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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: karmaka am September 26, 2012, 17:43:18 Nachmittag
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Meteoriten-Buddha-Statue aus Chinga, Ataxit, gemeißelt (Bön-Kultur, 11. Jahrhundert)
http://images.sciencedaily.com/2012/09/120926104255-large.jpg?1348672693
http://www.sciencedaily.com/releases/2012/09/120926104255.htm
Pressemitteilung: http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=124381&CultureCode=en
Übersetzung: http://translate.ghttp://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&tl=de&u=http%3A%2F%2Fwww.alphagalileo.org%2FViewItem.aspx%3FItemId%3D124381%26CultureCode%3Den
paper: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1945-5100.2012.01409.x/abstract;jsessionid=AC802CC55655745D6522CD488ECE4684.d03t03
Bön-Religion: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6n
:hut:
Martin
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Wahrlich ein himmlischer Anblick :winke:
Gruß
Marco
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Wurde mir Mal in den 90-ern gezeigt. Bin zwar weder Buddhist :nixweiss: noch anerkannter Experte für Kunstschnitzereien, die Provenienz des Künstlers erschien mir aber doch eher russisch :prostbier: und das Alter signifikant jünger :lechz:. Da die Herkunft und der Weg des Stücks nach Bayern nicht ganz klar schien :gruebel:, das Material aber einigermaßen gesichert ein Ataxit zu sein schien :eek:, habe ich den (durchaus sehr seriös wirkenden :super:) Anbieter an öffentliche Institute weiter verwiesen.
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Danke für die interessante Hintergrundinformation, Erich.
Hier noch ein paar deutschsprachige Presseberichte:
http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Die-Nazis-und-die-mysterioese-Buddha-Statue-aus-Meteorit-Gestein-id22081296.html
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3126898/nazis-fanden-buddha-statue-meteorit-gestein.story
http://www.rp-online.de/wissen/forschung/nazis-fanden-buddha-statue-aus-meteorit-gestein-in-tibet-1.3010250
http://derstandard.at/1348284143235/Von-den-Nazis-entfuehrt-Eine-Buddha-Statue-aus-Meteoritengestein
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Die Statue erregt in den letzten Tagen weltweit mehr Medienaufmerksamkeit als jeder Meteoritenfall, an den ich mich erinnern kann.
Das liegt wohl an den Assoziationen, die man allerorts ,wenn man die Begriffe 'Nazi' und 'Buddha' liest.
Teilweise kommen da dann absurde und sinnverfälschende Schlagzeilen bei heraus. :bid:
Hier ist jetzt auch einmal umsonst die Rückseite des Meteoriten zu sehen, denn ein schöner Rücken .....
http://www.world-archaeology.com/wp-content/uploads/2012/09/DSC_0020.jpg
http://www.yaplakal.com/uploads/post-3-13488556233070.jpg
:hut:
Martin
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Sehr interessant, Martin, danke für diesen Hinweis.
Das Fallgebiet von Chinga liegt bekanntlich in Tuwa, Grenzgebiet Südsibirien/Mongolei. Der Buddhismus war in dieser Region um das 10. Jahrhundert herum stark verbreitet. Von daher war es sicherlich keine abwegige Idee, für eine besondere Arbeit ein besonderes Material zu wählen - und es besonders zu bearbeiten: Metallskulpturen des Buddhismus waren in den allermeisten Fällen Gussarbeiten, während in diesem Fall regelrecht aus dem Nickeleisen heraus"geschnitzt" wurde. Eine unglaublich harte Arbeit mit Sicherheit, die zugleich von erstaunlicher Feinheit im Detail ist.
Stilistisch-ikonographisch gibt es ein paar Reminiszenzen an die ganz frühen Gandhara-Skulpturen, die ab dem 3./4. Jahrhundert u.Z. erstmals den Buddha als Bildwerk zeigten, angeregt durch die griechischen Götterbilder v.a. von Apollon, die durch Alexander nach Asien gebracht worden waren.
Das besagt für Datierung und Lokalisierung garnichts, denn über das Handelsstraßennetz der Seidenstraße wurden auch künstlerische "Fernwirkungen" möglich. Die Gesichtszüge lassen sehr wohl an Mongolei/Sibirien denken. Die Swastika (anders herum drehend als das Hakenkreuz der Nazis) ist übrigens durchaus nicht selten bei buddhistischer Skulptur und findet sich in quasi allen Verbreitungskulturen des Buddhismus: auf der Brust, aber auch auf Hand- und Fußflächen. Es ist quasi ein Spiralzeichen für Energiepunkte.
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Hallo Martin!
Wirklich eine sehr interessante Budda-Statue (Meteorit Ataxit)!
http://de.proswastika.org/index.php (http://de.proswastika.org/index.php)
Grüsse :hut:
Achim
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Der kommentarlose Link auf eine dubiose Website, hinter welcher die noch dubiosere Sekte der Raelianer steht http://de.wikipedia.org/wiki/Raelismus , muss sich mir in Bezug auf die buddhistische Statue aus Chinga-Eisen nicht unbedingt erschließen, oder?
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Hallo,
ein sehr interessantes Stück, danke für die Linksammlungen!
@Achim: http://www.jewocity.com/blog/pro-swastika-plane-agitates-new-yorkers/2585
Was soll uns das jetzt sagen?
Es hätte bestimmt auch Seiten gegeben, die sich den kunst- und religionshistorischen Aspekten des Symbols in neutraler Weise widmen. Soweit das für das Thema überhaupt von Belang ist.
Gruß,
Rainer
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Die Buddha-Status sell nicht aus dem 11. Jahrhundert sein, sondern eine europäische Imitation aus dem Zeitraum 1910 bis 1970. Unbestritten ist jedoch, dass es sich um Material vom Chinga-Meteoriten handelt.
http://derstandard.at/1350258520753/Weltall-Buddha-soll-Europaeer-sein
:hut:
Herbert
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Es müsste doch leicht festzustellen sein, wie der Buddha aus dem Meteorit heraus gearbeitet wurde.
Ob mit modernen Werkzeugen oder solchen, wie sie vor 1000 Jahren genutzt wurden.
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Einen schönen guten Tag allerseits. Ich bin Journalist und recherchiere das Thema seit einigen Tagen im Detail. Wir haben dazu Kontakt zum Ersteller der Publikation, zu Tibet-Experten, zu Archäologen und zu Metall(bearbeitungs)-Experten aufgenommen. Es gibt bereits einige interessante Ideen, Ergänzungen und Theorien zur bisherigen Publikation.
Aus historischer Sicht werfen insbesondere die Rüstung, die Kleidung, die Swastika und der Ohrring viele Fragen auf - ich denke in diesem Forum werden aber eher Fachleute für Meteoriten und Geologie zu finden sein.
Ich würde gerne den Benutzern erich und MilliesBilly einige Fragen stellen, leider reichen meine Forenberechtigungen für das Schreiben von Privatnachrichten hier nicht aus. Ich würde mich über Kontaktaufnahme unter office@gutinformiert.at sehr freuen.
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Hallo huscarl_at,
willkommen bei uns im Forum!
Bei uns ist es so eingerichtet, daß wer vornherum nichts schreibt auch hintenherum nicht schreiben kann. Grund: Was nützen dem Forum Mitglieder, die nur per PM sich austauschen!
Mit deinem 1. Beitrag hast du ja schon eine Hürde genommen. Größe des PM-Briefkasten ist ~ proportional den Beiträgen!
:winken: MetGold
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Lieber Admin, danke für die Info. Ich befürchte dass ich in Ermangelung von fachspezifischer Ausbildung in ihrem hochinteressanten Wissensbereich inhaltlich nicht viel beitragen kann. In die von der Weltpresse mit großem Interesse (und großer Fantasie) aufgenommene Meteoriten-Mann Geschichte kann man allerdings noch einiges Licht bringen. Beispielsweise wurden einige Fragen - warum auch immer - nur von unserem Haus gestellt, die wir zur Zeit zu klären versuchen:
1) Warum hat eigentlich niemand Fachleute für tibetische Geschichte / Archäologie auf wissenschaftlicher Ebene befragt? Eine sachliche Kritik am Wert der ethnologischen Aussagen der Zweitpublikation (es gibt von Buchner et al auch eine frühere Publikation zum Thema die mir vorliegt) erscheint hier zur Zeit zwingend angebracht.
2) Warum wurde der handwerklichen Fertigungstechnik dieser Statue keinerlei Interesse beigemessen? Ein Satz wie "die Statue wurde aus dem Metall geschnitzt" schreibt sich leicht - ist in der Praxis aber nicht so ohne weiteres umzusetzen. Auch für einen Fälscher nicht. Und sehr viele Details sprechen nach der vorliegenden Datenlage für eine gänzlich andere Fertigungsmethode als medial verbreitet wurde.
(Vielleicht geht sich inzwischen ja schon eine Privatnachricht für mich aus, eine saubere Aufarbeitung der Sache würden sicher viele Medien spannend und berichtenswert finden.)
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:hut: ich habe da auch mein Problem bei der Anfertigung......eine so angefertigte Figur ist eigentlich nur durch ein Guß herzustellen und da Chinga keine Strukturen zeigt wohl auch möglich.Ich bin Handwerksmeister der Mechanik und kenne mich schon mit Metallen aus und wer als Laie schon mal versucht hat nur etwas aus einem Eisen abzuarbeiten kennt die Probleme....also an das mögliche Herstellungsalter denken und deren Möglichkeiten wie sie eben damals vorhanden waren. :einaugeblinzel:
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eine so angefertigte Figur ist eigentlich nur durch ein Guß herzustellen und da Chinga keine Strukturen zeigt wohl auch möglich.
Ataxite haben eine Struktur. Auch wenn sie beim Ätzen (meistens, siehe Kamil) keine regelmäßigen Muster bilden, sind Ataxite alles andere als Strukturlos.
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:einaugeblinzel: auch noch nach einem Schmelzvorgang ?
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Ich habe damals einen Chinga geätzt....da war nichts zu machen selbst bei einer sehr langer Verweildauer ist nur ein leichtes "Gekrissel" unter dem Mikroskop auszumachen gewesen deshalb ist meine Erfahrung das man Chinga nicht mit anderen vergleichbaren Ataxiten vergleichen kann,aber da gibt es ja viele bessere Experten in Verbindung mit Ätzen.
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Eigentlich sollte es logisch sein, dass ein geschmolzener Met nicht das selbe ist, wie ein Original Met. Kristallgitter, Körnung, Kosmische Bestrahlung und Entstehungsgeschichte sind ein paar Schlüsselworte für die zugehörige Google-Suche.
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Also die Chinga Statue war definitiv NIE geschmolzen. Ich war beim Schnitt dabei, und hab den Abschnitt selbst gesehen.
Weiters ist auch im MAPS Artikel angeführt, das sich in der Chinga Scheibe schöne Daubreelite xx intergrowths mit CR-troilite finden. Die wären nach dem Aufschmelzen nicht mehr da.
ad Chinge allgemein,der hat nach dem vorsichtigem Ätzen, wunderschöne Schlieren ! d.h. der ist nicht strukturlos
lg
dellenit
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natürlich hat der Chinga in Bereichen Schlierenbänder aber das steht hier doch nicht zur Debatte.Meine Frage ist wie und mit welchen Werkzeug wurde die Figur dann damals gefertigt?
:gruebel:
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Vielleicht hat Erich H. hier gleich den richtigen Riecher gehabt....
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Ein neuer Artikel zum Thema:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/statue-aus-meteoritengestein-zweifel-am-nazi-buddha-a-862263.html
Der Bayer-Artikel "The Lama Wearing Trousers: Notes on an Iron Statue in a German Private
Collection":
http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/fileadmin/pdf/publikationen/Bayer_2012-Trousers.pdf
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Guten Morgen Zusammen,
Gestern war die September 2012 Ausgabe von MAPS im Briefkasten mit dem von karmaka auf Seite 1 bereits zitierten Artikel!
Bernd :winke:
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Etwas relativ Aktuelles zum Fall:
Nicholas Roerich (https://de.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Roerich) als König von "Shambhala"?
The Strange Case of the 'Buddha from Space' (http://himalaya.socanth.cam.ac.uk/collections/journals/ret/pdf/ret_42_02.pdf)
von Isrun Engelhardt
Revue d'Etudes Tibetaines
Number 42, Octobre 2017
Heute berichtet auch Der Standard (https://derstandard.at/2000078350530-2000016805041/Neue-Theorie-zum-Buddha-aus-dem-All)
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Hallo karmaka,
vielen Dank für die Informationen.
Zum Beitrag in "Der Standard" habe ich eine Anmerkung. Dort steht: "...der vor 15.000 Jahren in der Mongolei einschlug." Meines Wissens (und des MetBulls) liegt der Fundort in Russland, allerdings nahe der Grenze zur Mongolei.
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Zur wechselhaften Geschichte der Tuwinischen Volksrepublik, in der der Fundort (1912) liegt HIER (https://de.wikipedia.org/wiki/Tuwinische_Volksrepublik) mehr.
Eine mögliche Erklärung:
"1911 spaltete sich infolge der Xinhai-Revolution das damals als Äußere Mongolei (heute: Mongolei) bezeichnete Gebiet, zu dem auch die Provinz Tannu-Urjanchai gehörte, vom Kaiserreich China ab."
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Ok, das erklärt es natürlich.
Vielen Dank
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...hier auch noch ein Artikel, schon wegen der schönen Schlagzeile. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/nazi-buddha-aus-meteoritengestein-forscherin-lueftet-geheimnis-a-1188024.html
Grüße, Rainer