1. Erkenntnis dazu: Sammeln scheint sowas von out!
2. Erkenntnis dazu: Es fehlt ein geeigneter Beweis, dass es sich tats. um einen (best.) Met handelt
3. Erkenntnis dazu: Aufklärung/Werbung ist notwendig
4. Erkenntnis dazu: Die IMCA ist besser als nichts - aber leider auch nicht wesentlich mehr...
5. Erkenntnis dazu: Ein (Eigen-)Zertifikat ist besser als nichts - aber leider auch nicht wesentlich mehr...
1. Im Gegenteil. Du mußt betrachten, wo die Meteoritensammelei überhaupt herkommt.
Bis vor wenigen Jahren war das weltweit ein winziger Zirkel. Was zum einen an der Rarheit der Materie liegt,
es war ja kaum etwas verfügbar! Vor NWA-Zeiten hast ja immer nur so zwischen 200 verschiedene Mets überhaupt wählen können, das meiste davon in Kleinstgrößen. NWA ging ja erst nach 2000 los. Und zudem stuk das Internet in den Kinderschuhen. Da haben die Händler und die wenigen Sammler ihre Listen mit der Post verschickt, man hat telefoniert und sich bestenfalls mal hin und wieder auf einer Messe getroffen. Das war im Grunde eine sehr persönliche Angelegenheit. Und sonst eben noch die Museen. Da gabs auch kaum populäre Bücher und all das, wasde dieser Jahre hast, überall Sonderausstellung, alle naslang was über Meteorite in den Zeitungen, die großen Meteoritenzerschmeiß-Hollywoodschinken, die Anzahl von Nichtfachanbietern, aber auch der Sammler, die nun durch das Internet ohne große Kosten selbst in Erscheinung treten können und daß nu praktisch jede Woche was im Fenzi über Mets kommt, dasgibts erst seit wenigen Jahren.
Und dadurch und daß nu soviele Leut Internet haben, ist die Zahl der Sammler sprunghaft gestiegen und wächst weiter!
Und so out kanns nicht sein, wenn wir innerhalb von 9 Tagen unsern halben Mars wegbringen, der zwar zugegebenermaßen als Sonderangebot sehr billig war, aber rel. teures Material ist im vgl. zu den Mets aus der 0.1-2$/g Kategorie.
2. Das ist prinzipiell so, daßd wennde einen Opel fährst, Du nie die Gewissheit haben wirst, ob der nicht auch wirklich ein Opel ist. Er sieht zwar so aus, riecht und schmeckt wie einer, und Dein Vertragshändler wird Dir sagen, daß er einer ist.
Allein wirst nie wissen können, ob er in Wahrheit nicht von Pygmäen in Handarbeit in einem schummrigen Keller in Neukaledonien zusammengezimmert wurde und gar keiner ist.
Die Wahrscheinlichkeit, daß dem so war, ist zwar verschwindend gering, doch eine 100% Sicherheit hast nicht.
So ist es auch mit den Meteoriten, nur daß sie einer strengeren Kontrolle unterliegen als Opelfälschungen oder schrobenhausener Spargel. Aber das hammer ja nun schon 10x durchgekaut.
Nein, ich weiß schon, worauf Du hinaus willst.
Es gibt grob verallgemeinernd nämlich zwo Arten von Meteoritenkäufern.
- meteoritische Laien. Denen geht es zur Hauptsache darum, daß ihr Stein, ihr Eisen, ihr Schmuckstück oder ihr esoterisches Hilfsmittel auch wirklich aus dem All stammt bzw. es vom Mond oder Mars ist. (All/Sternschnuppe, Mars oder Mond, das sind die 3 Kategorien).
Nun gut, Meteorite weisen generell Eigenschaften auf, die sie von irdischen Gesteinen unterscheiden und die auch relativ einfach von jedem, der noch nix über Meteorite weiß, nachvollzogen werden können. Z.B. das Widmannstättersche Gefüge, die Chondren, daß Eisen wie Eisen sind, daß Steinmeteorite auf den Magneten reagieren usw.
Er kann im Internet forschen und Bilder finden zum Vergleichen, er kann es Leuten zeigen, die vermutlich davon etwas verstehen.
Weitere Sicherheit kann dem meteoritischen Laien der Verkäufer oder das Umfeld, wo er es kauft, geben.
Freilich kennt er zwar noch keinen und weiß auch nicht, daß Meteorite zur Hauptsache über die persönliche Integrität verkauft werden, aber, auch später, wenn er es im Internet zurückverfolgt, wird er finden, daß der Verkäufer womöglich ein Wiederholungstäter ist, denn er wird weltweit auf die immer gleichen wenigen Namen stoßen und daher schließen, daß die Garantie über den Namen kein bloßes Lippenbekenntnis war und daß der Verkäufer stets präsent ist.
Der zwote Fall, der ihm Sicherheit verschafft, ist, wenn er es an geeignetem Ort kauft. Kauft er seinen Meteoriten an einer Sternwarte, in einem Planetarium, auf einer astronomischen Veranstaltung oder im Museumsshop, dann geht er schon davon aus, daß er nicht irgend einen Humbug verkauft bekommt, da die Inschtitution ja wohl keine Fälschungen in ihrem Namen verkooft (fürn Museum mußtmer sogar deren Logo auf unsere Döslein drucken).
Kriegt er zusätzlich Angaben, daß der Mett gemäß der Regularien der Meteoritical Society ein Mett ist, so kann er durch nicht allzugeschicktes Googeln herausfinden, daß es diesen Mett wirklich gibt, ja oft sogar, wer die Hauptmasse besitzt - vorteilhaft, wenn er vom Hauptmassenbesitzer gekauft hat. Bei unsern Monden ist es sogar vorgekommen, daß, weil einige Wiederverkäufer im Web aus den Standardinformationen angegeben hatten, daß Korotev an der Klassifiz beteiligt war, daß dieser angeschrieben und gefragt wurd, ob das auch echt ist.
Natürlich besteht das Ebay-Problem, wo jeder machen kann, was er will. Zum einen muß man eben schon sehen, daß die Leut soviel Vernunft besitzen, zu wissen, daß dort generell nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber Verbraucheranwalt, was will man dagegen machen, daß immer noch Leute "echte" Perser- und Seidenteppiche oder Lederjacken an der Haustür kaufen?
Eben! Und hier kommt nun die IMCA ins Spiel! Zu diesem Behufe hatse sich gegründet.
Der Laie weiß nicht, wer seriös, wer unseriös - sieht er aber das IMCA-Wapperl in der Auktion oder auf dem Zettel zum Meteoriten, so ist das Risiko drastisch verringert, einem Schwindler oder einem Wiederverkäufer, der gar nichts über Meteorite weiß, aufzusitzen, sondern dort sind Leut versammelt, die wissen, wasse tun.
Das ist die eine Gruppe, die andere Gruppe indes, ist ja bereits ein bisserl weiter. Die will die Sicherheit, daß der Meteorit, den sie kaufen, auch wirklich genau der Meteorit ist, als der er verkauft wird.
Das sind bereits Meteoritensammler. Und die wissen in der Regel schon Bescheid, über MetSoc, über IMCA, kennen schon ein bisserl Sammler, Händler, haben zugang zu den einschlägigen Foren oder anderen Mettleuten, haben einen Platz um um Rat zu fragen.
Insofern Bernd, sind Meteorite eine höchstsichere Geschichte.
Mit sicherlich sicherer Sicherheit als jegliches Gebrauchsgut, wasde täglich, wöchentlich und jährlich verzehrst.
Wie im Übrigen man Meteorite ja nicht jeden Tag kauft (zumindest die meisten nicht) und man daher schon eine Zeit abwägt und sich informiert und nicht einfach ins Regal greift unds in den Einkaufswagen wirft. (Drum gibz übrigens auf keiner Meteoritenhändler-/sammler-Seite so eine schmucke Einkaufswagen- und zur-Kasse-Geh-Funktion. Meteorite kauft man anders, da wird der persönliche Kontakt zum Anbieter verlangt).
3. Es läuft ja sehr viel - allerdings wird Meteoritesammeln niemals so eine Massenbewegung wie Briefmarken oder Diddel-Mäuse werden, dazu täts Material auch hint wie vorn nicht reichen.
4. Die IMCA ist ausgezeichnet. Besser als der TÜV-Rheinland, das GS-Gütesiegel, der Blaue Engel, der Grüne Punkt usw. weilde ne weit höhere Überwachungsdichte hast.
5. Wenn Dir MetSoc, IMCA und das persönliche Einstehen des Verkäufers oder des Finders nicht genug sind,
dann darfst eben nur selbstgefundene Meteorite sammeln.
Ich halte so ziemlich alle anderen Sammelgebiete in dieser Hinsicht für weiiiiiitaus unübersichtlicher, opaker & weiiiiiiitaus gefährlicher.
Natürlich gibts Leut, die immer an allem zweifeln, und die im Grunde sowieso absolute Konsumverweigerer sein müßten,
nur bei denen würde es auch gar keinen Sinn machen, einen Meteoriten, einen Kunstgegenstand, oder sonst etwas anbringen zu wollen, sondern die müßten eher etwas sammeln, was sie selber erzeugen oder was sie von Anfang an in der Hand haben, also sowas in der Richtung wie Kakteen, Rosen, Orchideen oder eben selbstgefundene Mineralien und Fossilien,
(nur ist das bei Meteoriten rel. schwer möglich).
6) Was wären denn so Deine Vorschläge, hinsichtlich Zertifizierung?
Martin