Meteorite-Mineralien-Gold-Forum.de
Mineralien => Mineralien/Steine allgemein => Thema gestartet von: schwede-jens am Mai 25, 2012, 23:11:51 Nachmittag
-
Hej,
wollt euch mal zeigen was man alles findet wenn man draussen arbeitet und n bissel die Augen offen hält....
Anfangen möchte ich mit Limonitkonkretion. Gefunden bei den Bauarbeiten des neuen Clubhauses (Dackenheim an der Weinstrasse) und im Aushub der an verschiedenen Stellen auf dem Platz verbaut wurde. Dabei handelt es sich um plattige Aggregate bis m2 Grösse; wild miteinander 'verwachsen' sowie Drusen (mmh- denke das ist nicht wirklich der richtige Ausdruck- den werdet ihr mir aber bestimt verraten) von Kirschkerngrösse bis ca 1l Volumen. Von beiden Extremen was die Grösse angeht habe ich allerdings nur Bruchstücke gefunden. Bei den ganz kleinen wären geschlossen nicht aufgefallen und die grossen Exemplare sind bei den Erdbauarbeiten beschädigt worden....
-
Als erstes eine geschlossene 'Druse' (die jetzt dem Plagioklas gehört) :winke:
-
Wenn man das Ding schüttelt, dann hört man wie es innen drin raschelt. Ich werde es nicht öffnen- vielleich mag ja der Plagioklas es aufschneiden...?
Womit ich zum nächsten Objekt komme:
Ist eigentlich mein Lieblingsstück von der Fundstelle, da ich hier zum ersten mal gesehn hab wie es in einer intakten Druse aussieht.... (bzw aussehen kann da ich verschieden Formen des Inneren finden konnte)
Zuerst im geschlossenen zustand (aber schon 'geknackt')
Dann im geöffneten... leider musste ich gestern beim knipsen Feststellen, dass wohl meine kleine Tochter mit meinem Mikroskop 'gespielt' hat... :crying: deswegen kann ich im Moment keine aussagekräftigen Bilder von den Kügelchen machen....
-
Die von mir geöffnete Druse war inne 'staubtrocken'.. Bei beschädigten Exemplaren konnte ich beobachten das die Kügelchen zu einem schmierigen Film/Matsch aufgeweicht waren.
Noch zwei Exemplare die ich beschädigt bergen konnte...
-
So, zu guter Letzt (für heute) noch ein Bild von einer Nahaufnahme einer möglichen Ausbildung der Innenfläche (Bildbreit ca 1cm -andere folgen) und einem Stück mit etwas massiverer Aussenwand dass ich angeschliffen habe... Breite des Stückes ca 4cm
-
Hallo schwede-jens,
ja, die schwarzen kugelig-nierigen Aggregate sind dann schöner, typischer Goethit! :smile:
Gruß Peter :winke:
-
So, hab ma noch was rausgekramt:
Das ist jetzt mal echter Schotter- kommt aus dem Steinbruch Waldhambach.
Mit Achat überwachsener Rauchquarz mit Übergängen zu Amethyst.
Damit werden in der Südpfalz die Wege gebaut :crying:
Breite des Stücks ca 4cm
-
Vom selben Wegebaumaterial/ selber Steinbruch:
-
Damit werden in der Südpfalz die Wege gebaut
nicht traurig sein, in der Dredner Gegend werden jetzt wieder Ottendorfer Moldavite auf den Baustellen verbaut, da niemand mehr im Sommer sammeln darf in der Kiesgrube
Ist ja schon mal was Wert dass Du herausbekommen hast wo das MAterial herstammt
Grüße
speul
-
Hej,
@Speul: Waldhambach ist sozusagen mein Haus-Steinbruch...
Durfte da zu Beginn meiner Steineleidenschaft n paar mal mit dem Sprengmeister rein-
war damals echt Klasse, hat uns angerufen wenn se Bereiche gesprengt hatten wo man die Mandeln nur so aufsammeln musste. Heut darf man sich nicht erwischen lassen- und der Sprengmeister Waldemar ist in Rente...
Hier mal ne aufgebrochene Mandel- mit der typischen weiss-roten Bänderung (Durchmesser ca 6cm).
Und als zweites noch n kleines Stückchen mit nem schön gefärbten Amethyst.
-
Hab grad gemerkt,dass man ja jetzt grössere Bilder hochladen kann!??
Nun zwei Teile aus dem Kiesbett.
Versteinertes (verkieseltes) Holz (Breite ca 7cm) und
noch ein Stückchen Achat (Breite ca 8cm)... Bei diesem würde ich euch gern um eure Hilfe bitten!
Wie darf ich den ansprechen? Poligonal-Achat oder ist das eher eine Pseudomorphose (nach???) ?
Würd mich freuen wenn mir jemand helfen kann :gruebel:
LG Jens
-
und der Achat:
-
"Skolezitachat", d.h. Pseudomorphose nach .. :hut: .. wobei die länglichen XX nicht wirklich Skolezit gewesen sein müssen, sondern genauso gut Anhydrit oder ein anderes Mineral . ..man nennt es aber in jedem Falle Skolezitachat.
Gruß Peter :winke:
-
Hallo Jens,
für einen Fund aus dem Kiesbett ist das ein ziemlich schönes Stück Holz :super:
Gruß,
Rainer
-
Hej,
weiss jetzt nicht ob das hier in unbekannte Gesteine oder in Pseudo-mets soll...
Aber da ich die Steine auf dem Golfplatz gefunden habe, mach ichs jetzt hier dazu.
Denke ich hab nen richtigen Pseudometeoriten gefunden.
Nicht irgend n Stein der aussen schwarz ist sondern eher von den 'ìnneren Werten' her :-)
Wenn ich nach Steinen ausschau halte, dann bestimmt nicht vorrangig nach Mets!!
Ist eher so, dass durch meine neue Leidenschaft jetzt halt auch mal n rostbrauner Brocken aufgehoben wird-
halt so n Zeug was kein 'normaler Mensch' aufheben würde...........................
Die Steine sind also eher Beifunde.
Da ich bisher nur weiss, dass es kein Met! ist...... wär ich echt dankbar, wenn ihr mir helfen könntet rauszufinden was es dann ist.
Aber seht selbst...
Erster Fund ist ganz rechts
-
Als ich dann irgendwann in dem Sommer dabei war ein paar anderen Steine zuschleifen, hab ich den halt auch mal an die Schleifscheibe gehalten...
Und mein erster Gedanke war: Jens, der ist dir aus dem nwa-kistchen dazwischen gekommen...
So sieht er im Anschliff aus (sorry für die Spiegelung- aber anderst hätt ich den Effekt nicht hinbekommen)
Beim 3erBild ists der Stein in der Mitte
-
Uups....
Da sind mir die Bildchen durcheinander gekommen....
Die Nahaufnahme ist vom Fund 2!
Und der ist auch der Interessante! Zusammen mit den anderen folgenden Steinen....
Fund 1 in der Mitte--- Fund 2 ist rechts
-
Nahaufnahme Fund 1
Danach erfolgte 'Nachsuche'... (muss gestehen: manchmal ist mir auf der Arbeit echt langweilig...)
Bei selbiger fand ich dann 'Fund 2 und 3'... (später noch 3 weitere Stein- das ganze auf ca 5km Uferböschung; ca 5m breit)
-
Fund 2 in Nahaufnahme
-
Noch ein paar Nahaufnahmen vom Pseudo!!!met
-
bin mal gespannt auf eure Ideen....
Hab echt keine Ahnung was es sein könnte-
Bilder von frischem Bruch kommen bei Interesse.
-
leider sind einige der metallischen Einschlüsse Hämatit....
Vielleicht alle?
Achja: die Steine sind leicht magnetisch...
-
tipp auf irgendwas 'basaltisches'......
Und damits auch n richtiger 'Pseudo' ist....
n paar Pseudo!!!-Chondren
-
pseudopseudopseudo
-
Hallo,
Der Achat mit den Pseudomorphosen schaut fast nach Baden-Baden aus. Dort ist es meist Baryt, der für diese Polygonalen Formen verantwortlich war. wie bei vielen sog. Skolezitachaten. Im Lierbachtal/Schwarzwald und in Schlottwitz in Sachsen sind die Baryte tw. noch in der Substanz erhalten, ein untrügliches Zeichen.
Der "Pseudomet" ist wohl eine Art von Mylonit (Scherzonengestein). Bei der Scherung wird der ursprüngliche Porphyr/Granit zerbrochen und zerrieben und je nach Temperatur rekristallisieren Quarz (und Feldspat) feinkörnig. Dabei können durchaus Klasten noch unbeeinflussten Materials (die "Chondren") übrig bleiben, in der Regel sind das Feldspäte, da sie bei höherer Temperatur (500°C) rekristallisieren als der Quarz (300°C). In das noch unverfestigte Gestein (in Süditalien gibt es Scherzonen, da ist das Gestein fast zu Ton zerrieben und heute noch, nach bis zu 20 Mio. Jahren in dem Zustand) ist offenbar eine heiße wässrige Lösung (Hydrotherme) eingedrungen und hat Quarz abgesetzt (Verkieselung), dabei ist Hämatit ein steter Begleiter. Solche Zonen größeren Ausmaßes existieren u.a. im Südschwarzwald (Sulzburg und Münstertal mit neolithischem Hämatitbergbau, (mit) dem ältesten nördlich der Alpen) und im Erzgebirge und können sich dort über Kilometer erstrecken. Sollte in der Pfalz auch denkbar sein, Porphyre hats ja reichlich und auch Störungszonen.
Glück Auf!
Sebastian
-
Hej Sebastian,
vielen Dank für deine Antwort!!!
Mylonit- bis jetzt noch nie was von gehört...
Aber Gesteine waren bisher auch nich grad wirklich von Interesse für mich.
Bei einigen Stücken wo keine grösseren Hämatitkristalle im Anschliff mit bloßem Augezusehen sind-
da ist die Ähnlichkeit zu nem Wüstenschotter echt arg...
LG Jens