Wird sicher schon alles authentisch sein. Andererseits taucht eine global bedeutungsvolle Frage auf: Wie will man restlos ausschließen, dass in einem Suchgebiet von irgendeinem "Spaßvogel" fremdes Material wie etwa aus NWA hin gestreut wird, sei es nun aus reinem Jux, oder aber um dieses Material - auch etwaige Nachfunde - sozusagen zu "patriieren"?
Na ja, ich bin da im Allgemeinen nicht sonderlich pessimistisch. Es ist eine Sache, Arglosen in ebay etwas unterzujubeln. Eine Fälschung mit wissenschaftlicher Qualität ist die andere. Das ist ein bißchen wie auf dem Kunstmarkt. Angesichts der fortgeschrittenen Analysemethoden bräuchte es dafür ausgesprochene Experten mit viel Insiderwissen. Die machen so etwas nicht (einzelne extreme Exzentriker nicht ausgeschlossen). Und die, die auf solche Ideen kommen könnten, haben es eher nicht drauf.
Im Speziellen ist die Truppe um Pavel Spurny und Jiri Borovicka über jeden Verdacht erhaben. Der Fall Benesov ist eine weitere originelle Pionierleistung.
@ Herbert:
Die Unterscheidung nach a und b ist einfach eine sehr saubere vorsichtige Herangehensweise angesichts der zwei sehr verschiedenen Lithologien. Die genaue Eingrenzung des terrestrischen Alters über die kurzlebigen kosmogenen Nuklide ist nach 20 Jahren bei den kleinen Proben wohl kaum noch drin. Auf der anderen Seite dürfte die Wahrscheinlichkeit, im engen Benesov-Fallgebiet zwei unabhängige Funde im oberen Ackerboden zu machen, jenseits von Gut und Böse sein. Ich habe es nicht abgeschätzt, aber anderenfalls würde ich umgehend zum Ganztags-Sondengänger.
Am Ende wird die Interpretation der tschechischen Freunde wohl Bestand haben, daß es sich um einen Fall aus einer wild gemischten Brekzie handelt. Spätestens seit Almahatta Sitta muß das niemand mehr für abwegig halten.
Grüße
Karl