl auch Pyroxen). Die Zwickel werden durch etwas farblosen bis weißen Calcit ausgefüllt (teils mit bloßem Auge erkennbar). Das Gestein ist makroskopisch äußerst unaktrativ. Erst die mikroskopische Betrachtung des wasserbenetzten Anschiffs zeigt die wahre Schönheit ...
Viele Grüße
Sprotte
PS: Foit und Feldspat halten sich mengenmäßig etwa die Waage (die genau Ermittlung der Anteile steht noch aus). Ab einem Verhältnis Foit:Feldspat von 60:40 wäre das Gestein ein Foidolith (im vorliegendem Fall ein Cancrinitolith).